Beiträge von Caius Furius Helios

    Helios, der nur seine Meinung kund tat und keinen belehren oder sonstwie beeinflussen wollte, nickte ruhig. Schließlich hätte man ihn nicht einzuladen brauchen, wenn er nur still rumsitzen musste.


    "Ja, das hoffe ich. Die Maßstäbe werden bei uns ja anders gesetzt."


    Und nun wartete auch er auf die Meinung seines Vorgesetzten.

    "Gut, dann schließe ich mich euch an und honorieren das Tauziehen."


    Sagte er nun resignierend, lächelte jedoch ein wenig.
    Doch dann wurde er wieder ernst.


    "Ich sehe es anders.
    Wenn man eine Phalera ausschließlich für einen Kampfeinsatz bekommt, dann wird ein Soldat der Stadteinheit niemals eine bekommen. Ich kenne zumindest keinen einzigen, der für das Löschen eines Feuers oder die Verhaftung eines Verbrechers jemals eine Phalera erhalten hat.
    Die Männer kommen sich dann wohl allmählich als Feiglinge vor, wenn ihre Kameraden an den Grenzen kämpfen und mit Auszeichnungen bestückt nach Hause kehren. Was hat ein Mann der Stadteinheiten schon vorzuweisen, wenn er nach Hause kommt?
    Mann muss bedenken, dass die Legionen an der Grenze kämpfen, wir hier. Wenn dort eine Phalera nach einer Schlacht vergeben wird, so sollte man es nicht mit unserer Situation vergleichen, denn hier ist so ein Einsatz fast gänzlich unmöglich und eine Phalera für die Männer hier nur eine Utopie.
    Die Legion hat das Ansehen, den Ruhm, warum sollen sie noch das Recht für die Verteilung der Phalera erhalten? Das führt die Männer doch von den Stadteinheiten zu der Legion, nichts anderes wird geschehen. Unser Werben wäre umsonst."

    Zitat

    Original von Nero Achillus
    Nero bemerkte das noch eine weiterer Bewerber das Büro betrat und sofort lossprach


    Sim-Off:

    Hallo, jemand da ?


    Sim-Off:

    Entschuldige, normalerweise bin ich schneller. =)


    "Du bist also Peregrinus?"


    Da er keinen Widerspruch erwartete, schrieb er dies auf.


    "Bist du straffällig geworden, vielleicht auch noch verurteilt? Du gehst keiner anderen Tätigkeit nach?"

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Er nickte bestätigend. "Ja, Germania hat einiges zu bieten, wenn auch sicher auch die anderen Gebiete nicht schlecht sind. Aber Du hast Recht, in Italia noch etwas zu bekommen, gar zu erschwinglichen Preisen ist fast schon utopisch." Einen Moment schwieg er nachdenklich und machte sich dann einige Notizen, ehe er dem Mann ihm gegenüber eine leere Tabula und einen Griffel reichte. "Wenn Du so freundlich wärst mir hier den Betrag aufzuschreiben, den Du bereit bist auszugeben, werde ich versuchen etwas Passendes für Dich zu finden, auch wenn ich nicht zu 100% garantieren kann, dass ich Erfolg haben werde und ich wohl ein, zwei Tage brauchen werde."


    Es war zwar ein Versprechen, dass eine Erfüllung offen ließ, doch besser, als ohne Land zu bleiben.
    So nickte Helios ihm zu und überlegte. Der patron hatte ihm gesagt, dass es auch noch möglich wäre irgendwo Land zu einem üblichen Preis zu erstatten, daher wollte er nicht gleich den Maximalbetrag angeben.


    "Ich würde den durchschnittlichen Marktpreis, also 5000 Sesterzen dafür aufbringen können. Falls dies überhaupt nicht gelingen sollte, so wäre es auch für 6000 Sesterzen möglich."


    Er hoffte, dass der Quaestor etwas damit anfangen konnte und nicht noch mehr verlangt werden würde.

    "Besonders die in Italia stationierten Männer hättest du wohl an deiner Seite. Viele haben sicherlich noch gar keine Feuerprobe im Gefecht, auch wenn sie sich geschworen haben Rom zu beschützen. Und je länger sie warten müssen, desto hungriger sind die einen, die anderen des Alltages überdrüssig.
    Eine Mentale Sache war es schon immer."


    Und er selbst dachte niemals anders. Es war Zeit für Eroberungen, denn die Männer warteten, zuckten und wollten sich beweisen.
    Man war von Natur aus niemals ein Held, man musste sich nur zum Helden machen - durch Kriege ging das schnell und gut.

    "Würden wir das dann wiederum honorieren? Schließlich bekäme man dann zwei Preise."


