Beiträge von Kaya
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"Nein, ich mag keine Kinder."
antwortete ich ehrlich. Ich konnte das Schreien nicht leiden und das alberne Herumgetolle. Und immer das ganze Getue was um Kinder gemacht wurde - grauenhaft. Ich wusste dass ich unter Frauen mit dieser Meinung ziemlich allein stand, doch es war nun einmal so.
"Du sagtest es sei eine lange Geschichte... Magst du sie erzählen?"
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"Bitte, es ist sehr wichtig für mich..."
Ich sah sie flehentlich an und schalt mich sogleich.
"Verzeih..."
Ich hatte keine Wünsche zu äußern und sollte es auch nicht tun. Ich würde am Besten den Kontakt zu ihr meiden. Ich wollte nicht in Verruf geraten und mir damit Ärger einhandeln, weshalb ich sie auch gerne als Herrin bezeichnen würde, sofern andere dabei sind.
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"Aber nun bist du eine Freie und verdienst diesen Titel."
Ich musste lächeln. Ich konnte sie verstehen und wenn sie es gar nicht wollte, dann würde ich es auch unterlassen.
"Bist du damit einverstanden wenn ich dich nur in der Gegenwart anderer als Herrin bezeichne? Ich möchte nicht als unhöflich gelten. Wenn wir allein sind kann ich dich Pentesilea nennen."
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"Ich komme von meinem ehemaligen Herrn, dessen Gens jene der Hastilia war. Mein Herr war immer sehr gut zu mir und ich verstehe nicht, warum er mich verkauft hat..."
Ich verstand es wirklich nicht, aber ich beantwortete trotzdem ihre Frage, auch wenn ich momentan nicht ganz bei der Sache war.
"Ich soll bei den Schreibarbeiten der Herrin arbeiten und zudem auch in der Küche aushelfen und wo sonst meine Dienste dringend benötigt werden."
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Zitat
Original von Pentesilea
"Publius Matinius Maximus und Pblius Matinius Tertius, die Zwillinge von Helena Matinia, die Du ja wahrscheinlich schon kennst," lächelte ich sanft."Ja, sie ist sehr freundlich."
erwiderte ich kurz. Nun kam ich ihrer Aufforderung nach und tat ein paar Schritte auf sie zu.
"Pentesilea, oder?"
wiederholte ich ihren Namen noch einmal um ihn mir besser einzuprägen.
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Missmutig lag ich auf meinem Bett und starrte gegen die Decke. Hier war alles so anders. Es war nicht unbedingt schlechter, doch ich vermisste mein altes Zuhause. Ja, obwohl ich dort nur Sklavin war wie auch hier, war es für mich wie ein Zuhause geworden. Und hier kannte ich niemanden und musste neu anfangen. Mein erster Neuanfang, aber wahrscheinlich nicht mein letzter.
Ich schloss die Augen und versuchte zu schlafen, doch es gelang nicht. Also warf ich mich auf die Seite und starrte nun diese Wand an. Warum hatte man mich verkauft? Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich musste mich anstrengen diesen Fehler nicht zu wiederholen...
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"Ich werde jederzeit zu deiner Verfügung stehen, Herr."
Ich nickte leicht, den Blick noch immer nicht vom Boden nehmend und zog mich aus dem Arbeitszimmer zurück um die beiden Herren allein zu lassen.
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Noch während ich durch den Flur schlenderte, überlegte ich was das Zeichen eben bedeuten konnte. Hatte er mich damit gemeint? Vermutlich, er würde wohl kaum einen freien Herrn so behandeln. Vermutlich wollte er, wie es Sitte war, dass ich Wein holte.
Und doch brauchte ich eine gewisse Zeit, denn hier war die Auswahl doch ein wenig groß. Da stellte ich mir, während ich den Krug mit zwei Bechern wieder brachte, die Frage, in was für einen Haushalt ich da nur geraten war? Überall Kinder, soviel Wein und dann auch noch überall freie Leute die nicht als 'Herrin' bezeichnet werden wollten. Ich klopfte vorsichtig an und trat ein. Dann stellte ich das Tablett auf den Tisch des Herrn und goss beiden etwas Wein ein.
"Kann ich noch etwas tun, Herr?"
Ich hatte meinen Blick gen Boden gesenkt - so wie es mir beigebracht wurde. Schließlich haben Sklaven nicht direkten Blickkontakt zu den Herren zu halten.
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Ich warf noch einen Blick über die Schulter von diesem Minos Hanno. Bislang hatte ich den Hausherrn noch nicht gesehen und da bot sich nun eine recht gute Gelegenheit. Doch sogleich über meine eigene Neugier ein wenig erschrocken zog ich mich sogleich wieder zurück um in der Küche auszuhelfen...
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"Ich führe dich sehr gern zu seinem Arbeitszimmer, Herr."
Ich machte die Tür ganz auf und wich einen Schritt zurück um ihn einzulassen. Als er eingetreten war führte ich ihn durchs Atrium und letztendlich zum Arbeitszimmer des Pater Familias meiner Herrin. Wobei ich mich allerdings fragte, warum der Proconsul privat aufgesucht wurde, wenn es doch um eine geschäftliche Sache ging. Allerdings wagte ich nicht zu fragen.
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Ich hörte ein Klopfen an der Tür und sah mich suchend um. Durfte ich denn einfach öffnen? Wo waren die Sklaven die dafür normalerweise Sorge trugen? Hoffentlich würde ich keinen Ärger bekommen. Ich trat auf die Tür zu und öffnete diese.
"Salve, Herr. Was kann ich für Dich tun?"
Ich betrachtete ihn kurz. Hoffentlich, hoffentlich...
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Ich konnte bei ihren Bemühungen mit den Kindern nicht lächeln. Irgendwie hatte der Händler wohl doch Recht - das Lächeln schien ich seit geraumer Zeit verlernt zu haben. Doch seit meine Mutter tot war hatte ich auch nie einen wirklichen Grund zum Lächeln gehabt. Instinktiv wäre ich beinahe zurückgewichen, als sie aufsah, denn man hatte mir beigebracht dass es sich nicht gehörte, andere zu beobachten. Doch stattdessen meinte ich nur, ein wenig müde:
"Hallo!"
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Ich begann meinen ersten Tag in diesem Haus, gestern Abend war ich grob eingewiesen worden, was in Zukunft auf mich zukommen würde. Ich hatte die Herrin heute noch nicht gesehen... So machte ich mich mit den Räumlichkeiten bekannt. Es war alles viel größer als bei meinem alten Herrn. Mein Weg führte mich während dieser Erkundung auch durchs Atrium, wo ich eine dunkle Frau sitzen sah. Ich beobachtete sie still eine kleine Weile, an meine Säule gelehnt.
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Ich war überrascht. Die Frage nach meinen Wünschen war noch nie da und hätte ich nicht anderen Wünsche erfüllen müssen, so würde ich nicht einmal die Bedeutung dieses Wortes kennen. Es waren doch ausgeführte Befehle, die allerdings freundlich ausgedruckt wurden?
"Ich wünsche nur gute Behandlung, Herrin. Und was ich noch gut kann? Kochen. Ich kann deine Kinder lehren, Herrin, wenn Ihr es wünscht, doch muss ich hinzufügen, dass ich sie nicht sehr liebe..."
Es klang ein wenig dumpf und ungezogen, doch es stimmte. Sie tanzten einem immer auf der Nase herum.