Beiträge von Aelia Adria

    Sie stand auf als er näher kam und ging ein paar Schritte entgegen.


    "Salve!"


    Sie war unentschlossen. Sollte sie noch näher kommen? Ihn umarmen? Einen freundschaftlichen Kuss zur Begrüßung geben? Wie gerne hätte sie es getan.
    Wie schrecklich dieses Gefühl doch war, diese Unentschlossenheit, die Wehmut die bei all den Erinnerungen aufkam.
    Aber die Sehnsucht nach ihm wäre bei jeder Berührung sicherlich ins unendliche gestiegen.


    Sie wusste nicht, ob ihr Gesicht verzweifelt oder strahlend vor Freude über das Wiedersehen war.


    "Nunja, es hatte schon bessere Zeiten.
    Und selbst?"

    Adria trat langsam ins Atrium ein und sah sich neugierig um. Es hatte sich eigentlich nichts verändert, trotzdem kam ihr alles hier fremd vor. Sie gehörte nicht mehr hierher.


    Ja, sie fühlte sich mehr als unbehaglich. Und das Gefühl verstärkte sich mit jedem Moment, mit dem die Begegnung mit Hungaricus näher kam. Ein Kribbeln im Bauch, fast so wie bei Frischverliebten. Es war die Aufregung, aber von dem schönen Gefühl der Verbliebtheit nicht wirklich eine Spur.


    Sie nahm Platz und wartete.

    Wie doch ein so netter Empfang gleich ihre Stimmung heben konnte. Ihr ging es gleich besser und mit einem Lächeln begrüßte sie ihn.


    Salve Ursus!
    Nein, ich komme nicht zurück, du wirst mich in Zukunft nur mehr als Besucher zu sehen bekommen. Ich möchte nur zu Hungaricus. Ist er zuhause?


    Aber sag, wie geht es euch?

    "Sie ist nicht mehr jung. Irgendwann wird sie sterben, ja.


    Aber das hat doch nichts mit dir zu tun!
    Meine Liebe, hab doch nicht soviel Angst davor. Kindermachen und Kinderkriegen ist doch die natürlichste Sache der Welt. Es ist dir vielleicht noch fremd, aber es kommt die Zeit, da wünschst du dir selbst Nachwuchs und die dazugehörige Vorarbeit.


    Doch wie gesagt, wer weiß wann es soweit ist. Mach dir noch keine Sorgen darüber."

    Adria zog sie von diesem Tier weg.


    "Jetzt vergiss einmal dieses Pferd! Es gibt im Moment wichtigeres! Dich!


    Da drüben sitzt ein Mann, der dich will! Und sogar schon deinen Vater gefragt hat! Was willst du?
    Darauf warten, dass etwas besseres kommt?
    Einfach nur sinnlos die Zeit verstreichen lassen und hoffen, dass dir so ein Mann nocheinmal einfach so in den Schoß fällt?"

    Seit Wochen war Adria nicht mehr hier gewesen.
    Seit sie die Casa Vinicia in Richtung Casa Sedulus, ihre neue Heimat, verlassen hatte.


    Sie war hier nicht mehr zuhause und beschloss daher, wie jeder Besucher zu Klopfen und auf Einlass zu warten.


    Während sie wartete, blickte sie etwas herum ... der Garten sah trostlos aus, dürre Büsche, keine Farbe ... er spiegelte ihre Gefühle wider.


    Die harten Wochen der Trennung waren vorbei. Doch hatte sie sich nicht vorstellen können, dass ein Besuch hier den Schmerz dieser letzten Wochen um ein vielfaches übersteigen könnte. Doch es war so.


    Die öffnende Tür riss sie aus ihren Gedanken, und sie war glücklich darüber.

    Adria zuckte zurück und sah sie mit großen Augen an. Manyana tut es ihretwillen? Sie überlegte kurz und einige verwirrende Gedanken gingen ihr durch den Kopf, die meisten so irre, dass sie sie auch gleich wieder verwarf und sie fasste sich wieder.


    Sie nahm das Mädchen wieder in die Arme und legte ihren Kopf auf den ihren.


    "Meinetwegen? Wieso solltest du so etwas tun?
    Es ist deine Zukunft, um die es geht."

    Die Ängste einer jungen Frau ... Erinnerungen an die eigene Jugend kamen hoch.


    "Es ist normal, dass du etwas Angst hast. Aber glaub mir, es ist nicht so schlimm. Ehrlich gesagt, es wird danach immer besser, und das entschädigt einem bei weitem.
    Und zur Empfängnisverhütung gibt es so manches Mittelchen, das Schwangerschaften verhindern sollte.

    Aber das sollte doch nicht der Hauptgrund für dich sein, dich so gegen eine Heirat zu stellen!?"

    Wie schön es doch war, wenn sie wieder lächelte.


