Officium - Diensthabende Wache

  • Eilige, schwere Schritte näherten sich der Tür des Officiums des Wachabenden. Fast schien es, als hätte ihr Verursacher nicht einmal gestoppt, um an die hölzerne Tür zu klopfen. Sondern in seiner eiligen Bewegung mit der einen Hand dagegen geschlagen und mit der anderen die Tür sogleich geöffnet, um nicht, durch seinen eiligen Schritt mit Schwung ausgestattet, dagegen zu poltern.
    So geschah es, dass das Klopfen sich fast zeitgleich mit der Öffnung der Türe ereignete und der Miles Constantius eintrat und hastig salutierte.


    „Salve, Prineps Prior!“
    „Miles Cnstantius meldet sich verspätet von der täglichen Patrouille zurück. Die Verfolgung eines Diebs, der ein paar Früchte auf dem Markt gestohlen hatte, hatte uns gebunden. Leider ist er uns entkommen.“


    Obwohl der Blick des Miles starr geradeaus gerichtet blieb, war ihm dennoch anzusehen, dass ihn dieser Umstand bekümmerte.


    „Auf unseren Heimweg, vernahmen wir jedoch Hilferufe und wichen von unserem direkten weg zur Castra erneut ab. Wir erreichten den Ort des Geschehens nur wenige Augenblicke, nachdem wir die Hilferufe vernommen hatten, doch kamen wir einmal mehr zu spät. Wir fanden nur noch zwei bewusstlose Männer und eine verschreckte Frau vor. Einer der Männer schien von Schlägen niedergestreckt worden zu sein, während der andere eine blutende Wunde, verursacht durch einen Dolch, aufwies.
    Die Frau war, den Göttern sei Dank, unverletzt. Es stellte sich heraus, dass es meine Cousine Iulia Livilla ist, die fast einem Angreifer zum Opfer gefallen wäre. Der genaue Grund des Angriffs ist mir noch unbekannt, doch hat der schwer verletzte Mann scheinbar meine Cousine verteidigt. Beide Männer befinden sich zur Zeit im Lazarett und werden vom Medicus versorgt.“


    Er ließ seinen Bericht enden und verharrte in seiner gestrafften Haltung und erwartete nun die Reaktion seines Vorgesetzten, sich bereits auf einen Rüffel vorbereitend.

  • Bis spät in die Nacht hatte ich eine Liste geschrieben, was noch zu tun war. Es war zu viel zu tun, aber ich wollte sie fertig haben. Als es klopte trat der Miles Constantius ein, ein kräftiger Bursche. Ich hörte wortlos seine Meldung an. Dann setzte ich an: "Das mit dem Dieb ist nicht allzutragisch, ein Versuch war es wert." Jedoch die zweite Meldung machte mich stuzig. "Miles, du darfst hier bleiben, falls du dich um deine Cousine kümmern willst, ich denke der Medicus ist schon da. Zum anderen, wo exakt war die Tat, waren Spuren - sichtbare Spuren vorhanden? Ist es notwendig noch einmal dort hinzugehen?"

  • Immer noch war sein Blick starr geradeaus gerichtet, als er zu einer Antwort ansetzte.


    „Es ereignete sich in einer Seitengasse am Fuße des Esquilin. Beide Männer lagen bewusstlos auf dem Boden, Princeps Prior. Ebenso ein fallengelassener Dolch. Meine Cousine kauerte panisch auf dem Boden. Weitere Spuren gab es nicht. Ich brachte meine Cousine noch in die heimische Casa der Iulier, um ihr den Aufenthalt in der Castra zu ersparen.
    Anscheinend war meine Cousine mit dem Angehörigen der Legion Secundus Mela, der niedergestochen wurde, auf dem Heimweg gewesen. Sie berichtete mir, dass der Angreifer eine Suspendierung erwähnt habe. Vielleicht handelt es sich bei dem Täter um einen Mann, der unehrenhaft aus der Legion entlassen worden ist. Natürlich steht meine Cousine für weitere Fragen zur Verfügung, Princeps Prior
    Allerdings halte ich ein weiteres Ausrücken nicht für notwendig, da sich beide Männer nun in der Castra befinden und der Aufenthaltsort der Zeugin bekannt ist."

