Die Ruinen der Casa Duccia Confluentes

  • Zusammen mit Witjon stand Loki vor der Ruine der Casa Duccia, die vor einem Jahr in Flammen aufgegangen war, und er schüttelte den Kopf. Nicht nur dass das ehemals rustikale Gebäude mittlerweile nurnoch eine Anhäufung von Stein und Asche und verkohlten Holzresten war, nein, es lag auch seit Monaten unverändert dort. Quasi als Mahnmal der Brandstifter, die sich gegen eine dem römischen Reich verbundene Familie gewandt haben.


    "Schau genau hin, Witjon. Dies geschieht durch Menschen die ihre Wurzeln so verbittert verteidigen, dass sie vergessen wofür sie stehen.", er spuckte wütend auf den Boden, und überlegte was als nächstes zu tun.
    Es war wirklich nurnoch ein Haufen Schutt, vor dem sie standen, und so fand es Loki noch viel verwirrender als ihm eine Nachbarin erzählte dass vor wenigen Monden noch eine römisch aussehende Frau mit einem germanisch aussehenden Mann in dieser Ruine genächtigt hatte, und Loki brauchte nicht lange überlegen wer das wohl gewesen sein könnte. Als sie dann noch von einem blonden Burschen erzählte, wurde es ihm zu abstrus. Waren die Duccier ihren Häusern so sehr verbunden, dass sie lieber in ihren Ruinen schliefen als sich ein ordentliches Zimmer zu suchen?


    "Junge, geh zum hiesigen Duumvir und lass das Grundstück zur Miete ausschreiben. Ich denke nicht dass es sich für uns lohnt sie neu aufzubauen. Ich werde mich solange um Männer kümmern die die Trümmer abtragen. Den Grundstein nehmen wir dennoch mit nach Mogontiacum, der ist wichtig."

  • Witjon lauschte Landos Worten, während sie vor den Trümmern der einstigen Casa Duccia Confluentium standen. Ein trauriger Anblick war das. Auf Landos Anweisung hin nickte er nur kurz, murmelte "wie du meinst" und machte sich dann auf zur Curia Confluentium.

  • Eine Stunde später machten sich schon mehrere Menschen an die Arbeit, und trugen die Ruinen der Casa ab. Die verkohlten Bohlen wurden außerhalb der Stadt zu Holzkohle verarbeitet, die noch brauchbaren Steine der Stadt gestiftet.


    Loki schaute dem Treiben mit finsterer Miene zu, und dachte über die bösen Kräfte nach, die diesem einst stolzen Haus ein Ende bereitet hatte. Seine Familie war gefangen zwischen den Welten, und es gab auf beiden Seiten Menschen die ihnen ihr Glück, oder selbst ihr bloßes Leben, missgönnten.
    Er schüttelte den Kopf, zuviel lief selbst auf dieser Seite des Rheins in nicht vorhersehbaren Bahnen.


    Geduldig wartete er auf die Rückkehr Witjons von der Stadtverwaltung.

  • Witjon spazierte durch die Straßen der Stadt und besah sich die verschiedenen Casae und Insulae. Zufällig bog er in eine ihm bekannte Straße ein und plötzlich stand er vor einer Lücke zwischen den Gebäuden. Hier hatte einst die Casa Duccia Confluentes gestanden, doch jetzt wuchs hier nur etwas Gras und eine Gruppe Kinder spielte mit einem ledernen Ball.
    Er schaute sich um. Viele der Gebäude in der Umgebung waren baufällig. Die Straße lag in Hafennähe und bildete eine Parallelstraße zur Via Mogontiaca. Er beschloß, sich mal ein wenig umzuhören.


    "He Junge. Komm mal her!" rief er einem der spielenden Kinder zu. Der kleine kam sofort herbeigerannt und schaute Witjon mit großen Augen an. "Sag mir, wie lebt es sich in dieser Gegend?" Der Junge klappte seinen Mund auf und atmete tief ein, dann plapperte er los.
    "Also ich finds ganz toll hier. Da drüben gibts ne super Garküche und hier auf der Wiese kann man Ballspielen!" Der Kleine fuchtelte wild mit den Armen herum, während er redete. "Früher stand hier mal'n großes Haus von so Leuten, aber das is abgefackelt und dann kamen die Leute wieder und haben das Gerümpel weggemacht und jez' is hier ne tolle Spielwiese." Witjon lächelte und hielt dem Jungen ein As hin. "Danke. Kauf dir davon was leckeres." Er zwinkerte dem Kleinen zu, der sich die Münze sofort schnappte und sie seinen Kumpels präsentierte. Die Bande zog ab und belagerte den nächstbesten Süßwarenladen.


    Witjon entdeckte einen übrig gebliebenen Stein auf der Wiese und setzte sich. Dort blieb er eine Weile, während er nachdachte. Plötzlich machte es *klick* in seinem Kopf. Er sprang auf und hastete zurück zur Curia.

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