Maximian nickte und lief mit Nigidius im Schlepptau los. Bubo sprang aufgedreht umher, rannte Kreise um Valeria und Maximian und lief dann voraus, als ein älterer Mann mit einem Tuch und einem Gerät, das er abzutrocknen schien, aus dem aus roten Ziegelsteinen gebauten Haus trat, das von Pappeln umringt war und wahrlich gemütlich wirkte.
Maximians Lächeln wurde breiter, als der Alte die Hand über die Augen legte.
"Bubo, wer ist gekommen? Das ist doch nicht... Mummia, komm raus und sieh, wer uns einen Besuch abstattet!"
Der alte Mann wartete nicht erst darauf, dass seine Frau neugierig guckend aus dem Haus gelaufen kam, sondern tätschelte Bubo, der ihm um die Beine gesprungen war, auf den Kopf und lief erfreut lächelnd und die Arme ausbreitend auf Maximian zu.
"Maximian, was für eine Freude! Wir dachten schon, du hättest uns vergessen...!"
Der Alte, er hatte in gebrochenem Latein geredet, schloss Maximian in seine Arme, als wäre er sein nach langer Zeit zurückkehrender Sohn. Aber Maximian entgegenete die Umarmung und war auch gleich danach dran, von Mummia geherzt zu werden.
"Wie gut du aussiehst, Junge. Ach, freue ich mich, dass du wieder einmal zu uns gekommen bist. Und deine hübsche Frau hast du mitgebracht... Was für ein hübsches Kind. Ein wunderschönes Paar gebt ihr ab, aber ich hatte ja gewusst, dass Maximian Geschmack hat. Ist er nicht ein toller Bursche? Ach, hätte ich noch eine freie Tochter, würde ich dich wohl häufiger zu Gesicht bekommen. Aber die Götter scheinen es nicht vorgesehen zu haben."
Maximian sah überrascht zu Valeria. Seine Frau? Ein Grinsen trat auf sein Gesicht, als er wieder zu Mummia sah, die anscheinend nicht mehr aufhören wollte zu reden. Maximian legte der Frau die Hände auf die Arme und sah sie treuherzig und amüsiert an.
"Aber Mummia, das ist gar nicht meine Frau. Das ist Valeria, auch eine Decima. Aber hübsch ist sie, da widerspreche ich dir nicht."
Die etwas rundliche Frau sah Maximian mit großen Augen und heruntergeklapptem Unterkiefer an - ein Gesicht, das bahre Münze wert war. Maximian würde es wohl eine Weile lang vor den Augen haben. Ihr Mann rollte mit den Augen und legte ihr einen Arm auf die Schulter.
"Weib, du redest zu viel... Stört euch nicht an ihr. Immer redet sie und später weiß sie nicht einmal mehr, was sie gesagt hat. Salve, Valeria. Als Verwandte unserers Maximians bist du natürlich bei uns willkommen. Meine Frau Mummia kennst du ja schon und ich bin Aurelius."
Aurelius schüttelte noch einmal über seine Frau den Kopf, die inzwischen schon wieder entschuldigend lächelte und auf Valeria zuschritt, um sie richtig, so wie Spanier es pflegten, offenherzig zu begrüßen. Maximian fand die Situation urkomisch und zwinkerte Valeria grinsend zu.