  • "Gut, danke, jedoch wäre ich beruhigt, wenn deine Cousine in sicherer Hand wäre, in deiner oder in der eines anderen Miles. Jedoch würde ich dich bevor zugen.", sagte ich ernst und stand auf, nahm meinen Helm und zurrte ihn fest. "Hast du den Dolch?", fragte ich.

  • Erst jetzt legte sich der blick des iuliers auf den Princeps Prior und er nickte leicht. Aus seinem Waffengurt löste er in einen Stoffetzen gehüllten Gegenstand. Als er diesen Geganstand auf den Schreibtisch des Princeps legte, verriet ein metallisches Geräusch, um was es sich dabei handeln könnte.


    "Ja Princeps Prior, ich habe die Waffe aufgelesen und an mich genommen. Sollte ich in dieser Nacht für keine weitere Aufgabe benötigt werden, kehre ich später noch in die Casa der Iulier zurück und werde mich um meine Cousine kümmern und vielelicht noch mehr zu dem Tathergang erfahren. Allerdings könnte ich auch die Wahrheit aus dem Täter heraus...", er unterbrach seine erzürnten Worte und verschwieg somit ein "herausprügeln" und ersetzte es durch ein diplomatischeres " aus dem Täter heraus...holen".


    Inzwischen war er vom Schreibtisch wieder zurückgetreten und hatte seine gestraffte Körperhaltung angenommen.

  • Ja ... ich überlegte ein wenig, wo ich anfangen sollte. Cih war gerade zurück auf dem Weg zur Castra, als ich Gabriel in eine Seitengasse einbiegen sah. Ich wollte ihn noch Grüßen, aber er war etwas zu schnell. Ich hielt inne und überlegte, ob ich ihm hintehrer rennen sollte. Kurze Zeit später kamen drei Schläger ebenfalls in die Seitengasse. Sie trugen Knüppel unter ihren Tuniken. Ich wollte noch nicht eingreifen, also beobachtete ich das aus der Ferne, ich wusste ja nicht, was passieren würde. Ich machte eine kleine Pause. Anscheinend hatten dies auch die vorbeigehenden Prätorianer, mit Präfekt Crassus persönlich, gesehen und gingen ebenfalls in diese Gasse. Da ich nun recht wenig sehen konnte, ging ich etwas näher ran und sah, wie die drei Schläger Gabriel übel zusammenschlugen und die Prätorianer tatenlos dabei standen.
    Ich blickte zu Boden, jetzt kam der Teil, wo ich mir große Vorwürfe machte.
    Dann ... bin ich etwas ... taktlos losgerannt und habe die drei Schläger gestellt. Durch meine ungeschicktes Verhalten konnten leider zwei der Schläger fliehen, aber der - vemeintliche - Anführer griff miich und wenig später die Prätorianer an, während ich mich danach um Gabriel kümmerte.
    Ich schluckte kurz, jetzt wusste es auch Sura, und ich machte mich auf die zweite Standpauke gefasst, sprach aber weiter.
    Die Prätorianer haben den Anführer dann niedergeschlagen, wo sie hingebracht haben, weiß ich nicht. Ich habe zusammen mit einem Vigil, gabriel hierher in das Krankenzimmer gebracht. Er hatte zwei gebrochene Rippen und ein paar Kleinigkeiten. Gabriel sagte, dass die Schläger anscheinend von Strabo geschickt wurden und sie drohten ihm, dass sie Gabriel umbringen würde, wenn er sich Strabo noch einmal nährte. Anscheinend gab es zwischen den beiden eine kleine mündliche Auseinanderstzung.


    Gespannt wartete ich auch Suras reaktion und auf seine Zurechtweisung.

  • Sim-Off:

    Neue ZE!


