Beiträge von Juba

    Auch Juba hatte die lange Reise zu schaffen gemacht, er war müde und ausgelaugt. Aber er versuchte sich vor seinem Herrn nichts anmerken zulassen, da er sich keinen Ärger einhandeln wollte. Also tat er wie ihm geheißen und lud das Gepäck von der Kutsche. Als er den Kutscher bezahlt hatte, stellte er sich neben das Gepäck und wartete.


    Er sah sich etwas um. Das Land gefiel ihm nicht sonderlich, er wäre lieber in Rom gebliebn, da war es wenigstens nicht ganz so klat wie hier im rauen Norden. Auch bemerkte er so manch skeptischen Blick von vorbeigehenden Menschen. Hatten die hier in Germanien überhaupt schonmal jemanden mit farbiger Haut gesehen?

    Inzwischen war auch zu Juba durchgedrungen, dass sein Herr ein wichtiges Amt in der Politik besetzen sollte und dass es aus diesem Grunde nach Germanien gehen sollte.
    Germanien? Wo ist eigentlich Germanien fragte sich Juba, aber es fiel ihm nichts ein außer einer weiten Entfernung und dass es in diesem Land bitter kalt sein sollte.


    Er hatte das Gepäck vorbereitet und sich um die Kutsche gekümmert, die Maior nach Ostia bringen sollte. Er war im Cubiculum seines Herrn und packte den letzen Koffer für die Reise. Als dieser fertig war, vergewisserte er sich nocheinmal, ob er auch nichts vergessen hatte und verließ das Cubiculum um auf die Kutsche aufzuladen...

    Auch Juba war aufgestanden, als der Decimer eintrat. Zu seiner Enttäuschung musste Ferun schon abreisen und er hoffte sie einmal wieder zusehen.
    Über den Kuss war er sichtilich erfreut und verabschiedete sich von ihr, ehe sie die Sklavenunterkunft verließ.

    Ich bin selber Zeuge von zwei oder drei Freilassungen von Sklaven aus diesem Hause gewesen, das Macht mir Mut., antwortete Juba und versuchte einen freundlichen Ton beizubehalten, da er ihre Einstellung zu diesem Thema nicht verstehen konnte und auch nicht wollte.


    Wenn man mich jetzt vor die Tür setzten würde? Ich denke ich wüsste nicht genau, was ich tun soll. Ich würde versuchen mir so viel Geld zu besorgen, dass ich den großen See nocheinmal überqueren kann. Von Hispania aus ist es nur noch ein Katzensprung.


    Er wollte ein bisschen von diesem Thema wegkommen, da er sich bewusst war, wenn er weiter darüber reden würde, machte er nur Pläne über Pläne und wäre selbst enttäuscht wenn es nicht klappt. Deshalb hoffte Juba, dass auch sie bald in eine andere Richtung tendieren würde.

    'Wer so etwas sagt, dem gehört doch ins Gesicht geschlagen', dachte sich Juba und sagte dann.


    Es mag sein, dass es für viele Sklaven zutrifft, aber nicht für mich. Wenn irgendwann frei bin, werde ich zurück gehen. Nach hause. Ich werde versuchen meine Eltern, falls sie noch leben und meine Geschwister zu finden. Ich hatte 6 Schwestern und 4 Brüder.


    Bei den Worten stutze er selbst ein bisschen. Wer wusste denn, ob seine Geschwister damals nicht auch gefangen und nach Rom verschleppt wurden? Aber lies den Gedanken ganz schnell wieder fallen und sprach weiter:


    Ich halte die Freiheit für ein wertvolles Gut, über das man nicht abfällig reden darf.

    Als sie mit ihrer zarten und kalten Hand über seinen Arm strich, kribelte es Juba ganz gewaltig und er bekam eine Gänsehaut. Das Angebot mit dem Wasser nahm er dankend entgegen.


    Das Land aus dem ich komme, wird von den Römern Numidia genannt und ist, wie ich schon sagte weit, weit im Süden. Dort scheint den ganzen Tag die Sonne und es regnet kaum. Deshalb ist auch das ganze Land verdörrt und es wachsen wenig Bäume. Um die wenigen Pflanzen, die in meiner Heimat wachsen mussten wir uns immer sehr gut kümmern, damit sie nicht eingehen und wir verhungern.


    Er stoppte kurz, räusperte sich und blickte sie verstohlen von der Seite an. Dann fuhr er fort:


    Es ist ein Flaches Land mit kaum einer Erhebung, aber ich habe mich dort wohl gefühlt. Und...ich habe mir geschworen meine Heimat einmal in meinem Leben wieder zu sehen. Deshalb diene ich meinem Herrn so gut es geht, damit er mich irgendwann in die Freiheit entlässt und ich noch einmal zu meinen Wurzeln zurückkehren kann.


    Er endete und lies die ganze Erzählung erstmal auf Ferun wirken...

    Nein, bei mir in der Heimat gibt es wirklich wenig Bäume. Und wenn mal einer steht, dann ist er ganz trocken und eingefallen., berichtete Juba.


    Ich würde gerne einmal ein Land voller Bäume sehen. Wenn ich Glück habe nimmt mich mein Herr sogar einmal mit zu seinen Verwandten nach Germanien. Und mit etwas Glück sehen sogar wir uns dort wieder..., schwärmte er.


    Bereitwillig streckte er ihr seinen Arm entgegen.


    Hier, es fühlt sich an wie auch die weiße Haut. Ich weiß das, weil mein Herr auch einmal eine weißen Sklaven hatte, mit dem ich Gartenarbeit erledigen musste. Seinen Arm habe ich dabei berührt.., erzählte er ihr und betrachtete ihre Hand, wie sie sich näherte.

    Juba lächelte.


