Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    Callidus amüsierte sich über die aufbrausende Art seines Freundes und grinste.


    > Ich werde deinen Standpunkt nicht übergehen. Der Augustus trug mir auf, die Erhebung vorzunehmen, wenn seine Informationen stimmig sein sollten. Bisher jedoch reichen mir die eingeholten nicht aus, so dass ich Iulianus einen Brief schreiben werde. Er soll aufgrund meiner Angaben die Möglichkeit haben, seine Entscheidung zu überdenken. <


    Da hatte der Detritus aber Glück, dass ihm Callidus aufgrund der Freundschaft die vertraulichen Dinge sagte.


    > Der Fürsprecher war Annaeus Florus, Praefekt der classis in Misenum, wie ich aus dem Archiv ersah. <


    Als Detritus den Familienzuwachs ansprach setzte Callidus ein Lächeln auf. Detritus schien auf die übriggebleibenen Patrizier wenig gut zu sprechen zu sein.


    > Aelius Claudianus Marcellus udn seine Tochter? Ja, sie leben in der domus Aeliana... jedoch sehr zurückgezogen. <

    Ich habe auch noch eine Frage. Zunächst find ich das Ganze eigentlich sehr gut, es frischt die WiSim wieder ein wenig auf, auch ohne große Softwareänderungen....variatio delectat :]
    Aber was genau ist der Sonderbetrieb: Spendenkasse??? Die Tempel und den Circus finde ich für ein größeres Angebot an Luxuswaren gut und nachvollziehbar, auch, dass das in dem Fall dem CD zugute käme. Da könnt jeder bei der Ausspielung eines Opfers dann auch dementsprechend beim CD kaufen. Aber die Spendenkasse wäre ja auch für Privatkonten und liefert dann Opferspenden...also ich kann mir da jetzt nichts SimOn drunter vorstellen...Kannst du mir erklären, was du damit meinst?

    > Ich danke dir, Aurelius Corvinus. <


    Callidus stellte den Becher des Weines vorläufig auf dem kleinen Beistelltisch ab und setzte sich wie von Corvinus angeboten.


    > Meinem Verwandten, Senator Aelius Quarto ergeht es gut. Er regelt im Stab des Augustus die amtlichen Geschäfte und ist auch für den Schriftverkehr mit Rom zuständig. Gewiss wird er im Lager der Legion völlig neue Seiten und Praktiken kennenlernen, die seinen Ehrfahrungswert noch steigern können. <


    Wie sehr diese neuen Seiten seinem Verwandten gefallen würden, ließ Callidus mal offen.


    > Wie ergeht es dir? Du warst während deines Duumvirats lange Zeit in Germanien und hast deine Geschäfte in Vertretung erledigen lassen. Eben dorthin, nach Germanien, schickte dich der princeps als Tribun, wenn ich mich recht erinnern will. Du bist zurück in Rom und nun vigintivir litibus iudicandis. Ich nehme an, wir werden bald in Rom einen Aurelier sehen, der in den Senat strebt? <

    Callidus betrat das Triclinium und schaute sich zeitgleich um. Es waren offenkundig bereits einige Gäste eingetroffen, wie er feststellte. Die ersten Blicke des Aeliers dienten der Einordnung der Gäste. So erkannte er den Decimer, der einst den Palatin aufgesucht hatte, ebenso aber auch Aurelius Corvinus wieder.
    Er arbeitete sich zunächst jedoch zum Gastgeber vor, um diesem seine Grüße zu entrichten.


    > Tiberius Durus! Ich danke dir für deine Einladung und freue mich hier zu sein. <


    Angesichts der Senatorenschaft, die die Gästeliste zu bilden schien, wusste Callidus, dass der Tiberier sicherlich noch viel lieber seinen Verwandten Quarto eingeladen hätte, aufgrund der Abwesenheit desselbigen aber mit Callidus vorlieb nehmen musste. Doch auch der jüngere Aelier hatte ja etwas Einfluss zu bieten und konnte bei Quarto ein gutes Wort zu jeder Zeit einlegen.


    > Die von dir veranstalteten Gastmähler sind immer wieder prachtvoll. Ich habe schon Angst vor dem Tage, an dem ich einlade, muss ich mich doch anstrengen, mit einer solche Pracht und diesem Aufwand mithalten zu können; nicht, dass man danach in Rom sagt, die Aelier seien verarmt. <


    Callidus grinste den Tiberier an.
    Ebenso erblickte er beim kurzen Umschauen den herausgeputzten Flavier, den Mann kannte er allerdings nicht.

