Beiträge von Manius Flavius Gracchus

    An alle:


    Soll ich die Quests aus Italia vorerst rausnehmen?


    Da sie nicht schaden fände ich es schade, wenn sie verschwinden. Nur dass es viele Spieler gibt, denen eine Queste kein extra Anreiz ist, heißt immerhin nicht, dass es diese nicht gibt. Darüberhinaus gibt es indes zweifelsohne IDs, welche gerne im Zentrum der Welt ihren Weg gehen möchten und gleichfalls weiterhin die Chance erhalten sollten, diesen mit einer Queste zu bereichern.

    Gibt es im neuen Forum die Möglichkeit, direkt zum letzten Beitrag eines Threads zu springen?

    In der Liste der ungelesenen Beiträge geschieht dies automatisch. Doch wenn ich mich durch das Forum bewege und auf einen gelesenen Thread klicke, dann wird stets die erste Seite geöffnet. Im alten Forum gab es diesen kleinen Zusatz hinter dem letzten Schreiber:

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    Gibt es hier eine ähnliche Funktion?

    Zwei Tage nach dem Besuch der Fabier, in dessen Verlauf die Weichen für die Zukunft des jüngeren Fabius Torquatus waren gestellt worden, hatte Gracchus eben jenen kurz nach der Salutatio einbestellt. Wieder saßen sie im Tablinum, das zum Atrium hin geöffnet war, auf zwei Scherenstühlen an dem runden Tisch. Darauf stand ein silbernes Tablett mit zwei grünfarbenen Gläsern, in welchen gewärmtes Wasser bereit stand.

    "Es ist noch etwas Zeit, bevor wir zum Senat hin aufbre'hen"

    , erklärte der Flavier dem jungen Torquatus und musterte sein Gegenüber.

    "Abgesehen von den Ambitionen deines Vaters, wo Iiegen deine eigenen Interessen in Hinblick auf Politik und Cultus?"

    Gracchus hatte eine Vereinbarung mit Cnaeus Torquatus, welche er selbstredend gedachte einzuhalten, dennoch interessierte ihn auch die Sichtweise seines neuen Tiros selbst.

    Das Angebot Fabius' war wahrhaftig mehr als Gracchus sich in diesem Moment hatte erhofft, und zweifelsohne eine Gelegenheit eine Änderung der Gesetzeslage im Hinblick auf die Christianer soweit vorzubereiten, dass der Senat dies letzendlich nur noch konnte konsentieren - all jene sentimentalen und mildtätigen, oder schlimmstenfalle gar der Christianer-Sekte zugeneigte Senatoren eingeschlossen.

    "Es wäre mir eine große Freude und Ehre dem Augustus auf solche Weise zu Diensten sein zu können"

    , verschlüsselte der Flavier sein 'ja, ich will' in angemessener Weise und ein schmales Lächeln kräuselte einen Augenblick lang seine Lippen, ehedem es einer etwas besorgteren Miene wich.

    "Diese ... vertrauli'he Runde - ist dies ein Zeichen der Unzufriedenheit des Augustus?"

    Vorerst ließ Gracchus offen, ob die Unzufriedenheit sich auf den Senat oder andere stadtrömische Entscheidungsträger beziehen mochte.

    Wohl kaum überraschend gehöre ich ebenfalls zu jener Fraktion, denen ein gutes Rollenspiel und eine gute Geschichte Lohn genug für den Spaß an der Schreiberei sind. Indes kann ich sehr gut verstehen, dass es für Spieler frustrierend sein kann irgendwo festzuhängen oder außer '"Beschäftigungstherapie" wenig in ihrer Rolle zu tun zu haben (auch ich mag nicht mehr das 10Xte Opfer für mich selbst schreiben...).


