CURSUS: Ränge und Dienstgrade

  • Am ANTE DIEM XII KAL IUL DCCCLV A.U.C. (20.6.2005/102 n.Chr.) beginnt ein neuer Cursus der Academia. Diesmal handelt es sich um einen leichten Cursus zum Thema "Ränge und Dienstgrade".


    In diesem Cursus werden wir die verschiedenen Dienstgrade der Armee und ihre Aufgaben vom Probatus bis zu den Stabsoffizieren besprochen.


    Zugelassen sind alle Angehörigen des Militärs, die das Examen Primum abgelegt haben. Eine gesonderte Anmeldung ist nicht erforderlich. Ferner sind zugelassen alle Zivilisten, die das Examen Primum abgelegt haben. Diese melden sich bitte im Officium der Academia an [=per PN] und entrichten die Studiengebühr gemäß Lex Academia Militaris.


    Der Cursus schließt mit einer schriftlichen Prüfung zum Examen Secundum ab.

  • "Die folgende Vorlesung zählt als leichte Vorlesung für das Examen Secundum und schließt daher mit einer Prüfung mit 10 Fragen ab, von denen mindestens 8 vollständig und korrekt zu beantworten sind. Das Thema der Vorlesung werden die verschiedenen Ränge und Dienstgrade in der römischen Armee sein, und zwar quer durch alle Truppentypen. Abgesehen von den Bezeichnungen einzelner Ränge und einiger spezieller Tätigkeiten lassen sich nämlich sehr viele inhaltliche und strukturelle Übereinstimmungen auf allen Ebenen feststellen. Die Vorlesung wird sich in fünf Teile gliedern, in denen wir uns zunächst mit den Rekruten und einfachen Soldaten befassen werden, dann zu den Immunes kommen, danach die Unteroffiziersdienstgrade besprechen, dann zu den Berufsoffizieren kommen und schließlich bei den Staboffizieren enden. Wir werden jeweils besprechen, wie die Betroffenen in diese Ränge kommen, welche Voraussetzungen sie erfüllen müssen, welchen Tätigkeiten sie nachgehen und welche Perspektiven sie haben.


    Beginnen wir also mit den Rekruten der Armee. Abgesehen von der formalen Voraussetzung des Bürgerrechts in der Legion und den Stadtrömischen Einheiten gelten in allen Truppenteilen ähnliche Voraussetzungen: gute körperliche Konstitution, insbesondere keine Folgen von Krankheiten oder Verletzungen sowie gute Augen und Ohren. In der Regel gilt eine Mindestgröße, die bei der Legion beispielsweise 5½ Fuß beträgt. Vorbestrafte Personen und solche, die vor ihrer Meldung bei der Armee unehrenhaften Tätigkeiten nachgegangen sind, sind vom Dienst in der Armee ausgeschlossen.
    Die Feststellung der Voraussetzungen und die ärztliche Untersuchung erfolgt entweder direkt im Militärlager oder in einer der Meldestellen, bei denen sich der Kandidat gemeldet hat. Von dort wird er dann zu seiner Einheit geschickt. Mit Bestehen der Musterung ist der Kandidat als Probatus in die Armee aufgenommen und tritt seine viermonatige Grundausbildung an. Die Inhalte dieser Ausbildung unterscheiden sich verständlicher Weise je nach Truppengattung. In allen Fällen steht körperliche Ertüchtigung und der Umgang mit den Waffen auf dem Trainingsplan, alles weitere ergibt sich aus den zukünftigen Anforderungen der jeweiligen Truppengattung. So bestreiten Rekruten der Infantrie regelmäßige Übungsmärsche mit Gepäck und lernen dort auch das Schanzen. Rekruten der Reiterei üben dagegen verstärkt den Umgang mit Pferden im Gelände und das Handtieren mit Waffen in voller Bewegung auf dem Pferd ein. Die Rekruten der Flotte werden wiederum im Umgang mit den Schiffen geschult, trainieren ihre Muskeln zum Rudern und üben die Handgriffe zum Bedienen der Segel ein.
    Der tägliche Alltag eines Rekruten besteht zum großen Teil aus diesen Übungen, zudem können die jungen Männer für einfache Alltagsaufgaben zusammen mit erfahrenen Soldaten eingesetzt werden, um den Dienstablauf kennen zu lernen.
    Die Zeit als Rekrut endet mit einer Abschlußprüfung, der Probatio, die entweder in Form einer Vorführung auf dem Exerzierplatz unter den Augen des Kommandeurs oder in Form eines Abschlußmanövers im Gelände bzw. auf See vorgenommen werden kann. Sind Ausbilder und die überwachenden Offiziere mit den Leistungen eines Rekruten zufrieden, wird dieser als einfacher Soldat in den regulären Dienst der Truppe aufgenommen.


