Gemäßigten Schrittes erklomm ich die Stufen zur Rostra und sah in die Gesichter, die nun neugierig auf mich blickten. Allzu aufgeregt war ich nicht, kannte ich das Ganze ja schon mehr oder weniger von den früheren Opferzeremonien. Und doch schlug mir das Herz bis zum Hals. Dennoch zögerte ich nicht lange und erhob meine Stimme:
„Salvete Bürger Roms!
Einige von euch mögen mich schon kennen, für die anderen stelle ich mich kurz vor: Mein Name ist Didia Aelia, im Moment Magister Scriniorum der Provinz Italia.
Weswegen ich hier und heute vor euch stehe dürfte nicht allzu schwer zu erraten sein. Wie einige andere schon vor mir, verkünde ich meine Kandidatur für ein Amt, genauer gesagt, für das des Quaestor Urbanus.
Ich will euch nicht mit allzu großen Vorträgen langweilen, dass ein Quaestor Urbanus für das Meldewesen und die Bürgerlisten verantwortlich ist brauche ich vermutlich auch nicht näher zu erläutern.
Stattdessen will ich euch lieber versichern, dass ich dieses Amt, sollte ich denn gewählt werden, pflichtbewusst und verantwortungsvoll ausüben werde. Dass ich keine Mühe scheue, um meine Arbeit gut und zur Zufriedenheit aller zu erledigen zeigte sich bisher in meiner Laufbahn als Priesterin der Minerva und nun als Magister Scriniorum und auch als Quaestor werde ich nicht müßig auf der faulen Haut liegen, das verspreche ich.
Mein Ziel hierbei ist nur, Rom und dem Imperium so gut ich es vermag zu dienen. Darum bitte ich um eure Stimme.“
Das Herzklopfen hatte mit jedem Wort nachgelassen, so stand ich nun ruhig da und lies meinen Blick durch die Bürger schweifen. Würden Fragen, Wünsche, Anregungen kommen, hatte ich alles ausreichend dargelegt, oder hatte ich die Forumsgänger zum einschlafen gebracht?