Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    Als der Sergier ihm den Papyrus vorhielt, war Callidus baff. Und was sollte er jetzt tun? Dem Mann etwas aus den Archiven suchen? War er jetzt scriba? Als er sich den Papyrus genauer ansah, atmete er tief durch.


    > Publius Sergius Epulo, was du mir vorhältst ist eine offenkundig veraltete Variante, die niemals beschlossen wurde. Ich wiederhole mich also. Wenn du einen Verbesserungsvorschlag hast, so ist es schwierig, wenn du eine alte Variante als neue vorlegst. Nimm das gültige Dekret und mach anhand dessen deine Vorschläge zu Absätzen, die verbesserungswürdig sind. Und leg dies hier endlich beiseite, es ist nicht mehr als ein Stück Papyrus. <

    > Nun, gibt es weitere Meinungen? Beide Ansichten sind interessant, wobei ich die der Iulia Helena durchaus nachvollziehen kann. Aus den bisherigen Worten entnehme ich, dass durch eine Abgabe an Misenum eine Pflicht entstehen würde, mindestens die gleiche Summe auch den anderen Städten zukommen zu lassen. Dies ist unmöglich! Nicht alle Städte Italias können nun 500 sz bekommen, niemals könnte unsere Kasse dies auffangen! Das möchte ich anmerken. Es muss über jede Verwendung neu entschieden werden. <

    > Die Richtung, die du anstrebst, ist die richtige. Darin kann ich dich schon jetzt unterstützen.
    Ja, auch Soldaten können für die Kurie kandidieren. Meiner Ansicht nach etwas bedenklich. Jene Soldaten sind in erster Linie Männer aus der Flotte Misenums oder der Legion Mantuas. Die Kurie sollte aber ein Versammlungsort für die Stadträte sein und die Soldaten, die hauptsächlich im Lager außerhalb der Stadt sind, empfinde ich in er Kurie als deplatziert. <

    > Nun offensichtlich bringt dich das Stöbern nicht weiter! Deine Aussagen sind nämlich falsch! Natürlich gab es eine Abstimmung, wie anders hätte das Dekret auch beschlossen werden sollen. Epulo, ich muss dich doch ermahnen, sorgfältiger zu arbeiten und dich gewissenhafter zu informieren, bevor du hier Aussagen triffst, die mit der Realität nichts zu tun haben! <


    Callidus schaute zu Glabrio. Er würde mit dem Duumvir reden müssen. Das Verhalten seines Magistats war so nicht akzeptabel.

    Callidus Blicke wanderten kurz zu Detritus, dann wieder zu Epulo.


    > Nun, ich denke, der ehemalige Comes wird die Meinung vertreten, die das Dekret festlegt, welches er selbst zur Verabschiedung während seiner Amtszeit brachte.
    Was dein Anliegen angeht, so ist dies wohl eine sehr strittige Angelegenheit. Das Dekret war eine Version, die damals bewusst nicht angenommen wurde. Du solltest dich bei derartigen Vorschlägen an die gültigen Dekrete halten. Wenn du dort an einigen Passagen Verbesserungen vorschlagen möchtest, wird darüber sicherlich zu reden sein. <

    Callidus hörte sich die Worte an und nickte. Bei der Stelle um die Mitglieder der Kurie hätte er am liebsten Beifall geklatscht, doch unterdrückte er dies und schmunzelte nur leicht.


    > Nun, so du dazu konkrete Vorstellungen hast, kannst du sie gerne der Kurie vorstellen. Auch kannst du sie stets mir vorstellen, so dass man vor einer Vorlage in der Kurie noch diverse Dinge besprechen kann. Ich bin sehr gespannt auf deine Ideen. Der derzeitige Etat beträgt 5000 sz. Aufgrund der Tatsache dass die regio nun auch Ämter wie das des procurator aquarum bezahlen muss, könnte es etwas mehr werden, doch warten wir noch immer auf einen Beschluss oder eine Anhörung des Senates. Die damalige, zu der Detritus geladen worden war, wurde vertagt. <

    Zitat

    Original von Herius Claudius Vesuvianus
    "Vor der Abgabe meiner Stimme bitte ich um ein kurzes Gespräch unter vier Augen mit Aurelius Corvinus. Ich bin der Meinung, da gibt es etwas zu klären."


    Claudius nickte dem jungen Aurelier freundlich zu und machte eine einladende Geste Richtung Tür.


    >... sind denn noch nicht alle Korrumpierungen zur Gänze abgeschlossen? :rolleyes: < dachte sich Callidus und schüttelte den Kopf. Langsam kam er sich vor wie im falschen Theaterstück.


    > Ich denke, dass Aurelius Corvinus durchaus fähig ist, seine Stimme ohne Beratungen abzugeben. Zudem befinden wir uns in einer Abstimmung und ich bitte nun auch um die Stimmen der jeweiligen Mitglieder. Das dürfte wirklich nicht zu viel verlangt sein. <

    Der Comes hörte sich die Gesräche kurze Zeit an, um dann eine Antwort zu geben.


