Ob man wohl aus genug Wachstafeln eine Testudo bilden konnte, als Schutz vor den Feindlichen "Geschossen"? Dachte ich mir während ich die anderen Studenten beobachtete...
CURSUS: Ränge und Dienstgrade
-
-
Sebastianus versuchte weiter u zuhören viel ihm das doch schwer auf Grund der Alberheiten der anderen anwesenden.
-
Als scheinbar einziger Offizier der germanischen Legionen hier, beobachtete ich die Disziplinlosigkeiten unserer angehenden Elite und schüttelte unmerklich den Kopf.
Diese Leute wollten unsere Truppen in den Kampf führen und von Disziplin und Selbstbeherrschung reden? Dabei benahmen sie selbst sich wie Kleinkinder!
-
Zur nächsten Vorlesung liess Macer keine Kiste mit Wachstafeln, sondern zwei Besen mitbringen. "Diejenigen, die sich denken können, wozu ich die mitgebracht habe, sollten sich angesprochen fühlen."
Mehr sagte er nicht, bevor er mit dem Vortrag begann.
"Heute wollen wir unseren Durchgang durch die Dienstgrade der Armee zum Abschluß bringen und die Ränge in den Kommandostäben der verschiedenen Einheiten besprechen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen verlassen wir damit den Bereich der ausgebildeten Berufssoldaten, die ihren Weg als Rekruten begonnen haben und kommen stattdessen zu denjenigen Positionen, die von Senatoren als Teil einer politischen Karriere oder von Rittern als Teil einer militärischen Karriere besetzt werden.Beginnen wir wieder mit der Legion, bei der sich der Kommandostab aus dem Legionslegaten, sechs Tribunen und dem Praefectus Castrorum zusammen setzt. Der Legionslegat ist senatorischer Herkunft und mit uneingeschränkter Befehls- und Disziplinargewalt über die Legion ausgestattet. Ihm vorgesetzt ist in kaiserlichen Provinzen der Legatus Augusti pro Praetore (sofern er das nicht selber ist) und im weiteren nur der Imperator. Dieser betraut mit der Führung einer Legion nur Männer seines absoluten Vertrauens, die sowohl über hervorragende organisatorische als auch militärische Qualitäten verfügen. Häufig handelt es sich mindestens um ehemalige Prätoren. Der Imperator kann den Posten des Legionslegaten jederzeit nach seinem Willen neu besetzen.
Von den sechs Tribunen einer Legion stammen fünf aus dem Ritterstand und einer aus dem Senatorenstand. Letzterer sammelt mit diesem Posten häufig erste militärische Erfahrungen bzw. Erfahrungen in der Administration einer Legion und bereitet sich so auf ein später mögliches eigenes Legionskommando vor. Da der Dienst in der Legion aber auch Voraussetzung für den weiteren Aufsteig im Cursus Honorum ist, hat nicht unbedingt jeder senatorisch Tribun wirkliches Interesse am Militäralltag. Damit er zumindest militärisch keinen Schaden anrichten kann, hat ein senatorischer Tribun keine konkreten Aufgaben in der Führung von Teilen der Legion, sondern bekommt diese vom Legionslegaten nach Bedarf und Fähigkeiten zugeteilt. Gleiches gilt prinzipiell auch für die ritterlichen Tribunen, die aber in der Regel ihrer Karriere weniger politisch Ziele verfolgen und daher mehr Begeisterung für militärische Belange aufbringen. Sie bereiten sich mit ihrer Zeit in der Legion auf die Übernahme eines eigenen Kommandos einer größeren Auxiliareinheit vor und haben im Rahmen ihrer militärischen Karriere auch bereits eine kleinere Auxiliarienheit kommandiert und werden somit bei der Legion häufiger mit der Führung von einzelnen Kohorten oder der Reiterei betraut. Grundsätzlich liegen ihre Tätigkeiten also mehr im militärischen als im administrativen Bereich.
