Der Bau des Amphitheaters

  • Es brauchte einen Tag des Ruhens, bis der Mörtel belastbar war. Aus diesem Grunde wies der Centurio seine Leute an, sich nach der Errichtung der Sockelschicht, die nur wenig Zeit in Anspruch genommen hatte, mit dem Bewehrungsgeflecht zu befassen. Über die gesamte Fläche des Amphitheaters - mit Ausnahme des Innenraumes, der für die jeweiligen Vorführungen einzig mit feinem Sand ausgestattet sein musste - wurden die vorbereiteten Konstruktionen auf dem Bausand verteilt. Dies hatte sorgfältig zu geschehen, wie Vesuvianus erst einmal dem einen oder anderen Legionär klarmachen musste. Lücken in diesem Geflecht bargen die Gefahr des nachträglichen Reißens der Sohlplatte, was nicht nur den später aufgebrachten Bodenbelag unschön entstellen, sondern zugleich ein Sicherheitsrisiko darstellen würde.


    Am Morgen des nächsten Tages begann die Herstellung der Sohlplatte. Die Legionäre wurden mit speziell für diesen Zweck hergestellten rechenähnlichen Geräten zum Abziehen des Betons ausgestattet. Die Mischung musste möglichst gerade eingebracht und glatt abgezogen werden. Um das zu gewährleisten, gab Claudius den Hilfskräften erneut die entsprechenden Anweisungen.


    "Die heute erforderlichen Mengen sind groß, zügiges Arbeiten ist also angebracht. Bis zum Abend möchte ich die gesamte Platte gegossen haben. Es wird ausschließlich der grobe Kies verwendet. Außerdem muss heute die Masse flüssiger sein. Sie sollte sich im günstigen Fall teilweise selbstständig ausbreiten. Natürlich nicht gänzlich, Suppe können wir nicht gebrauchen. Fangt schon mal an zu mischen. Ich sage euch, wann die erforderliche Konsistenz erreicht ist.“


    Aufmerksam kontrollierte der Centurio die Zugabe der Betonbestandteile, korrigierte hier die Zugabemenge des Wassers und dort die Dauer der Mischzeit in den Bottichen.

  • Der Centurio forderte ein hohes Arbeitstempo. Dabei kamen alle Legionäre gehörig ins Schwitzen. Füße, Hände und Ohren waren im Gegensatz dazu kalt. Sie erwärmte das kräftezehrende Verteilen des Betons kaum. Grob verteilten wir die Masse mit den Zinken des Rechens und mit Schaufeln. Zum Glätten drehten wir den Rechen um. Die Zacken waren dazu nicht zu gebrauchen.

  • Es war schon ein komisches Gefühl zu schwitzen, wenn man denkt, dass einem die Zehen abfrieren! ich war gerade damit beschäftigt den Beton mit einer Schaufel zu verteilen! Es war schon eine anstrengende Sache so ein Amphiteater zu bauen!


    Sim-Off:

    mal eine Frage: hatten die Legionäre im Winter eigentlich auch nur ihre Caligae an, oder hatten sie doch etwas wärmeres?

  • Sim-Off:

    Meines Wissens haben die Römer in Germanien auf Hosen und festeres Schuhwerk zurückgegriffen. Es soll auch Socken gegeben haben.



    Zufrieden stellte der Centurio am Abend fest, dass sie das Tagesziel erreicht hatten. Die Sohlplatte war fertig gegossen. Dem einen oder anderen Legionär, der sich die Hände ins Kreuz gedrückt unter Schmerzen aufrichtete, klopfte er anerkennend auf die Schulter.


    "Gut gemacht, Männer! Die nächsten drei Tage habt ihr normalen Dienst, der Bau tritt in eine Pause. Bis zum Aushärten des Betons darf niemand die Platte betreten."


    Claudius beauftragte den Optio, die Centurio in das Lager zu führen. Er selbst musste noch diverse Absprachen mit Tribun Lepidus treffen, damit am Morgen des vierten Tages, sofern das Wetter mitspielen würde, die Errichtung der tragenden Außen- und Innenwände ohne Verzögerung in Angriff genommen werden konnte. Die Bestände für Kies und Kalk mussten aufgefüllt werden, ausreichend Werkzeug zum Mauern musste vorhanden sein. Von dem bereitgestellten Ziegelbestand hatte sich Claudius bereits überzeugen können.


    Müde kehrte der Centurio am Abend in das Kastell zurück und setzte sich in seinem Officium an die Planung für die nächsten Tage.