    Callidus trug die toga praetexta, die er sich von Sklaven neu hatte erwerben lassen. Der Stoff war angenehm weich und von guter Qualität, der Preis auch auf den ersten Blick hin als gehoben ersichtlich.
    Seine Hand schmückte ein goldener Ritterring mit Gemme, man musste bei solcher Einladung und solchem Publikum ja mithalten können.


    Alcaeus, des Callidus´Sklave, klopfte an die Pforte und meldete die Ankunft des Aeliers.

    > Ich grüße dich, auctrix Decima Lucilla. Es ist der Wunsch des Augustus, der mich zu dir führt. <


    Bis zu diesem Zeitpunkt blieb offen, ob es sich um eine Beschwerde handeln würde. Doch wäre vermutlich nicht Callidus selbst gekommen, wäre es so gewesen, er hätte Praetorianer geschickt, die die Sache unkomplizierter und für ihn mit geringerem Zeitaufwand geregelt hätten.


    > Der Imperator Caesar Augustus lässt Grüße an Rom ausrichten. In einem Schreiben an mich berichtete der Augustus über den glanzvollen Sieg unserer römischen Legionen in Parthia. <


    Callidus gab ein Zeichen und sofort wurde ihm durch den officialis ein Papyrus gereicht, der eine Abschrift der Passage und Informationen lieferte.



    Noch vor dem Morgengrauen des siebten Tages auf dem Weg nach Edessa hatten unsere tapferne Truppen zum ersten Mal direkten Kontakt mit parthischen Kämpfern. Nachdem diese uns bisher nur mit vergifteten Brunnen begegnet waren, meinten sie diesmal, und mit einem nächtlichen Überfall einiger Bogenschützen zusetzen zu können.


    Der parthische Bogen ist eine tödliche Waffe, wenn er mit scharfen Kriegspfeilen geschossen wird, die kleine aber tiefe Wunden verursachen. Das geübt geschwungene Krummschwert dagegen reißt riesige Wunden, die nicht minder gefährlich sind. Doch unsere Truppen ließen sich weder von der Dunkelheit der Nacht noch den tausenden glimmenden Punkten der Brandpfeile beirren und schlugen den Angriff noch vor Sonnenaufgang zurück.


    Nicht alle Kameraden kehrten ins Lager zurück, doch Rom darf ihrer in Ehren gedenken. Die Säulen unseres Heeres sind unbeschädigt, kein Centurio oder höherer Offizier ließ im Kampf sein Leben, obwohl sie vorbildlich und furchtlos die Männer zum Gegenangriff hinaus in die Nacht führten.



    > Ich will in den nächsten acta einen Bericht über den ruhmvollen Sieg des Iulianus in Parthia lesen. <


    ...war die unmissverständliche, aber mit einem freundlichen Lächeln, das jeglichen Befehlston unterfgrub, unterlegte, Forderung des procurator


    > Hast du Leute, die sich dieses Berichtes annehmen und ihn mir zur Vorlage vor Veröffentlichung im Palatin vorlegen könnten? <

    Callidus nickte und lächelte. Seine kleine Tour durch die Häuser der Honoratioren Roms konnte er gut nutzen, um auch deren Gesinnung einmal besser kennenzulernen. Für seine eigene Zukunft war dies sicher nicht unbedeutend.
    Es war erstaunlich, wie diplomatisch Senator Macer sich um eine klare Positionierung herum manövrierte und stets ein Für und Wider darlegte.


    > Gewiss hat der Augustus ein Auge darauf, den Senat zu stärken und nur die nach seiner Meinung würdigen Männer in den ordo senatorius zu erheben. <


    Gewiss hatte der Augustus ein Auge darauf, dass er die Zusammensetzung des Senates nach seinen Wünschen gestaltete. Das hatte wohl im Verlauf des ersten Jahrhunderts jeder bemerkt, doch klang die Darstellung des Aeliers im Hause eines Senators besser.


    > Ich danke dir für deine Einschätzung, Senator Purgitius Macer. Gerade, wenn sie von einem Mann wie dir kommt, hat sie besonderen Wert. <


    ...versuchte Callidus seine Beliebtheit zu steigern.