    Der einfache Soldat (miles gregarius) ist derjenige Soldat, den man in jeder Truppengattung am häufigsten antrifft. Er kann im Lageralltag für jede Art von Arbeit herangezogen werden und ist im Kampf ein Glied der Schlachreihe bzw. der Kampfbesatzung der Schiffe. Soldaten werden regelmäßig trainiert, wenngleich nicht so häufig wie die Rekruten. Trotzdem stehen z.B. bei der Infatrie regelmäßig Übungsmärsche und Waffentraining auf dem Programm. Die Reiterei führt regelmäßige Manöver und die Flotte Gefechtsübungen durch, wobei zu beachten ist, dass hier schon der tägliche Dienst mit Patrouillenritten bzw. -fahrten oder der Durchführung oder Begleitung von Transporten die Grundfähigkeiten der Soldaten mehr fordert als dies bei der Infatrie der Fall ist. Dafür wird insbesondere die Legion häufiger für nicht rein militärische Aufgaben, wie Straßen- und Brückenbau mitsamt der nötigen Materialbeschaffung herangezogen. Einzelne Soldaten, die entweder bereits vor dem Dienst eine Berufsausbildung absolviert haben, oder die im Dienst besonderes Geschick bei bestimmten Arbeiten zeigen, können sich dabei für eine Ausbildung zum Spezialisten empfehlen. Natürlich gilt dies auch in der Reiterei und Flotte, wo es ebenfalls bestimmte Sonderaufgaben gibt. Die betroffenen Soldaten werden dann zu Immunes ausgebildet, mit denen wir uns in der nächsten Vorlesung befassen wollen.
    Wenngleich der Bedarf für solche Spezialisten relativ hoch ist, gibt es doch sehr viele Soldaten, die ihre Dienstzeit von 25 bzw. 28 Jahren im Rang des Miles gregarius beenden. Dies ist nicht als Zeichen mangelnder Qualifikation oder mangelnden Einsatzes der Betroffenen zu sehen - es wird immer die Masse der einfachen Soldaten sein, die die Hauptlast der Aufgaben einer Einheit schultert und den alltäglichen Dienst verrichtet.
    Auch ohne Differenzierung nach einer speziellen Rangbezeichnung ergibt sich innerhalb der Gruppe der einfachen Soldaten trotzdem eine interne Rangordnung nach dem Dienstalter. Maßgeblicher Soldat in einem Contubernium aus 8 einfachen Soldaten ist daher immer der diestälteste und damit wohl auch erfahrenste Soldat."

  • Ich setzte mich in die dritte Reihe um besser zu hören, aber nicht vom Dozent gesehen zu werden. Es war mir schon etwas mulmig zwischen so viele Legionären zu sitzen. Ich kramte meine Wachstafel hervor und notierte fleißig.

