Die offene Tür starrte Julia die ganze Zeit an. Offen.. offen...
Doch genau so quälten sie die Worte, die Minos gesprochen hatte. Die Lupanare würden sie gerne nehmen. Sie wollte keine Lupa werden! Nein!
Sie zog die Knie an, legte den Kopf darauf und verschränkte die Arme über dem Kopf.
Sie hatte ds Gefühl weinen zu müssen, doch es wollten keine Tränen mehr kommen. Mit geschlossenn Augen und ihre Position nicht ändernd begann sie leise vor sich hinzu summen.
Erst noch ohne Melodie, doch irgendwann wurden die Töne zu einem alten Kinderlied, das sie früher öfters gehört hatte.
Irgendwann döste sie auf dem Boden ein.
Beiträge von Julia
-
-
Julia sank langsam auf den Boden neben der Pritsche.
"Ich will hier weg... Ich will nicht mehr... Ich will hier weg..."
Ihre Stimme war Tonlos, das Flüstern beinahe nur ein Hauchen, nicht verständlich für jemanden, der nicht sein Ohr an ihren Mund hielt, und ihre Lippen bewegten sich kaum.
Den starren Blick hatte sie auf die Tür fixiert und auf Minos, der noch darin stand. Sie spührte einen Klos im Hals und ein Brennen, doch sie hielt die Tränen mit aller Gewalt zurück. -
Julia wich gegen die Wand neben der Pritsch zurück. Doch beruhigt die Wand hinter dem Rücken zu fühlen war sie nicht. Es zeigte ihr viel mehr, dass sie nicht weg konnte.
Sie spührte ein Brennen im Hals, als Minos ihr androhte sie der ganzen Mannschaft zu überlassen. Und Julia wusste nicht, ob es Übelkeit oder Angst war, die das Brennen verursachte.
Sie kämpfte mit sich, und in Gedanken schrie sie immer wieder, dass sie nur ihr selbst gehöre, dass nichts klar sei.
Doch sagen tat sie undeutlich und leise: "Ja, es ist klar." -
Julia keuchte, als sie an ihren aufgeriebenen Handgelenken zurück in die Kammer gezogen wurde. Als sie in Richtung der Pritsche geschleudert wurde, stolperte sie, stützte sich grad so an der Wand ab, um nicht auf die Pritsche zu fallen, und schaute mit pochendem Herzen zu Minos. Diese Bewegung hatte sie an das vor kurzem erst Erlebte erinnert und lies Entsetzen und Angst in ihren Blick kommen.
„Ich... ich...“, war sie versucht zu widersprechen, doch inzwischen glaubte sie zu wissen, dass sie eh nur Schläge dafür bekommen würde. Doch das leise und verächtliche „Pah“ schlich sich noch über ihre Lippen, ehe sie diese fest aufeinander presste und sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. -
Julia schrack zusammen, als auf einmal der Kap'tn vor ihr stand. Als er sie dann noch am Arm packte musste sie an sich halten, um nicht um sich zu schlagen.
"Ich wollte sehen, wie es Koron geht.", meinte sie mit so viel Überheblichkeit in der Stimme, wie nur möglich. "Lass mich los!"
Doch sie glaubte, dass jeder ihr Herz schlagen hören müsste. Es dröhnte ihr schon in den Ohren, und alles in ihr verlangte danch von diesem Mann weg zukommen. Hier weg zu kommen.
Vorallem musste man ihr ansehen, wie verheult auch sie war. Und sie wollte nicht, dass irgendjemand sie so sah, geschweige denn diese Kerle. -
Sie sah Koron aus der Kammer laufen und schlug frustriert mit den Fäusten auf die Pritsche ein.
"Verfluchte Scheiße!"
Julia wollte dem Kleinen hinterher. Sie war schon beinahe zur Tür hinaus, die Koron offen gelassen hatte, als sie in der Bewegung erstarrte. Was, wenn da draußen doch jemand saß? Angst packte sie mit eisigem Griff.
Langsam schlich sie zur Tür und blickte vorsichtig hinaus. Sie konnte auf den ersten Blick keinen erkennen und so ging sie ein, zwei Schritte weiter in die Richtung, von der sie glaubte, dass Koron dort hingelaufen war. -
"Ach, red' nicht so einen Quatsch, dieser Hurensohn hat dich ja förmlich rausgeworfen.", fuhr sie Koron an, ging leicht in die Hocke und packte ihn an den Schultern. "Was hättest du dagegen tun können? Nichts! Also vergiss es! Klar?"
Sie wusste selbst nicht, ob sie es zu dem Jungen, oder zu sich selbst sagte. Beides hätte gestimmt.
'Ja, vergiss es! Vergiss es einfach!', dachte sie nochmal für sich und straffte sich leicht. Doch das war einfacher gesagt, als getan, viel einfacher.
Da bemerkte sie, dass sie Koron noch immer grob an den Schultern festhielt. Rasch lies sie ihn los, stolperte rückwärts zurück zur Pritsche und lies sich auf diese sinken.
