Bei mir ist nun auch wieder Platz. Entschuldigt, ich war verhindert.
Beiträge von Titus Petronius Varus
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Varus drückte Crispus an sich und klopfte ihm väterlich auf den Rücken, dann schob er den Jungen etwas fort und lächelte.
"Crispus, mein Lieber! Gut gehts es mir. Und dir? Ich hörte von deiner Versetzung zur Secunda - gibt es da einen bestimmten Anlass zu?" -
Sim-Off: Tut mir leid wegen der Warterei, bin jetzt aber wieder voll da.
Varus freute sich sehr, dass Rothar den anderen gezeigt hatte, wer das beste Gespann im Vorlauf fuhr. Nun war es an Dareios, den Zuschauern dies zu zeigen - und er tat es fabelhaft. Den Quaestor hielt es nicht länger auf seinem Platz, er wies seinen Sklaven an, die blaue Fahne zu schwenken, und verfolgte mit Spannung und Aufregung das Rennen. Er hoffte, dass die Ludi Consualia ein Erfolg auf ganzer Linie sein würden, ein Erfolg für die Blauen und ein Erfolg für den Statthalter und ihn selbst. Die Zeit würde es offenbahren.
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Mit Spannung hatte Varus das bisherige Rennen verfolgt. Eine Hand an die Brüstung gelegt, riss er die andere hin und wieder in der Erregung nach oben.
"Ja, lauf Rothar!" brüllte er nun, ehe ihm einfiel, wo er sich hier befand und sich kurz grinsend umsah. Varus räusperte sich und wandte sich, in die Arena deutend, an Meridius.
"Sieht nicht gut aus für die Aurata", bemerkte er neutral und versuchte dann, etwas Hoffnung zu streuen.
"Aber vielleicht kommen sie ja doch noch." -
"Herein!" rief Varus und fragte sich, wer das nun sein mochte.
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Zitat
Original von Lucius Decimus Maximian
Gerade betrat der Einbrecher von neulich nachts die Loge. Maximian lächelte und begrüßte den Petronier mit einem wissenden "Quaestor. Schön dich wieder zu sehen.", hatte er ihm an diesem doch Abend nicht verraten, welche seine Stellung war.Dann wurde ein Opfer für Mars vorbereitet und Maximian hatte sich auf seinen Platz gesetzt. Einen Arm auf die Lehne gestützt, strich er sich über die Lippen, folgte dem Geschehen jedoch nur mit geteilter Aufmerksamkeit und begrüßte zwischenzeitlich die beiden Aurelier und andere Menschen von hohen Ämtern oder hohem Ansehen.
Varus lächelte spitzbübisch uns konnte es nicht lassen, dem Jungen auf die Schulter zu klopfen. Wie gern hätte auch er einen Sohn gehabt, noch dazu einen, der so tüchtig und gescheit war wie Maximian. Er würde dem Legaten selbst auch noch einmal sagen, dass er stolz auf seinen Sohnemann sein konnte, was dieser sicherlich auch war.
"Die Freude ist ganz auf meiner Seite", schmunzelte Varus und erinnerte sich noch gut an ihr Gespräch von neulich Nacht. Da der Junge nun wusste, dass er Quaestor war, ging Varus davon aus, dass er mit seinem Vater über das Missverständnis geredet hatte.
Er lenkte seinen Blick wieder auf das Opfer und wunderte sich, warum das so lange dauerte mit den Auspicien. Naja, wer wusste schon, wo Mars gerade wieder rumhing. Sicher vergewisserte er sich gerade davon, dass die Tempel in Rom nicht auch noch ausgeräumt wurden. Oder aber, er war zu den Vinalia in Rom und suchte die Orte, an denen seine Manneskraft gebraucht wurde. Varus musste grinsen, dann hörte er irgendwo während des Opfers plötzlich jemanden "vivta Veneta" rufen und sah sich nach dem Rufenden um. Tatsächlich, nicht weit von der Tribühne entfernt stand Crispus. Varus' Grinsen wurde breiter.
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Decima Valeria
Castellum Legio IX
CCAA
GermaniaSalve Valeria!
