Varus schüttelte entschieden den Kopf und fühlte an Arrias Stirn und im Nacken, an Händen und Armen.
"Du bist kalt wie ein Stein, nur deine Stirn ist heiß, Arria. Du warst doch nicht zu leicht bekleidet draußen? Wirst du denn krank werden, Kind?"
Er musterte sie besorgt, ließ sie dann jedoch los, um auf ihre Worte einzugehen.
"Es gibt nichts zu verzeihen, Arria. Auch wenn mir deine Mutter nie einen Sohn geschenkt hat, so liebe ich dich trotzdem. Vielleicht war es meine Erziehung, die ich falsch machte, indem ich mir stets einen Knaben wünschte und beinahe einen in dir sah. Ich hätte dir von Anfang an eine Anstandsdame zur Seite stehen lassen müssen, aber dazu ist es nun zu spät. Und meine Befürchtung, dass dich aufgrund deines Verhaltens niemand liebenswert finden könnte, haben sich schließlich auch nicht bestätigt, schließlich gibt es da einen gewissen Iulier."
Varus zwinkerte seiner nicht gut aussehenden Tochter zu.
"Es ist also meine Schuld, dass du so bist, wie du bist, wenn man es so sieht. Ich möchte dich nicht bitten, dich zu ändern, dafür ist es zu spät. Ich möchte dir lediglich ans Herz legen, dich wie eine römische Dame zu verhalten, wenn Cinna und Marcia in der Nähe sind. Es gibt sicherlich schon genug Spannungen zwischen ihm und mir; ich möchte nicht noch eine weitere hinzufügen, weil du deine Worte nicht im Zaum hast."