Der Praefectus Castrorum ist der einzige Soldat im Stab einer Legion, der diesen Posten möglicherweise nicht aufgrund seines Standes erreicht hat, denn er kann diesen Posten auch als ehemaliger Centurio bekommen. Als Lagerchef ist er vor allem für den organisatorischen Teil des Legionskommandos zuständig und kümmert sich um Gebäude und Nachschub. In Abwesenheit des Legionslegaten hat er das Kommando über das Lager.Aufgrund der andersartigen Organisation der Einheiten entfällt ein derartig aufgebauter Kommandostab bei den Auxiliareinheiten. Hier liegen alle militärischen und administrativen Aufgaben und Befugnisse in der Hand des ritterlichen Praefectus oder Tribunus der Einheit. Ist seine Einheit fest einer Legion zugeordent, so untersteht der deren Legaten, anderenfalls in jedem Fall dem Legatus Augusti pro Praetorte der Provinz.
Wiederum etwas umfangreicher ist das Stab der Flotte, wobei auch hier die Organisationsstruktur zu einigen Besonderheiten führt. Jede Classis steht unter dem Kommando eines Praefectus Classis aus dem Ritterstand, der die Gesamtverantwortung trägt. Die Praefecten der Classis Misenensis und der Classis Ravennas unterstehen direkt dem Imperator, alle anderen dem jeweiligen Legatus Augusti pro Praetore ihres Standorts. Ihnen unterstellt sind mehrere ritterliche Tribuni, die an den Hauptstützpunkten hauptsächlich Teile der administrativen Arbeiten übernehmen, oder die einen der größeren Nebenstützpunkte vollständig leiten. Das tribunat bei der Flotte ist kein vorgeschriebener Teil der ritterlichen Offizierskarriere, so dass wir hier fast nur Offiziere antreffen, die über die nötigen nautischen Kenntnisse und Freude an der Seefahrt verfügen. Das Kommando über kleinere Stützpunkte sowie die Führung von Schiffsverbänden im täglichen Dienstbetrieb übernehmen die Nauarchi, die häufig aus den Mannschaftsdienstgraden stammen. Als Oberbefehlshaber aller Truppen auf seinem Gebiet bleibt der Legatus Augusti pro Praetore des jeweiligen Standorts auch hier Teil der Befehslkette und somit Befehlsvorgesetzter der Tribuni und Nauarchi.
Da die Offiziersränge Teile einer politischen oder militärischen Karriere der Oberschicht sind, sind die Anforderungen im Prinzip geringer als die an einen normalen Offizier, was für die Qualität der Besetzungen einzelner Posten leider nicht immer förderlich ist, wie ich ja bereits andeutete. Vor allem junge Offiziere verfügen nur über das theoretische Wissen aus den Kursen der Academia und nutzen die erste Zeit bei der Armee zunächst einmal, um von den erfahrenen Offizieren möglichst viel praktisches Wissen zu lernen. Trotzdem ist ihre Besoldung entsprechend der formalen Verantwortung, die sie tragen und mit Blick auf ihren Stand natürlich hoch. Interessierten Offizieren steht auch ein Wechsel zu den stadtrömischen Einheiten offen. Diese Ränge beinhalten vor allem administrative Arbeit, da der militärische Einsatz selten oder gar nicht gegeben ist und sich somit auf die Ausbildung der Soldaten beschränkt. Für die ritterliche Karriere stellt die Berufung zum Praefecten der Praetorianer den krönenden Abschluß dar. Der höchste militärische Posten für Senatoren ist der des Praefectus Urbi, der für Rom als Stellvertreter des Kaisers bei dessen Abwesenheit gilt. Mit den beiden letztgenannten Posten ist neben dem hohen Ansehen vor allem aufgrund ihrer Nähe zum Imperator eine besondere Verantwortung für das gesamte Imperium verbunden.
Damit möchte ich nun diese Vorlesung beenden und wünsche Ihnen viel Erfolg, damit Sie vielleicht im Laufe Ihrer Karriere einen diese begehrten und verantwortungsvollen Posten erreichen. Für Fragen zum Thema stehe ich gerne noch zur Verfügung, bevor ich die Prüfung stelle."
-
Aufmerksam lauschte ich dieser Vorlesung, schliesslich ging es nun um die Ränge, die auch ich anstrebte......
Ich machte meine Notizen und durch den hervorragenden Vortrag des Legaten gab es momentan auch keinerlei Fragen meinerseits....
-
Crassus hörte der letzten Vorlesung noch aufmerksam zu und schüttelte den Kopf, als Macer fragte ob jemand Fragen hätte.
