Weiterbildung und Übungen der Legionäre in der geschlossenen Einheit

  • "Ah, sei gegrüßt Optio. Lauftraining, Pilum und gestern und heute das Gladius.
    Übrigens haben wir da einen ganz Pfiffigen. Ich denke, er könnte eine Herausforderung vertragen, wenn er mit Ausrüstung vom PC wiederkommt.
    Ausserdem will ich morgen das Lauftraining intensivieren und ich überlege ernsthaft, sie nicht nur hier zu scheuchen, sondern durch Mogontiacum und die Wildnis. So ein 20 oder 30 Kilometerlauf."

  • "Sehr gut, Lauftraining wäre Ideal." Er dachte dabei auch an seine eigenen Form und ein guter Lauf würde ihm sicherlich weiterhelfen. "30 Kilometer wären schon ganz vernümpftig, wir wollen die Probaten ja fordern, nicht wahr?" ;)
    "Wenn du nichts dagegen hast, so gehe ich erstmal ein wenig die Reihen ab und sehe wo ich mich beim Kampftraining nützlich machen kann. Diesem "pfiffigen" werde ich mich dann im Anschluss auch gerne annehmen."

  • Langsam ging Maximus die Reihe ab, mit den Händen auf dem Rücken und sah sich aufmerksam die Übungskämpfe der Rekruten an. Manchmal blieb ihm nur ein Kopfschütteln übrig für die Darbietungen der einzelnen Probaten. Doch er versuchte es möglichst immer mit Humor zu nehmen, schließlich haben wir alle mal angefangen. Ziemlich schnell kam er zum ersten Kampf den er unterbrechen musste:


    "Sofort aufhören ihr beiden!"
    Die beiden Probaten sahen ihn kurz fragend an und standen dann stramm. Maximus nahm einem der beiden das Gladius aus der Hand.
    "Dies hier ist eine Stichwaffe! Du wedelst nicht wild damit herum wie ein Barbar der jemanden den Kopf abschlagen will. Sondern du zielst präzise auf den Bauch oder das Gesicht. Wir sind hier zwar in der Nähe des Limes, das heisst aber nicht das wir die Kampfart unserer Feinde annehmen. Verstanden?!?"
    "Jawohl Optio......"
    Gleich wandte er sich auch dem nächsten zu.
    "Und du solltest besser darauf achten, das dein Schild dir auch wirklich als Deckung dient, ich weiss nicht ob mans dir nicht gesagt hat, aber dazu ist dieses große Scutum da: Zum Schutze! Es nutzt dir nämlich herzlich wenig wenn du es irgendwo an der Seite nur an deinem Arm hängen lässt."
    "Verstanden Optio...."
    "Gut, weitermachen, ihr bekommt das schon hin, das wird schon mit der Zeit."
    Die Probaten versuchten nun die Hinweise des Optios zu berücksichtigen und kämpften weiter. Es gab noch einige solcher Sachen, die geklärt werden mussten. Manche dachten wohl sie seien hier bei den Gladiatoren und nicht in einer Legion. Aber gut, dachte sich Maximus, mit der Zeit wird aus ihnen schon noch etwas, davon war er überzeugt.

  • Nach einer Weile des Waffentrainings war nun die Zeit für ein wenig Lauftraining gekommen. Ich blickte kurz zum Centurio der mit seinem nicken dies ebenfalls signalisierte.
    "Achtung, das Waffentraining ist beendet!" brüllte Maximus heraus.
    "In 3 Reihen hintereinander aufstellen!" Die Auszubildenden machten dies sehr zügig um schnellstmöglich bereit zu sein und Maxims gab weitere Informationen über die nächste Trainingseinheit. "Nun beginnt das Lauftraining, wir haben insgesamt rund 30 Kilometer für euch vorgesehen. Wenn ihr schon keine Naturtalente mit dem Gladius seid, so seid ihr ja vielleicht einigermaßen flink auf den Beinen." klang es humorvoll aus seinem Munde. Die Optios nahmen auch ihre Position ein und der Centurio marschierte natürlich ebenfalls mit.


