Beiträge von Caius Furius Helios

    Zu seiner Zufriedenheit brach das Feuer nicht auf andere Gebäude über, nur dieses war nicht mehr zu retten.
    Auf einen starken Windstoß, der das Feuer hätte weitertragen können wollte keiner warten, besonders nicht er. Nach etwa einer halben Stunde erblickte man die ballista mit dem dazugehörigen Stein.
    Sofort eilte Helios heran.


    "Spannen und vorbereiten."


    Die Männer waren flink und so war nach einigen Minuten alles fertig.


    "Alle Mann weg vom Haus, sofort!"


    Schrie Helios über den Platz. Als sich nun keiner in der Nähe aufhielt, so hob er seine Hand.
    "Los!"
    Sie schnellte runter und die ballista kam in Bewegung, der Stein wurde direkt auf das Gebäude gestoßen, welches er auch sogleich traf.
    "Nochmal laden!"
    Schrie Helios, als das Haus noch stand. Es musste weg, um jeden Preis.
    So lud man nochmal und Helios gab sein Handzeichen.
    "Los!"
    Wieder zerschnitt sein Arm die Luft, als er nach unten schnellte, die ballista schleuderte im selben Augenblick den Stein gegen das Haus, welches nun völlig einstürzte.
    "Nun löscht das Feuer mit den siphones, schnell!"
    Schrie er noch einmal und wies die Abteilung der ballista an wieder in die castra zu gehen, ein paar Sklaven anzufordern, die den Schutt abtragen. Karren mussten auch herbeigeschafft werden.

    Die scalae wurden rasch an das Haus herbeigeführt, mit den pertica stach man in die fenster, um das haus besser löschen zu können.
    Bald kamen die Mannschaften mit den siphones.


    "Eine siphone wird das andere Haus nass machen, sonst fängt es auch noch Feuer!"


    Schrie Helios über den Platz.


    "Die Eimerkette wird nun zu den siphones gebildet."


    Zum Glück waren die Männer gut trainiert und ziemlich rasch auf den Beinen. Helios hingegen, schaute noch einmal zum Dach empor, gab einem Mann ein Zeichen. Dieser lief sogleich zu ihm.
    "Optio? Ihr habt gerufen."
    Helios senkte seinen Blick.
    "Geh zur Castra und rekrutier ein paar Männer und eine ballista ab, hier wird nichts mehr zu machen sein, das Feuer muss um jeden Preis bekämpft werden"
    Der Mann salutierte und ging ab.
    Helios stemmte die Hände auf die Hüfte und schüttelte leicht das Haupt. Da hatte jemand die Brandschutzmaßnahmen nicht befolgt. Oder es war einfach Brandstiftung, man müsste noch ermitteln.

    Er selbst sah noch drei contubernii kommen und kommandierte sie sogleich ba, nahm sich vier Männer und umrundete das Haus. Dabei entfernten sie brennbare Gegenstande, um dem Feuer die Nahrung zu nehmen.


    "Wir brauchen hier perticae und scalae, sofort, es könnten Menschen drin sein!"


    Er zweifelte zwar, da er selbst in solch einem Feuer geringe Überlebenschancen hatte, doch zur Sicherheit musste man alles tun.
    Das Dach mit den centones abzudecken war sinnlos, das Feuer sprang zu hoch und das Leben einiger Vigiles konnte er nicht riskieren.


    "Wo bleiben die Siphones?! Ihr sollt euch spurten, sonst fackelt das nächstgelegene Haus ebenfalls bald ab!"


    Schrie er einem anderen Contubernium zu und ballte seine Faust dabei.

    Helios`Contubernium erreichte den Schauplatz und er musste erstmal inne halten, sich den Umständen gewahr werden.
    Nach einigen Augenblicken entwickelte er sogleich einen Plan, wandte sich zu den Männern.


    "Los, bildet eine Eimerkette zum nächstgelegenen Brunnen! Los!"

    Helios, der gerade seine calligae beschlug, blickte auf.
    Was? Feuer?
    Seine Augen weiteten sich plötzlich. Er würde seinen ersten Löscheinsatz erleben.
    Sogleich machte er einen Spring von seiner Pritsche und band sich so schnell er konnte die calligae, schrie dabei herum.


    "Mein Contubernium, sofort anziehen! Macht schon!"

    Ein paar Stöhnreaktionen wichen vom Trupp. Jaja, warm waren sie schon, doch zogen sie es vor zuerst abzukühlen, als sich weiter zu erhitzen.
    So setzte sich der Trupp in Bewegung und im Gleichschritt ging es Richtung Castra.


    Helios hatte ein wenig Mühe mit den Männern mitzuhalten, musste er und noch weitere zwei seiner Kameraden doch die Karren schleppen.
    Nun kam er sich wie ein Esel vor, doch die Tatsache, dass es die Muskulatur trainierte, stellte ihn zufrieden.