    > In näherer Zukunft wird die gens Aelia ein Gastmahl geben, bei dem ich mich auch über deine Anwesenheit freuen würde. Ichw erde dir dann jedoch noch ein Schreiben zukommen lassen, das einen genaueren Termin nennen wird. <

    Callidus folgte samt der Klientel dem Jungen in das Atrium. Dort angekommen nahm der Aelier gern den angebotenen Wein an. Seine Begleitung verzihtete, auch wenn sie sicher gern etwas genommen hätte und nur selten solche einen erlesenen Wein kosten konnte. Doch was hätte es für einen Eindruck gegeben, wenn sie selbst den Wein angenommen hätten, der ihrem Patron gereicht worden wäre?
    So verzichteten si lieber hier und konnten sich kleinerer Geldgeschenke des Callidus in Zukunft sicher sein.
    Der procurator blickte sich indessen um und betrachtete den Ausbau des Hauses.


    > Ich halte ihn für durchaus wohl erzogen. Welcher Junge seines Alters würde sich anders verhalten. Die Leichtigkeit seiner Jugend ist doch ganz erfrischend, nicht wahr? <


    ...schmunzelte Callidus, während die Klientel lächelte und eifrig nickte, wie es ihre Aufgabe war.

    > Nun gut, lassen wir diese Sache ruhen. Es gibt aber eine erfreulichere, die ich dir ebenfalls mitteilen wollte. Meine Familie ist geneigt ein Gastmahl ausrichten zu lassen. Deine Anwesenheit würde mich besonders freuen. Es soll bald erfolgen, aber der Zeitpunkt wird dir noch mitgeteilt. <


    Callidus nahm noch einen Schluck des Weines, den Detritus hatte auftischen lassen. Um jeden vergeudeten Tropfen wäre es schade gewesen.

    Zitat

    Original von Leone
    Es war ein windiger Tag, welcher Rom die herbstlichen Gefilde ein Stück näher brachten. Die der porta nahe Weide verlor allmählich ihre bereits gelblichen Blätter, und auch wenn die Winter in Rom niemals schneereich und kalt, sondern stets mild und erträglich waren, so bot dieser Tag einen ersten Vorgeschmack von der heraneilenden, kühlsten Jahreszeit.


    "Salvete die Herren. Was kann ich für euch tun?"


    Callidus trat einen Schritt vor, während der Wind in Böen an seiner Toga aus dickerer Wolle zerrte.


    > Salve! Mein Name ist Marcus Aelius Callidus, der procurator a libellis unseres geschätzten Augustus. Ich wünsche den vigintivir Aurelius Corvinus zu sprechen. <


    MARCUS AELIUS CALLIDUS DECIMAE VALERIAE S.D.


    Du hast mir geschrieben, Decima Valeria, dass du die von mir angefragten 60 Amphoren Wein und 60 mit Datteln gefüllten Kisten zu einem Preis von 1650 Sesterzen liefern kannst.
    Ich nehme das von dir unterbreitete Angebot an und gebe diese oben genannte Bestellung bei dir auf.
    Den Wein kannst du sofort gänzlich oder ab jetzt in dir möglichen Nachschüben liefern lassen.
    Die Datteln liefere frisch, sobald ich dir den Termin mitteile.
    Ich werde veranlassen, dass dir gesamte Summe sofort bezahlt wird.
    Vale.


    Das Geschnatter der Menge hatte Callidus noch nicht richtig vernommen. Nicht nur im Laden herrschte eine gewisse Lautstärke sich unterhaltender Leute, auch der tägliche Lärm der Straße drang ins Innere.
    Als Callidus die Worte des Artoriers vernahm lachte er auf. Diese Bewegung konnte er sich jetzt noch erlauben, schließlich befand sich noch keine Klinge an seiner Kehle.


    > Wahrlich habe ich mich erholt. Die Arbeit auf dem Palatin, an den man mich berief, ist anstregender, die Veantwortung noch um vieles größer. Aber glaube mir, es ist schön endlich wieder nahe der Familie zu sein. Doch Corvinus, was treibt dich hierher? Was machst du? Hat man dich in Misenum der Stadtmauern verwiesen? <


    Callidus grinste, während man ihm einen Umhang umlegte.

    Mit zwei klienten erreichte Callidus das Haus der Aurelier. Es war sicherer, wusste man doch nicht, ob jene Familienmitglieder mit Knüppeln bewaffnet einem nach dem Leben trachteten.
    So war der Aelier gekommen, um dem Hinweis des Tiberius Durus nachzugehen. Jenen Corvinus kannte er dunkel selbst, war dieser doch Duumvir in Mantua zu seiner eigenen Zeit in der Kurie Italias.
    Und schon klopfte einer der Klienten an.

