Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    "Wen hast du denn heute noch getroffen, Claudius?"


    Furianus war gespannt, vielleicht kannte er den Mann ja auch.
    Den Satz mit dem herumkommandieren überhörte Furianus bewusst und zwinkerte ihm zu.


    "Nun, unser Bestes müssten wir doch geben. Ich breche keine Versprechen, besonders nicht dem Volke gegenüber. Aber ich lade euch, Claudius, schonmal vorab nach dieser Besprechung in die Villa Flavia ein. Ihr seid ja Quaestor Provincialis und ich hätte mit euch und dem Quaestor pro Praetore noch einige Dinge zu besprechen. Dies ist zwar unkonventionell, doch hat dies seinen Grund."


    Furianus wusste, dass der Mann nicht ablehnen konnte, durften die anderen Quaestoren sich doch nicht weigern, würde der Quaestor Principis ihnen eine Weisung geben. Ja, nun schien doch Furianus seinen ehemaligen Ausbilder kommandieren zu können, doch er versuchte dieser Versuchung zu widerstehen.

    Geführt von der Palastwache betrat auch Furianus die Halle. Prunktvoll, das musste er wahrlich zugeben.


    Einige Schritte entfernt sah er auch schon einige Personen, die zu warten schienen und er ging gezielt auf diese zu.


    Sofort erkannte er den Consul, der ihm schon auf der Rostra begegnete und nicht gerade großes Ansehen bei Furianus erweckt hatte. Ernst nickte er ihm zu.


    "Salve Consul."


    Dann sah er auch schon seine Bekanntschaft aus den Thermen, den Praefectus Castrorum, den Bruder des Prätorianerpräfekten. Lächelnd ging er auf ihn zu und schüttelte diesem die Hand.


    "Salve, Vinicius. Meine Gratulation zu der erfolgreichen Wahl."


    Die nächste Person erkannte Furianus auch sogleich, war es doch der Mann, welcher ihn hetzte und formte. Auch war er ihm, besonders auf Märschen, verhasst gewesen. Doch er mochte den Mann und schüttelte seinem ehemaligen Ausbilder freundlich die Hand.


    "Salve, CLaudius. Was macht die Legio? Ich hoffe die Probleme wurden beseitigt. Aber auch Gratulation zu deiner Wahl."

    Furianus glaubte nicht, dass er sowas von der treuen und immer ergebenen Slyria jemals vernommen hätte. Anscheinend doch.


    "Du wagst es! Geh, Slyria, ich erkenne dich nicht mehr. Geh, ich werde entscheiden wie mit dir zu verfahren ist."


    Enttäuscht über seine Sklavin setzte er sich an den Tisch und schob das Tablett beiseite. Seine Sklavinnen schienen in letzter Zeit nicht sie selbst zu sein.

    Furianus wollte schon ausspucken, hielt sich jedoch zurück.
    Er kaute schicksalsergeben auf dem Stück Fleisch herum und verzog dabei quälend das Gesicht.
    Als er fertig war ging er schnellen Schrittes zu dem Tablett und nahm sich einen Becher Vinum. Spülte mit ihm alles herunter.
    Wieder einigermaßen sprechfähig.


    "Du beschuldigst also mich, dass mein Essen, welches doch von dir zubereitet wurde?! Ich soll daran Schuld haben?!"

    Furianus drehte sich lächelnd um.


    "Endlich, Slyria."


    Dann ging er auf sie zu und riss sich schon gleich den Schenkel des Huhns heraus, biss genüsslich drauf und sagte kauend.


    "Stells...da...Schreibtisch ab."


    Doch dann verzog er das Gesicht schlagartig.


    "Was ist das?! Das ist ja total versalzen! Wie viel hast du rein gemacht?"

    Furianus sah den guten Antonius und lächelte ihm nickend zu.


    "Ich danke dir für deine Worte. Sie schmeicheln mir. Zu schade, dass du nicht genug Stimmen hattest. Ich hoffe, dass du bei den nächsten Wahlen zu den Gewählten zählst."


    Und auch der alte Aurelier kam, den Furianus auf der Rostra schon angetroffen hatte. Auch ihn grüßte er mit einem Lächeln, war er doch nicht von seinen doch radikalen Worten auf der Rostra begeistert.


    "Auch ich danke für dein Lob, Aurelius Eugenius."


    Er hielt kurz inne und hörte sich die Worte des Alten an, welcher doch gar nicht so unrecht mit seinen Aussagen zu haben schien. Doch seine Frage schien er immer noch nicht beantwortet zu haben, oder zu wollen.



    "Weise Worte, Eugenius, doch hast du meine Frage noch immer nicht beantwortet. Ich fragte wie du das umsetzen wollen würdest, wärst du in der Politik, im Senat. Was wäre dein Vorgehen, was würdest du einführen wollen, doch wohl nicht Gesetze? Konservative Front hört sich gut an, doch bin ich auch für neue politische Wege offen und somit wohl nicht in deinem Sinne."