  • Erschöpft von den Arbeiten reihte Decius sich in die Marschreihe ein, und dann ging es auch schon zurück ins Lager.


    Nach all der Bauarbeit tat der für Drei tage angesetze regelmäßige DIenst sicher gut, und so marschierten die Legionäre ab.

  • Sim-Off:

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Meines Wissens haben die Römer in Germanien auf Hosen und festeres Schuhwerk zurückgegriffen. Es soll auch Socken gegeben haben.


    Es gab die sogenannten Tibialiae. Das ist eine Art Gamasche aus dicker grober Wolle oder Filz, die Fuß und Unterschenkel bis übers Knie umschließt.


    Zitat

    Claudius beauftragte den Optio, die Centurio in das Lager zu führen.


    "Sine passus, pergite!" ordnete Priscus an und verzichtete damit auf den üblichen Gleichschritt.


    Er selber hatte während der letzten Tage eher weniger zu tun gehabt. Die Bautechniker hatten auch bei den Kleinigkeiten das Kommando übernommen, für Vermesser und Bastler blieb vorerst kein Platz. Und die kommen drei Tage normaler Dienst wären eine willkommene Abwechslung.

  • Die Tage der Ruhephase waren vorbei, die Bauarbeiten konnten vorerst weitergehen, auch wenn sich die Temperaturen immer weiter Richtung Gefrierpunkt senkten. Es blieb abzuwarten, wie sich das Wetter entwickeln würde.


    Während der Centurio den Hilfskräften die Anforderungen für die Mörtelmischung in Erinnerung rief, bestückten sich die Männer seiner Centurie bereits mit dem entsprechenden Werkzeug, wiesen weitere Hilfskräfte zur Materialbeschaffung ein und legten die erforderlichen Baustoffe griffbereit an den Arbeitsorten ab.


    Als nächstes begab sich Claudius zu seinem Optio.


    "Priscus, die Männer benötigen eine Richtschnur für die Errichtung der Außenmauern. Schließlich müssen die Wände lotgerecht errichtet werden. Irgendwelche Tiere haben die für die Fundamentarbeiten gezogen Stricke durcheinander gebracht. Davon mal abgesehen müssen wir eine Orientierungsmöglichkeit für die Männer schaffen, an die sie sich beim Hochziehen der Wände halten können. Lass dir da mal was einfallen." :)


    Unverzüglich schritt der Centurio zu seinen Soldaten.


    "Jungs, am heutigen Tage nehmen wir die Errichtung der Außenmauern in Angriff. Dazu werden die Ziegel in doppelter und jeweils versetzter und gleichzeitig verzahnter Anordnung in Mörtel gesetzt und sowohl innen und außen hochgezogen. In Abständen", der Centurio zeigte diese gleich vor Ort, "werden Querstreben gemauert. Die werden uns die Angelegenheit stabilisieren. Wenn jeweils ein Segment fertig gestellt und ausgehärtet ist - was selbstverständlich nicht am heutigen Tag geschehen wird - füllen wir sie mit Opus caementitium auf. Das ergibt eine stabile Mauerung, die Jahrhunderte überstehen dürfte. Die Wände dieser unteren Etage weisen weder Öffnung noch sonstige Besonderheiten auf. Sie verschwinden am Ende ohnehin im Erdreich. Das heißt, sie werden mit Boden angefüllt."


    Sim-Off:

    Priscus, konntest du etwas über teerähnliche Stoffe herausfinden? Ich brauche etwas zum Schutz des Mauerwerks vor Feuchtigkeit.


    "Zu beachten ist aber, dass an den in der Zeichnung vorgesehenen Stellen und zwar die Innenseite betreffend, Verzahnungen eingebaut werden, an die im weiteren Bauverlauf, die Innenwände angeschlossen werden. Wenn es dazu Fragen gibt, vorher stellen und nicht drauflos mauern."