-
Ich hatte auch die letzte Vorlesung besucht, meine Notizen gemacht, packte nun zusammen und wartete auf die Fragen zur Prüfung....
-
Nachdem niemand Fragen zu haben schien, packte auch Cotta seine Sachen zusammen...
-
Gerade hatte Seneca zu ende geschrieben, da sah er Cotta.
Er nickte ihm zu. -
Ich hatte mir aufmerksam Notizen zu denjenigen Rängen gemacht, die ich anstrebte.
Dann sah ich, wie einige zusammenpackten, für welche eigentlich die mitgebrachten Besen gedacht waren. Wieder schüttelte ich den Kopf und wunderte mich einmal mehr über das grosse Wort "Disziplin".
Dann verliess ich den Saal und hoffte, der Dozent wisse genau so gut wie ich, wen er sich krallen müsse.
-
Ich hatte mich während des ganzen Kurses recht ruhig verhalten und eifrig mitgeschrieben.
Nun packte auch meine Sachen zusammen und verliess den Saal....
-
Ich blieb noch kurz sitzen und leis mir das letzt gesagte durch den Kopf gehen und packte dann schließlich auch meine Sachen zusammen.
-
Prüfungsfragen zum Cursus
"Ränge und Dienstgrade"
(Examen Secundum)1. Beschreiben Sie kurz, wie der Weg vom Zivilisten bis zum fertig ausgebildeten Rekruten aussieht. Nennen Sie mindestens vier Stationen.
2. Nennen Sie einige Alltagsaufgaben eines einfachen Soldaten.
3. Was unterscheidet einen Immunis von einem einfachen Soldaten und was von einem Unteroffizier?
4. In der Vorlesung wurden mindestens drei Rangstufen für Soldaten der medizinischen Abteilung genannt. Nennen Sie diese und beschreiben Sie kurz deren Merkmale.
5. Wie hoch ist der Gesamtsold einer Centurie? Rechnen Sie mit einem Grundsold von 30 Sz, eine Größe von 80 Mann incl. einem Optio, einem Signifer und einem Cornicen und lassen Sie die Besoldung des Centurio unberücksichtigt.
6. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Optio zum Centurio befördert wird?
7. Welche Ränge sind mit dem des Centurio vergleichbar?
8. Wodurch unterscheidet sich der Praefectus Castrorum in der Regel von den anderen Offizieren im Kommandostab einer Einheit?
9. Beschreiben Sie Unterschiede zwischen ritterlichen und senatorischen Tribunen in der Legion.
10. Beschreiben Sie den Aufbau eines Flotten-Kommandostabes am Beispiel der Classis Misenesis mit dem Numerus Hispanus als Untereinheit. Nennen Sie insbesondere die Zahl der ritterlichen und/oder senatorischen Posten und geben Sie an, wer wem vorgesetzt ist.Täuschungsversuche werden mit dauerhaftem Ausschluß von der Academia bestraft!
Die Antworten sind innerhalb von sieben Tagen beim Legaten schriftlich einzureichen. Zum Bestehen des Examens müssen acht der zehn Fragen korrekt beantwortet werden.
Flavius Aurelius Sophus und Gaius Caecilius Crassus melden sich nach Abgabe der Prüfung in meinem Büro!
-
Nach Beantwortung der letzten Frage klappte ich die Tafeln zu und band sie mit dem Lederriemen zusammen. Dann nahm ich Wachs und tröpfelte ihn auf den Lederriemen. Schnell leckte ich meinen Siegelring ab und drückte ihn auf das noch feuchte Wachs.
So versiegelt brachte ich die Antworten zum Kommandeur und verliess dann den Prüfungssaal.
-
Ich blieb ruhig sitzen und brödelte noch was über ein par Fragen..
Vielleicht müste ich sie mir eben in den Frische Luft überdenken. -
Sebastianus füllte den Fragebogen aus und ging nach vorne um ihn abzugeben. Er hoffte das er die Fragen korekkt beantwortet hat.
-
Bei Frage 10 konnte ich mich richtig gehen lassen. *verschickt*
-
Sooo viele waren das auch wieder nicht.
-
Crassus stand fröhlich summend hinter Sophus
-
Dieser blöde Praetorianer ging ihm schon wieder auf den Keks.
Der Centurio warf die restlichen Kugeln in den Abfalleimer.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!