    Noch ein kurzer überschaubarer Blick über das Feld und das Signal zum losmarschieren wurde gegeben. Sie liefen in Richtung des Haupttores um dann letztlich draußen in der Natur ihr Lauftraining zu absolvieren...

  • Der Centurio war guter Dinge und liess es erst einmal locker angehen, aber nach ein, zwei Kilometern kam der Schalk durch ein Grinsen zu Gesicht und er brüllte, vorneweg laufend.
    UND JETZT MAL EIN WENIG ANZIEHEN IHR MEMMEN!
    Das vorher bestehende Marschtempo wurde von ihm sofort zu einem schnellen Dauerlauf angezogen, den er etwa zwei Kilometer durchhielt. Dann brüllte er ein weiteres Mal:
    ANGRIFFSGESCHWINDIGKEIT!
    Die Opriones wussten sofort, was das hiess.

  • Der Centurio wollte es wohl heute wissen. Nach einer nur zwei Kilometer langen lockeren Aufwärmphase des Laufes forderte er schon das erste mal eine ernste Tempoverschärfung. Noch blieben alle Legionäre zusammen, doch Maximus befürchtete schon bald das Abfallen des ein oder anderen. Spätestens nach 10 - 15 Kilometern würde sich die Erschöpfung von so manchem Probaten sichtbar bemerkbar machen. Da mussten sie durch und einfach versuchen es zu Ende zu bringen, doch noch war zum Glück nicht so weit. Im Moment testete der Centurio die Leute wohl erstmal aus und wollte ihnen gleich, durch sein hohes Anschlagen des Tempos, zeigen welche Ansprüche hier wirklich gestellt werden. Der Ausruf der Angriffsgeschwindigkeit sollte sie letztlich bluten lassen....

  • Petronius hatte mit so etwas gerechnet. Seine ständige Übung in seinem bisherigen Leben war darauf ausgerichtet gewesen diese Strapazen in den Griff zu bekommen. Sicher belastete ihn dieser Gewaltmarsch auch. Dennoch steckte er es besser weg als die meisten der doch ungeübten Probaten.

  • Fünf Kilometer liess er sie keuchen und schwitzen und dann drosselte er das Tempo wieder und wechselte zunächst in einen leichten Trab und dann wieder in das normale Marschtempo zurück. Er drehte sich beim Marschieren um und winkte Maximus zu sich.
    MARSCHIEREN MÄNNER! NICHT SO SCHLAPP! MARSCHIEREN! DENKT IHR DER KILOMETER RENNEN WÄRE SCHON ALLES GEWESEN HEUTE? DANN GEHT LIEBER WIEDER NACH HAUSE ZU EUREN MÜTTERN UND LASST EUCH AN IHRER BRUST NÄHREN!
    Als der Optio bei ihm erschien grinste er ihn an.
    Und? Wie machen sie sich?
    Leider hatte er hinten noch keine Augen. Eine Tatsache, die er bei sowas oft als störend empfand.

  • Der Centurio lies zum Glück nach einer Weile Ruhe walten und schlug wieder ein normales Tempo an. Kurz darauf winkte er Maximus zu sich und gab danach noch eine kleine "Motivationsrede" an die Männer weiter. Als Maximus langsam zu ihm vorgelaufen kam fragte er ihn nach der derzeitigen Leistung der Soldaten.
    "Bisher läufts noch ganz gut, noch ist keiner zurück gefallen." Seine stimme wandelte sich in einem etwas unsicheren Unterton. "Ähm, es wäre gut wenn du nicht mehr so oft eine so starke Tempoverschärfung anordnen würdest." Er wurde dazu noch etwas leiser. "Nach meinem Urlaub bin ich noch nicht so ganz fit und ich will vor den Probaten nicht unbedingt den schwächelnden Optio spielen müssen." Eine skurrile, wenn aber auch berechtigte Bitte, dachte sich Maximus und ihm wurde bewusst das er besser nicht so viel reden sollte. Stechende Schmerzen in der Seitengegend könnten sonst unweigerlich die Folge sein...