Lange habe ich überlegt, was ich dir schreiben soll. Sein Kind zu verlieren ist sicherlich das schlimmste, was einer Frau passieren kann, aber wie soll ich mein Beileid ausdrücken? Fühl dich auf jeden Fall von mir umarmt und verstanden!
Aber sag, wer ist Livianus? Hieß der Vater deines Kindes nicht Maximian? Ich erinnere mich daran, dass er ein Verwandter von dir war, aber es ist schon so lange her...Die Floralia waren sehr schön, auch wenn ich mir wünschen würde, dass mehr Leute den Göttern Respekt zollen. Vor allem hier in Hispania sind die Besuche in den Tempeln stark zurück gegangen. Vor kurzem habe ich deswegen Iuno ein großes Opfer dargebracht, nachdem Helena am Tag zuvor bereits Mars opferte. Ich hoffe, die Götter können uns törichten Menschen noch einmal verzeihen.
Bald findet hier in Tarraco außerdem ein Conventus des CD Hispaniae statt. Wenn Helena nicht rechtzeitig zurück kehrt, werde ich diesen Conventus leiten. Ich hoffe, die Priester haben eine Erklärung dafür, warum die Gottesfurcht so stark zurückgegangen ist.
Ich wohne jetzt außerdem in Helenas Haus, bzw. dem Haus ihrer Familie. Vater ist in die Politik gegangen und deswegen will er unsere Casa hier in Hispania wieder verkaufen. Da ich aber als Sacerdos meinem CD verpflichtet bin, kann ich hier nicht einfach weg.
Ich werde wohl einmal nach Germania kommen, wenn der Frevler am Mars gefunden, der Conventus abgehalten und Helena zurück ist. Sie möchte mir einen Monat frei geben, um zu Imperiosus und dir zu reisen.
Ich freue mich bereits darauf, dich wieder zu sehen,
Vale bene,
ArriaP.S.: Meine neue Adresse lautet jetzt Petronia Arria, Casa Matinia, Tarraco, Hispania
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Auch Varus langte nun dank seines Aus-dem-Weg-räum-Sklaven an der Ehrentribüne an und begrüßte nacheinander alle.
"Legatus...Iulia Severa.....na, junger Mann?....ah, salve Magister....."Endlich hatte er alle durch, da tauchten schon neue Gesichter auf, die Varus noch nicht kannte. Er stellte sich ihnen mit seinem Namen und seinem Amt vor und wartete ersteinmal ab. Es freute ihn, dass alles wie am Schnürchen lief. Wenn der Zeitplan korrekt eingehalten werden würde, dann mussten bald das Opfer und die Ansprache kommen...
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Auch der Quaestor war inzwischen wieder in Germanien angelangt und ließ sich von Artus, seinem nubischen Sklaven, den Weg durch die Menge bahnen. Leider ging es seiner Verlobten, Decima Alessa, wieder nicht so gut, weshalb sie nicht hier sein konnte. Varus fand das sehr schade.
Bald war er vor der Arena angekommen, wo er sich mit Senator Meridius treffen wollte. Jener war noch nicht da, sodass Varus noch eine Weil warten musste. Zufrieden betrachtete er das bunte Treiben um sich herum, ebenso wie die vielen Stände und Händler, die gekommen waren.
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Varus konnte nur erahnen, was der amtierende Aedil mit diesem Satz meinte. Er hatte viel von Senator Macer in der Amtszeit gehört, doch eher wenig im Vergleich dazu von Helvetius Tacitus. Auf seine Worte erwiderte er nur schmunzelnd:
"Diesen Leitsatz kenne ich nicht. Ich mag dir rhetorisch unfähig erscheinen, dennoch gab ich mir Mühe, all jene Dinge in meine Rede einzubinden, die mir wichtig erscheinen."Dass sie etwas länger geworden war, konnte so kaum vermieden werden, wenn man ordentlich war und alles zusammenfasste.
Und das Käsebrot war - wie er auch gesagt hatte - ein Beispiel gewesen.Sim-Off: Ich werde nun nach Germanien zurückreisen müssen, werde aber hier weiterlesen und auf aufkommende Fragen auch antworten. Petronius Mela wird sie in meinem Namen und mit meinem Avatarbild posten. Alles in allem etwas unkonventionell und nicht gut geplant, das gebe ich zu, aber ich muss und möchte bei den Spielen schon anwesend sein.
