Aufgebahrten Leichnam v. Cicero Octavius Anton

  • Er trat an den Leichnam seines alten Freundes, es war zwar eines Censors unwürdig, aber als er ihn da so liegen sah, konnte er seine Tränen für einen alten Freund, Weggefährten und Mentor nicht mehr zurückhalten ...

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Auch Meridius trat an die Bahre und blickte seinen alten Weggefährten an. Wie viel hatten sie gemeinsam erlebt. Er war alt geworden. Und grau. Hatte merklich abgebaut in den letzten Jahren. Nichts desto trotz wog sein Verlust schwer. Ob Victor je in seine Fussstapfen würde treten können? In Meridius Kopf schwirrten unheimlich viele Dinge herum. Er dachte an zu Hause. An Maximian. An Iulia. Aber auch an Adria. Und an Julia Vesuvia, welche sich selbst das Leben genommen hatte. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt sich von dieser zu verabschieden.

  • Nur kurz stand sie nebem dem toten Freund, noch immer nicht fassbar, dass er unwiderbringlich gegangen war. Ein Mensch, wie man ihn nicht allzu oft trifft. Er wird vielen fehlen.

  • Ich kauerte neben Vater nieder. Es tat so entsetzlich weh ihn kalt zu sehen. Kalt und leblos. Ich tastete vorsichtig nach seiner Hand und hielt sie fest, zaghaft und nur ganz leicht, doch ein letztes Mal. Und umso länger ich meinen geliebten Vater betrachtete, umso mehr schmerzte mir das Herz.


    Eine erste Träne landete auf der Bahre, bis sich die nächste den Weg übers Kinn gebahnt hatte und hinunterfiel. Zärtlich streichelte ich meinem Vater über die kalte Wange. Ich kannte keinen Menschen solang wie ich ihn gekannt habe und er hatte mir so viel bedeutet.


    Ich sah noch die Bilder wie er meine Minervina im Arm hielt. Oder meine Rückkehr aus Griechenland, was war diese herzlich gewesen. Auf meiner Hochzeit oder als er mir Mutters Kete schenkte. All die vielen Erinnerungen stiegen in mir hoch. Für mich war er der Größte gewesen und nun liegt er kalt vor mir.


    "Oh Vater, warum hatte ich dich nicht zu Lebzeiten verabschieden können... Geliebter Vater. Mögen die Götter dich gut aufnehmen und vergiss mich nicht!"


    Ich richtete mich stumm vor Trauer auf und küsste ihm auf die Stirn. Innerlich war ich erstarrt und litt grausamst unter diesem herben Verlust. Mit Vater starb auch ein Teil in mir: Meine Lebensfreude. Ich fühlte mich hohl, kalt. Doch ich drehte mich, soviel Mühe es mich auch kostete um und ging hinaus.

  • Er war nicht immer einer Meinung mit ihm gewesen, hatte sich sogar öfter mit ihm gestritten, und doch war es nicht von der Hand zu weisen, dass mit ihm ein großer Mann das Leben gewechselt hatte. Ein Mann, dem man einfach die letzte Ehre erweisen musste.
    Er stand eine kleine Weile neben dem Leichnam, musterte ihn einen Moment, verbeugte sich dann ansatzweise und sprach einen traditionellen germanischen Abschiedsgruß, in dem er der Seele dieses Mannes auf dem Weg zu seinen Ahnen alles Gute wünschte.
    Dann wandte er sich wieder ab.

  • Auch Hungaricus war gekommen, um von einem alten Freund und manchmaligen politischen Gegner Abschied zu nehmen. Welch ein Jammer, doch lange schon war er nicht mehr der Jüngste und in letzter Zeit war er auch nicht mehr der Alte. Vielleicht hätte eine Frau und andere Zerstreuungsmöglichkeiten länger auf der Erde gehalten, vielleicht aber zerstörten ihn auch politische Feindseligkeiten... nun, niemand würde es mehr wissen.


    Hungi schaute sich den Verblichenen nochmals genau an, wünschte ihm eine gute Reise und versprach, bei seiner Beerdigung keinerlei Störenfriede unbehelligt zu lassen. Dann wandte er sich ab und ging.

  • Nie hatte er es für möglich gehalten, das er einmal bei diesem Manne stehen würde, um sich in Gedanken für ihre Reiberreien zu entschuldigen und ihm Gebete für das Elysium mit auf den Weg zu schicken.


