Als er sich aus ihrem Griff löste, hatte sie für einen kurzen Moment Angst, dass er sich zurückziehen wollte. Doch als sie seinen Blick sah, der ihr tief in die Seele ging, wusste sie sofort, dass er nicht deshalb den leichten Abstand genommen hatte. Aus ihrem einen Spalt geöffneten Mund drang heißer Atem, während sie ihn ebenfalls nicht aus den Augen ließ. Beinahe war dies alles zu schön, um wahr zu sein. Doch sie wusste genau, dass sie nicht träumte. Dafür waren die Gefühle zu stark, die ihren Körper übermannten und ihr einen wohligen Schauer über den Rücken jagten. Viele Gefühle waren vollkommen offen in ihren Augen zu erkennen. Gefühle wie Liebe, Leidenschaft und zumindest in diesem Moment die vorherrschende Begierde.
Sie wusste nicht sicher, ob es sie überraschte, dass er sich die Tunika vom Leibe zog. Eher nicht, denn es schien ihr, als herrschte ein stilles Einverständnis zwischen ihnen, das jedes Wort überflüssig machen. Sie würde ihren Xeones furchtbar vermissen. Und sie war sich sicher, dass sie niemals mehr fort gehen würde. Als sie diesen Gedanken noch hegte, war sie Xeones' Freundschaft sicher gewesen, doch nicht seiner Liebe. Nun sah alles völlig anders, farbiger, leichter aus.
"Xeo." flüsterte sie mit hauchzarter Stimme, als ihre Hand zögerlich über seinen durchaus gut gebauten Oberkörper strich. Und ein mittlerweile nicht mehr so sanfter, ein eher wilder Schauer durchzog ihren Körper, ihre Lenden und ließen sie erbeben, als er es ihr gleichtat und sie seine Hände über ihren Körper tasten fühlte. Sie wollte diese Berührungen so sehr, wollte seine Liebe. Und das erste Mal in ihrem ganzen Leben fühlte sie unsagbares Glück in sich aufkommen.
Als er sie an sich zog und sie gemeinsam im hohen Gras, weit genug von Tarraco entfernt versanken, strahlte sie. Sie hatte oft und viel gelächelt, aber nie aus ganzem Herzen, denn der Grund ward ihr nie gegeben. Schon beinahe unkontrolliert strichen ihre Hände seinen nackten Rücken auf und ab, tasteten ihre Lippen in begierigen Küssen seine Brust ab. Und nicht lange dieser Berührungen brauchte es, bis sie sich ihrer eigenen Tunika gewahr wurde und diese mit raschen Handgriffen entsorgte.