Beiträge von Marcus Aelius Callidus

    > Ich habe Anfragen von Senator Helvetius Geminus und der Senatorin Tiberia Livia erhalten, die sich für ein Anwesen interessierten. Aus der gens Flavia besuchte mich Flavius Furianus, der amtierende aedilis curulis, er war im Namen seiner gens ebenfalls an einer Villa interessiert. Derzeit besucht der Architekt Apollonius von Samothrake die Halbinsel, um sich ein Bild zu machen und die Gebäudekomplexe nun genauer aufzuteilen, damit die Bauarbeiten beginnen können. Auch hat er die Interessenten aufgesucht, um dessen Vorstellungen zu erfahren. Ich habe diese Sache in die Hände des Sergius Glabrio gegeben, der mein scriba war und den ich nach meiner Wahl zum Magistraten ernannte. Als Comes werde ich mich aber auch weiterhin um diese Angelegenheit bemühen, da ich mich ihr verpflichtet fühle. Auch habe ich geplant, in dem zur civitas gehörigen kampanischen Umland nun Stallungen und Zuchtbetriebe einer factio anzusiedeln, dies wird aber die Aufgabe des Glabrio sein. In Kürze werde ich die Magistrate der politisch derzeit bedeutendsten Städte zu einem consilium einladen, um mich über weitere Vorhaben zu informieren. Danach werde ich wohl noch eine Reise in den Süden unternehmen, um Tarent und Brundisium zu konsultieren. <


    Als er so redete, merkte er, wie viel Arbeit doch noch anstehen würde.

    Die schöne Glaskanne bereits in der Hand goss Callidus seinem Verwandten ein, dann sich selbst.

    Sim-Off:

    WiSim


    > Der Kaiser hätte wohl keinen integreren Mann für diese Stelle im Palast finden können als dich. Es ist schön zu hören, dass sie dich ausfüllt, denn was wäre für einen Mann ehrenwerter, als ein Posten, der ihm solche Geschäftigkeit abverlangt. <


    Nachdem er etwas im Sinne der Staatstheoretiker philosophiert hatte, kam Callidus auf die lobenden Worte Quartos zurück.


    > Ich bin froh und dir und deinem Klienten Prudentius Commodus zutiefst dankbar, dass ihr mir geraten habt, meine Arbeit in Misenum fortzusetzen und meinen Weg in der Verwaltung der Provinz zu beschreiten; ja, es war ganz sicher der richtige.
    Es ist ein ehrenwertes Amt und umso ehrenwerter, dass man mir das Vertrauen in der Kurie so deutlich aussprach, doch ist es nun auch eine große Verantwortung darauf zu achten, dass nicht nur Misenum blüht, sondern dass in vielen Städten Italias die Dinge ihren richtigen Lauf nehmen. Ich hoffe also, dass ich diesem Vertrauen auch gerecht werden kann. <


    Callidus nahm einen Schluck aus seinem Becher.

    Callidus sprang von seinem Stuhl auf und ging sofort um seinen Schreibtisch herum, um Quarto angemessen zu begrüßen.


    > Salve, bitte tritt ein und setz dich doch! Es ist mir eine besondere Freude, dich hier zu sehen. Die viele Arbeit und die neue Umgebung lenkten mich ab, so dass ich noch nicht dazu kam, dir über meine Ernnung zu berichten und einen Brief zu schreiben. <


    Stolz ging er zum schweren Holzschrank.


    > Ich habe eben erst Wein aus den Gewölben bringen lassen; darf ich dir diesmal etwas anbieten? Möchtest du etwas frisches Obst, Oliven oder ein paar Trauben? <


    Er selbst ging wieder um den Schreibtisch herum, um sich auf seinem Stuhl niederzulassen.

    Überrascht schaute Callidus den neuen Beisitzer der Kurie an.


    > Sabbatius Sebastianus, es ist nicht deine Pflicht, den Beitrag von der Kurie absegnen zu lassen. Dir wurde für die Berichterstattung das Vertrauen ausgesprochen und so obliegt es ganz deiner Einschätzung, die Artikel für die acta diurna nach rechtem Maß zu verfassen. <

    Nachdem das Getuschel groß war, es jedoch zu keiner öffentlichen Stimmabgabe kam, schritt Callidus als princeps des Gremiums ein.