    Womöglich wäre ein Ansatzpunkt nicht nur grob vorgegebene Quests (simuliere einen Feiertag mit X Beteiligten), sondern individuelle Quests, die durch einen Rollenspielleiter geleitet werden. Dass also jemand sich eine gute Geschichte überlegt, die möglichst viele Charaktere in ihren Rollen einbindet und diese bei Bedarf durch eine Art Narrator und NSCs unterstützt. Ähnlich den bereits erwähnten Kampagnen, nur kleiner.


    Dies könnte etwa ein Kriminalfall sein, der im privaten Umfeld der Gens XY spielt, durch die CU ermittelt wird, und schlussendlich vor Gericht mit Anwälten, Richtern, Zeugen und Zuschauern landet. Oder etwas in ähnlichem Ausmaß.


    Eine solche Geschichte würde im Voraus mit der SL abgesprochen und als Queste anerkannt werden. Der Rollenspielleiter, der Ereignisse und NSCs steuert könnte eine Belohnung für sein Engagement bekommen (welcher Art auch immer) und Charaktere bekämen die Möglichkeit in ihren Rollen zu agieren und brillieren, was zum eigenen Aufstieg beitragen kann.

    Nachdenklich ließ Gracchus sich die Worte Valerius' durch den Kopf gehen, einen Augenblick dabei mit Daumen und Zeigefinger der Linken seine Unterlippe knetend, und nickte schließlich ebenfalls zustimmend.

    "In der Tat, ein ausgezeichneter Vorschlag, Valerius! Ein obligatorischer religiöser Führer, dem es obliegt die seinen im Zaume zu halten, und welcher verpfli'htet wird, den Quindecimviri regelmäßig Rapport zu leisten über alle christianischen Aktivitäten in Rom, welche über häusliche Riten innerhalb einer Familie hinausgehen? Allfällig auch die Anzeige aller religiösen Räumlichkeiten? Dies würde die Kontrolle schlussendlich ebenfalls sehr ver..einfachen. Somit bliebe der Glaube an sich nicht meldepflichtig, jedoch alles, was über eine private Ausübung hinausgeht. Dazu einmal im Jahr - an des Augustus' Geburtstag allfällig - die öffentli'he Anerkennung der kaiserlichen Divinität in Form einer Opferung durch den Führer der Christianer"

    , spann er die Idee noch ein wenig weiter und wandte sich noch einmal direkt an Flaccus.

    "Du schlägst vor, das Strafmaß zu konkretisieren, während es derzeit durch das Gericht festgesetzt wird. Würdest du dies im Zuge des Decretum abhandeln, oder als neuen, allgemein auf religiöse Straftaten abzielenden Teil des Codex Iuridicalis sehen?"

    ...

    Einer der beiden Sklaven, die sicherlich mehr libertini als wirkliche servi waren, näherte sich dem Portal und trat durch die offene Tür den Zwischenraum, wo der Ianitor warten würde. "Ich melde Tiberia Stella," sagte der Sklave mit erhobener Stimme. "Sie möchte den ehrenwerten Senator Flavius Gracchus sprechen. Es ist dringend." Der Sklave hatte die Anweisung erhalten, Stella ein direktes Gespräch mit dem Hausherren zu verschaffen. Denn Stella wollte nicht mehr warten. Sie musste jetzt wissen, was damals hier besprochen wurde und was mit aller Mutmaßung ihren Vater das Leben gekostet hatte, in einem fernen Land und fern von seiner Familie. Noch hielt sich Stella im Hintergrund und unterhielt sich mit dem zweiten Sklaven über die weiteren Planungen für diesen Tag.

    Acanthus, der Ianitor der Villa Flavia, blickte grimmig wie eh und je. Den Namen Tiberius oder Tiberia hatte er schon sehr lange nicht mehr in diesem Hause gehört. Den Namen Tiberia Stella nie zuvor. Wäre Acanthus nicht Ianitor geworden, hätte er durchaus auch eine Position als Nomenclator ausfüllen können, denn er vergaß niemals ein Gesicht, das er an der Türe gesehen hatte, und auch nur selten den Namen dazu. Wiederum, was dringend war stand ihm nicht zu zu beurteilen, dies würde allein der Herr, respektive dessen Leibsklave entscheiden.

