Stirnrunzelnd hat Antonia ihrem Begleiter zugehört, war die Geschichte, dass er sein Gedächtnis verloren hatte doch neu für sie. Andererseits machte nun die Sache mit seinem unehelichen Kind, das er annehmen wollte, mehr Sinn.
Die Schilderung des Lebens als Peregrinus klingt in ihren patrizischen Ohren dann auch noch alles andere als angenehm. Vermutlich war ihr Leben im Vergleich dazu gar nicht so furchtbar, wie sie selbst immer glaubte.
Einen Moment lang sieht sie gedankenverloren auf die blasse Haut, die ihren Handrücken überspannt, wendet ihre Hand, um etwas anzublicken, dem schwere, körperliche Arbeit völlig fremd ist.
Fassen wir also zusammen: Das Leben ist sch.. lecht, egal wer oder was man ist.
Aufmunternd zwinkert sie ihm zu, bereitet ihr der ernste Tonfall des bis dato so fröhlichen Flaviers doch ein wenig Sorgen. Schließlich fasst sie ihn bei der Hand und zieht den Patrizier ein Stück weit mit sich.
Aber nehmen wir einfach einmal an, wir könnten jemand anders sein - egal wer. Wer möchtest du sein?
Mittlerweile wieder stehen geblieben, gibt Antonia dem Drang nach einer Stütze nach und lehnte sich gegen eine Trauerweide. Gedanken, die sie beschäftigten hatte sie zahlreiche, nur sonnige Tage beschwörten diese nicht herauf. Wie könnten auch Vorwürfe und Selbstzweifel positive Empfindungen hervorrufen?
Etwas das mich beschäftigt? Glaubst du? Hm.. was könnte das sein?
Scheinbar angestrengt nachdenkend drückt sie ihre Wirbelsäule in ein Hohlkreuz, legt eine Hand vor ihren Bauch und stützt mit der anderen ihr Kinn ab.
Vielleicht muss ich nur öfter Schuhe kaufen gehen.
Ein Schmunzeln deutet an, dass diese Aussage allenfalls halb ernst gemeint ist.
Was den Mondschein angeht-, fährt sie fort und besieht sich den Stand der Sonne. Nunja, wenn wir noch eine Weile warten, wirst du in das Vergnügen kommen zu sehen, wie sich eine schlanke Frau in ein furchtbares Ungeueher verwandelt. Grün, mit solchen Ohren-
Sie führt ihre Hände an die Seite ihres Kopfs, wo sie je einen Zeigefinger abspreizt.
- und riiiiiieeeesigen Zähnen.
Unwillkürlich beginnt sie zu kichern. Auch wenn es ihr des Öfteren so scheint, dies würde tatsächlich geschehen, schließlich vermied ihr Gatte es so gut es ging, sie des nachts zu besuchen.