Der Marktplatz von Mantua

  • Es war natürlich immer ein Moment den man schnell vorüber ziehen wünschte, wenn jemand einen musterte.
    Valentina ging es nicht anders. Sie hoffte ihr vielleicht neuer Arbeitgeber war zufrieden mit dem was er sah.
    Bei der Frage ob sie sich hier auskannte nickte die junge Quintilia.
    "Ein bisschen, ja. Ich bin selber noch nicht lange hier. Aber dort drüben ist ein ruhiges Plätzchen."
    Deutete sie nach rechts und führte den Herrn dann zu einer Sitzgelegenheit, die tatsächlich durch verschiedene Büsche und Blumenranken vom Treiben des Marktes abgeschirmt war.
    Bei der Erwähnung ihres Bruders sah Valentina auf und suchte nach einem Zeichen im Gesicht ihres Gesprächspartners. War das nun gut oder schlecht? Sie konnte nichts erkennen.
    "Er ist mein Bruder."
    Antwortete sie dann ehrlich aber vorerst neutral.

  • Entschuldige die zurechtweisung gerade eben. Aber mannchmal benehmen sich Soldaten nicht so wie sie es sollen. Und dann ist es meine Aufgabe für Ordnung zu sorgen.
    Versöhnlich sah Fontinalis Valentina an. Konnte es sein das Valentina den vorfall auf sich bezog?

  • Wie..dein Bruder? Das ist aber eine wirkliche Überraschung. Die Welt ist doch ein Dorf. Aculeo war wirklich überrascht und zeigte dies auch offen und ehrlich.


    Also wirklich...der Germanicer schüttelte nochmals überrascht den Kopf und blickte Valentina an. Dann sind wir ja quasi verwandt.


    Ich würde vorschlagen dass du mich nun einfach Aculeo nennst. Es wäre ja recht...distanziert trotz der Verwandtschaft ständig die förmliche Anrede zu benutzen. Wo hast du die Zeit vor Mantua verbracht da selbst gesagt hast du seist noch nicht lange hier?

  • Verstehend nickte Valentina.
    "Das ist mir vollkommen klar. Ordnung muss sein."
    Zustimmend versuchte sie ein Lächeln und sah dem Mann mit dem Brotkorb hinterher. Es war ihr gar nicht geläufig, dass Soldaten in ihrer spärlichen Freizeit auch noch als Lieranten tätig waren. Aber der Sold war ja zu Beginn sicherlich auch noch nicht all zu groß.
    "Aber jetzt lass uns etwas essen gehen, ja? Etwas zu unserem Brot dazu."

  • Zuerst war Valentina nicht sicher wie sie die Reaktion ihres Gegenübers deuten sollte. Doch als ihr Aculeo anbot ihn bei seinem Vornamen zu nennen, war sie sich sicher, dass es keine Nachteile mit sich brachte.
    Valentina war sogar erleichtert und froh als man die Verwandschaft feststellte. Erst die Frage nach ihrem Verbleib ließ sie wieder etwas zurückhaltender werden. Schließlich waren das keine guten Erinnerungn.
    "In letzter Zeit habe ich mich in Ägypten aufgehalten. Weit weg von Zuhause." Sie sah auf ihre Finger hinab.

  • Vergnügt sah Fontinalus Valentina an. Von mal zu mal empfand er sie als schöner. Ohne es gewollt zu haben kam er ihr ein wenig näher und Schritt neben ihr her, auch sein Schritt war nicht mehr so schnell.
    Und worauf hast du Hunger?
    Natürlich würde er sie Einladen, das stand fest. Sollte er ihr vielleicht auch anbietn in dem kleinen Anwesen der Familie zu übernachten?
    Er entschloss sich aber dann dazu es später zu machen und lächelte Valentina etwas schüchtern an.

  • Oh..Aegyptus. antwortete Aculeo kurz. Die Reaktion Valentinas wegen seiner Neugier ihres Aufenhaltsortes verunsicherte nun den Germanicer. Natürlich würde er gerne mehr von ihr erfahren doch zu diesem Zeitpunkt war es wohl sinniger das Thema zu wechseln.


    Also gut. Wie weit hast du Erfahrung was nun die Verwaltung und Führung von Betrieben angeht? Das ist ja der eigentliche Grund warum man nun hier miteinander sitzt und plaudert.