    "Und in welcher Angelegenheit wünscht Tiberia Stella den Senator zu sprechen? "

    ...

    “S.. Salve. Ich bin Cressida. Sklavin des Faustus Aurelius Tigellinus und.. und ich suche Azita. Weil.. Azita hat mir angeboten das ich bei ihr bleiben kann. Ich fühle mich so alleine in der aurelischen Villa.“


    Sprudelte es aufgeregt über die bebenden Lippen der Zwergin. Während sie mit leuchtenden Augen zu Acanthus empor blickte. Würde er ihre Worte glauben oder sie davonscheuchen, als wäre sie ihm lästig?

    Acanthus, der Torwächter blickte skeptisch und weiterhin mürrisch auf die junge Frau hinab. Azita? Was hatte sie wieder angestellt? Acanthus mochte die Sklavin der Dame Prisca, denn letztendlich mochte er alle Mitglieder des Hauses. Aber sie war durchaus ein wenig eigen und setzte sich ab und an über die Grenzen ihres Daseins hinweg.

    "Azita kann dir nichts anbieten, sie hat hier nichts zu sagen." Er schaute über die Zwergin hinweg nach rechts und links die Straße entlang. "Wo ist dein Herr?" Vielleicht war ihm etwas geschehen, und seine Sklavin war verwirrt und brauchte Hilfe.

    Selbstredend war es dem Flavier bewusst, dass sein Sohn nicht absichtlich in seinen Wunden stocherte, gegenteilig allfällig sogar eher Anteil an Gracchus' Verlust nahm, doch dass Minor sich weiter nach Sciurus erkundigte trübte ein wenig die Freude und Sorge mit einigen Spritzern Missfallen.
    "In der Tat, ein überaus deplorables Ereignis. Während eines Aufenthaltes in unserer Villa Rustica nahe Tibur nutzte ich die Gelegenheit zu einer Jagdpartie in den Bergen. Dabei ... Sciurus stürzte eine Klippe hinab in einen der Flüsse und sein ... sein Lei'hnam wurde von den Fluten ... hinfortgerissen."
    Die Erinnerung an das Geschehen trieb Gracchus noch immer einen Schauer über den Rücken - nicht etwa ob des Todes seines Leibsklaven, sondern ob des Wahns in dessen Handeln, ob der Gefahr, welcher Faustus war ausgesetzt gewesen, und ob des Verrates des Sklaven, der jahrelang ein Teil von ihm gewesen war.

    Zu den Kleinigkeiten. Ja, auf Suche muss niemand gehen, aber wenn was auffällt, einfach sagen, wie MID weiter oben halt. :)


    Bei deinem Beispiel, hast du da mal nen Screenshot. Ich sehe da leider keinen Fehler. Kann auch Browser abhängig sein, dann kann ichs besser nachvollziehen.

    Das "hängende" Kontrollzentrum:

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    Ich habe es in Opera, Edge und Firefox unter Windows10 getestet, überall das gleiche Bild.


    Bzgl. des responsiven Styles (unter Android10), so sieht es in Chromium aus (sowohl Chrome, als auch Opera):

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    Während es im Firefox Klar weitaus besser aussieht:

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    (unabhängig übrigens davon, ob ich eingeloggt bin oder nicht)

    Zuerst einmal ein großes Dankeschön, insbesondere auch an Rusticus, für all die investierte Arbeit! Nicht nur das neue Forum sieht sehr schick aus, auch der Umzug ging unglaublich professionell vonstatten. Diese gründliche Planung und Transparenz über den Status der Arbeiten würde ich mir im realen Leben bei so manchem Projekt in Wirtschaft und öffentlicher Hand wünschen!


    Meine Frage ist nun, wo wir Kleinigkeiten sammeln sollen, die nicht 100% passen, aber auch nicht spielrelevant sind. Hauptsächlich sind mir bisher Usability-Problemchen aufgefallen, die nun nicht besonders dringend zu lösen sind oder für die es Workarounds gibt, es aber schön wäre, wenn sie irgendwann gelöst werden.