Zeitlich gesehen findet dieser Tag auf der Rostra ja vor den Spielen statt. -
"Sowohl als auch", sagte Varus, als Macer die hohen und niedrigen Preise erwähnte.
"Du hast Recht, die ärmeren Bürger kaufen somit ausschließlich nur noch bei den Reichen, die ihre Waren ausgesprochen günstig anbieten können. Doch wenn man eine Zukunftsprognose wagt, wird man feststellen, dass die Preise immer weiter heruntergehen werden, weil die Reichen aufgrund des vielen Geldes der Armen immer reicher werden."Varus schwieg einen Moment, damit sich jeder das Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen lassen konnte, fuhr dann fort.
"Ich möchte, um damit auf deine Eingangsfrage zurückzukommen, Senator, bewirken, dass jede Ware nur zu einem eigens angepassten Prozentsatz verbilligt oder verteuert werden darf. Nehmen wir als beispiel eben benanntes Käsebrot. Die gesetzliche Preisempfehlung liegt hier bei 2.50 Sesterzen. Angenommen, auf dieser Ware läge nun die gesetzlich erlaubte Preisstaffelung von 20%, so wäre der teuerste Preis, zu dem ein Käsebrot angeboten werden darf, 3 Sesterzen. Der niedrigste Preis wären 2 Sesterzen. Natürlich müsste diese Staffelung auf jedes Produkt zurechtgeschnitten werden. Bei einem Mosaik beispielsweise wären 20%, alias 600 Sesterzen in diesem Falle, unangemessen." -
Varus sah den derzeitig amtierenden Aedil nur fragend an. Seine Rede war lang gewesen, das stimmte, aber sie beinhaltete alles, was Varus am Herzen lag und das war seiner Meinung nach wichtig. Wichtig für ihn, aber auch für das Volk, das sich schließlich ein Bild machen musste von dem Candidatus und seinen Plänen.
Dem gewesenen Aedilis antwortete Varus folgendes:
"Aus diesem Grund habe ich nicht einfach alles stehen und liegen gelassen und bin abgereist, werter Senator, sondern habe Vorarbeit geleistet und mich vom Legatus selbst beurlauben lassen.Was den Markt betrifft, nun, betrachten wir uns am Beispiel des einfachen Käsebrots die Preisstaffelung. Man findet hier eine Preisspanne von 1.65 Sesterzen bis zu 2.50 Sesterzen. Manche Kaufleute können aufgrund geschlossener Verträge oder durch den Besitz von Familienbetrieben ihre Preise niedrig halten, während andere gezwungen sind, den Preis noch über die Empfehlung zu heben. Meiner Meinung nach sollte hier eine gesetzliche Preisspanne, angepasst an die jeweilige Ware, eingeführt werden, die solch grobe Preisunterschiede in Zukunft nicht mehr zulässt. Für einen reichen Adeligen mag ein Sesterz mehr oder weniger kaum etwas ausmachen, doch gibt es viele, die jede Münze zweimal herumdrehen müssen, ehe sie sich schweren Herzens dazu entscheiden, sie auszugeben. Was ich damit bezwecken will ist, dass auch ein einfacher Mann sich genügend Brot leisten kann, um zu überleben. Natürlich gibt es die Frumentationslisten, doch seien wir einmal ehrlich: keiner trägt sich gern auf eine solche Liste ein. Niemand wird gern als bedürftig abgestempelt. Daher bin ich der Meinung, dass die Überlegung einer gesetzlich vorgegebenen, engeren Preisspanne als die bisherige, sehr sinnvoll ist."
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"Ich danke dir, Annaeus Metellus", sagte Varus und deutete mit einer Handbewegung an, dass er mit seinem alten Freund später noch reden würde.