  • Mit einem dankbaren lächeln nahm er die Worte des Centurios auf und verabschiedete sich wieder kommentarlos nach hinten. So hatte er es auch eigentlich den Probaten leichter gemacht diesen kleinen Lauf schadlos zu überstehen. Eine spätere Anziehung des Tempos würde wohl auch er selbst noch gut überstehen können.


    Der Weg des Marsches führte sie über einige unebene Wege und durch den ein oder anderen tieferen Wald. Nach etwa weiteren fünf Kilometern blickte Maximus in die schon etwas schmerzenden Gesichter der Legionäre, in diesem Moment war es sich sicher das dieses Feld wohl nicht geschlossen im Castellum wieder ankommen würde. Ab und zu versuchte er ihnen mit ein par aufmunternden Worten weiterzuhelfen: "Durchhalten Männer, die Hälfte des Weges ist schon bald geschafft!"

  • Er winkte Callidus zu sich, ein etwas älterer aber gut trainierter Optio.
    Du bleibst bei den Nachzüglern. Wir werden gleich wieder anziehen und ich denke nicht, dass es alle schaffen werden. Und sag dem Optio Maximus, ich erwarte ihn am Ende des Hauptfeldes, wenn wir im Castellum ankommen. Verteil den Rest auf das Hauptfeld und Nachzügler.
    Der Optio nickte, trabte nach hinten und gab Maximus Bescheid, sowie den anderen.
    Noch war Marschgeschwindigkeit angesagt, aber hinter der nächsten Lichtung würde wieder angezogen werden.

  • Nach einer Weile kam Callidus zu mir. Er hatte die Anweisungen des Centurios entgegengenommen und teilte nun jedem Optio seine Position mit. Ich selbst sollte am Ende des Hauptfeldes laufen, hier konnte ich genau überblicken wer zurückfiel und wer nicht. Callidus, der die Nachzügler mit einem weiteren Optio übernahm blieb vorerst noch neben mir, doch schon vor der eigentlichen Tempoverschärfung konnten einige Probaten nicht mehr und fielen zurück. Von da an verabschiedete sich Callidus aus dem Hauptfeld und nahm bei den Nachzüglern Platz.


    Als wir die nächste Lichtung erreichten war es dann schließlich wieder so weit, der Centurio zog an. Die ersten Meter konnte man noch schadlos überstehen, doch dann riss einer nach dem anderen langsam ab. Maximus war selbst froh das Tempo noch mitgehen zu können. Hoffentlich würde er dies auch bis ins Ziel schaffen, noch blieb er direkt hinter dem Hauptfeld....

  • Während so mancher Probat abreißen lassen musste und nur noch eine Nachzüglerrolle beim Laufen übernahm, beobachtete ich einen besonders kämpferischen Kameraden. Immer wenn er drohte abzureißen und schon ein par Meter hinter das Hauptfeld gefallen war, kämpfte er sich langsam wieder an das Ende des Feldes heran. Es war das dritte oder vierte mal das er dann wieder abreißen lassen musste, einige Meter mehr zurückfiel und nur noch ein leises fluchendes "verdammt" ausstieß. Man spürte den Schmerz aus seinem Munde und hörte das ringen nach Luft. Dennoch war ich überzeugt das er es schaffen konnte, also lies ich mich ein wenig zu ihm zurückfallen und lief neben ihm. "Komm schon Soldat, du kannst es schaffen." Immer wieder versuchte ich ihm ein par motivierende Worte entgegen zu bringen, in der Hoffnung es würde ihm helfen. "Wenn du es nochmal an das Hauptfeld schaffst, versuch einfach nur das Tempo stabil zu halten, ich weiss es ist hart. Aber du willst doch nicht als weit abgeschlagener Nachzügler ankommen, oder?" Er selbst sprach nicht, das wäre wohl auch zuviel für ihn gewesen, stattdessen erhöhte er langsam wieder das Lauftempo, ich wich ihm erstmal nicht von der Seite und langsam fanden wir wieder an den hinteren Teil des Feldes Anschluss. "Sehr gut, du bist ein Kämpfer! Immer schön atmen, halte das Hauptfeld und du hast es bald geschafft." Langsam wandte ich mich wieder von ihm ab und lief wieder hinter dem Feld auf meiner zugeteilten Position…