  • "Nachdem wir in der letzten Vorlesung die Rekruten und einfachen Soldaten kennengelernt haben, befassen wir uns heute wie angekündigt mit den Immunes. Das sind die - der Bezeichnung nach - vom schweren Dienst befreiten Soldaten, also Soldaten, die nicht für die alltäglichen Massenaufgaben wie Wachen, Patrouillendienste, Reinigungsarbeiten oder ähnliches eingesetzt werden, sondern einer Sonderaufgabe nachkommen. In der Armee gibt es eine fast unüberschaubare Menge von Spezialaufgaben, die übernommen werden können. Alle Truppengattungen unterhalten Werkstätten, in denen Soldaten beispielsweise als Schmiede, Schreiner, Lederschneider, Korbflechter oder Seiler eingesetzt werden können. In den Lazaretten der Armee arbeiten neben ausgebildeten Ärzten auch Immunes als Krankenpfleger und Helfer, die im Gefechtsfalle als Sanitäter (Capsarii) in der Schlachtreihe stehen und die Erstversorgung von Verletzten vornehmen. In den Büros und Schreibstuben der Armee finden wir ebenfalls Immunes, die den täglichen Schriftverkehr und das Führen von Lagerlisten, Meldelisten usw. übernehmen. In jeder Centurie gibt es z.B. als Immunis den sogenannten Tesserarius, der den täglichen Wachbericht und die Stärkemeldungen verfasst. Sein Name leitet sich von der Tafel mit der Wachparole für die Nachtwache ab, für deren Ausgabe er ebenfalls verantwortlich ist. Häufig werden auch Soldaten einer Legion vom Legatus Augusti pro Praetore als Schreiber für die Büros der Provinzverwaltung abkommandiert. Diese Soldaten stehen damit für eine gewisse Zeit außerhalb des Truppenköroers und sind somit logischerweise auch von schweren Arbeiten befreit. Ebenfalls zur Ausübung ihrer Aufgabe außerhalb des Truppenkörpers befinden sich die Beneficiarii, die als Besatzung für Straßenposten dem Kommando des Regionarius unterstellt sind.
    Weitere Spezialaufgaben gibt es nur in bestimmten Truppengattungen. In berittenen Einheiten gibt es Spezialisten zum Auswählen und Zureiten der Pferde, ferner Sattler und Zaumzeugmacher. Die Flotte wiederum kennt Sonderposten für Soldaten, die am Bug des Schiffes stehen und die Wassertiefe ausloten und natürlichen viele spezialisierte Handwerker wie z.B. den Segelmacher und den Schiffszimmermann. In der Legion treffen wir stattdessen beispielsweise noch auf ausgebildete Landvermesser, die
    Agrimensores, die auf dem Marsch den Lagerplatz für die Übernachtung ausmessen und im Lageralltag Vermessungen zur Kartierung, Landzuteilung und zum Straßen- und Wasserleitungsbau vornehmen. Auch dies geschieht in der Regel unter dem Kommando des Statthalters der Provinz, so dass die beteiligen Soldaten zu seinem Büro gezählt werden können.
    Diese Aufzählen ließe sich noch weit fortsetzten, aber viele Aufgaben sollten Ihnen ja auch aus ihrer bisherigen täglichen Praxis bei der Armee bekannt sein. Betrachten wir stattdessen lieber, wie die Soldaten zu einem Posten als Immunis kommen und welche Kriterien es gibt.
    Zunächst gibt es natürlich die jeweiligen spezifischen Anforderungen der Aufgabe. Lesen und Schreiben ist häufig, aber nicht immer Voraussetzung. Gutes Rechnen wird nur von denen erwartet, die mit Mengen, Geld, Maßen oder Gewichten umgehen müssen. Bei vielen handwerklichen Aufgaben ist die körperliche Eignung besonders wichtig, wobei es je nach Aufgabe mehr auf Kraft oder mehr auf Geschick ankommt. Zudem werden Zuverlässigkeit und Gehorsam erwartet, denn Immunes dürfen oft Teile ihrer Aufgaben eigenverantwortlich ohne ständige Kontrolle durch einen Vorgesetzten durchführen. Diese Grundvoraussetzungen sollte ein Soldat schon haben oder sich selber antrainieren, wenn er zum Immunis werden möchte. Das nötige fachliche Wissen muss er nicht unbedingt haben, denn die inhaltliche Ausbildung kann innerhalb der Einheit durch seine Vorgesetzen erfolgen. Ein geeigneter einfacher Soldat wird daher in der Regel zunächst zum Auszubildenen für einen bestimmten Spezialistenposten erklärt und ist damit bereits vom allgemeinen Arbeitsdienst befreit. Lernt er gut und genügt er den Anforderungen seiner Vorgesetzten, wird er endgültig zum Immunis erhoben und geht selbststädig seiner Tätigkeit nach. Die Ernennung zum Immunis muss dabei keineswegs dauerhaft erfolgen, sondern kann bei Bedarf auch zeitlich befristet sein.
    Eine höhere Besoldung oder explizite Befehlsbefugnisse gegenüber einfachen Soldaten gehen mit der Erhebung zum Immunis grundsätzlich nicht einher. Lediglich in seinem Aufgabenbereich ist der Immunis gegenüber ungelernten Soldaten weisungsbefugt. Ein ausgebildeter Armeeschreiner darf also in der Werkstatt den einfachen Soldaten, die für die Beschaffung des Holzes abkommandiert sind, Anweisungen geben, nicht aber den Kameraden seines Contuberniums. Von bestimmten einfachen Diensten wie z.B. der Nachtwache oder dem regelmäßigen Training sind die Immunes nicht grundsätzlich befreit, sondern nur soweit, wie es die Ausübung ihrer Tätigkeit erfordert. Muss z.B. ein Brennofen Tag und Nacht befeuert werden, so werden die damit betrauten Soldaten sicherlich nicht noch zusätzlich zur Nachtwache herangezogen oder auf einen Gepäckmarsch geschickt. Im Gefechtsfall unterscheiden sich die Immunes aber keineswegs von den einfachen Soldaten - alle zusammen bilden einen Truppenkörper ohne Sonderrechte für Immunes und der Position in der Schlachtaufstellung richtet sich alleine nach ihren militärischen Fähigkeiten und den Erfordernissen der Lage. Eine gewisse Ausnahme bilden wie bereits erwähnt die Capsarii, die als Sanitäter natürlich nicht in vorderster Front stehen, sondern in den hinteren Reihen der Schlachtaufstellung die Erstversorgung von Verletzten übernehmen und meist nur für die Bergung von Kameraden weiter nach vorne rücken.
    Immunes, die sich in ihren Aufgaben bewähren und die ihnen gestellten Aufgaben verantwortungsvoll und zuverlässig erledigen, empfehlen sich für eine Beförderung in die Unteroffiziersdienstgrade, die wir in der nächsten Vorlesung betrachten werden."

