Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    > Seitdem ich die Stadt als Duumvir verwaltete, wuchs ihre Schönheit noch beträchtlich, Artorius Corvinus. <


    Callidus wollte nicht, musste aber seinen Mundwinkeln gewähren, sich in die Breite zu ziehen.


    > Ich habe ein besonderes Verhältnis zu Misenum und habe ebenso vor, mir dort ein Grundstück zuzulegen, eine insula an der Küste, in der ich lange Zeit selbst wohnte. Ja, es ist eine ruhige und saubere Stadt, so ganz anders als Rom und eine Reise wert. Als Comes findet man nur leieder selten die Zeit für solche Reisen. Nun, ich habe selten bei einer Weinlese mitgearbeitet, aber zu den Festen auf den umliegenden Landgütern war ich oft Gast. Es ist wirklich idyllisch. <

    Callidus kannte den mann nicht, hatte aber von ihm eine Einladung erhalten. Interessiert, was der Kandidat zu sagen hätte, folgte er dieser und trat an die Pforte der casa Octavia, um zu klopfen.

    Der Comes schaute es sich kurz an und erblickt die ersten Stimmen, die abgegeben wurde, als er sofort aufstand.


    > Ich möchte daran erinnern, und besonders dich, Sergius Epulo, der du den Gesetzesentwurf sogar vorlegtest, dass ein decretum provinciale durch ein Mitglied des ordo decurionum eingereicht werden muss. Ich bitte also vor der Abstimmung erst um die Ratifikation dieses Dekretes durch die Mitglieder jenes ordo. <

    Callidus Gesicht hellte sich wieder etwas auf.


    > Derartige Dinge kann ich nicht bestimmen. Du wirst dies mit deiner Duumvir absprechen müssen. Sollte sie dich ziehen lassen, wäre ich bereit, dich auch nach Misenum zu versetzen.
    Deine Vorfahren stammen aus der Gegend? Ohja, ich erinnere mich, du hast mir bereits davon berichtet, dass dein Weingut dort beheimatet ist. <

    Callidus nahm nun nach Ablauf der Zeit auch alle anderen Antworten entgegen. Während der Prüfung hatte er die ein oder anderen bösen Blicke geerntet und hier und da hörte man ein leises Fluchen.
    Schon auf die Korrektur gespannt ordnete er seine Unterlagen.

    Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    "Nun ich glaube vor kurzem erst wurde die cloaca maxima grundgereinigt, also ließen sich bestimmt einige Sklaven aus dem Ressort der Wasserversorgung abziehen. Für wie lange meinst du denn werden die Arbeitskräfte benötigt und wer hat die Leitung der Bauarbeiten inne?"


    > Das klingt recht vielversprechend. Ich hoffe, dass der Tempel in wenigen Monaten fertiggestellt werden kann. Ich habe derzeit einen agrimensor angestellt, über dessen Arbeit sich meine magistra scriniorum erkundigt. Sollte er bald auch das Studium der Architektur nachweisen können, wird ihm als architectus provincialis der Bau des Merkurtempels obliegen, sein Name ist Herius Hadrianus Subdolus. <

    Callidus lächelte, schwärmte er doch selbst von solchen Villen.


    > Die Villen sind an den Hängen angelegt und bieten aus der Bewaldung heraus einen Blick über das Meer, teils auf die Bucht von Neapolis. Bei klarem Wetter kannst du in der Ferne sogar den Vesuvius sehen. Die Gärten sind am Hang terassenförmig angelegt und marmorne Stufen führen zu den jeweiligen Ebenen, auf denen verschiedene Gewächse angepflanzt werden, oder sich Aussichtsplattformen befinden, gesäumt von Säulen und Statuen.
    Apollonius von Samothrake hat sich einiges einfallen lassen.
    Wir haben die Namen zunächst zurückgehalten, mittlerweile ist es aber kein Geheimnis mehr, wer die Interessenten sind, nein. Man sieht, dass besonderes Interesse von den patrizische gentes ausgeht, naja, die können es sich ja leisten. Aber für eben jene ehrwürdigen Römer war das Projekt ja auch geplant; sie sollen einfach dort die erholung finden, die sie von staubigen und lauten Rom suchen. <

    > Dann wäre dies alles, ja. <


    Callidus erhob sich von seinem Stuhl, um den Decimer zu verabschieden.


    > Sollten noch Fragen auftreten, wirst du dich an Tiberia Honoria oder deinen Amtskollegen Helvetius Gracchus wenden können, ansonsten auch an mich. Vale, Decimus Philippus. <

    > Ich verstehe, dann wird die Nachricht sicher noch durch den Magistraten selbst der Kurie mitgeteilt. Ich werde überdenken müssen, wie ich Misenum nun weiter verwalten lasse. Oh ja, die Reden des Sergius Epulo wurden mir zugetragen, nicht, weil er ein kandidat ist, viel mehr, weil er sein Vorhaben nicht dem Comes mitteilte. Ich habe schon dem unerwarteten Wegzug des Tiberius Durus widerwillig zugesehen, doch was, sollte der Sergeir gewählt werden? Bei der derzeitigen Situation wäre die Verwaltung gänzlich führungslos. Ich erwarte, dass sich die Magistrate einer Stadt ihrer Verantwortung etwas bewusster werden! <


    Kopfschüttend und etwas verärgert schaute Callidus wieder zum Artorier.