    Adria strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht, lächelte sie an und sagte


    "Nein.Sie fehlte mir seit ihrem Verschwinden nicht mehr.
    Die Jugend manchmal, ja, aber die vergeht ohnehin zu schnell.


    Wünscht du dir nicht manchmal einen Mann an deiner Seite? Jemanden zu dem zu aufschauen kannst, der dir das Gefühl von Schutz gibt, sich um dich kümmert, dich in den Arm nimmt wenn du es nötig hast?
    Hast du noch nie das Gefühl erlebt, in den Armen eines Mannes, den du liebst einzuschlafen und am nächsten Tag aufwachen, er in deinen Armen?"


    Sie geriet ins Schwärmen. Viel zu viele Erinnerungen, die sie erfolgreich verdrängt hatte, kamen in ihr hoch und ebenso ein paar Tränen.

    Adria hob die Decke auf, schlüpfte zu Manyana, nahm vorsichtig deren Hand. Sie umarmte das Mädchen von hinten und versuchte sie zu beruhigen.


    "schhhhhh .....ist schon gut
    Meine Süße! Komm, es ist doch nicht so schlimm. "


    Mit sanften Streicheleinheiten versucht sie Manyana zu beruhigen, bis sie nicht mehr schluchzend und mit feuchten Augen hier liegt.

    Zitat

    Original von Germanica Preziosa
    Wie denn? Das überlassen wir lieber den Mann?


    Sie musste wieder lachen,


    "Ja würdest du es lieber einer Frau überlassen, dich zu entjungfern?"


    Sie zog Manyana wieder die Decke weg.


    "Kleines! Wenn es dir zu schnell geht, sag etwas. Es kann doch darüber geredet werden. Agrippa hat doch nur einmal um dich gefragt. Das bedeutet doch nicht, dass ihr gleich sofort heiraten und Kinder in die Welt setzen müsst.


    Und das schönste an der Jungfräulichkeit ist doch, wenn man sie endlich nicht mehr hat."


    Ob der letzte Satz wohl nicht alles noch schlimmer machte? Aber Adria fand einfach diese Diskussion zu amüsant. Und es war auch wirklich die Wahrheit.

    Adria musste laut auflachen und ließ sich dabei neben Manyana auf das Bett fallen. Ein wunderbarer Satz von ihr.


    "Ach komm schon!"


    Sie nimmt ihr den Polster weg und schlägt die Decke zurück.


    "Was sollte denn ich mit deiner Jungfräulichkeit? Das überlassen wir doch besser einem Mann.
    Wie wäre es mit einem gutaussehenden Junggesellen wie er im Atrium sitzt?"


    Nun war aber genug gescherzt.
    Sie legte wieder ihre Hand auf Manyanas Hüfte. Sie hatte das Mädchen in den letzten Wochen lieb gewonnen und hatte nun doch ein schlechtes Gewissen, sie so überfallen zu haben. Mit sanfter Stimme spricht sie weiter.


    "Was meinst du. Gehen wir wieder zu den anderen?"

    Sie konnte es spüren, Manyana hatte einen leichten Groll auf sie ... sie ging ihr nach ins Zimmer.


    "Tut mir leid, dass es jetzt doch ... " sie räupsert sich "etwas überraschend kam.
    Ja, ich hatte mit Agrippa über dich gesprochen. Ich ahnte tatsächlich nicht, dass er gleich bei deinem Vater um dich bittet.
    Er ist wirklich ein netter Kerl, und erfolgreich außerdem!"


    Adria setzt sich zu ihr aufs Bett und streicht sanft über ihre Seite.


    "Verzeihst du mir?"
    Dieses Mal war es Adria, die einen herzzerreissenden Gesichtsausdruck aufsetzte und darauf wartete, ein Lächeln auf Manyanas Gesicht zu entdecken.

    Auch von mir Alles Gute! :)


    Ein schönes Alter, da kann man den nächsten Geburtstag gar nicht mehr erwarten ... das ändert sich danach aber schnell, also genieße es ... ;)

    Freudensprung konnte man ja keinen bei Manyana erkennen, aber Adria war wirklich froh, dass sie nicht gleich kreischend aus dem Raum gelaufen war.


    Adria strahlte richtig vor Freude. Endlich einmal ging ein Kupplungsversuch, an dem sie beteiligt war, glücklich aus.
    Jetzt fehlte nur ein aufmunterndes Kommentar.


    Ihr würdet wirklich ein nettes Paar abgeben.


    IM NAMEN DES IMPERIUM ROMANUM
    UND
    DES KAISERS VON ROM


    ZEICHNE ICH MIT


    EINER PHALERA


    ZUM BESTEHEN MIT AUSZEICHNUNG DES


    CURSUS RES VULGARES


    AUS:


    LUCIUS ANNAEUS FLORUS



    DER RECTOR SCHOLAE



    ANTE DIEM XVI KAL MAR DCCCLV A.U.C.