    Z.b. hängt das Kontrollzentrum-Menü oben an der Inhalts-Seite und nicht am Rahmen. Sobald man nach unten scrollt ist es nicht mehr sichtbar. Oder auf dem Tablet wird der mobile Style in Chromium-basierten Browsern nicht richtig angezeigt. Eventuell fehlen hier nur einzelne Parameter oder ein Häkchen in der Administration, andererseits sind diese Dinge nun auch keine massiven Probleme.

    Ich kann Dives' Bedenken sehr gut nachvollziehen und stimme ihm bei vielen Punkten zu.


    Selbstredend kann man eine inaktive ID im Spiel ignorieren. Doch wie Dives sehr ausführlich schreibt, gehört es durchaus auch für manche zum Rollenspiel dazu, dass man mit seinem Charakter nicht in der 'Leere' existiert, sondern eine enge Verknüpfung zu anderen Charakteren herstellt. Verschwinden deren Spieler spurlos hat das durchaus Auswirkungen auf den eigenen Charakter. Wenn dies jedoch nicht im Rollenspiel verarbeitet werden kann, dann wird das ganze Rollenspiel bisweilen schlichtweg unrealistisch.


    Mit einer ID, die RL 15 Jahre und 5 Tage alt ist, kann ich durchaus sagen, dass dieses Verschwinden SimOn irgendwie zu erklären oder abzuschließen das eigene Spiel bereichern kann. Gracchus hätte zweifelsohne weit weniger Tiefe (respektive Macken und Historie) wenn ich all das Verschwinden ignoriert hätte.
    Und für wichtige Bezugs-IDs erachte ich diese Rollenspielverabeitung tatsächlich als essentiell - insbesondere wenn man wie Dives beschreibt einen engen Familienverbund simuliert oder aber mit anderen IDs enge Bindungen eingeht.


    Indes ist das Problem in der Tat nicht der aktuelle Status Desideratus oder Elysio, sondern die ungeklärte SimOn-Abwesenheit (also auch alle Charaktere, deren Spieler sich einloggen, doch SimOn und SimOff nicht reagieren).
    Ich würde es durchaus begrüßen, dass ein neues System dies mit einbezieht. Dass also Spieler ins Desideratum/Elysio fallen, die SimOn nicht mehr aktiv sind, ihre IDs aber auch nicht in ein Exil versenden. Spieler somit, die anscheinend kein Interesse an ihren Mitspielern haben.


    Auch Dives' Vorschlag mit der Email halte ich für sehr sinnvoll. Wer ungeplant in etwa einem halben Jahr nicht seine Emails liest und darauf reagieren kann, der hat entweder kein Interesse oder ganz andere Probleme als das IR. Für letzteres kann es bei einer gewünschten Rückkehr immer noch die Einzelfall-Entscheidung geben.



    Auch das Problem mit den Rückkehrern und der Stammbaum-Historie sehe ich ähnlich wie Dives. Die Flavia hat ihren Elysiaten schon einiges an Geschichte angedichtet. Geschichte, welche neue Charaktere bereichert. Wenn diese nun wieder ins IR einsteigen mit ihren 'toten' Charakteren - das gibt einen gewaltigen Riss in der IR-Matrix.
    Und ich sehe es auch hier ähnlich wie Dives mit Verweis auf die Spielregeln - wer seinen Charakter ins Elysium gehen lässt, der gibt nun einmal sein 'Recht' am Leben seiner ID auf.


    Und letztlich steht es immer noch jedem Spieler frei, sich eine neue ID aufzubauen. Eine ID, welche (nach bisherigen Spielregeln) sich sogar viele SimOff-Erwerbungen wie Kurse gutschreiben lassen kann.
    Auch mit Hinblick auf die von Dives angesprochene Schwierigkeit, dass jemand nach zig Jahren Abwesenheit schlichtweg eine erhebliche SimOff- wie SimOn-Lücke haben wird, könnte es eine bessere Möglichkeit sein, statt eine Rückkehr zu ermöglichen einen erleichterten Wiedereinstieg mit einer neuen ID zu vereinfachen. Ähnlich wie dies jetzt mit den Spielern aus dem anderen Forum geschieht.

