Beiträge von Kaya

    Ich seufzte ergeben.


    "Na, da habe ich ja wieder das große Los gezogen..."


    Ich blickte wieder zu ihr und meinte:


    "War die Verlobung schon oder kommt die auch noch? Ich meine, das hieße ja doppelte Arbeit. Wie ist denn die neue Herrin?"

    "Ach mit ein bisschen Wasser verdünnt wird es doch ganz anders aussehen..."


    grinste ich, ehe ich auf ihre anderen Worte einging. Heiraten. Dieses Wort kam ein wenig seltsam bei mir an, denn da musste ich an meine Mutter und an Vater denken - es war alle so verworren.


    "Dann platze ich ja genau in die Vorbereitungen. Ich denke es wird einiges für uns zu tun geben, schätze ich?"

    "Danke!"


    antwortete ich - nun ein wenig eingeschüchtert. Ich hoffte das 'Danke' ging aus diesem Nuscheln hervor, doch ich war verwirrt. Hier war wirklich einiges anders, früher hatte ich unter den Freigelassenen ziemlich zu leiden. Ich strich dem KInd kurz über den Kopf.

    Ich musste grinsen, da hatte ich doch wieder meinen seltsamen Gesichtsausdruck aufgesetzt - oder worüber lachte sie sonst? Scheinheilig drein blickend antwortete ich also:


    "Vielleicht sollte man diesem Weinkonsum wirklich einmal vorbeugen!"


    Dafür war ich zwar viel zu ängstlich, aber der Gedanke einen Streich zu spielen wirkte schon recht verlockend..

    "Ja? Hm, hört sich nicht besonders... erfreulich an! Wie genau definierst du 'erhöht'?"


    Ein wenig unsicher sah ich Aine an - bis zum Umfallen oder reagierte er aggressiv..?


    Sim-Off:

    *glucks* Ja ich weiß.. siehe PNs :D

    Ich folgte Aine und versuchte Schritt zu halten, weshalb ich einmal beinahe in die falsche Richtung gelaufen wäre, wovor mich nur Aines Grinsen abhalten konnte. Mit leicht rotem Kopf ging also lieber einen halben Schritt hinter ihr.


    "Du sagtest du seist auch noch nicht lange dabei? Wie lange denn?"

    Ich hatte mich erst vor wenigen Stunden umgezogen.


    "Sehr gern würde ich mit. Die Herrin hat mir für heute einen freien Tag gegeben, da ich auch heute erst dazugekommen bin. Ich wäre sehr froh über ein wenig Ablenkung, denn mit dem Ausruhen scheint es ja nichts zu werden."


    Ich spürte dass ich ihr gegenüber wesentlich entspannter war, als der Herrin.


    "Ich denke also nicht, dass die Herrin etwas dagegen hätte."


    Nun stand auch ich auf und schnürte mir die Sandalen an. Früher hatte ich häufig barfuß laufen müssen, oder können? Es war weniger umständlich gewesen, wenn auch manchmal etwas schmerzhaft. Na, ich würde mich den Sitten anpassen.


    Als ich fertig war, sah ich sie an.


    "Allerdings kenne ich mich nicht aus, ich komme aus Rom hierher und kenne bislang nur den Sklavenstand."

    Ich war ein wenig aufgeschreckt - ich war wohl doch eingenickt. Ich setzte mich auf meiner Pritsche auf und sah sie an. Es dauerte eine kurze Weile bis ich lächeln konnte, da ich so plötzlich aus meinen Gedanken gerissen wurde.


    "Salve! Ich bin Kaya... Freut... Freut mich dich kennenzulernen!"


    Es schien als sei sie auch hier untergebracht und ebenfalls eine Sklavin - die erste die ich kennenlernte.


    "Was tust du...?"


    Wohin wollte sie? Meine Frage klang reichlich dumm, aber sie schien in Aufbruchsstimmung zu sein und ich hätte nichts dagegen, hier herauszukommen..

    Ich zuckte bei ihren Worten nur leicht mit den Schultern.


    "Du magst Recht haben, nur ich schätze, ich kann mir da noch kein eigenes Urteil bilden. Habe noch keine Erfahrungen sammeln können, weshalb ich eigentlich ganz froh bin."


    Der leise Hauch eines Lächelns erschien auf meinen Lippen.

    "Und doch bin ich ihrer beider Kind."


    sagte ich, vielleicht sogar noch ein wenig leiser als sie. Ja, auch das konnte eine Erklärung sein und eigentlich lag mir auch nichts an seiner Liebe. Nein, mir lag allgemein nicht viel an Gefühlen, weshalb ich auch nur einige wenige Tränen in meinem Leben hab fließen lassen.

