Beiträge von Caius Furius Helios

    Stillschweigend nahm er dies entgegen und war gennötigt wiederum ein paar Augenblicke verstreichen zu lassen, bis er antworten konnte.


    "Du hast vollkommen recht, Praefectus, im Militär ist die Hierarchie und ihr absolutes Wesen präsenter als sonstwo. Und dennoch, er ist ein Tribun wie ich und mir hierarchisch nicht vorgesetzt. Dies wollte ich damit zum Ausdruck geben.
    Aber wenn du es mehr als Zusammenarbeit siehst, werde ich es akzeptieren müssen und den Befehl so ausführen, wie du verlangst."


    Er hatte also kapituliert. An seiner Einstellung hatte sich nichts geändert. Er war pikiert, verärgert, verletzt, aber er würde es hinnehmen und das alles runterschlucken müssen. So war es nunmal. Und als ehemals Geduldeter, ohne Bürgerrecht und Namen, hatte er damit wohl mehr Erfahrung als irgend jemand im Stab.


    "Und wohin will sich Iunius versetzen lassen?"


    Fragte er, obwohl es ihn nicht sonderlich interessierte, aber dem Gesprächsfluss zuträglich war.

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Ja bitte."


    Nach der den Sitten und Gebräuchen folgenden Formel, trat Helios ein und schloß die Tür hinter sich. Militärisch grüßend kam er auf den Praefectus zu.


    "Salve, Praefectus. Ich muss mit dir reden."


    Fing er an und legte sich innerhalb einiger weniger Augenblicke die Worte zusammen. Es durfte nicht zu harsch klingen, schließlich sprach er mit seinem Kommandanten, aber es musste wiederum seinen Ärger darüber verdeutlichen. Schließlich war in gewisser Hinsicht seine Ehre verletzt worden.


    "Es geht um Folgendes:"


    Es war besser gleich auf den Punkt zu kommen, denn das war im Militärwesen so üblich. Die Politik war da ganz anders.


    "Noch vor einiger Zeit hast du mir die Aufgabe übertragen den Bau eines Getreidesilos, also eines horrea, zu überwachen und zu koordinieren. Dazu eignete ich mir die Fertigkeiten durch ein ergiebiges Selbststudium an und lud auch die verantwortlichen Vorarbeiter in mein Officium, um über den Bau zu sprechen. Kurzum, ich habe mich redliche bemüht deinen Erfordernissen und denen, welche der Bau mit sich hat, zu genügen.
    Deinen Rat befolgend suchte ich also heute den verantwortlichen Centurio auf, um mit diesem die Baustelle zu besichtigen. Jener teilte mir jedoch mit, nachdem er nicht erschienen war und ich selbst bei ihm vorstellig werden durfte, dass er nicht mehr dafür zuständig ist, sondern eine Ausbildungscenturie unterstellt bekommen hat. Gut und schön, das war zwar ein Hindernis, aber es tangierte mich nicht insoweit, wie seine kürzlich folgende Erklärung, dass mein Zuständigkeitsbereich nun von einem anderen Tribun übernommen wurde.
    Ich las dies auch am Aushang und bin verblüfft, Praefectus, dass ich einem - mit Verlaub - Jüngling zuarbeiten muss. Dies...kränkt mich. Ich hoffe du kannst das verstehen."


    Nun wurde es doch sehr ausgiebig. Er musste wohl doch an der Kürze ein wenig feilen, aber sein Gemüt war hitzig und er hatte großen Bedarf sich mitzuteilen.

    Helios machte keinen Hehl aus seiner Missstimmung und fand sehr schnell harsche Worte für die Wachen und Stabssoldaten in der Principa auf dem Weg zum Officium des Kommandeurs.


    "Lasst mich durch!...Nein, ich bin nicht angemeldet und ich brauche das auch nicht!...Fass mich noch einmal an und ich breche dir den Arm!"


    Klang es durch die Räume, bis er schließlich vor der Tür des Präfekten stand und höchstselbst anklopfte.

    "Gut, dass ich das so zeitig erfahre!"


    Wollte er schon lospoltern, als er sich wieder selbst ermahnen musste. Dieser Mann konnte doch nichts dafür. Also warum auch das Rumbrüllen?


    "Gut, dann wünsche ich dir noch einen guten Dienst. Vale."


    Und damit schritt er endlich aus dieser Unterkunft, blickte wütend zur ägyptischen Sonne, die erbarmungslos auf ihn schien, und stampfte in die Richtung des Praetoriums.