  • Der Praefectus Castrorum hatte sich nunmehr seit mehreren Tagen nicht mehr am Baugrund blicken lassen, weshalb er nach einem hastig vertilgten Frühstück und der eiligen Unterzeichnung einiger Standardformulare die Principia verlassen hatte und gemeinsam mit seinem Scriba zu Pferde vom Kastell aus in Richtung Bauplatz aufgebrochen war, um den Fortgang der Arbeiten persönlich zu begutachten.
    Aurelius hatte seit der Ernennung zum Lagerpräfekten die Panzerung nie wieder angelegt und auch an jenem Tage ritt er, lediglich einen Wintermantel übergezogen, in der rötlich-braunen Militärtunika, welche ihn äußerlich nicht vom Rest der arbeitenden Legionäre abhob.
    Bereits auf den Lagerstraßen wurde ein Durchkommen erschwert, denn insbesondere die Hauptstraße, welche die Lagerwerkstätten mit der gut ausgebauten, aber ebenfalls hin und wieder verstopften Straße verband, diente zum Ab- und Antransport unzähliger kleiner Werkzeuge und Bau- bzw. Ausrüstungsutensilien, was zu einem spürbar höheren Lärmpegel führte:
    Während nicht nur die Befehle der Optiones die Luft erfüllten, sondern auch das Klappern dutzender Caligae, das Schnauben der Ochsen, das Rattern der Transportkarren, die Hammerschläge aus der Schmiede, das Gelächter von Legionären beim Würfelspiel, fand sich besagte auch zu solch früher Morgenstunde bereits vom Qualm der Kochlagerstätten, vom Rauch der Ziegelmeiler geschwängert.
    Hier und da erkannte der Praefectus einen alten Kamerad, nutzte, sofern jener Optio, Centurio oder einfacher Legionarius nicht gerade den beschäftigsten Eindruck machte, die Gelegenheit zu einem kurzen Erkundigen der Lage. Ansonsten nickte er den Centurionen zu, welche ihm bekannt oder zumindest flüchtig getroffen schienen und das waren fast alle, denn im Laufe der letzten Monate war Aurelius mit kleinen und mittelschweren Problemen und Wehwehchen aus allerlei Einheiten konfrontiert worden.


    Wie sich also beide Rösser langsam durch die Menge schoben, kam nach und nach die provisorisch angelegte Straße ins Blickfeld, welche dazu angelegt worden war, einen brauchbaren Transportweg über das angrenzende unbebaute Gelände zu schaffen.
    Diesem folgend, erreichte der Praefectus rasch das Ziel, führte sein Pferd etwas vom Weg herunter, um möglichst nicht gestört zu werden und betrachtete den Stand der Arbeiten, während er, die Augen mit der Hand vor der tief stehende Sonne schützend bald feststellen konnte, dass die Fundamentarbeiten größtenteils abgeschlossen waren, was die erhöhte Konzentration an Wagen mit Ziegelladungen aus den abgerissenen Meilern im Umkreis des Kastells erklärte. Die Mauararbeiten hatten also begonnen.

  • Nicht an allen Stellen waren die dür das Fundament gezogenen Richtschnüre unbrauchbar geworden. Flavian begann mit seinem Contubernium eine Ecke zu erstellen. Im Abstand von nur zwei Metern, das Gebäude war ja gewölbt, errichteten sie eine weitere Ecke.
    Dazwischen konnten sie nun die ersten Schichten mauern. Sie spannten einfach selbstständig einen Strick von Ecke zu Ecke. Gleiches begannen sie nebenan. Mehr als mannshoch trauten sie sich aber nicht zu mauern, denn hier fehlte die Orientierung und außerdem die Gerüste. Optio und Centurio würden sicher für beides sorgen. So lange zogen sie erste Schichten hoch.

  • Mit Begleitung des Scriba ritt Aurelius ein Stückchen weiter und stellte dabei fest, dass aufgrund des erhöhten Holz- und Holzkohlebedarfs - Schmieden wollten betrieben, Ton gebrannt werden - weite Teile des ursprünglich angrenzenden Waldgebietes abgeholzt waren und sich dem Betrachter ein nunmehr noch von Waldboden bzw. Wurzelresten überdeckter Platz eröffnete, welcher flach wie eine Kinderbrust nach Westen hin abfiel.
    Im Rahmen der Mauerarbeiten nahmen weiterhin die Optiones und handwerklich oder ingenieurwissenschaftlich geschulten Immues eine Schlüsselrolle ein, denn nicht besonders viele altgediente Soldaten waren auf der Baustelle vertreten und kaum ein Legionär oder Probatus hatte zuvor ähnliche Arbeiten durchgeführt und selbst wenn, dann bestimmt nicht in diesem Maße.
    Somit schien es vielerorts notwendig, den Soldaten die Vorgehensweise exakt zu erklären und die geleistete Arbeit derselben einer permanenten Qualitätskontrolle zu unterziehen, denn keiner der anwesenden Unteroffiziere wäre besonders stolz darauf gewesen, hätte ausgerechnet seine Einheit ein fehlerhaft gearbeitetes Mauerstück zum Einsturz bringen müssen - einmal ganz davon abgesehen, dass die Anweisungen der Offiziere bisweilen von einem regelrechten Sprachenmix umgeben waren, denn aus dem Kernland des römischen Reiches flossen kaum noch Rekruten in die Legionen und in einigen Provinzen war die lateinische Sprache noch dürftig verbreitet oder musste sich zumindest gegen allerlei regionale Muttersprachen durchsetzen, was zu recht kuriosen Akzenten führte.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Priscus, die Männer benötigen eine Richtschnur für die Errichtung der Außenmauern. Schließlich müssen die Wände lotgerecht errichtet werden. Irgendwelche Tiere haben die für die Fundamentarbeiten gezogen Stricke durcheinander gebracht. Davon mal abgesehen müssen wir eine Orientierungsmöglichkeit für die Männer schaffen, an die sie sich beim Hochziehen der Wände halten können. Lass dir da mal was einfallen." :)