"Tut mir leid.", murmelte sie und zog die Beine wieder an. -
"Du kannst nichts dafür.", murmelt Julia, nimmt den kläglichen Rest ihrer Tunika dem Jungen aus der Hand und betrachtet ihn, ohne sonst ihre Position zu ändern.
Nach kurzem inneren Ringen entscheidet sie sich doch dafür es zumindest zu versuchen die Tunika wieder anzuziehen. Es war auf alle Fälle besser, als weiterhin nackt zu bleiben.
Sie stand langsam auf und legte sich den Stoff um. Korons Anwesenheit hatte sie beinahe vegessen
Die Schlichten Holzspieße, die die Tunika an den Schultern zusammengehalten hatten waren zerbrochen und so knotete Julia die eingerissenen Enden nun zusammen. An den Beinen war ein breiter Streifen großteils abgerissen und Julia entfernte ihn mit einem Ruck ganz. Jetzt war die Tunika zwar recht kurz, aber besser als gar nichts. Und den Streifen konnte sie sich auch um den Oberkörper binden, wodurch dort die Risse in dem Stoff nicht mehr so schlimm waren. Sie Knotete die Schultern nochmal auf, band sich den Stoff um den Oberkörper, den Knoten an der Seite und befestigte die Schultern wieder.
Das alles tat sie mit einer stoischen Ruhe und ohne zu reden. Erst als sie fertig war blickte sie wieder zu Koron, sie schien ihn jetzt erst wieder zu bemerken.
"Danke, Kleiner"
Sie versuchte ein Lächeln, was ihr noch nicht mal im Ansatz gelang, doch irgendwann während des Richtens ihrer Tunika hatte sie aufgehört zu weinen. -
Am liebsten hätte Julia ihm "Nichts" geantwortet. Schnell und schmerzlos. Doch dieses eine Wort wollte nicht über ihr Lippen. Sie versuchte es einmal, zweimal, doch alles was sie herausbrachte war ein Krächzen.
"Er... mich... er...", flüsterte sie, ehe ihre Stimme endgültig brach und ein Schluchzen über ihre Lippen kam.
Sie umklammerte ihre Beine mit einem Arm fester, mit dem anderen rieb sie sich wieder und wieder über die Augen. doch die Tränen wollten nicht aufhören zu laufen.
"Verflucht...", flüsterte sie und gab die Bemühungen die Tränen wegzuwischen auf. -
Diese schreckte erst zusammen und ein Schaudern durchlief ihren Körper. Dann richtete sie sich langsam auf. Grob wischte sie sich die Tränen mit den handballen aus dem Gesicht. Sie zog die Beine abermals an und saß nun auf der Pritsche, wie sie vorher dagelegen hatte. Anzuziehen hatte sie nun nichts mehr, doch sie versuchte die Tatsache zu verdrängen.
Mit bemüht normal klingender Stimme fragte sie leise: "Koron, bist du es?" Obwohl sie sich darüber schon längst im klaren war. -
Julia bleibt zurück. Mit zu einem Strich zusammengepressten Lippen, zugekniffenen Augen und zitternd. Ganz langsam zieht sie die Beine an den Körper, schlingt die Arme darum, dreht sicha uf die Seite und bleibt liegen, wie ein Baby im Mutterleib. Tränen des Entsetzen und des Schmerzes laufen ihre Wangen hinunter und ihre Schultern zucken vom stummen Weinen.
-
Julia wollte zuschlagen, doch da schloss sich Achils Hand um ihren Arm. Sie konnte ihn nicht weiter bewegen, sie war einfach zu schwach. Als Achil den Griff verstärkte fiel der Krug mit einem lauten Klirren zu Boden, Julia selbst verzog schmerzvoll das Gesicht und versuchte von dem Hünen loszukommen. Doch es ist zwecklos, er ist einfach zu stark für sie.
Die Panik, die bis dahin nur am Rande ihres Bewusstseins gelauert hatte, überfiel Julia nun mit ganzer Kraft. Ihre Augen weiteten sich und sie mühte sich noch stärker ab wegzukommen. Doch hinter ihr war ohnehinnur die Wand, wo konnte sie noch hin? Was konnte sie noch tun?
Ihr Herz, nein, alles in ihr, krampfte sich zusammen, als sie die Erkenntnis traf: Sie konnte nicht weg! -
Julia bekam nicht wirklich mit, was genau mit ihr passierte. Überall waren Hände, denen sie auszuweichen versuchte. Und die an ihr und ihrer Tunika rissen.
Erst als sie unsanft halb auf der Pritsche, halb an der Wand aufkam, und schließlih auf der Prische landete, konnte sie ihre Umgebung wieder genauer wahr nehmen. Ihr Kopf, der gegen die Wand gestoßen war, und alles andere tat ihr weh. Dennoch griff sie nach dem halbleeren Wasserkrug, der neben der Pritsche gestanden hatte und versuchte sich damit gegen den auf sie zukommenden Riesen zu verteidigen.
