"O doch, Gracchus, es gibt falsche Fragen, genau so wie es unpassende Situationen gibt richtige Fragen zu stellen. Schlimmer kann es werden? So grausam können die Götter nicht sein, Gracchus."
Furianus konnte es sich nicht vorstellen, das sprengte einfach seinen Glauben an die Götter. Auch wenn sich schon Epikur seiner Zeit die Frage stellte, warum die Götter Ungleichheit zuließen, in jeder Hinsicht, konnte Furianus nicht glauben, dass sie nicht eingriffen, wenn es zu weit ging. Nein, die Götter waren weise und gerecht, sie wollten wohl nur prüfen. Doch wozu? Er war sichtlich verwirrt und senkte seine Lider.
Kurz darauf blickte er empor zu Gracchus, der scheinbar wie verwandelt war. So kannte er seinen Vetter, der Onkel war, noch gar nicht. Wenn er es sich recht überlegte, kannte er ihn überhaupt nicht.
"Du hast Recht, Gracchus, es liegt an uns die Last zu tragen. Wenn wir es nicht können, haben wir es nicht verdient weiterhin zu bestehen, diese Familie, wir alle. Und wir wären nicht die ersten, die endgültig im Schatten verschwinden würden, wenn wir uns dem nicht stellen.
Du, ich, Gracchus, wir können uns diese Last nur teilen. Es liegt an uns sie zu stemmen, nicht an meinem Vater, dieser hat seine Schultern schon zur Genüge belastet, nicht an unseren Brüdern, diese sind nicht in der Position einen Teil davon zu übernehmen - noch nicht. Es sind nur wir, Gracchus."
Und er fürchtete schon, falls sein ewig fauler Bruder nicht langsam mal sein politisches Interesse entdecken würde, diese Bürde seinen Kindern auferlegen zu müssen, so, wie sein Vater es einst tat.
"Nein, es ist nicht die Provinz. Ich habe mir dort schon genug wieder erlangen können, was Agrippa hergegeben hat, ich habe die Provinz in meiner Hand und meine Leute scheinen sehr fähig diese paar Wochen auch ohne mich die Provinz zu leiten. Es sind, außer diesem tragischen Vorfall, Verpflichtungen Rom gegenüber zu den Wahlen zu erscheinen. Zudem gab es die Möglichkeit, dass ein andrer mein Amt übernehmen könnte und ich zugegen sein muss, um dies zu verhindern.
Und meine Verlobte will ich auch sehen, Gracchus. Ich will sie nicht, wie Claudia, verlieren, denn die Zeit schreitet voran und ich brauche einen Erben. Ich kann es mir nicht leisten zu warten."