"Und auch dir danke ich, Claudius Vesuvianus, für deinen Zuspruch!" bedankte er sich bei dem Claudier, der ihn damals schon unterstützt hatte, wofür Varus sehr dankbar war. Immerhin hatte ihn kaum jemand gekannt und nun kannte ihn kaum eine Handvoll mehr, aber sollte man sich beweisen, wie sollte man bekannt werden, wenn nicht auf der Rostra des Forum Romanum? Er würde sein bestes geben, wie er auch erzogen wurde. Er würde die Ahnen respektieren und die Traditionen wahren, sich ganz dem Volke widmen und dessen Wohl vor sein eigenes stellen.
Wenn man ihn nur eine Chance ließ. -
Sim-Off: Echt? Krasser Zufall, kopiert habe ich wirklich nicht, nicht mal nachgelesen!.
Varus wusste, dass diese Frage kommen würde.
"Nun, diese Frage ist vollkommen gerechtfertigt und gern will ich eine Antwort hierauf geben", sagte Varus und lächelte den gewesen Aedilis an.
"Ich bin überzeugt davon, dass diese Spiele ein Erfolg werden, weil ich nicht nur viel über die Ausrichtung dieser gelernt habe, sondern auch im Vorfeld all das geplant und erledigt habe, was es zu erledigen und zu planen gab. Die Verpflegung steht bereit, für die Unterkünfte ist gesorgt und nun werden nurmehr die Factiones mit ihren Gespannen und natürlich die Gäste erwartet. Natürlich hast du recht, Senator, wenn du von meinem Pflichtgefühl sprichst. Ich bedaure es selbst, nun nicht vor Ort sein zu können, doch ist es nicht eine größere Pflicht, dem Volke Roms weiterhin aufrichtig dienen zu dürfen? Für die Spiele ist gesorgt, alles ist bereit. Was meine Erfahrung im Ausrichten von Spielen angeht, so bat ich euch alle, euch selbst davon zu überzeugen, dass alles reibungslos und zu unser aller Zufriedenheit ablaufen wird."Als Sodalis der Factio Veneta war er mit der Materie nicht vollkommen unbekannt gewesen und der Princeps Factionis der Aurata, der bekanntlicherweise auf der Legatus Augusti war, hatte ihm mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
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Varus stand unter den anderen und schmunzelte. Dennoch war er mit von der Partie gewesen, als die anderen geklatscht hatten. Fragen hatte er vorerst keine - die waren schon aus dem Pbulikum gestellt worden.
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Auch Varus stand in der Menge und klatschte. Mattiacus würde seine Stimme erhalten, nicht zuletzt aus dem Grund, da Livianus sein Patron war. Ihm hatte auch die Rede des jungen Mannes gefallen. Knapp, aber illusionslos.
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Kaum in Rom angelangt, hatte Varus sich auf dem schnellsten Weg in die Casa begeben, sich erfrischt und umgezogen und war auf dem Weg zum Forum Romanum. Dort angekommen, erklomm er die Rostra, räusperte sich und hob die Stimme.
„Volk von Rom, Römer!
Hört mich an!
Manche mögen mich kennen, denn ihr habt mich, Titus Petronius Varus, zum Quaestor Pro Praetore gewählt, anderen hingegen mag mein Name noch immer nicht bekannt sein. Und doch stehe ich heute hier, Dank der Beurlaubung durch den Legatus Augusti Pro Praetore Decimus Meridius, mit dem ich in Germanien eng zusammenarbeitete und einiges lernte wie auch erreichte während meiner Amtszeit. Doch will ich euch nicht mit Berichten meiner Taten in Germanien langweilen. Diese will ich euch später ausführlicher darlegen, wenn die derzeitige Amtszeit vorüber ist und ich euch auch über die Ludi Consualia berichten kann, zu denen in Mogontiacum Wagenrennen stattfinden werden. Die ein oder anderen haben es sicher schon der Acta Diurna entnehmen können, doch möchte ich an dieser Stelle euch alle nochmals persönlich einladen, an den Spielen teilzuhaben und eure Rennställe anzufeuern.
Nun aber zu dem Grund, aus dem ich heute hier vor euch auf der Rostra stehe und das Wort an euch wende. Ihr habt mir eure Stimmen gegeben und somit euer Vertrauen, wofür ich euch herzlich danken möchte. Heute aber stehe ich hier, weil ich für das Amt des Aedilis plebis kandidieren möchte. Meine Arbeit habe ich stets gewissenhaft und ordentlich erledigt. Hieran – und an die bisher geleistete Arbeit der Aediles Purgitius Macer und Helvetius Tacitus – möchte ich nun anknüpfen, indem ich für ebendieses Amt kandidiere und die zweite Stufe des ehrenhaften Cursus Honorum beschreite.