    So erreicht Nepos dann das Officium seines PP. Schnell erblickt er seinen Ansprechpartner, und sobald der zeternde Orbilius überwunden ist, hebt der Miles auch die Stimme: "Salve Sura, ich melde mich zum Dienst zurück... Normalerweise würde ich das ja beim Centurio machen, aber naja! Viele fremde Gesichter in der II.ten, was? Gibt's neue Fälle?" erkundigt sich Nepos, der nicht wirklich mit aufregenden Nachrichten rechnet.


  • Ich sagte nichts. Ich hörte mir sorgfältig den Bericht an. Ich wusste, dass ich mich komisch fühlte. Es war ein kleiner Kampf in mir. Dann stand ich unendlich langsam auf und legte die Hand auf die Schulter des Miles. "Du weißt wahrscheinlich dass du ein paar Dinge nicht richtig gemacht hast.", sagte ich nur. Dann ging ich an ihm vorbei und ging ins Krankenhaus. Zu Gabriel.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Nepos

    Sim-Off:

    Neue ZE!


    So erreicht Nepos dann das Officium seines PP. Schnell erblickt er seinen Ansprechpartner, und sobald der zeternde Orbilius überwunden ist, hebt der Miles auch die Stimme: "Salve Sura, ich melde mich zum Dienst zurück... Normalerweise würde ich das ja beim Centurio machen, aber naja! Viele fremde Gesichter in der II.ten, was? Gibt's neue Fälle?" erkundigt sich Nepos, der nicht wirklich mit aufregenden Nachrichten rechnet.


    "Nepos!", rief ich erfreut auf. "Salve, Salve. Schön, dass du wieder da bist. Und ja, es gibt neue Fälle, es ist eine lange Geschichte und ich glaube überall gibt es ein Zusammenhang. Willst du die Kurz oder die Langfassung?"

  • Ich war ziemlich überrascht, als er die Hand auf meine Schulter legte und danach das Zimmer verließ. Noch einige Momente lang stand ich dort und dachte über seine Wort nach. Dann hob ich wieder meinen Kopf, drehte mich zur Tür und verließ ebenfalls das Officium, unbestimmt, wohin mich mein weiterer Weg führte...

  • Bericht


    Betreff: Überfall auf Secundus Petronius Mela und Iulia Livilla


    Die bisherigen Ermittlungen ergaben folgenden Tathergang
    In der Nacht des X. diesen Monats ereignete sich am Fuße ds Esquilin ein heimtückischer Angriff auf die oben erwähnten Opfer. Allem Anschein nach wurde der Angriff durch den aus der Legion unehrenhaft entlassenen Lucullus ausgeführt. Dieser wollte sich durch die Schändung der Tochter seines Vorgesetzten Iulius Numerianus an eben jenen für die Entlassung rächen.


    Nachdem sich Secundus Petronius Mela dem Täter entgegen gestellt hatte, zückte der Angreifer einen Dolch und stach sein Opfer nieder. Petronius Mela erlitt eine tiefe Stichverletzung, die jedoch gut zu verheilen scheint.
    Der Täter näherte sich daraufhin der wehrlosen Iulia Livilla und bedrohte diese. Das erneute Eingreifen des verletzten Secundus Mela verhinderte die Umsetzung der geäußerten Drohungen. In einem Zweikampf gelang es Petronius Mela den Täter bewusstlos zu schlagen.


    Beide Männer waren nicht bei Bewusstsein, als unsere Patrouille eintraf. Der Tathergang wurde aufgrund von Zeugenaussagen rekonstruiert. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und sitzt in der Castra im Carcer ein. Secundus Mela erholt sich noch von seinen Wunden und Iuliua Livilla weilt in der Casa Iulia. Die Tatwaffe wurde Princeps Prior Sura übergeben.


    Caius Iulius Constantius

  • Zitat

    "Nepos!", rief ich erfreut auf. "Salve, Salve. Schön, dass du wieder da bist. Und ja, es gibt neue Fälle, es ist eine lange Geschichte und ich glaube überall gibt es ein Zusammenhang. Willst du die Kurz oder die Langfassung?"


    "Je umfangreicher, desto besser!" erklärt Nepos schlagartig ernster, als sein Vorgesetzter von neuen Fällen erzählt.

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