  • Crassus Nase kitzelte... doch er merkte erst zu spät, dass ein Niesen unaufhaltsam war, so war Sekundenbruchteile später der ganze Bericht "durchgestrichen". Er verkniff sich gerade noch so einen lauten Fluch, packte die Wachstafel weg und beschloß nun sämtliche Aufmerksamkeit der Vorlesung zu widmen.
    So richtete er seinen blick interessiert nach vorne.

  • Hui ist das spannend hier ...


    *Hoffentlich werde ich nie vom schweren Dienst befreit werden müssen ... obwohl, wenn das mit dem Laufen nicht mehr klappt, kann ich ja immer noch Reiten*


    ... dachte der Centurio und schwieg respektvoll wie ein Stein.

  • "In den letzten Vorlesungen haben wir uns mit dem Weg vom einfachen Rekruten zum Immunis befasst und festgestellt, dass auf diesem Weg die Aufgabenbereiche und täglichen Arbeiten wechseln und die Verantwortung steigt, nicht aber der Sold. Kommen wir daher nun zu den Unteroffiziersdienstgraden, den Principales, die als Vergütung für ihre höhere Verantwortung auch einen höheren Sold bekommen. Diese Soldaten werden entsprechend der gesteigerten Bezahlung in mehrere Klassen eingeteilt: die Sesquiplicarii mit 1½-fachem Sold, die Duplicarii mit doppeltem Sold und die Triplicarii mit dreifachem Sold.
    In die unterste Klasse fallen viele Tätigkeiten, die wir uns auch für Immunes vorstellen können, und die in der Regel nur mit einer besonderen Qualifikation der Ausübenden und einer Verantwortung der Position verbunden sind, aber weniger mit Befehlsgewalt oder Verantwortung für einen größeren Truppenkörper. Beispiele hierfür sind die Signalbläser der Einheiten, aber auch den in der letzten Vorlesung erwähnten Tesserarius oder einen Sanitätsunteroffizier (miles medicus) können wir manchmal in dieser Besoldungsklasse finden.
    Die darauf folgende Klasse der Empfänger doppelten Soldes macht den weitaus größten Teil der Principales aus. Hier finden wir unter anderem die Feldzeichenträger von Centurien und Turmae, die ja gleichzeitig auch die Kassenwarte ihrer Einheit sind. Ferner zählen zu dieser Klasse viele der höherrangigen Soldaten in Werkstätten und Lazaretten, wie beispielsweise der bei der Flotte als Schiffsarzt eingesetzte "medicus duplicarius". Ebenfalls Duplicarii sind die im nautischen Personal zu findenden Ränge des Proreta und des Gubernator, die bereits ein hohes Maß an Verwantwortung für ein Schiff tragen.
    Häufigste Rangbezeichnung in dieser Besoldungsklasse ist allerdings die des Optio. In allen Teilen der Infantrie kennen wir sie zunächst einmal für die Stellvertreter der Centuriones, die im Kasernenalltag die Führung der Truppe übernehmen, die Ausbildung der Rekruten durchführen usw.. Daneben gibt es aber eine große Menge von Leitungsaufgaben sowohl im Lageralltag als auch im Kampf, die ebenfalls von Optiones wahrgenommen werden. So ist beispielsweise ein Optio Valetudenarii der Leiter des nicht-medizinischen Personal des Lazaretts (und auch mit gewissen Befugnissen gegenüber dem unteren medizinischen Personal ausgestattet) und ein Optio Ballistarii mit dem Kommando über eine Geschützstellung oder -mannschaft betraut.
    Die Duplicarii tragen also bereits ein hohes Maß an Verantwortung für eine Teilaufgabe des Truppenkörpers und haben auch volle Befehlsgewalt über die ihnen unterstellten Soldaten.
    In die dritte Klasse der Principales mit dreifachem Sold fallen nur wenige Soldaten, nämlich hauptsächlich nur die Aquilifer und Imagifer. Ihnen wird damit die besonders hohe Verantwortung vergolten, ohne das mit dem höheren Sold auch eine höhere Befehlsgewalt verbunden wäre.


