Nachdem er seinen Namen gehört hatte nahm Eumenes das Ohr von der Tür, trat ein und sprach
Herr?! Bedürft ihr meiner heute noch?
Nachdem er seinen Namen gehört hatte nahm Eumenes das Ohr von der Tür, trat ein und sprach
Herr?! Bedürft ihr meiner heute noch?
"Eumenes? Du kommst wie gerufen! Der Herr möchte noch mit dir reden."
Etwas verwundert war ich schon, warum Eumenes genau im passenden Augeblick auftauchte.
"Siehst du Balbus? Das ist schon der erste. Wenn du die anderen suchst, hilft dir Eumenes sicher gerne, sie zusammenzutrommeln."
Misstrauig schaute ich diesen ehemaligen Bettler an. Das alles ist sehr Merkwürdig.
"Ihr habt einen Wunsch, Herr?", fragte ich den Oberbettler.
"Ja, den habe ich. Ich muss mit allen Sklaven des Hauses sprechen. Suche sie zusammen und bringe sie ins Atrium."
"Das wir nicht lange benötigen, wenn Ihr die Haussklaven meint. Solltet Ihr die Sklaven auf den Ländereien miteinbeziehen wollen, dann müsstet Ihr mir schon mehr Zeit einräumen!"
"Ich meine nur die Sklaven, die hier im Haus arbeiten und direkten Kontakt zu den Mitgliedern der Familie haben."
Aus Gründen der Spielbarkeit unterbreche ich das ganze hier mal vorübergehend.
Spielerisch habe ich das Gespräch mit den Sklaven geführt und bin dann wieder aufgebrochen, daher braucht hier keine Reaktion mehr kommen.
Sehr einverstanden. Solltest Du mich noch befragen wollen, ich bin immer noch bei Agrippa, zumindest während dieser Zeitschiene.
Das musste es sein, doch eine dicke Staubschicht hatte sich bereits zuvor niedergelassen. Diesen unbequemen Gast musste er verscheuchen, zumindest würde man das von ihm erwarten.
"Saubera, Calgona und Persila! Herkommen!"
Zum Glück hatte Cassander hier die letzten Monate mit strenger Hand regiert, so dass die erwünschten Sklavinnen sofort zur Stelle waren.
"Wann habt ihr hier das letzte Mal geputzt, ha?!"
Verlegen schauten alle drei weg und Cassander musste seinen Zorn wirklich mit allen Kräften im Zaum halten. Abwechselnd schaute er sich die drei Gerichteten an und schüttelte verärgert den Kopf.
*Klatsch, Klatsch, Klatsch*
Ehe sich die Mädchen versahen, hatte Cassander alle drei mit heftigen Schlägen auf die Wangen zu Boden gerichtet.
"Das wird euch eine Lehre sein! Und nun hört auf zu heulen und steht auf, macht sauber verdammt!"
Dieser kleine Antrieb würde sie beschleunigen, dachte er sich und ging erst einmal hinaus, um ein wenig zu verschnaufen. Der Herr würde noch einige Zeit essen wollen.
Doch irgendwann musste auch er schlafen und so schickte Cassander die Mädchen weg und eilte hinunter, um den Herrn zu benachrichtigen.
Ich betrat das Cubiculum und merkte sofort, dass hier nicht regelmäßig geputzt wurde. Es sah hier eher nach einer Schnellreingung aus, die wahrscheinlich erst gerade durchgeführt wurde. Eigentlich war ich schon viel zu müde um mich aufzuregen, doch das hier musste gesagt werden.
"Cassander!", rief ich verärgert.
Langsam gefiel ihm der Neue doch nicht so gut wie auf den ersten Anschein.
Mit einiger Verspätung, wohl auch aus Trotz, trat er ein und senkte den Kopf.
"Du hast gerufen, Herr?"
"Ja, das habe ich. Das war ja wohl nicht zu überhören."
Ich hatte jetzt aber keine Lust Cassander noch darauf aufmerksam zu machen, dass er sich das nächste Mal etwas beeilen sollte.