    Zitat

    Original von Quintus Fabius Vibulanus
    >Ave, Tribunus.<


    sagte Vibulanus der gerade vom Campus kam zu dem Vorgesetzten, der in der Tür zu seiner Stube stand.


    >Hat man dich noch nicht informiert? Es kam ein neuer Schwung Probati herein, weshalb man mir eine Ausbildungscenturie zugewiesen hat. Jemand aus der Reiterei übernimmt soweit ich weiß meine Aufgaben.<


    Sichtlich verärgert wurde aus den ovalen haselnussbraunen Augen des Tribuns kleine schwarze Schlitze.


    "Das ist mir scheissegal, du hättest mich informieren sollen."


    Raunte er zurück.


    "Und wer ist nun der Neue aus der Reiterei?"


    Auch noch Reiter, das fehlte ihm ja noch...

    Wie von Innen gerufen, trat er ein und lächelte ein wenig.


    "Salve, Centurio. Entschuldige die Störung. Mein Name ist Caius Furius Helios, ich bin der neue Tribun."


    Was für ein Tribun, konnte sich der Centurio schon denken. Wie ein Jüngling, der ambitioniert der Politik frönte, sah Helios nun nicht aus.


    "Mir wurde die Oberaufsicht über das Bauprojekt übertragen, welches du als Bauleiter zu leiten hast. Deshalb bin ich hier. Kannst du mir etwas darüber berichten? Ich habe noch keinerlei Informationen."


    Eigenmächtig setzte er sich schonmal. Er war ja der Ranghöhere.

    Natürlich hätte er den Cneturio zu sich bestellen können, er hätte genug Sklaven gehabt, um diese auf einen Botengang zu eben jener Stube zu schicken. Aber Helios war kein Mann von Bequemlichkeiten, er schätzte sie, doch mied er sie zugleich. Seiner Meinung nach schwächte so etwas den Geist und Körper, überschwänglicher Luxus war das Übel jeder Zivilisation. Man nahm nur mal Babylon oder Ägyptus, alle gingen sie unter und bevor sie das taten, waren sie sich zu bequem, um alleine auf die Latrinen zu gehen. So war er nicht und wollte auch nicht so werden.
    Also stand der Tribun schon früh am Morgen des nach dem Gespräch mit dem Praefectus folgenden Tages. Und er klopfte an, stark, wie ein Mann und kein Mädchen.

    Na toll, wieder nur administrative Aufgaben, aber was wollte er denn schon erwarten? Er war schon nicht mehr der Jüngste und seine wirkliche Zeit als Soldat lag schon ein paar Jahre zurück.


    "Wenn du mich hierfür brauchst, Praefectus, werde ich diese Aufgabe selbstverständlich übernehmen und nach bestem Wissen und Gewissen auch ausführen."


    Entgegnete er, wie man es wohl auch zu erwarten hatte. Die Aussicht auf eine eigene Cohorte war zwar ein Vertrauensbeweis, doch die vorweg genommenen Worte, er müsse sich beweisen, kränkten ihn schon ein wenig. Aber auf der anderen Seite konnte er diesen Schritt auch gut verstehen, er hätte nicht anders gehandelt bei einem Ehemaligen wie ihm selbst.

    Während der neue Tribun ein vermutlich reges Gespräch mit dem Kommandanten hatte, bereitete seine erfahrenste und älteste Sklavin, Drogba, alles vor, damit der Herr zufrieden und mit einem wohligen Gefühl von Zuhause hier hinein trat.
    Der letzte Tribun, der dieses Haus besessen hatte, war ein Anhänger griechischer Kultur, wie man unschwer erkennen konnte. Ein wahrer Goldgriff für Drogba, war ihr Herr doch vor seiner "Romanisierung" noch ein waschechter Grieche gewesen. Ein paar Handgriffe hier, ein paar Handgriffe dort und schon würde er sich wie in Athen fühlen. Zwar wusste sie, dass er Athen nicht gerade hoch schätzte, da Sparta ja immer ein wenig mit Athen in Klinch lag, aber das würde ihn dennoch nicht so stören, wie arabische oder ägyptische Einflüsse, auch wenn er diesen offen stand.
    Sie musste anfangs ein wenig rumexperimentieren und die Grenzen des Furiers austesten...


