Beiträge von Aelia Adria

    "Asen?", wiederholte Adria verwirrt das Wort von Valeria. "Heißen die Götter wirklich Asen? Ich habe das Wort noch nie gehört."


    Dem Bericht von Medeia hörte sie aufmerksam zu, als sie ihre Ideen zu Banketten und Diskussionsrunden bringt und versucht es sich schon bildlich vorzustellen.
    "Ich würde mich freuen, ebenfalls geladen zu werden. Doch würde ich sicherlich zu vielen Themen keine wirkliche Bereicherung einer Diskussion sein. Falls jedoch eine Runde stattfindet, für die ich mich interessiere, wäre ich gerne dabei."
    Sie bewunderte Medeia für ihr Engagenemt, Leben in den Kaiserpalast zu bringen. Der Kaiser war sicher froh, sie als Angestellte zu haben.

    Medeias Idee von Gastmählern im Kaiserpalast regte Adrias Interesse.
    "Hast du dir schon genauere Vorstellungen dazu gemacht? Zum Beispiel welche Themen man anreißen kann, würde immer ein bestimmtes im Mittelpunkt stehen?"
    In gedämpftem Ton und mit einem schmunzeln fügte sie noch eine Frage hinzu: "Und das Kaiserpaar würde auch aktiv daran teilnehmen?"
    Manchmal konnten die beiden doch sehr gesellschaftsfaul sein.

    "Wunderbar. Es klingt als hättet ihr diesen Kurs wirklich gut und zu aller Zufriedenheit abgewickelt. "
    Mit einem Schmunzeln fügte sie noch eine Frage hinzu: "Werdet ihr vielleicht sogar nochmals die Lust verspüren, einen Kurs zum Thema Germanen zu halten? Falls es eurer Meinung nach Interesse daran geben würde. Vielleicht konntet ihr ja bei diesem Kurs bereits ein Gefühl dafür bekommen.
    Achja, und noch etwas fällt mir gerade ein: Können wir Kursunterlagen dazu in den Bibliotheken auflegen lassen? "

    Inzwischen hatte man also am Tisch Platz genommen und ließ es sich mit Wein in der Hand gut gehen und war doch etwas überrascht, als Livia sie ansprach.


    Zitat

    Original von Tiberia Livia
    "Salvete. Dies ist wahrlich ein ausgefallener Ort für eine solche Feierlichkeit, nicht wahr?"


    Dann wendet sie sich doch noch direkt an Adria.


    "Verzeih, aber diese Frage brennt mir nun doch noch auf dem Herzen. Wie ist der Name des Goldschmiedes, von dem du diese herrliche Kette erworben hast?"


    "So ist es. Vielleicht wäre es in der Casa Germanica gemütlicher gewesen, aber eine Feier hier hat doch auch etwas für sich."
    Adria war schon zuvor aufgefallen, dass Livia ihr Geschenk als Schmuck um ihren Hals trug, und sie empfand dabei sogar ehrliche Freude darüber.
    "Gefällt sie dir? Er hat wirklich viele wunderbare Schmuckstücke in seinem Angebot. Es war ein kleiner Laden in einer Seitengasse nahe den Kaiserforen. Ich habe ihn selbst zufällig vor kurzem erst entdeckt. Der Besitzer muss Grieche sein. Und soweit ich mich erinnere, war auch der Name seines Ladens griechisch. "
    Sie runzelte die Stirn, aber es half nichts. "Es will mir jetzt leider nicht einfallen. Jedenfalls bevor man zu den Traiansmärkten kommt, biegt man rechts ab und gleich nochmals links. "
    Es ärgerte sie nun selbst, dass ihr der Name nicht mehr einfel, und sie sicherlich den ganzen Abend beschäftigen wird.

    Gemeinsam mit ihrem Quarto kam auch Adria etwas verspätet zu der Feier in die Taverne. Eigentlich eher ungewöhnlich, eine Feier nicht in der eigenen Behausung stattfinden zu lassen, aber doch auch irgendwie passend zu Avarus.


    Es schien eine angenehme Runde zu sein, alles Bekannte und Freunde, die sie gleich alle gemeinsam begrüßte.
    "Salvete!"
    Dann war das Pärchen an der Reihe. Mit einer festen Umarmung begrüßte sie Avarus. "Grüß dich, Avarus. Gut siehst du aus. Und der Grund dafür steht wohl hier neben dir.
    Salve, Lucilla! Und unsere besten Glückwünsche zur Sponsalia euch beiden."

    Nachdem sie sich am Tag davor den Luxus gegönnt hatte, die Arbeit liegenzulassen und mit Valeria in die Thermen zu gehen, plagte sie am nächsten Tag bereits shcon wieder das schlechte Gewissen darüber und sie war früher als sonst in ihrem Officium.
    Bei Durchsicht der letzten bestandenen Prüfungen fiel ihr ein Name auf, der sie an etwas erinnerte.
    Dann sah sie bei den Dissertationen nach und konnte sich nun wieder an ihn erinnern.