Sie leerte das Wasser aus, krabbelte auf der Pritsche ein Stück nach hinten und hielt den Krug vor sich, bereit zu zu schlagen. Das sie quasi nackt war vergaß sie für den Moment, wo sie glaubte eine 'Waffe' in der Hand zu haben. -
Julia konnte sich aufgrund Achils festen Griff kaum mehr bewegen, geschweige denn wehren. Einzig und allein mit ihren geballten Fäusten trommelte sie so fest sie konnte auf Achil ein, doch das schien dieser gar nicht zu bemerken.
Auch glaubte sie langsam keine Luft mehr zubekommen, zu sehr schlugt ihr der Gestank nach Wein und Zwiebeln in die Nase.
Endlich lies seine Rechte ihr Kinn los. Sie riss ihren Kopf zur Seite und schnappte nach Luft. Doch im nächten Moment schrie sie laut und entsetzt. Sie spührte, wie ihre Tunika zeriss und fühlte sich auf einmal noch verletzlicher, als ohnehin schon.
"Lass mich los! Lass mich!", schrie sie immer wieder und schlug so gut und fest sie konnte um sich. -
Sie versuchte sich zu wehren, doch wenn sie nicht ersticken wollte, musste sie schlucken. So hustete sie, spukte und schluckte dennoch einiges von dem Wein herunter.
Der Rest lief über ihre eh schon zerissene Tunika, durchnässte diese und färbte sie rötlich. Das Klirren der Kanne lies sie zusammen fahren und sich noch heftiger wehren durch kratzen und schlagen. Doch nichts half. Dass sie aufgrund des Weines immer noch husten musste machte das Ganze weder einfacher noch erträglicher.
Als Julia dann auf einmal die Lippen hart auf ihren spührte und den ekligen Atem roch überfiel sie ein Würgereiz. Sie presste die Lippen fest aufeinander und versuchte sich von Achil wegzudrehen. -
Julia versucht sich von dem Riesen fort zu reißen, doch dieser ist zu stark.
So dreht sie nur den Kopf beiseite, um dem Wein auszuweichen. Wieso sie das tut weiß sie nicht so genau, sie wehrt sich einfach gegen alles, was Achil macht.
"Nein, will nicht...!", setzt sie an zu widersprechen.
Unangenehme Gerüche steigen ihr in die Nase und sie merkt, dass diese ebenfalls von Achil kommen. Nochmal reißt sie mit beiden Armen an seinem rechten, um sich frei zu bekommen. -
Als Achil den KLeinen förmlich rauswirf und die Tür hinter diesem zukracht hatte Julia entgültig Panik. Unter dem lüsternen Blick weicht sie Schritt für Schritt nach hinten, bis sie gegen die Wand stößt.
Sich vor Ekel schüttelnd beobachtet sie, wie Achil trinkt.
Trotzdem ihr Herz raßt und sie glaubt kaum Luft zu bekommen, zischt sie mit durchdringender Stimme:
"Du bist ein ekliger Bastard!"
Die Wotre verlieren jedoch 'etwas' von ihrer Schlagkraft, da sie noch immer mit dem Rücken an der Wand steht und Achil ängstlich ansieht. -
Die Tür flog mit einem Krachen auf und Julia sprang im selben Moment auf die Beine. Reflexe, die sie sich auf der Straße antrainieren hatte müssen. Die jedoch offensichtlich nicht immer halfen.
Das Lächeln, das sie eben noch Koron schenken wollte, gefror auf ihrem Gesicht, als sie Achil erkannte und dessen Worte hörte.
"Scheiße...", flüßterte sie und sah sich panisch nach einem Versteck um, doch hier drinnen gab es nichts, außer der Pritsche und den vier Wänden. Und.. ja, den Wasserkrug, den Koron ihr gebracht hatte, und den sie halber geleert hatte. Aber ob ihr der helfen konnte?
Ihre Augen huschten wieder zu Achil, der schwer in der Tür lehnte. -
Julia musste arg an sich halten um ein Lachen zu unterdrücken, welches aus ihr herausplatzen wollte.
Ihre Mundwinkel zuckten und sie biss sich hart auf die Zunge um nichts falsches zu sagen.
"Na, wenn das so ist...", brachte sie dann grinsend heraus.
Sie beugte sie zu ihm und gab ihm einen kurzen und sanften Kuss auf die Stirn.
"Danke für das Essen, das Trinken, die nette Gesellschaft und dass du mich losgebunden hast."
Sie konnte nicht anders als lächeln. -
Julia lächelte ihn an und tippte ihm dann leicht gegen die Stelle auf der Stirn, auf die er gezeigt hatte.
"Na wenn du schon von einer Prinzessin geküsst wurdest, hab ich ja gar keine Chance mehr bei dir. Zu schade aber auch!", tat sie enttäuscht.
Doch kurz darauf grinste sie ihn an. Irgendwie glaubte sie, wenn sie einen kleinen Bruder gewollt hätte, hätte er wie der kleine Koron sein sollen.
"Und keine Sorge, ich kann Geheimniss für mich behalten."
Sie zwinkerte ihm zu.