"So wünsche ich ihr alles Gute für die Geburt."
Er dachte einen kurzen Augenblick über die Frage nach.
"Der Kaiser teilte mir meine eigenen Aufgaben zu, den Codex Universalis betreffend. Daneben erwähnte er, dass womöglich von meinem Amtsvorgänger Arbeiten liegen geblieben sein könnten. Nun, ich werde sehen, was sich hier finden lässt. Ich hoffe doch sehr, dass er zumindest mit den Arbeiten begonnen und dahingehend einige Aufzeichnungen hinterlassen hat."
Beiträge von Manius Flavius Gracchus
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"Ich danke dir. Vale, mein Kaiser."
Gracchus neigte den Kopf und verließ schließlich den Audienzsaal, um sich zum Magister Domus Augusti zu begeben. -
Die Worte, die Berührung, die Erinnerung Achaias vor Augen wandte sich Gracchus seinem Vetter zu. Seine Nasenflügel bebten leicht, als der Geruch längst vergangener Tage in seine Nase stieg. Es war der Geruch des Blutes junger Hände, welches sich einem komplizierten Ritual vermischte und seine Besitzer auf ewig aneinander band, bis über das Elysium hinaus, wie sie sich schworen. Es war der Geruch staubigen Pergamentes, gefüllt mit den Worten der alten Meister, der Geruch frisch gepflückter Oliven, welche im kühlen Schatten eines Baumes verzehrt und deren Kerne im Wettstreit den sanft abfallenden Hügel hinabgespuckt wurden. Es war der Geruch nach zu viel Wein, gedankenlos in sich hinein geschüttet um die eigene Mannhaftigkeit zu beweisen und doch nur in albernen Späßen und Gelächter endend, wie es Kindern vorbehalten war. Es war der Geruch der rußigen Flamme einer Öllampe, über deren Licht zwei Köpfe zusammengesteckt wurden, um die verblasste Schrift eines löchrigen Papyrus zu entziffern, und es war der Geruch nach durch Neugier unterdrückter Furcht, mit der zwei junge Knaben heimlich die verruchten Gegenden Athens erkundeten. Ebenso wie es der Geruch eines Körpers war, eines unverbrauchten, jungen Körpers, dessen Besitzer sich gerade erst selbst entdeckte und entdeckt werden wollte. Dies alles und mehr noch, dies war der Geruch Auqilius' welcher seinem Vetter ein wohliges Schaudern durch den Körper fahren ließ. Gracchus beugte sich näher zu Aquilius, sog diesen noch immer so vertrauten Geruch tief ein. Das Fleisch schwach, der Geist aufgeweicht durch all die vergangenen Worte, begann er dessen Hals mit sanften Küssen zu bedecken. Ama te. Wie oft hatten sie es sich wortlos ausgesprochen in ihre Augen gesandt. Gracchus wollte vergessen, vergessen was heute war und vergessen was Morgen sein würde, seine Pflicht vergessen, sich selbst vergessen. Es wäre so einfach, seinen Vetter zu bitten, die Nacht mit ihm zu verbringen, niemand brauchte davon zu wissen, nichts würde geschehen, als dass er Aquilius warmen Körper spüren, sein Haar riechen, seine Haut noch einmal berühren würde, bevor die Tage ihm ein Weib an die Seite legten. Nur noch einmal wollte er vergessen, wer sie waren, in vergangene Tage flüchten, nur in dieser einen Nacht noch, trunken vor Vorlangen, vor Vergessen und Zuneigung, und dann nie wieder. Doch stattdessen ergriff sein Verstand Besitz von seiner Hand, welche sich gegen Aquilius Brust legte und ihn von sich drückte, noch während seine begierigen, verzweifelten Augen versuchten seinen Vetter zu halten. Die Vergangenheit war unwiederbringlich vorrüber, Achaia war vergangen, Sciurus war tot und doch gleichsam lebendig, und Gracchus würde in wenigen Tagen seine Gattin über die Schwelle dieses Hauses tragen, des Hauses seiner Geburt, des Hauses seiner Ahnen.
"Nein."