    Er hielt wieder inne und überlegte wie er es forulieren sollte.


    "Meine Zukunftspläne führen mich in die Politik, Eugenius. Ich beschreite, wie bereits erwähnt, den Weg unserer Vorfahren und somit kommt für mich nichts Anderes als eine politische Zukunft in Frage. Doch ich werde konkret sein, Eugenius. Nach meiner Amtszeit als Quaestor Principis will ich für das ehrenvolle Amt des Aedilis Curules für die nächste Amtsperiode kandidieren."

    Der alte Sklave Silvius kam in die Culina hereingelaufen und schrie.


    "Wo ist Slyria? Die Sklavin Slyria?!"


    Er entdeckte sie an dem kleinen Tisch stehend und putzend.


    "Slyria, Herr Furianus wünscht Huhn zu speisen, bereite schnell was vor. Aber geschwind, er ist nicht gut gelaunt."


    Und sofort raste der Sklave davon.

    Furianus kam in einer neuen Toga, welche eigens dafür am Vortag gekauft wurde, zum Tor und entdeckte auch schon die berühmt berüchtigte Palastwache.


    Er wieß seine Sklaven vor der Porta zu warten und ging näher, lächelte dann den beiden Soldaten zu.
    Freundlichkeit war nie verkehrt.


    "Salve, Palastwache. Mein Name ist Lucius Flavius Furianus, der Quaestor Principis. Ich bin hier um der Einladung zur Audienz aller Magistraten zu folgen."

    Furianus dankte ihr nickend und verfolgte weiter die Trauerfeier.
    Deandra schien der alten Bräuche und Ritten mächtig zu sein, ein Indiz für ihren doch tiefgründigen Götterglauben und der Beweis für die Wahrheit ihrer Worte. Furianus achtete diese Frau nun.
    Kurz spielte er mit dem Gedanken wie es wohl wäre hätte er Tiberia Claudia nicht kennen gelernt, sondern Deandra.
    Doch so schnell der Gedanke auch kam wurde er von ihm verworfen. Dies schien weder der richtige Ort, noch die richtige Zeit für solche Gedankenspiele zu sein.


    Still und aufmerksam verfolgte er das Szenario.

    Furianus schmunzelte ein wenig ob des Wortes Veteran. War Furianus doch noch in einem jungen und zarten Alter.


    Aber dies schien nicht von besonderer Wichtigkeit zu sein und er reichte dem Scriba die 250sz in einem Beutel. Noch einmal nickte er ihm zu und wartete auf die Prüfungsunterlagen.

    Da Furianus nun anderen Dingen folgte als dem Militär hatte er doch noch etwas zu erledigen. Dies war das Examen, welches er doch unbedingt machen wollte, es ihm als Optio jedoch verwehrt war.
    Lächelnd betrat er das Officium der Academia und erblickte auch gleich einen Schreiber.


    "Salve, Lucius Flavius Furianus ist mein Name. Ich bin zwar Zivilist, doch diente ich in der Legio und den Vigiles. Und genau aus diesem Gund reizt es mich das Examen Primum zu belegen."


    Er wusste wie viel das nun kosten würde, musste sich aber sicher gehen und wartete ab was der Scriba zu sagen hatte.


    Sim-Off:

    250sz schon überwiesen.

    Furianus schüttelte den Kopf.


    "Er wollte sich nicht beschweren, er wollte dich sehen. Er wollte sehen ob es dir gut geht und hat damit einen schwerwiegenden Fehler begangen. Du bist wahrlich nicht direkt daran schuld. Aber lassen wir das."


    Er sah die Schüssel auf seinem Tisch und nahm sich daraus einige Früchte.
    Zeigte dann mit der Hand darauf.


    "Möchtest du?"

    Furianus lehnte an der Wand den Becher in der Hand haltend.


    "Nun, der Claudier war hier und forderte dich zu sehen. Ich habe ihm diesen Wunsch verweigert. Doch zu seinem Nachteil wurde er etwas laut, hat mir befohlen. Und du kannst dir schon denken was ich unternommen habe, ich habe ihn dreimal aufgefordert die Villa zu verlassen. Beim dritten Male gehorchte er endlich."


    Er trank einen Schluck.


    "Nun, du kannst dir denken was nun zwischen uns ist. Und du warst der Keil."


    Und noch ein Schluck.


    "Ich verurteile dich nicht, ich will nur deine Meinung dazu."


    Gespannt verfolgte er ihre Gesten, jedes Augenzwinkern. Denn es war noch nicht so sicher ob sie nicht doch Gefühle für den Claudier hegte. Furianus hoffte, dass dem nicht so wäre.