Es ist seit jeher Aufgabe der Aediles, nicht nur großartige Spiele auszurichten, sondern auch die Märkte und Betriebe zu kontrollieren und zu überwachen. Hierin sehe auch ich die größten und wichtigsten Aufgaben desjenigen, der dieses Amt innehaben soll.
Als Besitzer der Taverna Apicia, die vielen von euch als gutes Gasthaus bekannt sein mag, weiß ich um die vielen Dinge, denen man als Betriebsinhaber Beachtung schenken muss, damit alles reibungslos läuft. Auch weiß ich um die Schwierigkeit, mit der man manches Mal nicht an die benötigten Waren herankommt, an die Probleme mit überteuerten Preisen und an den Frust der sich manches Mal in einem guten Kaufmann aufstaut, der sehen muss, das jemand anderer die gleichen Waren zu einem verbilligten Preis, aber in schlechterer Qualität anbietet. Gegen solche Dinge will ich vorgehen, indem ich dafür sorgen werde, dass jedem, der seine Waren zu einem unlauteren Preis anbietet, die gerechte Strafe zukommt. Ich will die Betriebe kontrollieren und überwachen, mit den ansässigen Ladenbesitzern beratschlagen und dafür sorgen, dass der Markt in Zukunft ausgeglichener ist.
Die Mensa ponderaria ist ebenfalls ein wichtiges Element, das nicht außer Acht gelassen werden sollte. So mancher Kleinbetrüger hintergeht den ehrlichen Käufer, indem er seine Maße fälscht. Dafür, dass dies nicht mehr vorkommt, will ich mich einsetzen, indem ich streng darauf achten werde, dass jeder seine Waagen und Maßgefäße eichen lässt. Ich selbst werde diesen Vorgang regelmäßig überwachen und kontrollieren.
Zudem will ich eng mit den Aquarii zusammenarbeiten, die für die Wasserversorgung Roms zuständig sind und denen wir nicht nur die Frischwasserzufuhr verdanken, sondern auch den reibungslosen Ablauf der Wasserwechsel in den Thermen. Ich will mich einsetzen dafür, dass dies auch weiterhin so problemlos klappt, denn wer verbringt nicht gern das ein oder andere Stündchen in den Thermen, abseits des Trubels und der Menge? Eventuell können die Strecken der Aquaeducti weiter ausgebaut werden, sodass noch mehr Häuser mit Wasser, noch mehr Einrichtungen davon profitieren können. Gern will ich mich hierum bemühen und dafür einsetzen, wenn ihr mir nur eure Stimme gebt.
Ganz sicher ausgebaut und verbessert werden können das Straßennetz, die Handels- und Wirtschaftswege in und um Rom. Auch hierfür will ich mich einsetzen, denn als Aedilis plebis sollte das Volk Roms im Vordergrund jeglicher Arbeit stehen. Wer sonst wird von besseren Straßen profitieren, wenn nicht die Händler Roms, denn bessere Straßen bedeuten ein schnelleres Zurücklegen von Wegen und dies wiederum bedeutet mehr Zeit für die Kundschaft, wenn man in Zukunft keine Zeit mehr damit verbringen muss, Schlaglöchern und groben Felsbrocken mit dem Handelskarren auszuweichen.
In Germanien habe ich zu meinem Bedauern nicht viel von den römischen Belangen mitbekommen, doch eines weiß ich ganz gewiss: Wie in Germanien Not am Mann ist, was die Priesterschaft angeht, so ist in Rom Not am Mann, was die Tempel angeht. Wie viele Tempel, so frage ich euch, wurden euch bisher versprochen, ohne gebaut zu werden? Wie viele Tempel sollten renoviert werden, gerieten aber in Vergessenheit? Auch hierum will ich mich kümmern, so ihr mir denn euer Vertrauen und eure Stimme gebt.