    "Meinst du?"


    Ich sah sie ein wenig verwundert an. Es erschien logisch, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass man deshalb jemanden weggibt. Und vorallem nicht, dass er eine Sklavin liebte.


    "Wenn er sie geliebt hätte, hätte er sie in die Freiheit gegeben... Und vorallem mich nicht in die völlie Fremde."

    "Mutter hat mich damals in die Sklaverei hineingeboren und sie sagte, mein Vater sei der Herr. Ich weiß es nicht genau, doch es würde erklären warum er mir eine so gute Bildung neben seinen Kindern ermöglicht hat. Dann verstehe ich aber nicht, warum er mich loswerden wollte ohne noch einmal mit mir zu sprechen."


    Ich richtete meinen Blick noch immer auf das Kind und wagte ihn kaum mehr zu heben.

    "Zweierlei Dinge. Ich verstehe nicht, was ich falsch gemacht habe, warum mein alter Herr mich verkauft hat. Er war immer sehr gut zu mir gewesen und vorallem in der Zeit bevor er mich verkauft hat, hatten wir immer viel Spaß.."


    Ich sah sie missmutig an.


    "Zweiteres wäre dass meine Mutter vor wenigen Wochen in die elysischen Felder zog."

    "Ich verstehe."


    antwortete ich leise ehe ich zu dem Kind in meinen Armen hinunter sah. So still waren sie ja ganz angenehm, aber lieben tat ich sie deshalb noch lange nicht. Meine Gedanken glitten fort zu meiner Mutter. Sie wartete sicher auf mich und meinen Vater, der ja eigentlich ein freier Mann war. Wenn sie Recht hatte. Es würde zumindest erklären warum er mir soviel Bildung ermöglichte.

    "Ach, stimmt..."


    Ich hatte schon beinahe vergessen warum wir dieses Thema angeschnitten hatten. Doch ihre Begründung verstand ich nicht - würde aber dieses Mal wieder nicht nachfragen. Es wäre unangebracht.


    "Wo wurdest du eingesetzt? Ich schätze ich wurde als eine Art Ersatz für dich hierher gebracht..."

    Ich hörte ein wenig Betroffen die Geschichte meiner Herrin. Das erklärte warum sie mir immer so traurig entgegen trat. Es musste schlimm sein einen geliebten Menschen zu verlieren, wenn man ihn so sehr brauchte. Wie er wohl gewesen war, wenn er der Mann der Herrin gewesen ist? Ich empfand Mitleid, vielleicht etwas mehr als es normal war, weil ich ebenfalls erst vor kurzem gelernt hatte, was Verlust hieß.


    "Ich verstehe. Du hast also nur noch eine lückenhafte Erinnerung? Ich schätze aber, wenn du dich an manche Dinge noch erinnern kannst, dann werden sicherlich auch alle anderen Erinnerungen zurückkehren."


    Ich lächelte sie aufmunternd an.

    "Ich habe eine Frage..."


    Irgendwie wunderte ich mich doch sehr.


    "Dies hier ist doch die Gens Matinia und du sprichst davon, dass Helena verheiratet ist. Ihr Gatte heißt allerdings vollkommen anders als sie: Warum? Warum ist sie dann hier? Ich habe viele Fragen, aber diese verwundert mich doch sehr, da ich meinem Herrn noch nicht einmal über den Weg gelaufen bin..."


    Ich sah sie fragend an.


    "Und... Hast du mittlerweile herausgefunden warum du so zugerichtet wurdest und vor Allem von wem?"

    "Ich habe dich gefragt, wie es weiterging. Du antwortetest allerdings nur, dass es wohl gut weiterging bis zu dem Zeitpunkt wo du abermals verschwunden bist... Wie genau denn? Und vorallem... Warum erinnerst du dich nur an das Wenigste?"


    Ja, warum eigentlich? Ich war verwirrt...

    "Pentesilea?"


    Ich sah sie ein wenig besorgt an, sie wirkte so verträumt. Was war auf einmal mit der Herrin los?`


    "Pentesilea?"

    Ich hörte ihr zu und während ihrer Erzählungen kamen viele Fragen in mir auf. Allerdings würde ich sie nicht mit diesen bedrängen, es wäre nicht höflich.


    "Weißt du noch, wie es weiterging?"


    fragte ich also sanft.