    Pricus blickte leicht irritiert und griff wortlos in die kleine lederne Gürteltasche, die während der Arbeit auf der Baustelle sein ständiger Begleiter war. "Die Jungs sollen einfach sowas hier nehmen", meinte er grinsend und zog ein Senklot aus der Tasche.


    Sim-Off:

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    Priscus, konntest du etwas über teerähnliche Stoffe herausfinden? Ich brauche etwas zum Schutz des Mauerwerks vor Feuchtigkeit.


    Nein, nichts gefunden. Wenn ich Vitruvius richtig verstehe, hat man unter der Erde sowieso nicht mit Ziegeln gemauert, sondern die Fundamante aus Natursteinen gesetzt. Er lässt sich halbwegs detailiert darüber aus, welche Baumaterialien wie feuchtigkeitsempfindlich sind usw.

  • Sim-Off:

    Gut. Die Ziegel stellen ohnehin nur die Schalung für die Fundamente dar. Lassen wir sie also verrotten. Sie werden eh nicht bebaut.


    Der Centurio kannte ein Senklot, fand es aber höchst ungeeignet, um zweckmäßig und schnell Wände hochzuziehen. Unentbehrlich war es dennoch. Claudius winkte einem Legionär heran und beauftragte ihn, weitere dieser Senklote zu beschaffen.
    Anschließend wandte er sich an seinen Optio.


    "Wir lösen das anders, Priscus. Ich brauche mindestens mannshohe Latten, die astrein gerade sein müssen. Die werden mittels Senklot ausgerichtet und analog der von deinen Männern positionierten Markierungsstangen gesetzt und zwar so, dass sie nicht verrücken können. Das ist etwas kompliziert, aber es geht. Haben wir erst einmal ein Stück Mauer, wird es sogar einfacher. Dazwischen werden besagte Stricke gespannt und für jede Mauerlage nach oben gesetzt. Anhand der einmal ausgerichteten Latten, können sich die Männer dauerhaft an den Seilen orientieren und müssen nicht ständig neu ausloten."


    Claudius grinste seinen Optio an und freute sich, dem Vermessungsspezialisten etwas aus seinem Fachbereich beibringen zu können. Zusammen waren sie ein unschlagbares Gespann.


    Sogleich schickte der Centurio einige Männer los, die nach seinen Angaben jene Latten besorgen sollten. Beim Warten auf besagtes Material bemerkte er in einigem Abstand den Praefectus. Claudius grüßte und überlegte gleichzeitig, ob es seinerseits etwas zu regeln gäbe. Die Situation wäre günstig. Momentan lag jedoch nichts an. Natürlich hoffte er, dass diese Latten schnellstmöglich besorgt werden konnten.

  • Aurelius bemerkte Claudius, stieg vom Pferd herab und grüßte den Architekten mit erhobener Hand, da er ohnehin nach Tribun Lepidus Ausschau gehalten hatte, um sich über den Stand der Arbeiten zu erkundigen, spontan allerdings beschloss, diese Informationen bei Vesuvianus einzuholen.


    "Salve, Centurio! Na, wie läuft die Arbeit?"

  • Priscus erschien das gewählte Vorgehen zwar unnötig kompliziert, aber er sagte nichts weiter dazu, sondern rollte die lange Schnur sorgfältig wieder auf und steckte das Lot zurück in die Tasche zu den anderen Gerätschaften.


    "Wir werden sehen, was die exakt gerade Latten zum Winterwetter sagen", grinste er, grüßte den hinzukommenden Praefectus Castorum und entfernte sich dann, um die beiden Offiziere nicht im Gespräch zu stören.