    Helios kam, wie es üblich war, zu den Latrinen.
    Geschäfte mussten erledigt und zugleich die Kontakte zu den Männern geknüpft werden.
    So unterhielt er sich mit einem Centurio, von dem er glaubte, dass dieser auch Achaier war, eine Täuschung, der kam aus Hispania.

    Helios schritt langsam und in scheinbarer Kontemplation in des Heiligtum jedes Soldaten und sprach.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA!"


    Er verharrte noch eine Weile und machte sich dann ab.

    ...kam Helios, noch in der Seemansuniform, zu den Unterkünften.
    Suchte sich sogleich eine Pritsche aus, auf die er die neue erworbenen Sachen hinlegte.
    Sogleich machte er sich an die Arbeit, säuberte die Uniform, die schon sehr verdreckt war. Zum Glück stank sie nicht nach Salz, wie es die Flottenuniformen taten.
    Doch diesen stechenden Geruch würde er wohl nie los werden, denn er roch selbst noch danach. Ja, er musste sich waschen und machte sich auf die Suche nach der Waschschüssel. :]

    Die Truppe schrie noch einmal.


    "Zu Befehl!"


    Und machte sich daran den Schutt auf die Karren zu laden. In der glühenden Sonne und dieser kaum luftdurchlässigen Uniform war die Arbeit doppelt so schwer.
    Helios schwitzte, denn auf dem Schiff hatte er die leichte Marineuniform, die leicht war, um den Soldaten nicht das Ertrinken zu bereiten.
    Doch nach etwa einer halben hora ward alles erledigt und die Männer standen wieder in Formation. Abwartend blickte man nach vorne.

    Helios salutierte.


    Die Männer konnten nun die immer mitgeführten Hakenstangen und Äxte der Vigiles nutzen. Sicherheit war hier nicht gegeben, man versuchte aus sicherer Entfernung den Anbau zu zerstören, indem man mit den Hakenstangen zustach. Einige Männer trauten sich sogar auf den Anbau und schlugen mit den Äxten ein.


    Nach ein paar Stunden ward die Arbeit verrichtet und die Männer gingen nach unten, abwartend was es für Befehle gab. Der Schutt musste schließlich entfernt werden.

    Ein Blick auf den Mann folgte, er hatte ihm dies zu verdanken. Ach, wären sie auf einem Schiff, Helios hätte es genossen diesen zu verprügeln.


    "Zu Befehl, Centurio."


    Sagte Helios knapp und lockerte erstmal seinen Griff am alten Mann, ließ ihn dann ganz los.
    Zusammen mit den anderen Vigiles, machte er sich in die Wohnung auf, um die Fäßer, Amphoren und sonstiges Zeug wegzuschaffen.
    Mit zwei Mann nahm man sich den Gefäßen an, das andere Zeug wurde auch weggeschafft, zu Freude des Centurios.

    Helios bewegte sich wie ein Gummiball hin und her, als sich der Centurio scheinbar nicht entscheiden konnte welche Befehle zu geben waren.
    Doch der letzte ward gesprochen und der Centurio verstummte.
    Zielgerichtet, mit festen Schritten, ging Helios in den Hof des Hauses, da an der Fassade ja keine Treppe war.


    Oben angekommen klopfte er kräftig.


    "Vigiles, aufmachen!"


    Als sich noch ein paar Sekunden nichts tat wiederholte er es.
    Und nach dem dritten Mal öffnete sich die Tür.


    "Ja? Was gibts?"


    Brummte ein alter, korpulenter, Mann.


    "Ihr...Anbau ist nicht vorschriftsmäßig und sicher gebaut. Es drohen Fassadenteile abzubrechen und Passanten zu verletzen. Es droht außerdem ein Einsturz aufgrun der Amphoren und Brandgefahr, da das Verkleidungsmaterial schlichtes Holz ist. Man ist gezwungen dies abzureisen. Für das Gemeinwohl."


    Der alte Mann stampfte auf.


    "Waaaaaaaaaaas! Du Elender! Möge dein Gewissen dich strafen einem alten Mann wie mir solch Angst einzujagen."


    "Keine Angst, sondern die Wahrheit, alter Mann."


    Sagte er gefühlskalt und ohne jegliche Mimik.


    "O welche Strafen werden dich ereilen, die Götter dich strafen, deine Seele verkommen und auf ewig im Tartaros schmoren! Du Unglücksseliger, mein Herz blutet, siehst du es nicht? Wo soll ich mit meinem Hab hin, was soll ich machen, es auf die Straße werfen? Du siehst, ich habe keinen Platz hier!"


    Der alte Mann schien sich zu vergessen, war in Gedanken versunken, gar apathisch.


