Beiträge von Caius Furius Helios

    Doch dieser Präfekt setzte sich nicht, er war auch nicht in Aufregung und nach Ruhe gab es somit kein Bedürfnis - es war die Eile, die duldete Langsamkeit jedoch nicht.


    "Ich muss dem Kaiser mitteilen, dass der Praefectus Vigilum soeben plötzlich verstorben ist. Desweiteren muss ich ihn nach dem weiteren Vorgehen und dem Kommando der Vigiles befragen. Dürfte das reichen, um eine dringende Audienz herbei zu führen?"

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Er schmunzelte leicht. "Ich werde mich sogleich darum kümmern. Ich denke, es ist so ausreichend. Wenn nichts dazwischen kommt, dann wirst Du noch Ende der Woche dem Ordo angehören."


    Helios nickte dankbar.


    "Das ist mehr als ich erwartet hätte. Ich danke dir nochmals."


    Vielleicht sollte er ihn auf eine Flasche vinum einladen, überlegte er sich indess.

    Wie gut, dass man eine Schwester hatte, von der man umsorgt wurde - Helios brauchte gar nicht zu heiraten, er musste nur die Verehrer seiner Schwester verscheuchen. :D
    Bevor er einen Bissen nehmen konnte, griff er nach der Karaffe mit dem Wein und schenkte sich etwas in den Becher ein.
    Er verköstigte den Wein fachmännisch, ließ ihn in seinem Gaumen spielen und schmatzte dann mit einem Lächeln.


    "Wunderbarer Wein - schmeckt auch unverdünnt sehr wohl. Wo hast du ihn denn bekommen, wird er hierher geliefert?"


    Die Sorte und den Verkäufer musste er sich merken.

    Sogleich öffnete er die massive Tür und trat hinein.


    "Salve, mein Name ist Caius Furius Helios, ich bin Praefectus Castrorum der Vigiles. Ich brauche so schnell wie nur möglich eine Audienz bei unserem Kaiser."


    Den Grund hielt er noch geheim.

    "Ja, und zwar müsste ich dich benachrichtigen, dass ich ein Grundstück besitze und somit in den Ordo Equester erhoben werden kann. Soll das schriftlich geschehen oder wäre es nicht vonnöten und die Ernennung wird auch ohne Schriftstück vollzogen?"


    Man wusste ja nie,
    denn die Bürökratie,
    schlief nie.

    "Ja, sie soll jedoch keine Pandora sein."


    Lachte er über das Kommentar einer erfundenen Frau hinweg und nahm einen kräftigen Schluck.
    Als der Becher wieder die Tischplatte spürte und Helios das kühle Nass im Magen hatte, wandte er sich wieder Gabriel zu.


    "Warst du schonmal verheiratet?"


    Dass er es nicht war, das erahnte Helios bloß, doch die vielen Freungeschichten, er konnte kein Gebundener sein.

    Er umeramte seine Schwester herzlich.


    "Salve, Schwester."


    Und ließ sofort von ihr ab, um das hübsch eingerichtete Zimmer zu betrachten. Erstaunt, als spräche er in Gedanken, entfuhr es ihm.


    "Du hast es wahrlich bewohnbar gemacht, sogar sehr angenehm und hübsch. Kompliment, Schwester."

    Helios lächelte.


    "Welche Besitztümer?"


    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort.


    "Ich besitze nicht viel, so dass es einen Erben braucht. Ich habe nicht einmal ein Grundstück und wenn, dann wird es im Zweifelsfalle dem Staat zufallen. Man könnte es als Dankbarkeit auffassen, wenn nach meinem Ableben alls das, was ich Rom genommen, wieder Rom zufällt. Aber jetzt ist noch nicht die rechte Zeit, um darüber nachzudenken, denn eine Ehe interessiert mich nicht, ich habe noch Zeit - der Dienst geht vor. Und ein Kind, ich wüsste nicht, was ich meinem Sohn außer dem Schwertkampf beizubringen habe. Mit einer umfangreichen Bildung bin ich nicht gesegnet, da schweige ich lieber, anstatt das Falsche zu lehren."


    Er war einfach nicht wie sein Großvater, denn das war ein gebildeter Mann gewesen, der Helios durch Erfahrung und erlangtes Wissen viel auf den Weg gegeben hatte - das zu zitieren befand Helios jedoch nicht für eine eigene Leistung in der Erziehung seiner Kinder, also lieber gar keine, als ein Papagei sein.

    Es war zu dringend, als Helios lange warten konnte. So drängte er sich an der Reihe der Wartenden vor und klopfte.
    Das Klopfen konnte er, auch mit all der Dringlichkeit, nicht übergehen - es wäre zu unhöflich und er nicht so erzogen.

    Zitat

    Original von Appius Silurius Crotilo
    Der Miles salutierte andeutungsweise, schliesslich war ein Praefectus Castrorum ein Praefectus Castrorum, wenn er auch von den Vigiles kam.