  • Noch bevor Claudius dem Praefectus antworten konnte, schickte er seinem Optio ebenfalls ein breites Grinsen hinterher. Der mochte ein exzellenter Vermessungstechniker und Theoretiker sein, aber die Praxis sah oft etwas anders aus. Sobald die Latten eintreffen würden, wäre es sein Part, sie auszurichten.


    Schließlich wandte sich der Centurio dem Praefectus Castrorum zu. Noch immer stand ihm ein leichtes Grinsen im Gesicht. Er hoffte, der Vorgesetzte würde darüber hinwegsehen. Auf dem Bau herrschte eine eigene Atmosphäre und etwas Spaß bei der Arbeit konnte nie von Nachteil sein.


    "Salve, Praefectus Sophus! Für diese Jahreszeit läuft es ausgesprochen gut. Wir sind bereits dabei, die Außen- und tragenden Innenwände hochzuziehen. Die Sohlplatte ist komplett gegossen. Unter Umständen wäre es sogar schon angebracht, über die nach diesem Bauabschnitt benötigten Materialien und Hilfsmittel zu sprechen."


    Vesuvianus Blick wanderte zu dem Schreiber des Praefecten. Es war anzunehmen, dass der entsprechende Utensilien für Notizen mit sich führte.

  • Sim-Off:

    http://www.imperiumromanum.net…s/avatars/avatar-2611.jpg


    Aha! Wenn das mal nicht die neue Zielscheibe für das Kopfschusstraining ist. :D


    "Ja, unbedingt.", meinte der Präfekt und bedeutete dem Schreiber mit einem knappen Kopfnicken, die Ausführungen des Architekten grob festzuhalten.


    "Bei der Errichtung der Betonfundamente haben wir wohl einfach Schwein gehabt, dass der Winter ungewöhnlich mild geblieben ist."


    Der Blick des Lagerkommandanten strich den großen Sammelplatz der Baustoffe, welcher nicht nur von Granit- und Marmorblöcken, zugearbeiteten Holzpfählen und zahllosen Weidekörben voller Schotter, Kies und diversen Werkzeugen, sondern auch durch die unablässigen Transporte mit Tonziegeln aufgefüllt wurde.


    "Wie ich sehe, läuft die Ziegelproduktion wie am Schnürchen. Wie steht es mit dem Eisenbedarf?"


    Dies war ein Punkt, welchen Aurelius schon seit längerer Zeit zur Sprache hatte bringen wollen, hatte er doch bemerkt, dass die Arbeiten am Fundament die alten Bestände an Roheisen rapide hatten absinken lassen. Auf lange Sicht musste der Praefectus zweifelsohne Nachschub anfordern - sollten die Bauarbeiten noch mehr Material verschlingen, käme nur die Kontaktierung der misenischen Flotte oder der Classis Ravennas in Frage, welche in der Lage waren, den Bedarf für die Legion vom großen Warenumschlagplatz in der Meerenge von Messina her rasch zu decken.

  • "Der Bedarf an Eisen ist weiterhin groß. Als nächstes brauchen wir erhebliche Mengen für die Wände, deren äußere Ziegellagen ja komplett mit Beton aufgefüllt und durch die Bewehrung stabilisiert und vor allem vor dem Reißen geschützt werden sollen. Bedenkt man, dass die zu bebauenden Außenfundamente in diesem unteren Geschoss 10 Fuß (3 m) betragen und sie eine Gesamtlänge von gerundet 133 Doppelschritt (200 m) haben, kommt eine Menge zusammen und da sprechen wir noch nicht einmal von den Innenfundamenten.


    Bei der Gelegenheit möchte ich aber auch daran erinnern, dass in Kürze die Säulen für das Untergeschoss benötigt werden und außerdem große Tuffblöcke, wenn wir zu den Leibungen und Rahmen kommen."


    In der Nähe des Bauplatzes hatte Vesuvianus bereits etliche Säulen entdeckt, sie aber nicht näher inspiziert. So wusste er jetzt nicht, ob es sich um die Natursteinsäulen für das Obergeschoss oder die schlichten Sandsteinsäulen für das Untergeschoss handelte.