    "Alter Mann, entweder du lässt uns unsere Arbeit machen oder du kommst in den Carcer. Entscheide weise, dein Alter sollte dir dabei eine große Hilfe sein."


    Antwortete Helios noch immer unbeeindruckt und ohne Reue.
    Doch der alte blickte weiterhin nach unten.


    "Hoffentlich wandere ich bald ins Totenreich, sehe meine Freunde, die dies alles ziemlich lachhaft gefunden hätten. Zu meiner Zeit hätte man dies einem alten Mann erspart! So bringe mich in eure angenhme Unterkunft, ich habe sowieso nicht mehr lange Zeit das irdische Dasein zu genießen."


    Helios nahm den alten Mann ohne zu zögern am Oberarm und führte ihn nach unten.
    Der Alte weinte, wehrte sich jedoch nicht.
    Beim Centurio angekommen stand Helios stramm.


    "Centurio, dieser Mann hat sich geweigert uns walten zu lassen, entschied sich für den Carcer der Vigiles, als ich ihn zur Wahl stellte in der Hoffnung er würde sich besinnen."


    Der Alte seufzte sogleich und wischte sich eine Träne von der glühenden Wange.

    Helios wollte schon losrennen, doch sein Gehirn wollte was anders.


    "Centurio, entschuldigt, wäre es nicht sinnvoller die Treppe zu nehmen, als an der Fassade hochzuklettern?"


    Sagte er im vollen ernst und stramm stehend, jedoch ohne jegliche Gesichtszüge zu bewegen.

    Ich war wie schon gesagt ein ganzes Jahr auf dieser Mission, durch die ich mich eigentlich verdient gemacht haben müsste. Und dann die organisatorischen Angelegenheiten als Gesandter. Ich würde nur einen Grund dafür wissen. Unser Kommandant war sehr oft und lange abwesend und es gab überhaupt keine Beförderungen. Das ist der einzige Grund, der mir einfällt."


    Sagte Helios noch immer in strammer Haltung stehend.

    Helios kramte zugleich unter der Rüstung seine vita hervor.


    "Bitte, Praefectus."


    Und legte diese dem Kommandanten auf den Tisch.


    Vita


    - ANTE DIEM XI KAL DEC DCCCLV A.U.C. (21.11.2005/102 n.Chr.)
    Nauta - Classis Misenensis
    - NON NOV DCCCLV A.U.C. (5.11.2005/102 n.Chr.)
    Wohnort - Classis Misenensis
    - NON NOV DCCCLV A.U.C. (5.11.2005/102 n.Chr.)
    Probatus - Classis Misenensis
    - ANTE DIEM III NON NOV DCCCLV A.U.C. (3.11.2005/102 n.Chr.)
    Wohnort - Misenum
    - ANTE DIEM III NON NOV DCCCLV A.U.C. (3.11.2005/102 n.Chr.)
    Peregrinus

    Clarus wusste, dass man ihm keinen Platz anbot. War man mal kein Römer, schon fing die Vernachlässigung an. ;)
    Darüber in Gedanken den Kopf schüttelnd fing er an.


    "Ich danke. Wie schon gesagt bin ich Clarus Helios. Ich diene schon sehr lange als Nauta in der Classis Misenensis. Ich bin ein zuverlässiger Mann und nahm vor ein paar Monaten noch an einer geheimen und gefährlichen Mission teil, die ein Jahr beanspruchte. Desweiteren war ich Gesanter der Classis und sprach schon vor ein oder dem anderen Preafectus Castrorum."


    er hielt kurz inne.


    "Ich will ehrlich sein, Praefectus. Ich bin mir sicher, dass ich bei der Classis verkommen werde. Ich bin jung, ich strebe nach Ruhm und Ansehen, doch es ist entmutigend für seine Arbeit nicht belohnt zu werden und schon so lange im Grade eines Nauta zu dienen. Ferner liegt mir nichts mehr an der See und ich will Rom direkt dienen, will nun das andere Extrem kennenlernen. Das Feuer. Ich sehe mich dazu in der Lage und geeignet, bitte um Aufnahme in diese Einheit."


    Er nahm sogleich ein Schreiben hervor.


    "Hier ist die dazu erforderliche Erlaubnis."


    Helios legte sie dem Praefectus vor.


    Original von Aulus Ferrius Theodores

    Folgende Soldaten erhalten mit Wirkung vom
    KAL MAI DCCCLVI A.U.C. (1.5.2006/103 n.Chr.)
    die Freigabe zur Versetzung


    CLARUS HELIOS (ad Cohortes Vigilum)


    Aulus ferrius Theodores
    http://www.imperiumromanum.net…/sigs/clmis-nauarchus.png


    Er hoffte auf den Mann mit so viel Ehrlichkeit keinen schlechten Eindruck gemacht zu haben.