Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    Callidus bemerkte zunächst Detritus, der etwas außer Atem war. Als er den zustand seines Amtsvorgängers erblickte, war er besorgt um die weiblichen Blicke. Vielleicht hätte er seinen Patron darum bitten sollen zu erscheinen, um ihn als heldenhaften Praetorianer den Frauen vorzustellen. Naja, nun hatte er Detritus, der ihn zumindets als Comes bestätigen konnte. Direkt danach erschien auch Artorius Corvinus.


    > Salve, Detritus, da bist du ja. Salve, Artorius Corvinus, dein Weg führt dich auch zur cena liber? Octavius Detritus und ich haben vor, uns ein wenig zu ...amüsieren. Wir wollen uns die Gladiatoren anschauen und natürlich auch die ...ähem...Gäste. Du kennst Octavius Detritus? Er war Comes vor meiner Amtszeit und ist nun rei nummariae peritus der Kurie und architectus urbi. Detritus, das ist Decimus Artorius Corvinus, Magistrat Ostias. <


    Callidus wusste nicht genau, glaubte aber, dass die beiden Männer sich noch nicht kannten.

    Callidus hatte lang überlegt, wie er sich kleiden sollte. In einer Tunika wäre er am liebsten gegangen, jedoch war diese ein Alltagsgewand, eigentlich passend zu diesem Anlass. Bei den vinalia hatte er allerdings eingehend Crassus studieren können, der allein durch seine imposante Erscheinung die Frauen anzog... und später aus. Da Callidus mit der Statur eines langgedienten Soldaten nur schwerlich mithalten konnte, musste er dieses Defizit kompensieren. Si hatte er sich letztlich doch entschlossen, die Toga zu tragen, wie es für einen Mann im Amte schicklich war. Zudem wirkte er zwar nicht imposanter, aber immerhin wichtiger. Ungedulgig stand er am Eingang und wartete auf Detritus. Wo blieb der Kerl nur?

    Callidus nickte.


    > Ich denke, er wird meine Worte vestehen. <


    Mehr war zu dieser Sache wohl nicht zu sagen und Callidus ging davon aus, dass die beiden Männer zu diesem Thema wohl die gleiche Ansicht vertraten.


    > Es gibt noch etwas, das ich mit dir besprechen möchte. Ich nutze den Zeitpunkt, da du gerade hier bist, princeps.
    Ich werde in wenigen Tagen eine Reise in den Süden der regio unternehmen. Daher möchte ich, dass meine magistra scriniorum für die Zeit meiner Abwesenheit als Beisitzer der Kurie angenommen wird, um die Geschehnisse zu verfolgen und mir zu berichten. <

    > Sergius Epulo, deine Amtszeit in Misenum verlief recht ruhig und man hörte wenig. Für deine Mitarbeit in der Kurie und deine Entwürfe möchte ich mich im Namen der regio bei dir bedanken.
    Ich werde alles Nötige veranlassen und es bleibt mir, dir alles Gute für deine Zukunft zu wünschen. <


    M. AELIVS CALLIDVS COMES REGIONIS ITALIAE CREATVS
    DECIMO ARTORIO CORVINO MAGISTRATO OSTIAE S.


    In unseren Gesprächen vor einiger Zeit teiltest du, Artorius Corvinus, mir dein Interesse an einer Versetzung nach Misenum mit. Da mir der dortige Magistrat, Sergius Epulo, überfordert scheint, entsende ich dich hiermit als Magistraten nach Kampanien, wo du mit sofortiger Wirkung die Arbeit in der städtischen Kurie aufnehmen kannst.
    Ich selbst werde mich schon bald auf den Weg dorthin machen, um deine Sicht der Lage und deinen Bericht zu hören.
    Vale.



    Marcus Aelius Callidus
    http://www.imperium-romanum.info/images/sigs/itrit-comes.png



    Callidus konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als Iulia Helena ihm das süße Angebot eines Kuchens machte.