    "Deine Männer werden hier draussen bleiben müssen." sagte er und winkte einen Kameraden dazu, der Helios zum Officium des Magister Officiorums bringen sollte.


    Helios scherrte sich nicht um den Ruf der Vigiles und auch das erste Mal, dass er militärisch gegrüßt wurde. Es war hinreichend bekannt, welch eine Meinung man von dieser Einheit hatte, doch dies war für seine Arbeit immer periphär gewesen, im Zenit stand die Nachfolge und die große Lücke, die durch das plötzliche Ableben des Präfektus entstanden war.


    So nickte er und folgte dem Prätorianer zum Magister Officiorum.

    Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten und erschien noch wenigen Minuten auch schon. Da er für gewöhnlich mit seinen Blicken umherstreifte, sah er sie schon am Fenster stehen, winkte jedoch nicht, da es für ihn ein wenig peinlich werden würde - böse Zungen könnten auch denken sie wäre seine Liebschaft oder ähnliches.


    So ging er rein und klopfte an die Tür zu ihrer Habitatio.

    Helios war sofort benachrichtigt worden und kam an, als der Medicus schon eingetroffen war. Dieser wendete sich schon resigniert von dem Praefectus ab und schüttelte leicht den Kopf.


    "Wird er wieder auf die Beine kommen?"


    Fragte Helios sogleich, denn er konnte sich ein so stilles Ableben, besonders eines Soldaten, nicht vorstellen. Ein Präfekt starb entweder an Altersschwäche oder im Kampf, doch hier war weder das eine, noch das andere.
    Der Medicus schüttelte Helios in die Augen blickend das Haupt.


    "Er wandert schon in den endlosen Gefilden des Elysiums."


    Helios Reaktion war lediglich ein ungläubiger Ausdruck. Es konnte für ihn nicht sein und doch, es schien so. Schweigend trat er an den Leichnahm und legte diesem seine Hand auf die Schulter, um sich zu vergewissern, dass der Präfekt nicht doch noch aufwachen sollte. Er blieb regungslos und Helios wandte sich an die Umherstehenden.


    "Der Präfekt wird nicht angerührt. Ich muss dem Kaiser berichten."


    Und damit eilte er hinaus, denn eine Einheit ohne Präfekt, ohne Kommandanten, würde der Kaiser niemals bestehen lassen.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "Ah, Salve Furius Helios," er bot ihm einen Platz an. "Ich habe ein Grundstück für Dich gefunden. Im Süden, in der Näe von Cosentia. Es ist nicht groß, aber dafür bezahlbar. Moment, irgendwo hab ich nen Grundriß. Ah ja, hier," meinte er und legte es ihm hin.


    Er wäre wohl über jedes Grundstück glücklich gewesen, doch das übetraf seine Erwartungen.


    "Ich nehme es."


    Sagte er sofort, ohne sich den Grundriss angesehen zu haben und lächelte.

    "Ich danke zurück."


    Sagte er etwas verlegen lächelnd, denn bisher hatte er keinen Gedanken an einen Erben verschwendet. Wozu auch, denn er hatte nie viel besessen.


    "Zum Einen kann man sich die Entspannung erkaufen, zum Anderen bin ich aufgrund meiner Pflichten doch eingespannt. Um ehrlich zu sein, habe ich eigentlich noch nie das Bedürfnis nach Zärtlichkeiten verspürt, zumindest nicht allzu häufig."

    Die Bedienung nahm Helios durchaus zur Kenntnis, das Zwinkern entging seinem geübten Auge ebenfalls nicht. Doch nachdem Gabriel es mit seinem berüchtigten Grinsen kommentierte, machte er eine entschieden wegwerfende Handbewegung und antwortete in vollem Ernste.


    "Nicht gut genug für mich."


    Er war sehr wählerisch und eine Bedienung kam daher schon von vornherein nicht in Frage. Schließlich sollte seine Frau stark und schön sein - das fand man recht selten.


    "Gut, trinken wir auf mich und diese Geheimnisse, Frauen genannt."


    Sagte er nun doch mit einem kleinen Grinsen gepaart und erhob seinen Becher in die Höhe.

    Die Überraschung stand Helios im Gesicht.


    "In anderen Umständen?"


    Fragte er eher sich als seinen Patron. Doch da dieser still blieb musste es kein Scherz sein oder er etwas falsch verstanden haben.


    "Das ist natürlich wundervoll. Ich wünsche dir einen Sohn, Hungaricus, einen kräftigen Jungen und würdigen Erben.
    Aber die Frauen sind mir fremd, ich bin nicht der Mann für ausgiebige Lupanarbesuche oder eine feste Frau - alleine lebt es sich einfacher."

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "Herein?!" kam es von innen heraus.


    So kam er mit einem leichten Lächeln herein und begrüßte den Quaestor pro Forma.


    "Salve, Matinius Fuscus. Ich komme aufgrund deiner Mitteilung."


    Voller Erwartung nun endlich ein Grundstück besitzen zu dürfen, wartete er ihm in die Augen blickend.