Qual sprach aus seiner Stimme, doch er stand in einer hastigen Bewegung auf und machte einige Schritte auf den kleinen Tisch neben seinem Bett zu. Fort, nur fort von Aquilius' Körper, der so verlockend, so betörend auf ihn wirkte. Er nahm die kleine, bronzene Iuppiterstatue und umschloss sie fest mit den Händen. Er versuchte die angenehme Kühle des Metalls in sich aufzunehmen, damit sein Herz, seine Sinne abzukühlen, doch vergeblich, er konnte das Feuer in seinem Rücken förmlich spüren. -
Zitat
Original von Lucius Aelius Quarto
Quarto stutzte und überlegte einen Moment lang. Kannte er diesen Mann? Dann, doch gar nicht so dumm, zog er aus dessen Worten seine Schlüsse und sagte:
“Salve! Du bist also der neue Quaestor Principis Flavius Gracchus? Wenn auch spät, so darf ich dir doch meinen herzlichen Glückwunsch zur Wahl aussprechen.“
Noch einmal zögerte er, weil ihm noch etwas einfiel:
“…und zur Hochzeit, zur Hochzeit ja auch! Meinen allerherzlichsten Glückwunsch dazu!
Leider war es mir selbst nicht möglich selbst zu kommen. Aber ich danke sehr für die Einladung.
Meine eigene Frau ist hochschwanger und es ist momentan nicht mehr ratsam, dass sie den Palatin verlässt. Sie muss sich ein wenig schonen und ich weiche, wann immer es geht, nur ungern von ihrer Seite.“Er legte die Schreibtafel weg, mit der er gerade beschäftigt gewesen war und stand auf.
“Nun ja, also, dass Officium des Quaestors befindet sich im gegenüberliegenden Flügel, auf der anderen Seite des Perystils.“
Aus einer kleinen, mit Eisen beschlagenen und vergleichsweise schlichten Schatulle kramte er einen Schlüssel hervor.
“Gehen wir hinüber, ich zeige es dir.“Der Magister Domus Augusti schloss die Tür des Officiums XVII auf und öffnete sie.
“Dieses Zimmer steht dir in deiner Amtszeit als Quaestor zur Verfügung, ich hoffe, es genügt deinen Anforderungen.“, sagte er zum neuen Quaestor Principis Flavius Gracchus.Der Conventus Electorum lag anscheinend doch bereits zu weit zurück, denn entweder schien der Magister Gracchus' Name nicht mit dessen Person zu verbinden oder Gracchus' Person nicht mit dessen Namen. Wie auch immer schien es ihn ein wenig zu verblüffen, dass eben Gracchus als jener Flavius Gracchus, Quaestor Principis, in seinem Officium erschien. Doch jenen tangierte dies wenig, geriet er doch lieber in Vergessenheit, als dass er Aufgrund einer Blamage oder Schande im Gedächtnis haften blieb wie andere Träger seines Nomen gentile.
"Ich danke dir für die Glückwünsche, in beiderlei Hinsicht."
Welch glücklicher Mann musste Aelius sein, dass er die Bürde der Erbenzeugung bereits hinter sich gebracht hatte.
"Ich kann dir getrost versichern, dass ihr nicht sonderlich viel verpasst habt. Es war eine Hochzeit wie jede andere."
Für Gracchus natürlich nicht ganz.
"Dabei sind die Gründe eures Fehlens mehr als verständlich. Wird es euer erstes Kind sein? Ich hoffe, deiner Gattin bekommen die Umstände gut?"
Gemeinsam mit dem Magister betrat Gracchus das Officium und sondierte mit einem raschen Blick die Lage. Einige Schriftstücke lagen ordentlich sortiert bereit und er hoffte, dass dies die letzten Arbeiten des vorigen Quaestor Principis waren. Ansonsten unterschied sich der Raum wenig von dem, was Gracchus in seiner Vorstellung mit einem Officium verband, welches man für eine Amtszeit belegte.
"Das Zimmer ist vollkommen ausreichend für seine Zwecke. Falls es notwendig wird die Nächte hier zu verbringen, so werde ich dafür Sorge tragen, dass einige weitere Öllampen entzündet werden können."