    > Die Verschläge für die Sklaven sollten schnell errichtet sein. Was die Aufsicht und Versorgung angeht, so wende dich ruhig an mich, sollte Ostia diese Kapazitäten nicht aufbringen können. Ocatvius Victor schien sehr entgegenkommend, die cohortes urbanae können sicher Truppen für Ostia stellen, der Weg ist kein weiter. Denn was wir nicht gebrauchen können ist, dass beim Tempelbau ein Sklavenaufstand ausbrach oder gar einige Sklaven fliehen konnten und dann als kriminelle Banden im Unterholz der regio Händler überfallen. Die Kurie scheint derzeit nicht immer im besten Licht. Die Arbeit innerhalb der regio soll nun endlich ihre Handlungsfähigkeit zeigen! <


    ... > und vor allem meine < ... dachte sich Callidus noch dazu.

    > Wie gedenkst du, die Kurie bei dieser Angelegenheit einzubeziehen? Denn die Möglichkeiten scheinen mir sehr begrenzt. Sollte vielleicht der princeps iuventutis hier der erste Ansprechpartner sein? In dieser Zusammenarbeit lägen vielleicht mehr Möglichkeiten. <

    Callidus verzog ein wenig das Gesicht und dachte nach.


    > hmmm...du fordert eine harte Gangart, Octavius Dio. Mantua hat seine Stimmen in der Kurie und tut seine Meinungen darüber kund. Es besteht kein Zweifel, dass der Brief unangebracht ist und in dieser Wortwahl auch gar nicht akzeptabel. Der Magistrat forderte damals schon in unangebrachter Weise den Posten des Duumvir. Er sollte sich durch seine Arbeit hervortun um diesen zu erreichen, doch nicht auf solche Weise. Ich werde dem Mann einen Brief schreiben, der seine Wortwahl gegenüber der Kurie und den höchsten Ämtern der regiodeutlich kritisiert. Ich hoffe für seine Ämterlaufbahn, dass er diesen beherzigt. <

    Zufrieden nickte Callidus mit dem kopf und trank einen Schluck. Es konnte nicht schaden, mögliche Szenarien frühzeitig durchzuspielen.


    > Ich denke, man wird deine Arbeit auch in Zukunft noch schätzen. Das Amt des Architekten der urbs aeterna wird dir sicher noch länger erhalten bleiben. Aber das kann dich nicht stören, denn der Verdienst scheint mir doch recht gut. ;) <

    Aufmerksam hörte er ihren Worten zu und sah sie dabei an. Dass sie ihm gestand, dass die Arbeit in Ostia nicht allzu leicht war, machte sie gleich umso menschlicher und baute weitere Distanz ab.


    > Ja, wie Recht du hast. Das Treiben in den Städten ist oft schwierig zu lenken. Als Comes habe ich die oberste Aufsicht über die Städte, doch organisieren müssen sie sich selbst. Hier und da trete ich für sie ein, aber für keine einzelne muss ich die Verantwortung tragen. Wenn man sich den Überblick verschafft hat, ist das Amt des Comes nicht unbedingt ein aufwendigeres als das eines Duumvirn. Ich bin mir sicher, du machst deine Sache in Ostia gut und die Bevölkerung wird es dir schon bald danken, wenn die Bauarbeiten für den Tempel beginnen. <


    Als sie Iulia Helena von Athen sprach verfiel er geradezu dem Neid. Den Ursprung der Stoa zu sehen, den Wandelgang selbst, der der Philosophie ihren Namen verschaffte. Die Tempelbauten Hellas zu besuchen war einer seiner größten Wünsche.


    > Ja, man hört so vieles über die großartigen Bauwerke Athens. <


    Als die Iulierin die Patrizier anspricht, schweigt Callidus etwas verlegen. Seine Familie gehört zweifellos zur Nobilität und die Person des Aelius Quarto auch zweifellos zu den wichtigsten Beratern des Kaisers. Die Aelier standen letztlich in Wohlstand keinem Patrizier nach. Allein die Behausung auf dem Palatin bot den vollen Glanz, den Rom einem Bürger nur darreichen konnte.