    > Da die Mitglieder der Curia Italica offenkundig keine einhellige Meinung haben, bitte ich dich, deine Frage zu konkretisieren. Du selbst siehst nach deinen Worten keine Berechtigung mehr, der Kurie beizuwohnen. Es ist so, dass dir nur noch der Status eines Beisitzers zusteht. Möchtest du als solcher der Kurie weitrehin beiwohnen oder ziehst du dein Mandat ohne ein Stimmrecht gänzlich zurück? <

    Callidus musterte den Mann, der da eintrat, einen Augenblick, doch stellte er fest, dass er diesen nicht kannte. Als er sich als Magistrat der Stadt Mantua ausgab, nickte der princeps Curiae.


    > Setz dich doch, Aurelius Corvinus! Du bist also Magistrat Mantuas? An deinem Namen lässt sich erkennen, dass du scheinbar in verwandtschaftlicher Verbindung zum Duumvir Aurelius Cicero stehst. Wie geht es ihm? <

    Als religiöse Feiertage kann man die eben abgehaltenen Vestalia benennen. Ein politischer Feiertag wäre der 23. September, an dem der Geburtstag des Augustus gefeiert wird. Spiele zu Ehren der Götter gibt es ebenfalls viele, zum Beispiel die ludi Apollinares, die ludi Romani zu Ehren des Iupiter Optimus Maximus, oder auch die ludi Florales, die jüngst zu Ehren der Flora in Mantua stattfanden. Zu Ehren eines Triumphators gibt es die ludi Victoria Caesaris, die Augustus auf die Tage des 20.-30 Juli festlegte. Auch gab es damals die ludi Victoriae Sullanae, die vom 26. Oktober bis zum 1. Novenmber andauerten. Vielleicht kann man als politische Spiele, wenn auch weniger zu Ehren eines Triumphes, noch die ludi Palatini nenne, die vom 17. Januar bis zum 22. stattfanden und nach dem Tode des Augustus von Livia begründet wurden, um dessen Vermächtnis zu ehren.

    Zwei Sklaven verließen das officium des Comes mit Eimern. Sie waren mit der Säuberung fertig und sogleich begannen drei weitere, das Zimmer umzugestalten und neu einzurichten. Callidus verfolgte das Treiben aufmerksam.
    Nachdem man fertig war, schloss der Comes die Tür und begutachtete alles zufrieden. Auf einer schönen hölzernen Kommode rückte er noch eine Zimmerpflanze zurecht, so dass sie besser im Licht stand. Auch dei Gemälde an den Wänden, die Nymphen zeigten und einige Naturdarstellungen oder auch Tränken mit Vögeln, begutachtete er nochmals genau. Dann begab sich Callidus auf seinen neuen Stuhl, der angenhem gepolstert war und blickte in das Regal, mit den zahlreichen Schriftrollen. Callidus hatte sie ordnen lassen und ihnen neue Einteilungen gegeben, um schneller zu finden, was er gerade suchte.

    Hoppala, ich hab oben selbst den missverständlichen Begriff "Klientelsystem" verwendet. Allgemeinhin heißt es Klientelwesen.
    Bevor wir aneinander vorbeireden: Der Ursprung des Ganzen war, dass du meintest, dass das Wahlsystem nichts damit zu tun hätte und ich wollt nur darstellen, dass eben der Wandel des Wahlsystems zu der Veränderung der Bedeutung der Klientel führte.
    Und ja natürlich:
    Republik --> Klientel bedeutet Stimmen für die zu wählenden Kandidaten.
    Kaiserzeit --> Kaiser hat Vorschlagsrecht, Senat wählt Magistrate. Klientel wird nun zum Prestige-Objekt.
    Jetzt müssten wir auf einem Nenner sein... :)

    Was heißt denn Klientensystem? Also das ist ja kein System gewesen, was festgelegt war. Naja, wenn du dein Klienten schlecht behandelst, dann frag ich mich, ob die dich wählen werden. Das wäre die Gegenleistung! Im Kaiserreich fiel die Gegenleistung der Klienten weg, da sie nicht merh wählten. Also bekamen sie Geld oder meistens Nahrung und ließen sich dafür schlecht behandeln. Sozusagen die neue Gegenleistung. :D