Er trat in den Raum hinein und nahm eines der Schriftstücke auf. Schließlich wandte er sich zu Quarto um.
"Der Kaiser erwähnte etwas von nicht beendeten Aufgaben meines Amtsvorgängers. Weißt du etwas darüber?" -
"Ich danke dir, Tiberius. So möchte ich dich denn nicht weiter von deiner Arbeit abhalten."
Gracchus erhob und verabschiedete sich.
"Vale, Aedilis." -
Wie das Aufblitzen eines Sonnenstrahls durch eine dichte Decke aus grauen Regenwolken blitze Aquilius' Gesicht einen Moment lang vor Gracchus auf. Nur ein Augenblick, ein Handschlag später war er bereits wieder zwischen den Gästen verschwunden. Gracchus' Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, und als er den Blick seines Vetters suchte, konnte er ihn nicht mehr finden. Stattdessen wurde er sich des Etwas in seiner Hand bewusst und ein kurzer Blick darauf identifizierte es als Papyrus. Er vermutete das Schlimmste, etwas musste geschehen sein, etwas, das es Aquilius verbot, länger zu verweilen. Unwillkürlich dachte Gracchus an den Vorfall vor der Casa Artoria und dass Aqulius womöglich tiefer in Schwierigkeiten steckte, als er zugeben wollte. Bis der Haruspex begann das Lamm auszuweiden hielt er den Fetzen Papyrus fest in seiner Faust, dann, als alle auf das Ergebnis der Eingeweideschau warteten, entfaltete er das kleine Schriftstück und las. Seine Stirn legte sich in Falten, als Gracchus über den Sinn hinter jenen Worten nachgrübelte, doch es blieb nicht lange Zeit, dann verkündete der Haruspex, dass die Zeichen gut standen. Dass Gracchus dies sonderlich erfreute, konnte er nicht behaupten. Haruspices waren ihm seit jeher suspekt, es gab zu viele Scharlatane unter ihnen. Ausgerechnet jener, an welchen er geraten war, hatte sich jedoch als überaus grundehrlich herausgestellt, denn er betonte von vorneherein, dass er gegen jegliche Bestechung immun war. Natürlich hatte Gracchus dies getestet, doch der Haruspex wollte für kein Geld, für keine Gefälligkeit die Zeichen schlechter deuten, als sie sein würden. Gracchus steckte den Papyrusfetzen in eine Falte seiner Toga und ein freudiges Lächeln legte sich über sein Gesicht, wie es an diesem Tag von ihm erwartet wurde. Er wandt seine Aufmerksamkeit der nun folgenden Opferung zu.
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Gracchus trat ein und ein feines Lächeln zeichnete sich auf seinen Gesichtszügen ab.
"Salve, Aelius."
Ein kurzer Blick huschte durch den Raum und erfasste die enormen Dimensionen des dunklen Holztisches. Ein wahres Schmuckstück.
"Ich komme geradewegs von einer Audienz beim Imperator. Er schickt mich zu dir, dass du mir das Officium des Quaestor Principis und die dort möglicherweise nicht erledigten Arbeiten zeigst." -
Die Ankunft des Flamen Dialis führte Gracchus vor Augen, dass die Zeit gekommen und das unausweichliche Ereignis nicht mehr abzuwenden war.
"Salve, Flamen, salve Flaminica. Wir fühlen uns sehr geehrt durch eure Anwesenheit und möchten euch bereits jetzt für eure Dienste danken. Es wäre uns eine große Freude, wenn ihr auch nach der Zeremonie noch als Gäste verweilen möchtet."
Durch die direkte Aufforderung durch den Flamen Dialis fühlte sich Gracchus dazu gedrängt, den zeremoniellen Teil der Feierlichkeiten und damit auch die Eheschließung nun voranzutreiben. Für weitere Glückwünsche würde danach und während der Cena noch genügend Zeit sein, dann, wenn es galt den Brautzug und die anschließende Hochzeitsnacht hinaus zu zögern. Darum wandte sich Gracchus seiner Verlobten zu, lächelte ihr aufmunternd zu und wandte sich schließlich an die Gäste.