    Was Helios nicht so ganz zusprach, genügte doch im Zweifelsfalle eine Phalera für einen Soldaten, ein wenig Geld für den Zivilisten. Doppelt kassieren sollte dennoch keiner.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "Mhm," meinte er und sah auf die Liste. "Ich nehme an, Du hast mit ihm bereits über diese prekäre Lage gesprochen, ja?" Anderes hatte er auch nicht erwartet. So nahm er eine andere liste zur Hand und überprüfte diese. Dann sah er seinem Gegenüber wieder ins Gesicht. "Mhm, vielleicht lässt sich ja doch was machen. Sag, hast Du Dir bezüglich eines möglichen Landbesitzes bereits GEdanken gemacht, in welche Richtung das Land sein sollte? Wo gerne und was?"


    Helios nickte.


    "Ja, wir haben darüber gesprochen und er ist der gleichen Ansicht - es gibt einfach zu wenig Land."


    Die Frage, ob er Präferenzen setzte, war überraschend, wies sie doch auf eine Lösung hin, zumindest auf ein Engagement ihm zu helfen. Da hatte er aber andere, vermutlich falsche, gerüchte über den in Lethargie verfallenen Kaiserhof gehört.


    "Ich habe mir keine Gedanken gemacht, doch es sollte gutes Land sein, keine Wüste. In Italia ist Land wohl schwer zu bekommen, daher wäre ich auch mit Achaia und etwas im Norden Afrikas zufrieden, solange es nur nicht einen astronomischen Preis besitzt. Germania soll auch ziemlich fruchtbar sein."

    Über das Klientelwesen? Helios lächelte sogleich.


    "Dann gehöre ja ich, der sich nichts aus Politik macht, nun wohl zu deiner persönlichen Politik."


    Er nahm wieder eine Köstlichkeit und ließ sich seinen Becher nachfüllen.


    "Wenn man es so betrachtet, dann wird auch im Militär Politik gemacht. Etwas befremdlich für mich, der ich doch das Band zwischen diesen beiden Machtfaktoren noch nie so gesehen habe.
    Wird denn im Senat oder in der "Politik" über mögliche militärische Aktionen gesprochen?
    Ich habe mich zwar den Vigiles verpflichtet, doch am liebsten ist mir immer noch das Schwert und eines Tages, wenn es mir vergönnt ist, würde ich auch im Falle eines Krieges zur Waffe greiffen und gegen die Feinde Roms anstürmen wollen."


    Die Parther waren die ersten, an die er da dachte. Dacien war, wie er gehört hatte, auch sehr aufmüpfig und protestierte gegen die Herrschaft Roms.

    Auch wenn er dem Praefectus Vigilum nicht gerne widersprach, war er jedoch anderer Meinung und wollte es kundtun - dafür gab es ja Besprechungen.


    "Ich würde eine der drei Disziplinen nicht durch das Tauziehen ersetzen wollen. Es wäre sicherlich ein Spektakel, doch es wäre nicht die Leistung eines einzigen und ich wüsste auch nicht wie man es honorieren könnte. Jedem den ersten Platz aus der Mannschaft zu geben halte ich für übertrieben."

    Einen Waffenlauf könnte man auch ausrichten, die Differenz zwischen einem normalen Lauf ist auch nicht so groß.


    Meinst du, dass diese Zusatzdisziplin des Tauziehens nur der Unterhaltung dient und nicht entsprechend, wie die anderen, entlohnt werden soll?"

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Er hatte es durchaus nicht als Scherz gemeint. Bekam man in dem einen, in diesem Fall staatlichen Laden, keine Waren, ging man zu dem Anderen, in dem Fall Privaten. Die Äusserungen des Mannes entlockten ihm ein leichtes Augenbrauen hochziehen, ehe er wieder neutral an die Sache ran ging. "Das ist richtig. Auch der Staat hat nicht unbegrent Land zu verschenken oder verkaufen. Dies wird wohl nur unter gewissen Voraussetzungen wieder geschehen, die momentan nicht gegeben sind. Einen Augenblick," meinte er und suchte eine Liste heraus, die er im Rahmen einiger Recherchen schon ziemlich zu Anfang seiner Quaestorenzeit gemacht hatte, da auch er sich damals dieser weiterführenden Landfrage im Rahmen seines nächsten Zieles gegenüber sah.
    "Nun," meinte er, nachdem er die Liste gefunden hatte. "Darf ich fragen, wer Dein Patron ist?" Vielleicht stand er darunter und er konnte ihm nahelegen diesen noch einmal drauf anzusetzen. Falls nicht, gab es vielleicht dennoch Verbindungen.