    [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/nsc/Acanthus.pngAcanthus


    Alles was er wollte, war seine Ruhe. Seit ein paar Wochen plagte Acanthus, den Ianitor der Villa Flavia, der Rücken. Er war bereits so weit, dass er gar den Medicus Cosmas um Rat hatte gefragt. Dieser jedoch hatte nur die Schultern gezuckt, auf seine Stellung an der Porta verwiesen und darauf, dass Acanthus nun auch nicht mehr der Jüngste war. Nicht mehr der Jüngste! Der Ianitor hatte seitdem kein Wort mehr mit dem Medicus gesprochen.


    Hinter der Porta dehnte und streckte er sich nun beständig, versuchte von einem Bein aufs andere das Gewicht zu verlagern und eine Position zu finden, die seinem Rücken entgegenkam. Jeder Besucher, jedes Klopfen störte ihn dabei. Überaus mürrisch öffnete er daher die Türe und seine Miene wurde nicht besser als er die Zwergin vor der Tür sah. Allerdings wusste er das viele Neureiche ein Faible für auffälliges Personal hatten, darum brummte er sie nur an:
    "Wer bist du und was willst du?"

    In Hinblick auf den kritischen Blick des Augustus echappierte Gracchus beinahe ein missfälliges Schnauben. Als hätte nicht ein Augustus das decretum christianorum erst erlassen, als hätten nicht mehrere Augusti die Christianer über Jahre, Jahrzehnte hinweg bereits toleriert obgleich diese nie einen Hehl daraus hatten gemacht, die römischen Götter und die Göttlichkeit des Augustus zu leugnen! Und auch Aquilius tolerierte dies seit Jahren! Doch Gracchus kannte den Fabier nicht, um abschätzen zu können wie offen er diesem gegenüber in Hinblick auf den Kaiser konnte sein, so dass er das aufsteigende Schnauben hastig seine Kehle hinunter schluckte. Immerhin jedoch bot Fabius seine Hilfe an.
    "Nun, nachgewiesen werden konnte ihnen letztendlich nichts."
    In diesem Falle wäre zweifelsohne auch die Verfolgung der Straftaten nicht weiter schwierig.
    "Doch in Senator Ovidius Corvinus' Falle gab es zahllose Indizien, welche auf die Christianer ver..muten ließen. Der Fall des Anschlages auf den Vigintivir Iulius Caesoninus ist noch nicht abgeschlossen, ob dessen auch dem Senat oder dem Collegium Pontificum noch kein Ergebnis vorliegen, doch anscheinend soll es dort ebenfalls Indizien geben, welche auf eine Beteiligung der Christianer hindeuten."
    Der Flavier zuckte ein wenig die Schultern. Sein Groll auf die Sekte war zweifelsohne zu groß als dass er im Zweifel für die Angeklagten würde plädieren.
    "Darüberhinaus ... der Schaden am Frieden mit den Göttern und für den Staat ist ein weitaus größerer als der eines oder zweier Leben. Diese Sekte ist wie ein Schimmelpilz in einem Speicher voll nahrhaften Getreides. Wenn er die Oberfläche errei'ht und entdeckt wird ist längst das ganze Korn befallen und ungenießbar."