"Liebe Gäste, Verwandte, Freunde und Bekannte. Wir danken euch allen, dass ihr diesen besonderen Tag gemeinsam mit uns feiern möchtet. Doch bevor es Grund zum Feiern gibt, soll der Tradition entsprochen, sollen die Götter befragt und um ihre Gunst gebeten werden, auf dass diese Verbindung lange Zeit währen möge."
Ein kurzes Nicken in die richtige Richtung ließ zwei Sklaven mit dem Lamm herbei eilen, welches für die Eingeweideschau angedacht war. -
Gracchus wartete geduldig, bis der Scriba das Officium verlassen hatte. Eine Liste über mögliche Kandidaten zur Erhebung in den Ordo Senatorius hatte er bereits zusammen gestellt, immerhin kamen hierfür nicht viele Männer in Frage. Die Liste der Peregrini jedoch hatte er noch ein wenig vor sich her geschoben, würden hierfür doch umfangreichere Recherchen in den Verzeichnissen der Provinz von Nöten sein.
"Dies wäre sicherlich eine große Hilfe. Auch wenn die Vorschläge gegenüber dem Kaiser möglichst spät in der Amtszeit gemacht werden sollten, so ist es sicher nicht falsch, bereits jetzt Daten zu sammeln." -
Direkt nach seiner Audienz beim Kaiser suchte Gracchus das Officium des Magister Domus Augusti auf, um sich von jenem seinen weiteren Weg zeigen zu lassen, wie der Kaiser dies angeordnet hatte. Er klopfte und wartete auf ein Zeichen des Einlasses.
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Die Flavier wurden zahlreicher, im Gegensatz zu den Claudiern.
"Salve, Felix. Ich danke dir für die Glückwünsche. An der Wichtigkeit arbeiten wir noch, doch diese Verbindung wird ihr sicherlich nur zuträglich sein."
Gleich darauf trat auch Felix' Sohn Milo an die beiden heran.
"Salve, Milo. Wir danken für deine Wünsche. Antonia, dies ist Milo, der Sohn des Felix." -
"Ich werde den Magister umgehend aufsuchen und mich der nicht erledigten Arbeiten annehmen, dessen seid Euch versichert, mein Kaiser."
Gracchus wartete, ob der Kaiser noch ein Anliegen zu besprechen hatte, oder er somit entlassen war. -
Niemanden sonst hätte Gracchus so nah an sich heran gelassen, weder seelisch, noch körperlich. Er spürte die Berührungen seines Vetters und er spürte den Trost, der darin lag, ein Trost, den außer Aquilius niemand bereit und niemand fähig gewesen wäre, ihm zu geben. Er fühlte das leichte Zittern seines Körpers, fühlte sich wie an jenem Tag, als sie als Kinder eng umschlungen beinahe einen ganzen Tag in einem der Ställe ausgeharrt hatten, zitternd, weil sie glaubten, das Schlimmste, was sie treffen konnte, sei der Zorn des Lehrers über einen beim Spiel zerbrochenen Krug aus Glas, wo doch ihre Reaktion am Ende des Tages nur Bedauern in jenem Mann hervorgebracht hatte, darüber, dass sie nicht Willens waren, für ihre Taten gerade zu stehen.