"Wann wurde hier das letzte Mal REGLMÄßIG geputzt? Ist schon etwas länger her, nicht wahr? Ich will, dass sich das sofort ändert. Also wird die ganze Villa jetzt wieder schön REGELMÄßIG geputzt."
Absichtlich betonte ich 'regelmäßig', damit Cassander klar wurde was ich meinte.
"Ja, Herr."
Sagte er mehr gezwungen, denn in irgend einer anderen Art und fügte doch, er konnte es nicht halten, einen kleinen Kommentar hinzu.
"Um ehrlich zu sein, Herr, haben wir mit Eurer Ankunft nicht gerechnet, denn es kam kein Brief, keine Mitteilung und ihr wart lange fort."
Dass er dabei die nichtsnutzigen Putzsklavinnen in Schutz nahm, interessierte ihn hier gar nicht mehr. Es ging ums Prinzip.
"Nein, es kam nichts. Weil ich einfach keine Möglichkeit dazu hatte. Ich bin froh, dass ich wieder zu Hause bin."
Ich holte tief Luft. Den Kommentar hätte er sich als Sklave sparen können, aber ich hielt meinen Zorn in Schach. Trotzdem wurde ich etwas lauter.
"Aber das kann keine Ausrede für euch Sklaven sein. Dennoch will darüber ein Mal hinwegsehen. Aber sorge ab jetzt dafür, dass die Villa immer und überall sauber ist. Egal ob jemand anderes anwesend ist oder nicht.
Du hast verstanden, Cassander?"
Eigentlich hätte ich wohl als stolzer Patrizier anders reagieren sollen. Aber er hatte eine Chance verdient. Denn im Grunde war er wohl gar kein schlechter Sklave.
"Dann werde ich die Hausmädchen auspeitschen gehen, Herr. Wenn du erlaubst."
Mit einem weiteren Nicken wollte er sich entfernen und die Dinger allesamt blau schlagen. Schließlich war er nicht schuld daran, dass die net aufgeräumt haben.
"Nein, das werde ich nicht erlauben, Cassander. Denn dann würde ich dich persönlich auspeitschen.", sagte ich laut voller Entrüstung.
"Du kannst gehen, aber denke nicht mal im Traum daran, die Hausmädchen auszupeitschen!"
Missmutig nickte Cassander.
Das konnte ja lustig werden, ein Weichei von Herr war das.
"Ja, Herr. Soll ich mich auspeitschen lassen?"
Vielleicht spielte er ja darauf an, dass Cassander alleine die Schuld auf sich laden musste. Man wusste ja nie und seinem Herrn war das immer zuzutrauen gewesen.
"Du hättest dich einfach eher darum kümmern sollen und nicht erst dann wenn es zu spät ist. Schieb die Schuld nicht auf die Anderen. Und noch einen überflüssigen Kommentar und ich werde dich auspeitschen lassen."
Ich hoffte, dass dies deutlich genug war. Mir stand einfach nicht der Sinn danach, mich auf eine Diskussion mit einem Sklaven einzulassen.
"Du kannst das Zimmer nun verlassen, Cassander."
Schlafen... Einfach nur noch schlafen...
Eigentlich war das noch immer keine klare Antwort auf seine Frage gewesen, aber Cassander erlaubte es sich das entsprechende heraus zu deuten. Schließlich durfte er nicht mehr sprechen, denn Peitschen mochte er auch nicht, auch wenn sie eine Frau schwang.
"Ich habe verstanden, Herr."
Sagte er mit einer Verbeugung und entfernte sich aus dem Zimmer.
Nachdem Cassander mein Zimmer verlassen hatte, machte ich mir es in meinem Bett gemütlich. Ich war sehr, sehr müde...
So fiel ich endlich in einen langen, tiefen und traumlosen Schlaf... Es war lange her, als ich das letzte Mal so gut geschlafen hatte. Endlich im eigenen Bett...
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