    Gracchus blickte sich noch einmal kurz nach dem Sklaven um, ehedem er erwiderte:
    "Dies ist Ikarus, mein neuer Leibsklave. Er stammt aus Agrippinas Zucht."
    Stets einen Nomenclator in seiner Entourage mit sich zu führen erachtete der Flavier als verzichtbar - außer zu den Salutationes am Morgen oder größeren gesellschaftlichen Anlässen -, hielt er diese doch gerne gering. Er brauchte sich nicht mit vielen Bediensteten oder Klienten zu umgeben, um seinen Status kenntlich zu machen, wusste er doch bestens um seinen Status und wer in Rom sich auskannte, der sollte dies ebenfalls wissen, spätestens mit seinem Namen. So gesehen übernahm Ikarus wiederum doch ein wenig auch die Rolle eines Nomenclators. Weitere Aufgaben indes über diejenigen eines Leibsklaven oder Sekretärs hinaus hatte Gracchus ihm bisherig nicht anvertraut, auch nicht ihm einen Platz in seinem Bett eingeräumt. Nach Sciurus' Verrat war der Flavier nicht mehr geneigt, dieses Privileg einem Sklaven zu gewähren, gleichwohl genügten die langen Abende in der Villa Eutopia ihm, welche zwar nicht regelmäßig, doch häufig genug stattfanden. Da Gracchus die Causa des gefallenen Sklaven - welcher offiziell zwar gestürzt und gefallen, jedoch nicht in seiner Gunst gefallen war - in keinem Falle weiter mochte thematisieren, suchte er das Gespräch in eine andere Richtung zu bringen, respektive wechselte den Adressaten und wandte sich schlussendlich doch Cornelia Philonica zu.
    "Philonica, und wie geht es dir? Du wirst zweifelsohne erfreut sein, nicht auch den Winter noch auf dem Lande ver..weilen zu müssen."
    Obgleich es nicht vorsätzlich geschah, so war dies doch ein unbewusst gegen Minor gesetzter Stich, diesen an seine Pflichtvergessenheit zu gemahnen. Dass die Cornelia die Stadt dem Lande gegenüber präferierte, hatte sie bei ihren Besuchen im flavischen Haus zwar nie offen ausgesprochen - und fügte sich somit perfekt in ihre Rolle als Gemahlin ein -, doch Gracchus wusste von ihrem Onkel Scapula, dass sie innerlich mit jener Situation hatte gehadert. Nicht umsonst hatte sie jede Gelegenheit zu einem Besuche - selbst ohne ihren Gatten - genutzt.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    "Eine güldene Fahne?"
    "Augenscheinlich gedenkst du dem factionellen Farbengewirr unserer Familie einen neuen Tupfer hinzuzufügen!"

    Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    Der Praeco kündigte mich an.
    "Als fünfter fährt ein: Faustus Decimus Serapio, Tribun der Prätorianischen Garde."


    Einen Moment lang blickte Gracchus verständnislos zu seinem Sohn, die Brauen fragend zueinander gezogen, sodann jedoch sich der kleinen Fahne in seiner Hand selbst wieder bewusst werdend und dem Gedankengang folgen könnend.
    "Aber nein, ich habe mitni'hten vor, für eine Factio einzutreten. Dies ist lediglich eine Bezeugung meiner..."
    Liebe, Zuneigung, Verehrung, Gunst? Er räusperte sich und blickte kurz zur Rennbahn in der Hoffnung, das Ziel all dieser Emotionalität dort zu finden, doch noch zog ein anderer Auriga seine Bahn.
    "Es dient lediglich, einem guten Freund Glück zu Wünschen. Decimus Serapio trägt die traditionellen Farben seiner Familie."
    In diesem Augenblicke wurde endlich eben jener angekündigt und Gracchus reckte sich noch ein wenig mehr empor.
    "Sieh nur, dort ist er!"
    hauchte er voll Entzücken und hob das güldene Fähnlein empor. Einem jungen Heroen präsentierte Faustus sich auf seinem Streitwagen stehend - wenn auch nicht mehr ganz so jung, was Gracchus indes nicht weiter bemerkte, da er über dieses Alter schlussendlich ebenfalls hinaus war. Nach Serapios Ermahnung im Anschluss an die Gladiatorenspiele wagte der Flavier nicht in weitere Begeisterung auszubrechen, doch es kostete ihn sichtlich Mühe, nicht in Schwärmerei zu verfallen.