"Es ist die Erinnerung, die mich verzweifeln lässt, Caius. Jene Tage hängen über mir wie das Schwert des Damokles über jenem, jederzeit bereit auf mich herabzufahren, meine Brust zu durchstoßen mit einem qualvoll langen Stich. Es ist die Erinnerung, die mich verzehrt, die mir Nacht um Nacht Qualen bereitet, wenn sich Sciurus' junger Körper an den meinen schmiegt, denn ich sollte es sein, der sich an jenen presst, der den Namen vor ihm trug. Er tut seine Pflicht, wie er sie immer tut, jedoch brennt lange nicht das Feuer in ihm, welches dem vorigen ganz selbstverständlich zu eigen war. Ich habe die Zeichen ignoriert, Caius, ich hätte die Insel längst verlassen können, hätte zurück nach Athen kehren können, zu dir. Doch es trieb mich ... es trieb mich ... "
Die Gier wollte, musste Gracchus enden, doch nicht einmal gegenüber Auqilius konnte er dies eingestehen. Er presste die Lippen zusammen und schloss die Augen, um die aufkommenden salzigen Tropfen zwischen seinen Wimpern festzuhalten. Er hatte nie gelernt, sich vom Fluss der Tränen trösten zu lassen, und so verschloss er sie auch an diesem Tag hinter den Mauern seiner Lider. Eine Hand hob sich, wischte verstohlen durch das Auge und hernach über die Braue und über die Stirn, um zu verbergen, was ihr eigentliches Ziel gewesen war. Schließlich, als er sicher war, die verrätersischen Quellen zum versiegen gebracht zu haben, öffnete er die Augen, von denen er doch nicht verhindern konnte, dass sie zu den Spiegeln seiner Seele wurden, da sie noch immer einen feuchten Schimmer aufwiesen. So blickte er Aquilius an und flüsterte tonlos.
"Ich werde es mir niemals verzeihen können, ganz gleich, was ich im Gegenzug dafür tue. Ich habe nicht gelernt zu verzeihen, Caius, schon gar nicht mir selbst. Strenge, mehr noch als gegenüber allen anderen, musst du gegenüber dir selbst zeigen - dies waren die Worte meines Vaters, dies waren die Worte unserer Lehrer. Sciurus mag mir verzeihen, doch ich kann es nicht."
Er wandte den Blick ab.
"Ich danke dir dennoch für deine Worte. Du weißt, wieviel sie mir bedeuten." -
Gracchus, der die Abneigung gegenüber den hispanischen Flaviern mit seinen italischen Verwandten teilte, Aquilius daraus jedoch seit jeher ausnahm, musste an sich halten, seine Mimik nicht seine Gedanken widerspiegeln zu lassen. Die Gönnerhaftigkeit mit der Felix Aquilius bedachte, war geradezu widerwärtig in Hinblick darauf, dass immerhin er es gewesen war, welcher die ausgestoßene Messalina als Gattin seines Sohnes geduldet hatte, und zudem, dass jener sich die merwürdigsten subversiven Subjekte überhaupt in seine Familie geladen hatte. Mochte Felix' eigenes Blut auch noch rein sein von Schande, die von ihm eigenhändig Ausgewählten waren es nicht, was es ungleich bedenklicher machte. Doch Gracchus schwieg, Aquilius würde wissen, wo sein Platz war, Felix brauchte sich um seine Position kaum einen Gedanken zu machen, und auch Gracchus wusste, wo in der Gens er stand. Daher nahm er ein mageres Stück von dem Huhn und ließ es sich mit reichlich Garum versüßen. Im Moment, da seine Zuge das Fleisch berührte bedauerte er, dass der Geschmackssinn seiner Verwandten nicht sonderlich ausgeprägt war, das Huhn war schlecht gewürzt und das Garum schmeckte äußerst fad. Etwas mehr Schärfe würde diesem Huhn und auch den anwesenden Herren sicher nicht schaden. Das Gespräch um das Klientenverhältnis des Aristides verfolgte Gracchus weiterhin aufmerksam. Die Gesprächsführung erinnerte ihn ein wenig an die Maieutik, wenn auch Felix die Antworten nicht vorgab. Zudem schien er sich als Hebamme wenig zu eignen, und es würde wohl noch einige Nachfragen seinerseits bedurfen, bis Aristides schlussendlich die Ergebnisse seines Gespräches mitteilen würde. Genügend Zeit, sich Huhn und Wein zu widmen.
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Behutsam strich Gracchus über das Haar seines Vetters.
"Ich werde mir das Fest nicht verderben lassen, dies verspreche ich dir, Caius. Doch nun ruhe dich aus, lasse dich in die nebligen Gefilde des Hypnos übersetzen und vergiss das Treiben des Tages. Du bist hier so sicher, wie in Cubas Schoß, und die Oneiroi werden dir schon bald eine Welt erschaffen, in denen du deinen Schmerz vergessen kannst."