    Sie holte zwei Papyrusrollen aus einer Lade und begann eine Urkunde auszustellen sowie einen kurzen Brief zu schreiben. Dann ließ sie ihren fleissigen kleinen Scriba zu sich holen, gab ihm beides mit dem Auftrag, das eine auszuhängen, das andere zu verschicken, und lehnte sich anschließend genüsslich zurück mit dem guten Gefühl, den Stoß der zu erledigenden Dinge wieder kleiner gemacht zu haben.

    "Ich hoffe doch, die Priester kamen sich im Kurs nicht einander in die Haare, weil sie verschiedene Ansichten haben. Es würde kein besonders gutes Bild machen.
    Was die Kürze des Kurses angeht: Vielleicht kann er ihn nachdem doch anscheinend großes Interesse an Diskussionen besteht, noch erweitern. Ich denke, das sollte möglich sein.
    Ich glaube er hatte wegen einer Reise, die bei ihm ansteht, nur wenig Zeit geplant. Eigentlich war als nächstes ein Kurs über Nero geplant, doch dann wurde Strabo, der ihn gehalten hat, zum Quaestor gewählt und wird demnächst in eine andere Provinz gehen müssen. Daher haben wir kurzfristig den Religionskurs abgerufen."

    "Man hat fast das Gefühl, es herrscht derzeit eine Flucht der Priester nach Germanien. Ich glaube mich erinnern zu können, dass auch andere mir bekannte dorthin versetzt werden oder sich versetzen lassen."


    "Valeria hat mir einen Nachfolger vorgeschlafen, den sie persönlich kennt. Er gehört der Gens Petronia an." Sie hob leicht die Schultern.
    " Nachdem ich sonst keine möglichen Kandidaten für die Nachfolge kenne, werde ich mich wohl auf ihr Urteil verlassen und diesen einstellen."
    Sie griff zu einer Feige.
    "Achja, ich wollte dich noch nach dem Germanen-Kurs fragen. Wie wurde er angenommen? Lief alles reibungslos?"

    "Ich verstehe.", stimmte sie Britannia leise zu.
    "Und du hast Recht. So sollte es sein.
    Wer weiß, vielleicht versucht er absichtlich zu Beginn alles straff zu organisieren, und wenn er alles in Griff hat, widmet er sich allen anderen Dingen. Ich hoffe, es wird für alle in Zukunft zufrieden laufen."
    Gut genug, um zu wissen, wie Meridius Germanien organisiert, kennt sie ihn nun leider doch nicht und es fällt ihr schwer, sich das Problem vorzustellen.


    "Ich hatte vor kurzem übrigens Besuch von Decima Valeria. Sie wird die Schola in Hispania leider verlassen. Du weißt vielleicht, sie ist Sacerdos. In naher Zukunft wird sie von Hispania nach Germanien wechseln und dort der Iuno dienen. Es tut mir zwar wirklich leid, dass wir sie für die Schule verlieren, aber wenn ihr der Cultus Deorum Freude bereitet."

    "Die Iuno-Priesterin, die mir letztens bei meinem Opfer an Iuno beigestanden ist, hat wohl ihre Sache sehr gut gemacht. Aber du hast recht, ich werde es wieder tun. Auch gleich als Dankesopfer für die bisherige unbeschwerte Zeit."


    Mit einem Nicken stimmte sie Valeria zu "Ja, Apollonius habe ich schon kennengelernt. Ein netter Mann und was ich bisher hörte, auch wirklich ein guter Medicus. Wenn er nicht in Hispania wäre ...", überlegt sie laut. Irgendwann kommt sicher die Zeit, wo sie einen guten Medicus braucht und noch hat sie keinen in Rom gefunden, dem sie wirklich vertraut.


    Aber für den Moment genoss sie nun den Thermenbesuch, genauso wie die anderen beiden.
    "Ach, ihr seid beide im Kurs von Imperiosus. Wie war er bisher?"

    "Ist der Unterschied zu Macer tatsächlich so groß? Immerhin habe ich selbst Macer genauso wie Meridius bisher immer als Militärmensch von Kopf bis Fuß eingeschätzt. Ebenso betrachtete ich die Gebiete nahe am Limes immer als Militärgebiet, leider kann ich deshalb eure Befürchtungen nicht nachvollziehen.


    Du meinst, die strengere militärische Führung schürt die Angst der zivilen Bevölkerung, weil sie es als Zeichen von drohender Gefahr sehen?"