    Ja diesen großen See gibt es wirklich und sie nennen es hier Meer. Und ob du es glaubst oder nicht, ich habe ihn überquert. Zusammen mit meinem Herrn, als wir aus Spanien hierher kamen. Wir fuhren mit einem großen Boot, da war Platz für mindestens fünfzig Mann. Die Reise dauerte viele Tage!


    Auch auf das mit der gebräunten Haut ging Juba ein und musste lachen.


    Nein, nein, ich habe nicht viel Zeit im Garten verbracht....obwohl, das habe ich schon, aber deswegen ist meine Haut nicht so braun. Das war schon immer so. Dort wo ich herkomme sehen alle Menschen so aus. Das ist dort normal.


    Er dachte an die Zeit zurück in der er noch kein Sklave war und mit seiner Familie in der Heimat lebte. Und...an den Schreck, den er bekommen hatte als er das erste mal einen Mann mit weißer Haut sah!

    Hmmm...., sagte Juba und runzelte die Stirn.
    Selbst wenn du mir den Namen deines alten Herrn sagen würdest, bin ich mir sicher, er würde mir nichts sagen. Außer einigen Sklaven auf der Straße und den Haussklaven hier habe ich in Rom noch niemanden kennengelernt.


    Du musst wissen, sprach er weiter,dass isch zuvor in Spanien gelebt habe. Zusammen mit meinem Herrn, den du unten schon gesehen hast. Geboren bin ich aber in Numidien, ein Land gaaanz weit im Süden.


    Verstohlen musterte er die junge Frau. Er hatte noch nie in seinem Leben eine so blonde Frau gesehen, geschweigeden jemanden aus dem wahrscheinlich nördlichsten Land der Welt. Das gefiehl ihm.

    Juba nahm sie bei den Armen und zog sie nach oden, während er ein Stück zur Seite rutschte.


    Du musst nicht auf dem Boden sitzen!, sagte er zu ihr.


    'Leider bleibt sie nicht' dachte sich Juba, er hätte sich über etwas weibliche Gesellschaft in der Sklavenunterkunft und bei der Arbeit sehr gefreut.


    Du musst keine Angst haben, in diesem Haus wohnen gute Herren. Sie behandekn mich gut. Mit Sicherheit ist das bei ihren Verwandten in diesem nördlichen Land, wo sie dich hinbringen genauso., versuchte er ihr Mut zu machen.

    Juba schloss erstmal die Tür zur Sklavenunterkunft und begab sich dan weiter in den Raum. Bei irgendeinem Strohbett blieb er stehen und wühlte unter ihm herum, bis ein Becher und eine Kanne mit klarem Wasser zum Vorschein kam. Den Becher reichte er Ferun und goss ihr das Wasser ein. Im gleichen Zuge setzte er sich auf das Strohbett, das ihnen am nächsten war.


    Bist du jetzt immmer hier?

    Juba öffnete die Tür zur Sklavenunterkunft, wo er vor zehn Minuten noch der Held der Arena war. Der Raum war relativ groß und einige Strohbetten standen an der Wand. Auch eine Schüssel mit Wasser war da und ein Tuch zum Abtrocknen.


    Hier kannst du dich waschen und etwas ausruhen, wenn du müde bist., sagte der große Schwarze freundlich.


    Ich heiße übrigens Juba.

    Juba sah das fast unmerkliche Kopfnicken seines Herrn und setzte sich in Bewegung. Bevor er die Treppe empor stieg blieb er nochmal stehen und drehte sich um, um zu sehen ob sie ihm folgte, was sie auch tat, zwar langsam, aber sie tat es. ;)


    Dann ging er weiter zur Skalvenunterkunft.

    Juba stand noch etwas verträumt vor den beiden Herrschaften, da Maior ihn gerade aus seinen Träumen gerissen hatte. Er war ein berühmter Gladiator gewesen und hatte vor dem Kaiser in der Arena gekämpft und einen tollen Kampf abgeliefert. Und gerade als der Imperator seinen Daumen in die entsprechende Stellung bringen wollte dröhnte das Rufen seines Herrn in sein Ohr.


    Er warf nur einen flüchtigen Blick zu der jungen Sklavin und wartete auf weitere Anweisungen...

    Natürlich Herr! Und ich werde auch veranlasen, dass dein Gepäck auf dein Zimemr gebracht wird., antwortete Juba.


    Der Herr Maior und die Herrin Lucilla sind im Triclinium und essen gerade. Ich führe dich zu ihnen.


    Er ging voraus...

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus war wieder in Rom und in der Casa angekommen. Er betrat das Atrium und schaute sich um, ob noch alles so war, wie er es verlassen hatte.


    Juba war es nicht entgangen, dass jemand die Casa betreten hatte und so eilte er in das Atrium um nachzusehen, wer es war. Als er im Atrium angekommen war erkannte er sofort den einen der Beiden Hausherren.


    Herr, ihr seid zurück! Kann ich gleich etwas für dich tun?

    Juba führte den Gast in die Empfangshalle und sagte.


    Ich werde meinem Herrn nun bescheidgeben.


    Mit einem Wink wies er auf die großzügigen Korbstühle, die in einer Ecke des Atriums standen.


    Dort könnt Ihr solange Platz nehmen.


    Dann ging er um Maior zu holen.

    Zitat

    Original von Titus Octavius Dio
    Nachdem Besuch im Hause der Flavia ließ der Alte seine Sänfte vor dem Anwesen der Familie des Legaten in Rom halten, auch dort pochte er an die Türe ...


    Juba kommt aus dem Haus geeilt. Er hatte das Klopfen an der Porta gehört und kam seinen Pflichten als Sklave nach.
    Er öffnete und begrüßte freundlich den Alten, der da wartete:


    Salve mein Herr! Was kann ich für Euch tun?