    Die Stabsoffiziere einer Legion genießen besondere Privilegien. Das zeigt sich auch an ihren Unterkünften, die sich sehr von denen der einfachen Soldaten und Mannschaftsoffiziere unterscheiden. Ihnen stehen eigene Häuser zur Verfügung, die wenig mit der sonstigen Kasernenbebauung gemein haben, sondern stattdessen sehr stark den typisch römischen, städtischen Atriumhäusern ähneln. Wie bei diesen gliedern sich fast alle Räume um ein zentrales atrium, mit im Boden eingelassenem Wasserbecken (impluvium) und einer damit korrespondierenden Dachöffnung (compluvium). Auch die weitere Raumnutzung, mit z. B. fauces (Eingangsbereich), tablinum (Wohnraum), triclinium (Esszimmer) und cubiculum (Schlafzimmer), gleicht der ziviler Stadthäuser. Jedem Tribun steht ein eigenes Haus zu, in dem er zusammen mit seiner Familie und dem Hauspersonal wohnt. Die Tribunenhäuser befinden sich an der via principalis und zwar auf der Straßenseite, die der principia gegenüber liegt.


    Das ist das Haus von Tribunus Angusticlavius Caius Furius Helios.


    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Nun, dann hat anscheinend jemand vergessen dir diese Benachrichtigung zu senden. Wie dem auch sei, ein Hafenaufseher als Tribun, mal was neues. Am besten wäre es wohl dich dann in den administrativen Aufgabenbereich zu tun, außer du hast irgendwelche besonderen Präferenzen was dein Aufgabengebiet angeht. Wir haben hier genug zu tun an Arbeit wird es dir sicher nicht mangeln."


    Sim-Off:

    hierbei ist ja auch die Frage nach deiner Zeit in RL, was geht :)


    Helios wusste nicht, ob er bei diesen Worten eher lachen oder weinen sollte.


    "Praefectus, ich hatte nicht immer den Posten des Hafenpräfekten von Tarraco inne. Meine Vita erstreckt sich von der Zeit bei der Classis Misenensis, über meine Zeit als Centurio und Praefectus Castrorum der Vigiles bis hin zum Comes in Hispania Tarraconensis."


    Da dies jedoch kein gelungen nach oben geschwungener Werdegang war, musste er wohl noch einiges erklären.


    "Mit meiner Gesundheit steht es jedoch nicht zum besten, musst du wissen. Doch ich bin ein erfahrener Soldat und werde dir stets mit meiner Erfahrung und Fertigkeiten zur Seite stehen."


    Dass dieses Amt wohl sein letztes sein würde, es ihm überhaupt wohl als Auszeichnung für seine lange Dienstzeit gegeben wurde, wusste er selbst. Heutzutage waren Tribune jünger und die älteren, nun ja, diese hockten nur im Kastell rum und organisierten Tag und Nacht.


    Sim-Off:

    Naja, ich muss mal schauen. In der nächsten Zeit geht es nur am Wochenende, wenn überhaupt.

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Ahja der verschollene Tribun. Du kommst spät. Setz dich doch bitte und erzähle mir ,was du bis dato so getan hast."


    Er konnte nämlich werder noch mit dem Namen noch mit der Gens irgendwas anfangen.


    "Verschollen?!"


    Fragte er etwas verwundert und blickte sich um. Warum verschollen?


    "Ich bin mir nicht bewusst, warum ich weder spät noch verschollen bin. Sobald ich meine Ernennung in der Acta Diurna gelesen habe, bin ich aufgebrochen. Und die Reise ist auch ohne größere Verzögerungen vonstatten gegangen."


    Versuchte er zu erklären und setze sich, wie ihm angeboten wurde.


    "Nun ja, ich war Praefectus Portuensis in Hispania. Die Bewerbung um dies Amt habe ich jedoch vor etwa einem Jahr kund getan, nur gemeldet hat sich bis dato niemand bei mir."

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Man ließ ihn herein:"Was kann ich für dich tun Büger?"


    Helios vermied es militärisch zu grüßen, hatte er doch noch keine Rüstung an, sondern verneigte sich ein wenig der Förmlichkeit halber. Der Mann vor ihm war ein Unbekannter.


    "Salve, Praefectus. Mein Name ist Caius Furius Helios und ich bin der Weisung unseres Imperators gefolgt und hierher gereist. Ich wurde zum Tribunus Angusticlavius dieser Legion ernannt."


    Lies er sogleich verlauten, um auf den Punkt zu kommen und wartete die Reaktion seines Gegenübers ab.