Eines der wichtigsten Punkte der Amtsausübung der Aediles, ich sprach sie vorhin an, sind die Ausrichtung der Spiele. Nun, ich kann mit Stolz behaupten, das Versprechen gehalten zu haben, dass ich euch vor meiner Wahl zum Quaestor Pro Praetore gab: Gemeinsam mit dem Legatus Augustus Pro Praetore richtete ich die Ludi Consualia aus. Ich möchte euch an dieser Stelle versprechen, dass diese Spiele ein voller Erfolg sein werden und möchte euch bitten, mich zu wählen, damit meine Kollege und ich, sofern ich gewählt werde, noch einen obenauf setzen können. Der Candidatus Tiberius Vitamalacus kündigte bereits grandiose Veranstaltungen zu den Ludi Romani im September an. Gern möchte ich mich diesen Ankündigungen anschließen und euch wahrhaft unvergessliche Spiele versprechen, zu denen es weder an Gladiatorenkämpfen, noch an Tierhetzen und natürlich Wagenrennen fehlen soll. Bereits einmal plante ich Spiele; wie diese verlaufen werden? Nun, macht euch selbst ein Bild und urteilt nach dem, was ihr sehen werdet.“
Varus verstummte einen Moment und sah mit Stolz erfüllt in die Menge. Ja, er hatte diese Spiele ausgerichtet und als Quaestor gedient. Auch hatte er vieles gelernt, von dem er gedacht hatte, es in seinem Alter nicht mehr zu lernen. Dies hatte ihn selbst erstaunt, zugleich aber mit Stolz erfüllt. Er sprach weiter.
„Nicht zuletzt werde ich mich dafür einsetzen, dass die bedürftigen unter euch so manche Getreide- und Brotration erhalten werden, sollte es nötig sein sogar aus eigener Tasche. Ich werde Türen und Tore für jeden offen halten, der mit mir sprechen möchte, einen Rat sucht oder einfach nur angeregt diskutieren will. Ich werde zu bestimmten Sprechzeiten in der Taverna Apicia anzutreffen sein, um direkten Kontakt zum Volke Roms, zu euch zu haben. Auch werde ich nicht davor zurückschrecken, Hilfe einzufordern oder bei den Zuständigen um Hilfe zu bitten, sollte dies nötig sein. So wie niemand perfekt ist, bin auch ich es nicht.
Ich werde mich für euch einsetzen, so ihr mich wählt. Ich werde dafür sorgen, dass in meiner Amtszeit ein jeder das erhält, was er zum Überleben braucht, dass jeder der ihn sucht, auch einen Rat erhält und dass jeder, der Hilfe benötigt, sie auch bekommt. Ich werde eng mit meinen Kollegen zusammenarbeiten, mich mit ihnen beratschlagen und ihnen ebenso zur Seite stehen wie auch euch.
Volk von Rom!
Ich bin ein Mann der Traditionen und ich möchte helfen, Rom wieder ein Stück weit lebenswerter zu machen, wie es bereits der geschiedene Aedil Purgitius Macer tat. Helft mir bei diesem Unterfangen, vertraut mir und gebt mir eure Stimme.
Ich werde euch nicht enttäuschen.“
Varus ließ die Hand wieder sinken, die er im Eifer des Gefechts erhoben hatte, und lächelte.
„Nun stehe ich euch für Fragen zur Verfügung.“
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"Vielen Dank", entgegnete Varus, nicht ohne einen gewissen Stolz in der Stimme. Immerhin stammte der Wein von seinem eigenen Weingut.
"Die Spiele, ja. Es werden Wagenrennen sein. Alle Factiones bis auf eine haben sich mit je zwei Gespannen gemeldet. Ich hoffe doch, dass diese Spiele ein großer Erfolg sein werden."Sim-Off: Bin "mal eben" in Rom, zu den Spielen aber wieder da.
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Die Frage blieb nicht lange, denn da hatte Varus scho seinen Wein ausgetrunken und verabschiedete sich.
"So. Dann werde ich mal packen gehen und mir einen Platz auf dem nächsten Schiff reservieren. Wir sehen uns, Legat. Vale bene", sagte er, nickte Meridius noch einmal zu und verließ dann dessen Haus.