Es brauchte einen Tag des Ruhens, bis der Mörtel belastbar war. Aus diesem Grunde wies der Centurio seine Leute an, sich nach der Errichtung der Sockelschicht, die nur wenig Zeit in Anspruch genommen hatte, mit dem Bewehrungsgeflecht zu befassen. Über die gesamte Fläche des Amphitheaters - mit Ausnahme des Innenraumes, der für die jeweiligen Vorführungen einzig mit feinem Sand ausgestattet sein musste - wurden die vorbereiteten Konstruktionen auf dem Bausand verteilt. Dies hatte sorgfältig zu geschehen, wie Vesuvianus erst einmal dem einen oder anderen Legionär klarmachen musste. Lücken in diesem Geflecht bargen die Gefahr des nachträglichen Reißens der Sohlplatte, was nicht nur den später aufgebrachten Bodenbelag unschön entstellen, sondern zugleich ein Sicherheitsrisiko darstellen würde.
Am Morgen des nächsten Tages begann die Herstellung der Sohlplatte. Die Legionäre wurden mit speziell für diesen Zweck hergestellten rechenähnlichen Geräten zum Abziehen des Betons ausgestattet. Die Mischung musste möglichst gerade eingebracht und glatt abgezogen werden. Um das zu gewährleisten, gab Claudius den Hilfskräften erneut die entsprechenden Anweisungen.
"Die heute erforderlichen Mengen sind groß, zügiges Arbeiten ist also angebracht. Bis zum Abend möchte ich die gesamte Platte gegossen haben. Es wird ausschließlich der grobe Kies verwendet. Außerdem muss heute die Masse flüssiger sein. Sie sollte sich im günstigen Fall teilweise selbstständig ausbreiten. Natürlich nicht gänzlich, Suppe können wir nicht gebrauchen. Fangt schon mal an zu mischen. Ich sage euch, wann die erforderliche Konsistenz erreicht ist.“
Aufmerksam kontrollierte der Centurio die Zugabe der Betonbestandteile, korrigierte hier die Zugabemenge des Wassers und dort die Dauer der Mischzeit in den Bottichen.