Meridius hatte sich schon etwas früher als verabredet auf dem Forum eingefunden. Zwei Sänften standen für die kurze Reise bereit, die Villa das vereisten Senators und Freundes von Meridius gehörte ihnen beiden alleine. Auf dem Markt hatte er Speisen und Wein besorgt und so wartete er nur noch auf sie. Vor sich hin summend schlenderte er über das Forum, er war in freudiger Erwartung dessen was wohl heute noch alles geschehen würde.
Auf dem Forum
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Adria hatte heute eine kurze Nacht. Lange wachgelegen und keinen Schlaf gefunden vor lauter schöner Gedanken und Erinnerungen, die sie nicht losließen. Schon beim ersten Sonnenstrahl wieder aufgewacht in Vorfreude auf das Treffen und sich stundenlang dafür vorbereite ... etwas mehr Schlaf hätte ihrem Aussehen besser getan als Kosmetika, aber nun war es schon egal.
Sie war nun auf Forum angekommen. Irgendwo hier musste er auf sie warten. Er musste, sie würde ihm sonst nie verzeihen.
Ihr Blick schweifte herum auf der Suche nach ihm ... und da stand er auch schon. Wartete auf sie und ihr Herz klopfte plötzlich schneller.
Während der letzten Schritten zu ihm schlug die Freude in Nervosität um. Aufgeregt wie ein junges Mädchen war sie, dabei ihm nach dieser Nacht wieder zu begegnen.
Trotzdem ließ sich ein dämliches Lächeln nicht verhindern."Salve Meridius!"
Die Begrüßung war vielleicht etwas kühl, aber immerhin war man hier der Öffentlichkeit preisgegeben und nicht jeder sollte davon wissen. -
Er schlenderte gerade über den großen Platz, als ihm Adria entgegen kam. War das Adria? Seine Adria? Sie kam ihm schöner und begehrenswerter vor, als je zuvor. Er spürte sein Verlangen, durfte jedoch diesem noch nicht nachgeben. Als sie vor ihm stand und ihn grüsste lächelte er.
"Salve, Adria. Unterwegs? Wohin soll es denn gehen?"
Seine Augen wanderten über ihren verhüllten Körper.
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Keiner konnte unsere Unterhaltung mitverfolgen und trotzdem wollte er ein wenig rollenspielen? Konnte er gerne haben
"So ein Zufall, dass man sich hier trifft, nicht wahr?
Ich schlendere nur etwas durch die Stadt, auf der Suche nach jemandem, mit dem ich einen schönen Nachmittag verbringen kann."Ihre Nervosität war einer Spiellust gewichen, leicht herausfordernd sah sie ihn an und wartete auf eine Reaktion.
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Er lächelte sie unverändert an.
"Ja, das Wetter war gut für einen Spaziergang. Da dachte ich, ich geh mal auf das Forum, misch mich unter die Menschen, lass mich sehen und schau mich ein bisschen um..."
Sie stand vor ihm, so nah, und doch durfte es jetzt noch nicht sein.
"Wer ist der glückliche, mit welchem Du Dich treffen sollst? Kenne ich ihn? Vielleicht habe ich ihn ja vorhin gesehen..."
Er spielte Neugier und den Unwissenden, fand jedoch dass er nicht sehr talentiert war.
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"Ich denke du kennst ihn."
Etwas leiser im Ton, um wirklich keine fremden Ohren es mithören zu lassen.
"Interessant, erfolgreich, gutaussehend ... er steht soeben vor mir.
Ich hoffe doch, dass du Zeit für mich hast?" -
Er fühlte sich geschmeichelt und war sich sicher, dass sie ihn wollte. Er wollte sie ebenfalls. Er trat ein bisschen näher und redete ebenfalls ein wenig leiser.
"Für Dich immer, Adria."
Dann blickte er tief in ihre Augen.
"Wenn die schönste und begehrenswerteste Frau von Rom mit jenem interessanten, erfolgreichen, gutaussehenden Mann zusammensein will, was würde sie alles wagen?"