    > Erzähl mir etwas über deine Familie! In welchen Bereichen seid ihr tätig? Der Sohn des Vetters meines Vaters, Aelius Quarto, ließ mir bei der Wahl meines Weges freie Hand, doch er beriet mich auch, wenn ich darum bat. <

    Callidus lächelte, denn daran hatte er gar keinen Zweifel. Er selbst hatte bereits ansparen können, um die kleine insula zu kaufen, in der er einst gelebt hatte. Gelder für das Nebengebäude legte er sich bereits eifrig zurück.


    > Du sollst nur wissen, dass für dich alle Möglichkeiten in Frage kommen, wie es dir beliebt! <


    Wenn er als Comes nicht mehr ständig in Rom gebraucht würde, könnte er selbst wieder öfter in das Städtchen am Golf von Neapolis.

    > Gibt es etwas, dass du diesbezüglich vorschlägst, Octavius Dio? Da er als Magistrat dem Comes untersteht, würde ich ihm einen Brief zukommen lassen. Hast du Vorstellungen oder Wünsche, was den Inhalt betrifft? <


    Den stilus in der Hand klopfte Callidus mit jenem gegen sein Kinn, während er nachdenklich den princeps ansah.

    Callidus hatte die Gespräche mit dem ein oder anderen gast eingestellt. Er hatte Flavius Gracchus beobachtet, während seine Blicke immer wieder zu Crassus gewandert waren. Nun waren es schon zwei Frauen. Innerlich verfluchte sich Callidus, dass er nicht beim Militär war.
    Er hielt das Säckchen bereit und reichte den Inhalt dem Gott dar, als er an der Reihe war. Sein Gemurmel, welches den Gebetstext enthielt, war kaum hörbar. Ob es ein Dank für die Weinernte war oder ein Fluch auf seinen Patron, der gleich zwei hübsche Frauen beanspruchte, konnte nur vermutet werden.

    Callidus lehnte sich ein wenig zurück und atmete durch.


    > Ach, es wäre schneller gegangen, vielleicht war es mein Versäumnis, mich darum auch noch zu kümmern, aber ich hatte viel zu tun und auch die Arbeit für die schola hielt mich den ein oder anderen tag ab und bannte mich in der Bibliothek. Wie dem auch sei, der praefectus urbi weiß nun Bescheid. Wäre es möglich, dass du schnell deine Magistrate die Vorkehrungen treffen lässt? Je schneller alles organisiert ist, desto schneller kann ich Rom um die Hilfe bitten, die man gewährte. Sollte ich auf Reisen sein, so wird es jedoch Vertretung für mich geben, die diese Aufgaben in meinem Sinne ausführen wird. <

    Callidus blickte in die Runde seiner Mitarbeiter


    > Zum einen wünsche ich, dass du, Helvetius Gracchus, dich zum princeps curiae begibst. Octavius Dio bat mich um eine Zuteilung eines scriba. Sollte der princeps Aufgaben haben, so bitte ich dich, dich um diese zu kümmern oder sie weiterzudelegieren.
    Des Weiteren werde ich nun meine Reise nach Misenum antreten und mich von dort aus nach Tarent begeben. Für diese Zeit werde ich Tiberia Honoria mit meinen Amtsaufgaben betrauen.
    Ich bitte auch darum, darauf Acht zugeben, dass über Rom ein neiúer Bericht verfasst wird. Dies kann Decima Livia tun, sie ist seit längerer Zeit nicht ihren Aufgaben nachgekommen. Sollte sie dies weiterhin so halten, bitte ich dich, Tiberia Honoria, sie ihrer Pflichten für die regio zu entbinden. Dies kann bis Ende der Woche geschehen. <