    "Die Lehren für die Gewölbe und Bögen müssen angefertigt werden und dort, wo die Decke einen geraden Verlauf hat, brauchen wir einen entsprechenden Unterbau, um den Beton bis zum Aushärten halten zu können, was bei den Gewölben die Lehren zum großen Teil übernehmen."
    Claudius zog einen dünnen Stapel an Pergamenten aus seiner Gürteltasche. Schnell hatte er das Entsprechende gefunden und zeigte es dem Praefectus.


    http://home.arcor.de/de_la_cha…mphitheater%20schnitt.gif


    "Hier ist ersichtlich, dass vermehrt die Lehren nötig sein werden. Wir haben darüber bereits vor Monaten in deinem Officium besprochen."


    Abwartend blickte Claudius, ob sich Aurelius spontan daran erinnerte. Auch über die Maße der Säulen hatte sie an dieser Stelle gesprochen.

  • Der Praefectus hatte beinahe mit dieser Antwort gerechnet, denn bei großen Konstruktionen wie einem Amphitheater war es auf lange Sicht kaum möglich, die ursprünglich gesetzten Ziele im hierfür vorgesehenen Zeitrahmen zu verwirklichen - dies betraf nicht nur die Baustoffe, sondern auch den Transport, Anschaffungskosten, Fehlbauten, die schwer kalkulierbar waren, schlecht gefertigte Baukomponenten etc. .
    Aurelius versuchte, die permanent ansteigenden Kosten in einem vertretbaren Rahmen zu halten - die damit verbundenen Sparmaßnahmen wirkten sich ebenfalls auf die Qualität der Truppenverpflegung aus - teures Fleisch hatte er gestrichen, Käse und Milch wurde nicht mehr zugekauft, was implizierte, dass die lagereigene Viehhaltung lediglich in der Lage war, den Bedarf einiger weniger Centurien zu decken, wobei weiterhin jene Einheiten in gewohnter Weise verpflegt wurden, welche mit schweren Arbeiten betraut worden waren. Der Rest bekam schon bald die Sparmaßnahmen zu spüren.


    "Gut, das wäre dann ein Fall für die Classis Ravennas.
    Tuff ist die Angelegenheit von Tribun Vindex und den Trupps östlich von Aquilea. Der Säulentransport läuft ebenfalls über den Seeweg und erfahrungsgemäß rollen die Überlandtransporte von Verona aus reibungslos. Ich bin folglich recht optimistisch, dass wir hier einen permanenten Überschuss an Baumaterialien haben, um Lepidus' Bautrupps voll auszulasten."


    Der Präfekt musterte kurz den Bauplan des Architekten und promt kamen ihm einige Bedenken.


    "Gibt es bereits Planungen, wann mit dem Bau derselben begonnen wird?"

  • Zufrieden stellte der Centurio fest, dass stets alle erforderlichen Materialien verfügbar waren und der Bau bisher nicht aufgrund von Lieferschwierigkeiten ins Stocken kam. Auf die Frage des Aurelius überschlug er zeitlich die noch bevorstehenden Arbeiten.


    "Wenn die von mir angeforderten Richtlatten umgehend zur Verfügung stehen, können wir - immer eine entsprechende Wetterlage vorausgesetzt - bis zum Ende der Woche nicht nur die Außenwände dieses unteren Geschosses fertig errichten, sondern auch bereits viele Segmente mit Beton verfüllt haben. Die Sandsteinsäulen könnten sodann platziert werden. Sobald diese stehen, könnten erste Lehren für die Gewölbe angebracht werden, müssen aber noch nicht, denn der Bau der tragenden und nichttragenden Innenwände nimmt auch noch einmal Zeit in Anspruch, was bedeutet, dass wir einen gewissen Spielraum haben. Sagen wir frühestens Anfang nächster Woche, spätestens in zwei Wochen sollte dann aber ein Großteil dieser Lehren verfügbar sein, damit sie nach und nach eingearbeitet werden können.


    Die Werkstätten haben also genügend Zeit, diese Bauhilfen vorzufertigen. Die Maße dafür sind ebenso der Baustatik zu entnehmen wie die für die erforderliche Unterkonstruktion der horizontal verlaufenden Decken. Selbstverständlich reicht eine stoßweise Belieferung, denn bei der Gewölbetechnik werden zunächst Ziegel auf diese Lehren in Mörtel gesetzt, was meine Männer entsprechend aufhalten wird.


    Für diese Arbeiten und sobald die Außenwände Brusthöhe erreicht haben, benötigen wir dann auch die Gerüste. Späterhin selbstverständlich noch tragende Pfosten, die uns sowohl die Lehren als auch die Unterkonstruktion der Decken gegen den Druck des flüssigen Betons abstützen.
    An der Stelle wird übrigens wieder Eisenbewehrung erforderlich sein."

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