    > Ich kannte Sergius Glabrio, wir arbeiteten kurzeitig in Misenum zusammen, bevor ich zum Comes berufen wurde. Auch war jener Mann der Klient des Sohnes des Vetters meines Vaters. :] Ich werde auch ihm diese Botschaft überbringen müssen, sicher weiß er ebenso wenig davon, wie ich es bis gerade wusste. <

    Callidus beugte sich nach vorn und stützte sich mit den Unterarmen auf den Tisch.


    > Verstorben, sagst du? <


    Er hielt kurz inne. Offenbar lastete doch ein Fluch auf dieser Stadt, starb doch auch ein Magistrat vor ihm unerklärlich und plötzlich, und nun war es der, der ihm folgte. Offenbar waren die Götter Callidus doch recht wohlgesonnen, brachte er seine Amtszeit in Msienum doch äußerst gesund zuende.
    Eine Zeit lang dachte er nach.


    > Es erstaunt mich, dass ich noch keine Nachricht aus Misenum erhielt, dass die Kurie noch nicht benachrichtigt wurde. Gerade jetzt ist es bitter, die oberste Verwaltung in der Stadt zu verlieren, stehen doch die Bauarbeiten in ihrer Endphase. <


    Wieder hielt Callidus inne und schaute nachdenklich aus dem Fenster.

    Callidus nickte mit einem Lächeln und nahm dann wie angeboten Platz.


    > Ich danke dir, Octavius Victor. Es geht um die Stellung von Staatssklaven, über deren Verteilung und Einsatz du als praefectus urbi verfügst. Die regio benötigt Arbeitskräfte für den Bau des Tempels des Merkur in Ostia. Ich ließ bereits eine Anfrage in Mantua durchführen, doch derzeit kann die Legion keine Pioniere für solche Arbeiten stellen, da sie in den Bau des Amphitheaters einbezogen sind. So komme ich mit der Bitte, für die einfachen Aufräum- und Bauarbeiten Sklaven zur Verfügung zu stellen, so dass der Tempelbau nicht weiter verzögert werden muss. <

    > Du würdest mit Helvetius Gracchus zusammenarbeiten. Er wird dir die nötigen Schriften im Archiv zeigen, an die du dich beim Erstellen der Regionalberichte halten kannst. Unterstehen wirst du nicht nur mir, sondern auch der magistra scriniorum Tiberia Honoria. Für weitere Aufträge wirst du deine Anweisungen dann jeweils bekommen.
    So du es wünschst, werde ich deine Ernennung durchführen. <

    Callidus nickte dem scriba freundlich zu und trat dann in das officium des praefectus urbi ein.


    > Salve, Octavius Victor! Mein Name ist Marcus Aelius Callidus, der Comes der regio Italia. Ich hoffe, ich bin mit meinem Anliegen bei dir richtig... <


    Callidus machte ein paar Schritte auf den Präfekten zu und wartete erst einmal ab, um den mann nicht mit einem Redeschwall zu begrüßen, denn dazu neigte er nur allzu oft.

    > Octavius Dio, du erscheinst mir strenger als unser alter Cato, der diese Dinge dem Volk sogar zugestand. <


    ...scherzte Callidus ein wenig.


    > Nun, es interessiert mich noch immer die Umsetzung dieser Dinge. Neben den bisher genannten Gründen gibt es noch weitere. <


    Callidus hörte sich auch die Argumente des Valerius Victor an, aber mit den Göttern hatte er recht wenig im Sinn. Viel mehr dachte er an die wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Folgen.


    > Die Prostitution ist in ganz Italia legal und verbreitet, sie ist Lebensgrundlage unzähliger Wirtshausbesitzer und vieler Frauen. Würde man per Erlass nun in den Städten die Stadtkohorten durch einschlägige Häuser ziehen lassen, würden sich bald die carceres der regio mit einfachen Bürgern füllen. Gewichtiger dagegen wären die Steuerausfälle, die den Städten entstünden und am Ende auch Rom. Ich bezweifel, dass diese Dekrete Druck auf Rom ausüben. Gaius selbst besteuerte die Prostitution und seit diesem Tag erhält Rom daraus Einnahmen. Die meisten bäuerlichen Erntefeste haben die meretrices als festen Bestandteil. Ich sehe die Möglichkeit der Umsetzung einfach noch nicht ganz. <