    Sie knieten zu seiner Rechten nieder und ergriffen den glatt geschliffenen Sarg, ihre Augen verschlossen sich und mit einem kaum hörbaren Murmeln sprach er einige Zeilen...


    Dann erhoben sie sich, nickten der Sklavin kurz zu und verließen schweigend die Aula.

  • "Herr, es freut mich euch nach so langer Zeit wieder zu sehen. Gut das ihr es so schnell geschafft habt nach Hause zu kommen.
    Antons Tod kam leider plötzlich und unerwartet.....aber ihr wollt ihn sicherlich sofort sehen? Kommt, ich führe euch zu ihm...."

  • Maximus folgte ihr natürlich sofort, ein par Schritte und er sah den aufgebahrten Leichnam seines verstorbenen Onkels. Erst jetzt wo er da so ruhig lag konnte Maximus erst wirklich begreifen das er tatsächlich Tod war. Er gab Turia ein Handzeichen, woraufhin sie verschwand und Maximus allein lies.


    Langsam trat er nun näher. Nachdem er eine kurze Weile einfach nur vor ihm Stand, fiel er auf die Knie. Er konnte seine Gedanken nicht einordnen und dachte wieder über sein letztes Zusammentreffen mit Anton nach. Maximus Verhalten war damals unpassend und anmaßend seinem Onkel gegenüber, eine wirkliche Aussprache darüber hat nie mehr stattgefunden. Es wird auch nie wieder die Möglichkeit einer Entschuldigung geben....einer schlichten Bitte um Verzeihung.....


    Doch Maximus war auch stur und kurzsichtig, sein Onkel war nicht mehr der Jüngste und er hätte wissen müssen das es jeden Tag soweit kommen könnte, doch erst jetzt sah er seinen Fehler....
    Aber Maximus wusste auch noch weshalb sie immer wieder in Streitigkeiten gerieten und dies ging wohl nicht immer von ihm selbst aus, Anton trug seinen Teil dazu bei....


    Doch darf man dabei auch immer nicht vergessen das auch positives in Erinnerung bleiben wird. Er gab Maximus ein zu Hause und hatte großen Anteil an seiner Erziehung, er hatte meist ein offenes Ohr und wenn es nicht gerade in Streit ausartete war es auch gut mit ihm zu debattieren...


    Letztlich bleibt ein großer Octavia in Erinnerung, ein Politiker der seine Ziele meist immer erreichte und insgesamt betrachtet wohl auch ein guter Onkel.
    Langsam erhob sich Maximus wieder:
    "Machs gut......Onkel...." flüsterte er noch bevor er ihn am Ende verließ.....

  • Ich folgte Turia. Als ich in dem Raum ankam, wusste ich nicht einmal, was ich denken sollte.
    In ihm war ein grosser Mann gegangen, Politiker und Pater Familias in einem.
    Doch ich hätte nicht damit gerechnet, ihn so schnell tot zu sehen.
    Sein Anblick rief in mir verborgenste Erinnerungen hoch.


    Nun verstand ich zum ersten Mal in meinem Leben, was Tod bedeutete. Der Körper war absolut reglos, keinerlei Leben war in ihm zu finden. Ebenso war auch von Antons Geist nichts mehr zu finden. Es war seine leblose Hülle, die er vor mir zurückgelassen hatte. Die jedoch seine menschlichen Züge trug.
    Seine Züge, als er noch Mensch war, dachte ich leicht traurig.


    Ich konnte nicht wirklich über ihn weinen, dazu kannte ich ihn zu wenig. Doch ich hatte viel von ihm gehalten. Ich versuchte, mich an den Stammbaum zu erinnern. Er... war mein Cousin..., dachte ich andächtig.


    Es war nicht meine Art, Gebete oder ähnliches laut auszusprechen, also regten sich nur meine Lippen leicht. Ich hoffe, dass du es, wo du jetzt bist, gut hast. Du wirst vielen in unserer Familie fehlen, aber dafür werden wir dich nicht vergessen. Machs gut.


    Ich erhob mich wieder und tauchte wieder in die Realität ein. Ich verliess seinen Körper gesenkten Hauptes und machte mich zum Speisesaal auf.

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