    Callidus nickte auch hier. Zumindest hatte er einen Mann gefunden, der mit der Person des Annaeus Modestus etwas anfangen konnte.


    > Nun, ich entnehme deinen Worten, dass du diese Erhebung wahrlich nicht ablehnen würdest. <


    Callidus bemerkte die Zurückhaltung des Senators, der dieser Sache aber positiv gegenüber zu stehen schien. Schließlich wetterte er nicht gegen eine Erhebung in seinen Stand, der sich seit jeher abzugrenzen versuchte und Neulingen den Eintritt äußerst schwer gestaltete.


    > Deine Einschätzung, Senator, hilft mir bereits weiter. <


    Zum Abschluss fügte Callidus jedoch noch eine Frage an.


    > Doch denkst du nicht, dass ein Mann aus einer der kleinen Städte, der noch keinerlei Bekanntheit unter den Senatoren genießt, nicht erhoben werden sollte, wenn seine Wahl durch den Senat so zweifelhaft ist? Die Verleihung des latus clavus an des princeps Günstlinge ist etwas sehr Besonderes. Jenen Mann kennt der Augustus so wenig, dass er Einkünfte über ihn einholen lässt. <


    Bisher war Detritus der einzige, der die Verleihung skeptisch sah, die anderen Senatoren schienen gelassener mit einer Erhebung eines Unbekannten in ihren Stand umzugehen.

    Sehr zum Leidwesen des Aeliers hatte die Sklavenbelegschaft gewechselt und die Damen waren gegen einen Diener ausgetauscht worden, der den Wein nun servierte.
    Als Callidus die Worte des Senators hörte, schlug er sich geistig vor den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein, dass kein einziger Senator höheren Ranges diesen Mann kannte. Sehr beachtlich, wenn er die Stimmen des Senates für seine Kandidatur haben wollte.


    > Von den Spielen hörte ich, doch scheint keiner sie gesehen zu haben. Der Mann erscheint mir wie ein Gespenst.
    Du sprichst von Caecilius Crassus? Dieser ehrte erst kürzlich mein Haus mit seinem Besuch und ich nutzte diese Gelegenheit, auch ihn zu fragen. Doch auch eben dieser konnte mir zu Annaeus Modestus nichts sagen. <


    Callidus rieb sich nachdenklich am Kinn. Es war jedoch eher eine Verlegenheitsgeste.


    > Senator Tiberius Durus sprach sich dafür aus, dass Annaeus Modestus seine Amtszeit als Duumvir beendet, bevor er sich der Politik Roms widmet. Senator Octavius Detritus hielt eine Erhebung des Mannes nach dem Duumvirat für verfrüht und unangemessen, auch wenn er die Arbeit des Modestus als durchaus lobenswert anerkannte. Wie siehst du die Erhebung jenes Mannes in den ordo senatorius? <


    Vielleicht war dem (Alt-) Senator ja etwas zu entlocken, das brauchbar für Callidus´ Beurteilung war.

    > Ich danke dir für deine Auskünfte, Senator. Bevor ich jedoch dein Haus verlasse, möchte ich meine persönliche Anwesenheit nutzen dich einzuladen. Die gens Aelia wird ein Gastmahl geben, zu welchem ich mich über dein Erscheinen freuen würde. Natürlich wirst du hierzu noch Genaueres erfahren, das ich dir via Brief mitteilen werde. <


    Dieses gesagt erhob sich Callidus wieder und nickte dem Senator zu.


    > Ich danke dir für deine Zeit, Germanicus Avarus. <

    Zitat

    Original von Caius Tiberius Valens
    Selbstverständlich konnte sich Caius vorstellen, dass der Tag eines Rectors der Schola Atheniensis nicht gerade stressfrei war. Dass dieser sein Versprechen gehalten und ihn schriftlich benachrichtigt hatte, dass er die Probatio rerum sacrarum ablegen konnte, war erfreulich. Ein Mann ganz offenbar, der zu seinem Wort stand, ungeachtet der Tatsache, wie bedeutend oder unbedeutend die Angelegenheit für ihn war. So schritt er zunächst zum Officium desselben. Kurz klopfte er an und trat dann ein, sobald er empfangen wurde.


    >Sei gegrüßt, Aelius Callidus.<


    Und so empfing auch Callidus den Tiberier freundlich, an dessen Gesicht er sich gerade noch erinnern konnte - aber auch nur, weil´s ein Tiberier war.


    > Ich grüße dich, Tiberius Valens. Du bist wegen der probatio gekommen? <