  • Scipio betrat mit einigen Kameraden den Exerzierplatz und sah sich um. Es war niemand sonst da, doch der Dienstplan schien ihnen ohnehin keine konkreten Anweisungen zu geben, weswegen Scipio sich dazu entschloss, sich in Abwesenheit eines Optios selbst um die Gestaltung seines Übungsprogramms zu kümmern.
    Nach einigen Runden zum Aufwärmen begann die kleine Gruppe, sich mit dem Pilumwurf zu beschäftigen.

  • Die Laufgeschwindigkeit wurde immenroch hochgehalten, doch es war nicht mehr allzu weit bis wir wieder im Castellum ankommen würden. Wir waren inzwischen schon länger auf einem anderen Weg der uns letztlich zu einem anderen Eingang des Lagers bringen würde. Somit hatten wir eine ziemlich große Runde hinter uns und konnten uns bald auf die erholsame Pause im Castellum freuen. Doch vorerst war es noch nicht so weit, der Centurio gab sich immenroch die beste Mühe seine Soldaten in einem positiven Sinne zu quälen. Hoffentlich würde er wenigstens auf dem letzten Kilometer noch etwas langsamer machen, damit sich die Legionäre schonmal in Ruhe auslaufen konnten...

  • So kamen sie wieder ins Lager zurück und auf den Exerzierplatz, wo er noch zwei abschliessende Umrundungen machte, in denen er wieder langsamer wurde und dann zum Stehen kam.
    Selber auch ein wenig ausser Atem drehte er sich um und betrachtete mit hochgezogenen Brauen das langsam eintrudelnde Feld der Rekruten und Offiziere.
    Naja, ein paar hatten sich gut gehalten, bei ein paar anderen wäre wohl Hopfen und Malz verloren. Aber einige würden noch gut formbar werden, im Laufe der Zeit.
    Als endlich auch der Letzte an Ort und Stelle angekeucht kam, betrachtete er den Haufen und schüttelte den Kopf.
    EIN FAULER HAUFEN SEID IHR! ABER VIELLEICHT NOCH NICHT VÖLLIG VERLOREN! IN EINER HALBEN STUNDE ERWARTE ICH ALLE ZUM KRAFT- UND AUFBAUTRAINING!

  • Auch ein wenig schnaufend, aber nicht völlig entkräftet tat Petronius was ihm seine Altvorderen beigebracht hatten. Er schloß die Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung. So gelang es ihm seinen Puls zu senken und gleichzeitig die Atmung zu stabilisieren. Nach ein paar Minuten war er wieder fast völlig erholt. Lediglich die Muskulatur schmerzte ein wenig. Aber das war der Preis den die Götter forderten wenn man schlagkräftig und tüchtig sein wollte. Gespannt erwartete Petronius nun die "angedrohten" Übungen. Derweil beobachtete er eine Gruppe angehender Legionäre bei Ihren Wurfübungen. Er bemerkte das es bei den meisten nicht an der Wurfkraft haperte, sondern an der austarierung des Pilums. Sie schienen den Zusammenhang zwischen der Balance beim Abwurf und dem Flugverhalten nur schwer zu begreifen.

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