Er erhob sich nicht, sondern blieb weiterhin auf der Kante des Bettes sitzen, beobachtete Aquilius mit zusammengekniffenen Lippen und ließ seine Gedanken eine Weile schweifen. -
Zitat
Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
...
Er deutete auf die Tafel."Wie du siehst, habe ich auch nicht zu jeder Passage genau vermerkt, was genau daran einen Exkurs darstellt. Dies kann für euch ein erster Ansatz sein."
Gracchus ließ die Wachstafel langsam sinken, bis sie auf dem Tisch zu liegen kam, dabei noch ein wenig über die Kante herausragte.
"Nun, dann werden wir vorerst nachforschen, ob in Bezug auf jede Passagen bereits Veränderungen angestrebt wurden. Für welche dies der Fall ist, wird sicherlich kein weiteres Tun unsererseits erforderlich sein."
Er wies auf die nun vor ihm ruhende Tafel.
"Gestattest du, dass ich die Tabula mitnehme? Ich würde gerne eine Abschrift anfertigen und sie dir sodann unverzüglich zurücksenden lassen." -
"Natürlich, mein Kaiser. So habe ich vorerst keine weiteren Anliegen, welche von meiner Seite aus einer Klärung bedürfen."
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Zitat
Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
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"Ich habe den ganzen Codex Universalis nach historischen Exkursen gesichtet, und auch die Aufgaben des Quaestor Princepes überprüft."Er ging zu einem Refal an der Wand, griff nasch einer Wachstafel und reichte sie dem Flavier.
"Hier habe ich eine Kopie derWachstafel, welche ich dem Imperator vorlegte."
Nachdem er Platz genommen hatte, hörte sich Gracchus die kurze Ausführung des Aedils an und nahm die Wachstafel entgegen. Er blickte darüber und legte nachdenklich den Kopf ein wenig schief.
"So hast du bereits den gesamten Codex Universalis in Hinsicht auf historische Exkurse bearbeitet? Merkwürdig, gab der Kaiser dem Quaestor Consulum und mir doch die Aufgabe, nach Gesetzespassagen zu suchen, welche eher den Charakter eines historischen Exkurses haben, dabei jedoch jene von dir bereits bearbeiteten Teile auszusparen."
Wenn dies der Fall war, so waren diese auszusparenden Teile bereits der gesamte Codex und es blieben nur noch die Normen übrig, deren Handhabe nicht mehr dem des Codex entsprach. -
"Claudia Antonia und ich werden in Bälde unsere Confarreatio feiern. Es wäre uns eine große Freude und unvergleichliche Ehre, wenn Ihr und die ehrenwerte Augusta an diesem Tag den Feierlichkeiten in der Villa Claudia beiwohnen möchtet. Das Datum für jenes Ereignis wird der zwölfte Tag vor den Kalenden des Oktobers* sein."
Sim-Off: * 20.9.2006, Confarreatio
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
"Salve, Senator Purgitius. Wir danken für deine Glückwünsch und fühlen uns sehr geehrt, dich am heutigen Tag unter unseren Gästen wissen zu dürfen."
Einen Moment, der nicht einmal einen Augenblick währte, spürte Gracchus in sich ein Seufzen aufsteigen, und es drängte ihn danach, auf die gestellte Frage tatsächlich wahrheitsgemäß zu antworten. Doch seine Gedanken waren nichts, was auf dieser Hochzeit Platz hatte.
"War es nicht schon immer so, dass manch einer von den Göttern mit einer schönen Frau begünstigt wird?"
Oftmals jedoch waren diesen Geschichten bedauerlicherweise kein günstiger Ausgang beschieden, und Gracchus fragte sich, welches Ende ihn an der Seite dieser schönen Frau noch erwarten würde.
"Doch müsste ich die Sinne der Unsterblichen deuten, so möchte ich behaupten, dass der Dienst in ihren Tempeln sicherlich ein gewisses Maß an Wohlwollen bei hnen hervorruft. Zumindest hoffe ich dies, was sie tatsächlich sagen, dies wird durch das zeremonielle Opfer noch herauszufinden sein."