  • Froh darüber, dass die Situation überstanden war, lief Valentina neben Fontinalus her. Seine Nähe fiel ihr gar nicht so auf. Die junge Quintilia war nicht gerne alleine. Sie war das nun lange genug gewesen. Es musste sein. Sie brauchte den Abstand. Aber nun war sie gerne wieder unter Leuten. Vor allem wenn sie so nett waren wie Fontinalus.
    „Nachdem ich nun so lange in Ägypten verweilte und das Essen dort genossen habe ist es mir mal wieder nach einer richtig traditionellen Speise. Ein Besuch in einer Taverne ist also genau das Richtige.
    Vielleicht zeigst du mir gleich die Taverne in der ich vielleicht ein Zimmer bekommen könnte.“

  • Sie war dankbar, dass ihr Gesprächspartner nicht näher auf den Grund ihres bisherigen Aufenthaltes ansprach. Vielleicht würde sie es ihm irgendwann erzählen.
    Bei seiner weiteren Frage sah sie wieder auf und überdacht e ihre nächsten Worte genau. Schließlich ging es hier um ein Stück ihrer Zukunft.
    „Wie bereits in meinem Schreiben erwähnt, stand ich schon als Scriba im Dienst von Publius Vipsanius Gallicus. Dort konnte ich ausreichende Erfahrungen sammeln. Außerdem verfüge ich über eine gute Auffassungsgabe und bin überzeugt die anfallenden Arbeiten zufriedenstellend zu erledigen.“

  • Aculeo nickte nochmals kurz und grinste dann...


    Es ist mir sowieso egal ob du genug Erfahrung hast und weißt was zu tun ist. Schliesslich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Also...wir sollten uns auf das Gehalt einigen. Was hast du dir vorgestellt? dabei blickte er Valentina abwartend an.

  • Es erleichterte Valentina, dass sie offenbar eine echte Chance bekommen sollte sich zu beweisen.
    Mittlerweile hatten die Beiden eine kleine Bank erreicht, abseits des Geschehens. Die Quintilia setzte sich. Nicht zuletzt um ein bisschen Zeit zu gewinnen.
    "Nunja..." Sie wusste genau, dass dies eine der wichtigsten Fragen sein würde. Nannte sie zu viel, war sie gierig. Nannte sie zu wenig, verkaufte sie sich unter ihrem Wert.
    "Vierzig Sesterzen." Meint sie dann halblaut aber relativ sicher.

  • In Ordnung. 40 Sesterzen. Aculeo machte keine Anstalten das Geforderte zu hinterfragen oder anzufechten.


    Und wenn die Arbeit gut gemacht wird können wir erneut darüber sprechen. meinte er dann fast nebenbei.


    Nur...wie werden wir das nun handhaben? Ich finde es ziemlich umständlich wenn du in Mantua lebst und ich in Rom. Schliesslich ist Briefwechsel ja auch nicht wirklich sicher. Ein Vier-Augen Gespräch hingegen kann Missverständnisse vermeide. Ich meine dass die geschäftlichen Dinge nicht jedermann etwas angeht. Oder?

  • Der erste Punkt wäre also überstanden.
    Valentina wirkte richtig erleichtert. Sie würde von nun an also wieder ihr eigenes Geld verdienen und auf hoffentlich niemanden mehr angewiesen sein.
    Dann allerdings wurde ein Problem angesprochen über das sich Valentina noch gar nicht wirklich Gedanken gemacht hatte.
    Was hielt sie hier in Mantua? Naja, es gab da schon jemanden.
    Die junge Quintilia sah an ihrem Gesprächspartner vorbei und dachte nach.
    "Eigentlich war ich auf dem Weg nach Rom und wollte hier nur eine kurze Pause einlegen. Das war schon vor einigen Tagen."
    Aber wie sollte man es lösen? Sollte sie nach Rom gehen und Fontinalis hier zurück lassen? Sie könnte ihm ja schreiben. Zumal Valentina vorerst ja nicht wirklich Interesse an Männern hatte. Zu oft hatte man sie ihr weg genommen.
    "Die Scribastelle wäre also in Rom, ja?" Fragte Valentina nach um sich ganz sicher zu sein.

  • Ein wenig war Aculeo schon über diese Frage überrascht. Er hatte angenommen Valentina würde es für selbstveerständlich ansehen in Rom zu arbeiten. Warum sie nun deswegen nachfragte würde sich sicher aufklären. Aber zuerst beantwortete er die Frage.


