Nachdem am Vortag bei dem rückständigen Segment die zuvor geputzten Ziegel ein zweites Mal zu Gewölben eingebaut wurden und der Mörtel über Nacht eine gewisse Trockenheit - wenn auch noch keine Stabilität - erreicht hatte, begannen die Soldaten auf den mittels Lehren und Pfosten abgestützten Mauerwerkbögen erste Betonmischungen aufzubringen. Da der gemauerte Untergrund noch nicht betreten werden konnte, musste die Masse mittels langstieliger Besen und ähnlich brauchbarem Gerät verteilt werden.
Schon bald wurden erste Drahtgeflechte zu diesem Bauabschnitt gebracht, mittels Seilzug nach oben gehievt und in einem komplizierten Balanceakt über den Abschnitt verteilt. Alle an den Arbeiten beteiligten Soldaten versuchten unter allen Umständen zu vermeiden, das frische Mauerwerk zu betreten - es hätte vermutlich der Punktbelastung nicht standgehalten und die Arbeiten wieder um Tage zurückgeworfen. Den Druck der zunehmenden Betonmasse hingegen, die sich großflächig verteilte, konnten die vor Ort belassenen Stützen und Lehren abfangen, auch wenn sich der eine oder andere Rinnsal bildete und durch Ziegel und Holzaufbau sickerte.
Bereits am frühen Nachmittag konnte der Centurio den ausgebesserten Abschnitt abnehmen. Drei Tage musste nun der Beton ruhen, eventuell gegen das vorzeitige Austrocknen durch die Sonne geschützt werden, indem er mit Wasser besprengt wurde.
Derweil nahm der zweite Bauabschnitt - die Errichtung des zweiten Geschosses - deutlich Gestalt an. Die Außenmauern standen bereits und einige Contubernia begannen mit der Errichtung der Säulen und Innenwände, die, weil jedes der Obergeschosse deutlich kleinflächiger als das jeweils darunter liegende ausfiel, sicherlich in naher Zeit fertiggestellt sein würden.