    > Zum einen bitte ich bei Vorschlägen zu bestehenden Dekreten, auch auf diese zurückzugreifen und nicht aif solche, die nie verabschiedet wurden. Zur Disposition steht also das verabschiedete Dekret. Nun scheint es mir aus den Gesprächen hervorgegangen zu sein, dass sich Mitglieder dieses Gremiums aufgrund der Erhebungen übergangen fühlen. So möge man dem Comes die Passage im verabschiedeten Dekret zeigen, die eine Vorlage der Angelegenheit vor der Kurie oder gar deren Abstimmung durch jenes Gremium erforderlich macht. <


    Gespannt wartete Callidus.

    > Du wirst kein Stimmrecht haben, doch werden deine Worte ebenso gehört werden. Ich denke, dass du so mit deiner Arbeit die Kurie auch bereichern kannst. <


    Callidus lehnte sich zurück.


    > Gibt es spezielle Anliegen, die du vorbringen willst, bei denen ich dich unterstützen soll? <

    Callidus schaute in die Runde und antwortete noch seinem ehemaligen Magistraten.


    > Nein, Durus, ich werde für eine weitere Amtszeit nicht kandidieren. Dieses Amt soll in der Hand der Städte bleiben. <


    Kuz darauf meldeten sich weitere Kandidaten.


    > So gibt es also drei Kandidaten, die ihren Willen bekanntgaben. Manius Sergius Glabrio, Marcus Aurelius Corvinus und Titus Octavius Dio. Im Sinne der raschen Aufnahme der Arbeit bitte ich um die Stimmen der Kurie für den jeweiligen Kandidaten. <

    MARCVS AELIVS CALLIDVS COMES REGIONIS ITALIAE CREATVS
    IVLIAE HELENAE DVVMVIRO OSTIAE NOMINATAE S.


    Mit Freude höre ich von deiner Erhebung in den ordo decurionum und dem von dir bereits erreichten census. Nach Überprüfung der Dokumente durch den rei nummariae peritus werden dir auch die öffentliche Ernennung und deren Privilegien zuteil werden.


    Gerne werde ich deiner Einladung zu einer cena folgen und dich ANTE DIEM VIII KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (25.7.2006/103 n.Chr.) in der Casa Iulia aufsuchen. Mögen unsere sermones bereichernd sein und uns nebenbei Freude bereiten.
    Vale.



    Marcus Aelius Callidus
    http://www.imperium-romanum.info/images/sigs/itrit-comes.png

    Offenbar lehnte der Claudier das Angebot eines Gespräches ab, so dass sich diese Angelegenheit für Callidus erledigt hatte. Als er jedoch die Beleidigungen hörte, die in mittlerweile unerträglichem Maße zunahmen, war er empört.
    Callidus schaffte es gerade noch die Aussagen des praefectus praetorio mit einem dankenden Nicken zu quittieren, als die nächsten Ausfälle des Vesuvianus folgten.


    > Zum einen sehe ich meine Arbeit mit den Städten als fruchtbar an, zum anderen werde ich derartige Beleidigungen nicht hinnehmen, nicht in diesen Hallen. Ich empfinde es als traurig, dass vor all den Stadträten du hier in dieser Art als Vertretung Mantuas auftrittst, weiß ich doch selbst und kann es bezeugen, dass Mantua auch fähige Leute besitzt.
    praefectus praetorio Caecilius Crassus, ich entschuldige mich für das Verhalten des Kurienmitgliedes, deine Meinung und dein schlichtendes Einschreiten sind natürlich willkommen, so dass mir das Gebaren des Claudius Vesuvianus leid tut.
    Nie hätte ich gedacht, dass dies je nötig sei, und nie verstand ich die Abschnitte der Geschäftsordnung, doch nun weiß ich, dass die Männer, die sie machten, weise und voraussichtig waren. Es steht Caecilius Crassus nicht zu dir das Wort zu verbieten, nicht nach der Ordnung der Kurie, doch wie du als Soldat eigentlich hättest wissen sollen, aufgrund seiner auctoritas. Da deine Ausfälle unerträglich, unannehmbar und für die Kurie würdelos sind, sage ich dir, dass es mir zusteht, und so entziehe ich dir das Rederecht zu diesem Thema. <


    Er schaute in die Runde, um sein Vorgehen zu erklären.


    > Ich hoffe dadurch endlich dem Anstoß dieses Terrors den Wind aus den Segeln zu nehmen, so dass wir uns an die Arbeit begeben und auch derartige Themenkomplexe wie eine Nachnominierung in Ruhe führen können. Dass es dazu derart drastischer Mittel bedarf, ist ein Übel, doch manchmal anscheinend ein notwendiges. <