    Adria begann zu strahlen, wie jedes Mal wenn jemand merkte, in welchem Zustand sie seit kurzem war.
    "Jaa. Sie hat unsere Gebete erhört. Und ich hoffe sie meint es auch weiterhin gut mit uns. Bisher hatte ich auch keine Schwierigkeiten mit der Schwangerschaft, keine Übelkeit, nur etwas Spannungsgefühle, aber das kennt man schon von früher. Ich wage es fast nicht zu erwarten, dass es weiterhin so problemlos verläuft." Ein Opfer wäre vielleicht wieder angebracht.


    Mit einem Handtuch umwickelt gingen sie zunächst ins Tepidarium um ihre Körper wieder aufzuwärmen. Nach dem Kaltbad war es dort herrlich angenehm, was Adria mit einem wohligen "mmmhmm" deutlich machte.
    "Das tut gut.
    Woher kennt ihr beide euch eigentlich?"
    Nachdem Valeria aus Hispania stammte, wunderte sie sich doch darüber.

    Adria war sehr verwirrt. Sie versuchte krampfhaft zu überlegen, wie Valeria mit Meridius verwandt war, es fiel ihr jedoch nicht ein. Aber jedenfalls war diese Konstellation sehr eigenartig. Zwar konnte sie sich nicht vorstellen, dass die beiden wirklich miteinander verwandt sind, sonst würde man doch eher den Vater verschweigen und es nicht zugeben, andererseits konnte sie sich nur schwer vorstellen, dass es anders sei.
    Aber jetzt war ohnehin der falsche Zeitpunkt um zu überlegen, ob sie noch weiterfragen soll - sie wäre doch wirklich zu neugierig gewesen.


    "Du störst nicht.", sagte sie zu Medeia. Und besonders nachdem sich Valeria und Medeia anscheinend kannten, wäre alles andere unhöflich gewesen.
    "Ich denke mir reicht das kalte Wasser fürs erste und werde mir eine Massage gönnen. Bleibt ihr noch hier?"

    Genüsslich stieß Adria ein "aaah" aus, als sie endlich gänzlich ins Wasser geschafft hatte. Es tat wirklich gut.
    Hätte Valeria das Thema jetzt nicht von selbst aufgegriffen, so hätte Adria nun nochmals danach gefragt.
    "Meridius, natürlich.", schmunzelte sie, musste sie doch dabei einen Augenblick an so manches Erlebnis mit ihm denken.


    Da erblickte sie Medeia. Es dauerte zwar eine Weile bis sie wusste, woher sie die Frau kannte, aber dann fiel es ihr ein.
    "Salve, Medeia!
    Gönnst du dir auch ein wenig Entspannung?"

    Eigentlich wollte sie weiter nach dem Vater des Kindes fragen, aber es war wohl kein geeignetes Thema, wenn andere dabei sind.

    /edit: erst jetzt Medeia gesehen

    "Die Umschwünge in der letzten Zeit?
    Die großen Germanenaufstände sind doch schon seit Monate recht erfolgreich niedergeschlagen. Oder meist du die personellen Umschwünge in Germanien?
    Wie geht es euch eigentlich mit dem neuen LAPP? Man hört ja, dass manch einer gar nicht glücklich mit ihm ist."

    "Ins Frigidarium. Damit durchs kalte Wasser unsere Lebensgeister wieder erweckt werden. Zumindest ich hab es nötig. ;) "
    Vorsichtigen Schrittes gingen sie also in den nächstgelegenen Raum.
    "Stürzt du dich auch gleich hinein? ", fragte sie, und hielt ihre Zehen hinein und begann so langsam es geht die Stufen hinabzusteigen.

    "Noch nicht gewöhnt von daheim in Germanien? Im Sommer mag es bei euch angenehmer sein als hier, aber es geht nichts gegen einen Frühling in Italia."
    Die beiden ließen sich zu trinken einschenken.
    "Erzähl mir ein wenig. Wie geht es euch in Mogontiacum. Der Germanen-Kurs ist schon beendet?"

    "Ach, in die Thermen. Du ahnst nicht, wie ich mich auf etwas Entspannung sehne.", antwortete sie mit einem leicht gequältem Lächeln.
    Sie blickte auf ihren Schreibtisch und die Arbeit, die noch stapelweise hier lag, und entschied sich dann gegen die Arbeit.
    "Nichts was ich nicht morgen auch noch erledigen könnte. Du hast recht, gehen wir."

    Nachdem Britannia ins Atrium geführt wurde, kam ihr bereits Adria entgegen und begrüßte sie erfeut.
    "Britannia, schön dass du hergefunden hast. Im wahrsten Sinne des Wortes, für eine Fremde in Rom ist es ja nicht immer einfach.


    Komm, wir werden es uns hier bequem machen. Es ist heute so ein herrlicher Tag. "
    Sie wies sie zu einem Korbstuhl und deutete der Sklavin etwas zu trinken und Obst zu bringen.