    "Mein Patron ist der ehrenwerte Senator Vinicius Hungaricus."


    Dass der Quaestor ihm womöglich nahelegen wollte, dass der Patron doch genug Ländereien besaß, ahnte er bereits, wartete jedoch eine Erwiderung ab, denn er wollte nicht vorschnell handeln. Man wusste ja auch nie, was der Gegenüber nun wirklich ausdrücken wollte. Zumindest hatte Helios Probleme mit diesen Deutungen.

    "Ich werde dir berichten, wenn ein Termin feststeht."


    Die Vorfreude war dem Patron schon sehr deutlich anzusehen.


    "Nun, fie Politik wäre für mich ein Pflaster voller Scherben - ich mag sie nicht. Ich wäre zu direkt, würde zu nbedacht und impulsiv sprechen, mich sogleich um alles reden, was ich besitze.


    Wie meinst du das, das die Politik außerhalb entschiden wird? Meinst du damit Gespräche mit dem Kaiser oder geheime Treffen mit Gleichgesinnten?"

    Es beruhigte ungemein, wenn man gesagt bekam, dass sich das schon regeln würde.


    "Ich danke dir für die Unterstützung."


    Dann nahm er eine der Köstlichkeiten und ließ es sich munden. Köstlich war es, sehr bekömmlich. Zufrieden nickte er, als der Patron zum Angenehmen schritt.


    "Oh, ich kann mich nicht beschweren. Von Stillstand oder Lethargie ist bei den Vigiles nicht die Rede, wobei ich das wohl zu sehr auf mich beziehe - ich habe viel zu tun. Wir planen in Zusammenarbeit mit den Cohortes Urbanae Militärwettspiele abzuhalten, ich lasse Reperaturen an den Unterkünften durchführen, fertige meine Berichte an, erstelle Listen und werde mich noch mit Werbemaßnahmen auseinander setzen.
    Und was machst du zur Zeit, außer der ehrenvollen Aufgabe für das Volk im Senat zu sprechen?"

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    Original von Manius Matinius Fuscus
    Aufmerksam lauschte er den Worten und legte sich nachdenklich die aneinandergelegten Zeigefinger ans Kinn. "Mhm, bei wem hast Du es bereits versucht?" fragte er dann und suchte schnell in seinem Gedächtnis die Liste derer ab, die ihm da vielleicht eher behilflich sein konnten. Er selber verfügte zwar auch über einige Ländereien, aber letztlich gehörte nur eines wirklich ihm, da er ja die anderen Vier in Verwaltung für Rediviva Helena hatte, die ja eine Weile ins Exil gegangen war.


    Bei wem er es versucht hatte? Helios dachte, dass dies nur ein Scherz sei, da ein zukünftiger Ritter wohl nicht wie ein Bettler von Domus zu Domus gehen würde, um nachzufragen ob man ein Grundstück verkaufe.


    "Ich habe Erkundigungen eingeholt. Und es scheint, als hätte Rom kein Land mehr zu vergeben, die Privateigentümer verlangen zudem den doppelten Wert eines Grundstückes und ich will keine Wüste für 7000 Sesterzen kaufen müssen. Kaufe ich gutes Land, so zahle ich das Dreifache, schlechtes Land, so das Doppelte. Wie soll ich da jemals die Grundvoraussetzungen erfüllen?"


    Der Quaestor fungierte in diesem Moment wohl auch als Ventil, wie es sein Patron schon aushalten musste.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Einen Augenblick musste er warten, ehe man ihn einließ. "Salve Furius Helios," gut das man seine Leute hatten, die einem sagen konnten, wen man da vor sich hatte. "Was kann ich für Dich tun?"


    Helios, überrascht woe gut der Quaestor informiert war, kam herein und begrüßte diesen erst einmal.


    Salve, Matinius Fuscus."


    Und kam schließlich zu seinem Anliegen.


    "Ich bin hier aufgrund deiner Mitteilung. Und ich muss sagen, dass sich das Problem des Grund und Bodens nur sehr schwer bis gar nicht beheben lässt. Nirgends wird Land angeboten und die Eigentümer verlangen Unsummen für ihre Ländereien - mir scheint dies gar eine ausweglose Situation zu sein."

    Helios nickte nur bezüglich der Äußerung des Prätorianers.
    Schließlich hätte er gleich gegenfragen können, wann man denn das letzte Mal einen Soldaten beim Ringen antraf. Auf den Stuben ging es nicht, auf dem Exerzierplatz wurde marschiert.
    So hatte ein Soldat, seiner Meinung nach, nur noch eingeschränkteren Zugang zu einem Gymnasion als ein Zivilist.