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus


    Sehe ich nicht so, das Wahlsystem hat damit wenig zu tun. Ob ich nun mein Wahlvieh so behandle wie in der Republik, oder so wie im Kaiserreiche spielt doch keine Rolle. Es bleibt Wahlvieh.
    Aber davon mal abgesehen: Ist es dann nicht so, daß in der Kaiserzeit wirklich nur noch die Leute Klienten wurden, die Geld und Nahrung dringend brauchten? Weil schon ein Ritter der es sich leisten konnte, sich selber zu versorgen wurde wohl eher Patron als Klient. Jedenfalls klingt das im Text so durch, wenn ich dwie Stelle mit den Gründen lese


    Wie ich bereits sagte, haben wir das Wahlsystem der Republik. Es geht also um das System und nicht darum, wer jemanden wie in welcher Zeit behandelte, denn wenn man den Wandel in der Gesellschaft betrachtet, den Furianus dargelegt hat, dann kam der nicht aus einer Laune der Reichen heraus, sondern hatte einen Grund. Und iwe immer muss man als Historiker den Grund für die Veränderung suchen. Und der liegt im Wahlsystem, da nicht mehr das Volk die Magistrate wählte. Somit hast du in der Kaiserzeit also kein Wahlvieh mehr, sondern nur noch Vieh! ;)

    Callidus kannte sich zwar wenig mit Religion aus und saß aus diesem Grnd auch hier, doch stellte er mutig eine Frage.


    > Sind unsere religiösen Feiertage nicht zum Teil politisch bedingt oder verknüpft, und sind Spiele nicht oft eine Form des religiösen Feiertags? <


    Langsam senkte sich wieder sein stilus, den er als Meldung emporgehoben hatte.

    Nachdem Livia das officium verlassen hatte, grinste Callidus und schüttelte leicht den Kopf. Dann schaute er sich in seinem neuen Zimmer um. In den Ecken hatte sich Staub angehäuft und im Schrank waren die Ränder der Tonkrüge abgedruckt, an denen der süße Honigwein des Detritus heruntergelaufen war. Callidus verzog das Gesicht. Besonders ordentlich war der letzte Comes aber nicht, dachte er sich. Nunja, da er Detritus ja nun gut genug kannte, wusste er um dessen Schludrigkeit. Er würde ein paar Angestellte das Zimmer reinigen und herrichten lassen, wie es seinen Wünschen entsprach.
    Er erinnerte sich zurück und erkannte die Stationen seiner Karriere anhand der Schreibtische in seinen officia: das kleine Pult des scriba, der Schreibtisch des Magistraten, der des Duumvir, dann der des princeps Curiae und nun der noch größere und schöner gearbeitete des Comes.
    In Misenum hatte er stets aus dem Fenster geschaut und so öffnete Callidus die Fensterlade und schaute hinaus. Aus dem geschäftigen Treiben Misenums war hier ein lautes Getöse und Durcheinander geworden; daran würde er sich in Rom noch gewöhnen müssen.

    > Ich danke dir, Apollonius. Sergius Glabrio wird die Aufgaben vollumfänglich übernehmen und daher sollte das Ganze fast reibungslos in seine Hände übergehen.
    Ich werde einige meiner Sachen hier packen müssen und mich auf Rom vorbereiten. Ich stehe euch für diese Angelegenheit aber weiter zur Seite, auch wenn ich mich nun noch um andere Städte werde kümmern müssen.
    Eine gute Idee, zeig Apollonius den Fortschritt der Bauarbeiten! <


    Callidus war sichtlich in Eile, musste er doch noch Dokumente und Unterlagen einpacken und alles für seinen Amtsrücktritt vorbereiten.

    Callidus hatte das Gefühl, als würde es hier momentan kein wirklich entspanntes Gespräch ergeben. So stand er auf.


    > Lass dir von den Angestellten dein officium zeigen und richte es nach deinem Geschmack ein! Zum Tragen der Möbel zieh ruhig zwei Sklaven des Botendienstes heran! Du kannst gehen, ich werde dich dann bald schon aufsuchen und hoffe, dass du dich bis dahin eingelebt hast. <