Weiterbildung und Übungen der Legionäre in der geschlossenen Einheit

Aufmerksam schaute Seculus dem Centurio zu wie er vormachte, wie man einen Pilum wirft. Ich versuchte es nun auch. Ich befolgte die Tipps, bzw. Anweisungen beim werfen eines Pilums und warf dann. Ich traf allerdings den Holzpfosten nicht. Eher traf ich zwei Meter daneben. Etwas unsicher blickte ich nun zum Centurio. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht?

Ich versuchte sich gut zu konzentrieren und es gelang mir auch recht gut. Ich zielte diesmal besser. Dann warf ich. Diesmal war der Wurf besser gewesen. Ich hatte den Holzpfosten nur noch um vieleicht einen halben Meter verfehlt. Wieder blickte ich zum Centurio, diesmal selbstsicherer.

Ich versuchte die Ratschläge von dem Centurio möglichst gut umzusetzen. Ich nahm mir nochmal einen Pilum, brachte ihn in Wurfposition und zielte. Mit der freien Hand versuchte ich herauszukriegen woher der Wind kam. Nachdem ich mich kurz nur auf meine linke Hand konzentriert hatte, war ich mir sicher, dass der Wind von Links kam. Ich versuchte zu berechnen wie ich werfen musste. Dann warf ich. Allerdings hatte ich den Wind etwas unterschätzt und mein Pilum wurde zu weit nach rechts getrieben. Doch er traf noch das rechte Ende des Pfostens. Dort blieb er kurze Zeit stecken und knickte dann nach unten ab. Ich war gerade stolz auf mich. Schon nach dem dritten Versuch hatte ich es geschafft einigermaßen gut zu treffen.

Ich wiederholte den Vorgang von oben und warf so, dass er nun eigentlich in der Mitte stecken bleiben sollte. Auch mehr Kraft wendete ich auf. Ich hatte wohl diesmal wieder den Wind falsch berechnet, da der Pilum nun links stecken blieb. Doch diesmal blieb er stecken und knickte nicht wieder ab. *Ist doch schonmal was* dachte ich mir dann.

Ich war stolz auf das Lob des Centurios. Innerlich stöhnte ich allerdings leise auf bei seinen nächsten Worten. Ich sollte noch 6x den Pilum werfen und dabei schien mein Arm mir jetzt schon weh zu tun. Aber ich biss die Zähne zusammen und versuchte es dem Centurio nicht zu zeigen. Von meinen 6 Würfen trafen zwei knapp garnicht, drei an die seite und einer direkt in die Mitte. Auf diesen Wurf war ich besonders stolz. Es war mein letzter gewesen. Ich hatte anscheinend genau richtig berechnet. Nachdem ich fertig war mit den 6 Würfen wandte ich mich dem Centurio zu. Ich war gespannt was jetzt wohl kommen würde.

Wieder stöhnte ich innerlich auf. 10 Runden, das war viel. Und mit voller Kampfausrüstung. Aber ich tat wie mir befohlen und lief mit Ausrüstung um den Platz. Die ersten paar Runden gingen noch. Allerdings nach 4 Runden kam ich langsam außer Puste. Nach weiteren 4 Runden machte ich fast gänzlich schlapp. Zum Glück schaffte ich es noch die letzten zwei Runden zu absolvieren. Ich wollte nicht als Schwächling dastehen. Schwer atmend und keuchend kam ich wieder beim Centurio an. Ich versuchte halbwegs gerade vor dem Centurio zu stehen aber mein Rücken blieb immer noch von der Last gedrückt etwas krumm.

Ich drohte zusammenzuklappen bei den ersten Worten des Centurios. Als ich allerdings merkte, dass es nicht ernst gemeint war atmete ich wieder auf. Ich folgte der Anweisung und begab ich in meine Unterkünfte.

Ich betrat wieder den Platz. Ich fühlte mich wieder fit und bereit für das Training. Es war noch früh, allerdings hoffte ich trotzdem hier den Centurio anzutreffen. Ich schaute mich kurz um und sah ihn dann. Ich trat vor ihn und fragte ihn:

"Ich würde gerne wieder trainieren, Centurio"

Ich war nicht begeistert über diese Anweisung, aber ich befolgte sie ohne ein Zeichen des Widerwillens. Zwanzig Runden ohne Ausrüstung waren nicht so anstrengend. Nachdem ich diese Runden absolviert hatte war ich nur ein bisschen außer Atem. Jetzt meldete ich mich wieder bei dem Centurio und fragte ihn nach dem weiteren Training.

Ich nahm das Holz entgegen und hielt es zunächst nur in der Hand. Der Holzgladius schmiegte sich gerade zu perfekt an seine Hand. Ich bewegte meine Hand leicht. Dann wartete ich auf eine weitere Anweisung des Centurios

Ich hörte dem Centurio aufmerksam zu und stellte dann mein linkes Bein nach vorne und das rechte nach hinten. Mit der rechten Hand stach ich in die Luft.
Vor...zurück...vor...zurück... und das zehnmal. Meine linke Hand war im rechtwinkligen Status an meine linke Seite angelegt.