    Ja. In Rom. Meine Betriebe sind nicht nur in Italia sondern auch in Germanien. Vllt wäre es dir lieber in Germanien zu arbeiten. Wobei es bei der derzeitigen Situation nocht sonderlich socher ist für eine junge und hübsche Frau wie dich. Er machte eine kurze Pause bevor er fortfuhr.


    Ist es ungelegen wenn du in Rom arbeiten müsstest? Gibt es wichtige Gründe die dich hier halten?

  • "Nein, nicht Germanien."
    Schüttelte Valentina dann gleich den Kopf.
    Dort wollte sie so schnell nicht wieder hin. Viel zu viele schlechte Erinnerungen hatte sie an diese Gegend. Dort hatte sie jemanden verloren, der ihr bis heute fehlte.
    Deswegen war sie froh, als ihr Gegenüber meinte, dass dies wirklich keine gute Idee wäre.
    Hielt sie etwas hier? Valentina dachte lange nach. Dann aber schüttelte sie den Kopf.
    "Nein!" Meinte sie dann entschlossen.

  • Das freut mich zu hören. Aber bitte...ich möchte dich nicht in Zeitnot bringen. Falls du noch etwas zu erledigen hast dann nimm dir die nötige Zeit. Wir könnten gemeinsam nach Rom zurückreisen. Würde dir das entgegenkommen? In der Zwischenzeit suche ich mir eine Bleibe. Er überlegte einen Moment. Hast du vllt einen passenden Hinweis für mich in dieser Sache?

  • "Nein, nein. Du bedrängst mich nicht. Es wäre schön, wenn wir gemeinsam zurück reisen." Schüttelte Valentina den Kopf.
    "Es war nicht gedacht, dass ich mich hier lange aufhalte. Ich wolllte mich nur von der langen Reise etwas erholen. Morgen Früh können wir gerne aufbrechen."
    Meinte die junge Quintilia dann schnell. Sie wollte wirklich nicht lange hier verweilen. Mantua war eine schöne Stadt. Dagegen konnte man nichts sagen. Aber es war nicht ihre Heimat. Das war und blieb einfach Rom.
    Sie überlegte aufgrund der Frage einen Moment.
    "Die Taverne würde sich anbieten. Das Essen dort ist sehr gut."

  • Sekptisch musterte der Germanicer die Züge der jungen Frau. Vllt würde er einen Zug darin erkennen dass es ihr doch nicht so recht war aber....anscheinend war es so wie sie es sagte.


    Essen....eine gute Idee. Vielleicht werde ich das gleich mal probieren ob es wirklich so ist wie du sagst. er machte eine kurze Pause.


    Hättest du Lust mich zu begleiten? Also nur zum Essen. Ein wenig Gesellschaft würde ganz angenehm sein. Er lächelte kurz und legte dann die Hände in den Schoß und lauschte dem Lärm vom Markt. Oft hatte er diese Geräuschkulisse schon gehört und es gab sogar eine kurze Zeit in der er ohne diesen "Lärm" nicht auskam.

  • Wenn sich Aculeo in Zukunft auf eines verlassen konnte, dann das Valentina nicht log.
    Dafür war sie zu ehrlich erzogen worden.
    Sie mochte nicht immer alle ihre Gefühle nach außen hin zeigen.
    Doch sie würde ihren Gesprächspartner, oder in diesem Fall Vorgesetzten nicht anlügen. Nicht wenn es nicht einen wirklich guten Grund dafür gäbe.
    Bei der Frage ob sie ihn begleiten wollte nickte Valentina.
    Mit Begleitung dürfte es kein Problem sein dort noch einmal hin zu gehen.
    Es war ja nur so, dass sich dort sehr viele Soldaten aufhielten und sich Valentina unter deren Blicke nicht so wohl fühlte.
    "Wenn du auf mich aufpasst, gerne." Stand sie dann auf.
    "Dort sind viele Soldaten zugegen. Das Essen ist gut und billig. Nur naja. Die Blicke der Männer sind mir etwas unangenehm. Aber wenn du dabei bist, schauen sie sicherlich nicht so viel."
    Meinte sie dann und ging langsam los, Aculeo den Weg weißend.
    Ja, das könnte wahrhaftig der Weg in eine neue, gute Zukunft sein.
    Vielleicht konnte Valentina ihre Vergangenheit hinter sich lassen und wieder nach vorne blicken.

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