    Voraussetzung für die Erhebung in die Ränge der Principalis ist die absolute Verlässlichkeit des Soldaten und hervorrangende Qualifikation auf den benötigten Gebieten. Die Ernennung von Optiones der Truppe und von Sesquiplicarii erfolgt häufig recht unkompliziert durch die zuständigen Centurionen und benötigt lediglich die formale Zustimmung des Legionslegaten. Bei der Ernennung zum Signifer spielt häufig das Vertrauen der Soldaten in den ausgewählten Mann eine große Rolle, die sie ihm bedingungslos folgen müssen und ihm im übrigen auch ihre Ersparnisse anvertrauen sollen. In den anderen Fällen entscheidet der Kommandeur der Einheit oder überlässt die Beförderung seinen fachlich zuständigen Stabsoffizieren wie z.B. dem Praefectus Castrorum, wenn es um die Einstellung eines Optios für die Überwachung der Lagerschuppen geht.
    Besondere Rangabzeichen sind mit der Beförderung zu den Principalis nicht grundsätzlich verbunden, wobei natürlich viele Aufgaben eine spezifische Ausstattung mit sich bringen. So tauscht der Optio im Allgemeinen im Kasernendienst das Pilum gegen den Optiostab, mit dem er auf dem Exerzierplatz Anweisungen geben kann und für eine Ausrichtung der Reihen sorgt. Der rangmäßige Unterschied zwischen einem einfachen Schreiber und dem Leiter der Schreibstube ist dagegen nicht sichtbar.


    Für viele Soldaten stellt der Aufstieg in die Principalis den Höhepunkt ihrer Dienstzeit dar. Der Bedarf an Beförderungen in die oberen Offiziersränge aus der Truppe heraus ist denkbar gering. Am häufigsten ist noch die Erhebung eines Optio zum Centurio, wobei nicht selten geeignete Optiones, denen eine Beförderung zugesichert wurde - die sogenannten 'Optiones ad spem ordienes' -, aus dem aktiven Dienst ausscheiden, bevor für sie eine Stelle frei wurde. Eine mehrfache Verschiebung innerhalb der Unteroffiziersränge ist allerdings häufiger möglich. Auch durch Versetzung zwischen unterschiedlichen Einheiten ist für hervorragende Soldaten ein Aufstieg möglich. So kann ein Legionär durch den freiwilligen Wechsel in eine Auxiliareinheit oder zur Flotte dort schneller den Aufstieg zum Optio schaffen und dann mit diesem Rang wieder zur Legion zurück kehren. Gleiches gilt für den Wechsel zwischen Reitereinheiten oder für einen Wechsel zu den stadtrömischen Einheiten, wobei natürlich bei den Praetorianern die Wechselwirkung genau anders herum verläuft.
    Die weiteren Aufstiegsmöglichkeiten und die Besetzung der Offiziersränge betrachten wir in der nächsten Vorlesung."

  • Und wieder einmal sass ich hier und wusste nicht so recht, was ich da eigentlich sollte. Ich hatte doch auch unten angefangen und kannte daher viele der genannten Dinge aus eigener Erfahrung.


    Gelangweilt kritzelte ich Kreise auf meine Wachstafel.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Ich sass neben meinem alten Freund, Florus, und lauschte der Vorlesung.......


    Ich machte mir ein paar Notizen, wobei ich den Grossteil sowieso, aus meiner aktiven Zeit, wusste....

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