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Mit einem verheissungsvoller Blick antwortete sie
"Wenn dieser Mann weiß was er zu tun hat, würde sie ihr restlicher jugendlicher Leichtsinn zu einigem bereit machen.Ein guter Anfange wäre ... mit ihm aus der Öffentlichkeit zu fliehen. Wir wollen doch keine Neider auf uns ziehen."
Tatsächlich: Eine jede Frau hier würde sie sofort um ihn beneiden und er sollte nur ihr gehörten, zumindest heute.
"Wagst du eine Entführung? Erfahrung darin hast du, nur sollte das Ende dieses Mal etwas anders sein."
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Meridius wusste was er heute zu tun hatte. Und was er tun wollte. Mit flüsternder Stimme - als ob es sich um eine Verschwörung handeln würde - antwortete er:
"Dieser Mann, weiß eine Frau nicht nur zu entführen, sondern auch zu ver-führen. Das letzte mal hinderten ihn einzig Gesetz und Sitte daran, weiter zu gehen als erlaubt. Begehrt hat er sie schon seit dem ersten Tage..."
Dann blickte er nach Norden.
"Sieht die schönste und verführerischste Frau von Rom diese blaue Sänfte dort hinten. Sie wartet nur auf sie. Die Sklaven werden sie zu einem geheimen Ort bringen. Dort wird ein Feldherr und Eroberer auf sie warten... IHR Feldherr und Eroberer... und er wird ganz alleine ihr gehören, so lange sie es will..."
Er blickte ihr in die Augen.
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Kurz blieb ihr die Stimme weg und ein warmer Schauer wanderte durch ihren Körper. Er wusste wahrlich mit ihr umzugehen, wusste was er sagen musste, um eine Frau zum erliegen bringen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Womit hatte sie ihn nur verdient?"Ich kann es kaum erwarten ihn endlich für mich alleine zu haben. Ungestört. Bereit selbst erobert zu werden? "
Verführerische Blicke wechselten sich ab, zu verlockend waren seine Lippen vor ihr, aber nicht erlaubt .. noch nicht.
"Ich hoffe der Weg ist nicht allzuweit? Äußerst ungern trenne ich mich auch nur für kurze Zeit wieder von dir."
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Meridius schmunzelte. Die kurze Trennung musste sein. Zum einen, um ihre Ehre nicht zu gefährden, sollte man sie gemeinsam reisen sehen, zum anderen jedoch ebenso sehr um die Spannung auf das Kommende ins Unendliche zu steigern. Der Reiz des Verruchten lag auf dem ganzen Zusammentreffen und es gefiel ihm.
"Ich verspreche Dir, dass auch meine Sänfte zu dem selben Ort eilen wird. Und sei ohne Sorge, die Sklaven werden Dich beschützen. Sie sind schweigsam und loyal. Es kann Dir nichts geschehen."
Dann nach einem kurzen Moment des schweigsamen Abtastens ihres Körpers mit seinen Augen fügte er hinzu:
"Bis dann, schöne Frau..."
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Er war wirklich gut, wusste es, das Treffen interessant und aufregend zu machen. Aufgeregt, ja, das war sie tatsächlich. Und glücklich.
"Ich kann es kaum erwarten."
Sie sah ihm noch einmal tief in die Augen bevor sie sich dazu durchrang sich von ihm zu trennen und die Sänfte zu besteigen. Sie war gespannt darauf, was sie erwarten würde. Nicht nur wo sie hingebracht würde sondern auch was noch alles passieren würde.
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Meridius blickte ihrem wogenden Schritt hinterher. Unter ihrem Gewand zeichnete sich ein göttinnengleicher Körper ab. Sicher auch mit Makeln, wer hatte die nicht, doch in der Verzückung, in der Leidenschaft hätte er die Göttin Venus verschmäht um Adria zu erlangen. Als sie in die Sänfte gestiegen war und sich die Sklaven in Bewegung setzten, ging er an das andere Ende des Forums wo seine Sänfte wartete. Auf zwei Wegen, weit entfernt, würden sie doch in nicht allzuferner Zeit vereint sein.
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