Beiträge von Kaya

    Sim-Off:

    So schnell hätts auch nicht sein brauchen :(


    Während sie ihn musterte, schluckte sie einmal schwer. Sie wollte nicht fort, doch sie wollte leben. Sie wollte auch nicht, dass er nun fort ging. Aber konnte sie es ihm verübeln? Sie selbst lag noch völlig frei von Kleidern da, musste seinen Rüken betrachten und konnte sich nicht einmal eines glücklichen Lächelns zum Abschied erfreuen. "Ich glaube auch an ihn. Und ich glaube an dich. Ich liebe dich, Xeones." sagte sie kaum lauter als ein Windhauch, während er sich aufmachte und nach Tarraco zurückschritt.


    Plötzlich fühlte sie sich schrecklich einsam. Ihr wurde klamm ums Herz, während sie seine Silhouette langsam mit den Schatten verschmelzen sah. Warum ließ er sie nun mit ihren Ängsten allein? Ihre Hand krallte sich ins Gras und nun rannen ihr doch die Tränen über die Wangen. Sie konnte nicht daran glauben, dass sie ihn wieder sehen würde. Und doch... eine glückliche Zukunft mit Xeones? Warum nicht.

    Kaya war glücklich, als sie ihn so spürte und ihr Herz pochte gegen ihre Brust. Nie hatte sie derart intensiv gefühlt, selbst bei Metellus nicht und kaum dass ihr erlöstes Aufseufzen aus ihrer Brust erklang, lächelte sie glückselig in den Himmel. Sie strich ihm zärtlich durch sein Haar, als er nach kurzer Weile des Schweigens seinen Eid leistete. Sie konnte ihn seiner Worte wegen nicht strafen, denn sie rührten ihn und es war ebenso wenig abwegig. Doch sie ließ ihn weiterreden und zwang jeden Drang zurück, ihn unterbrechen zu wollen.


    Erst als er geendet hatte. sagte sie mit sanfter Stimme und wohl auch einem beruhigenden Blick: "Dann mache ich dir einen Vorschlag. Xeones, bleiben kann ich auch dann nicht, wenn du mich freikaufen würdest. Dafür war meine Tat.. Na, jedenfalls bringt mir hier auch Reue nichts. Wärest du mit dem Versprechen meiner Rückkehr zufrieden? Ich würde dich auch nicht weiter missen wollen, doch vorerst muss ich verschwinden. Es ist zu riskant. Dein Leben würde das Meinige auch nicht retten." Sie sah ihn zärtlich an und strich seine Schläfe hinunter auf seine muskulöse Brust. Sie wollte Xeones in jeder Phase ihres Lebens: Als Liebhaber, als Leibwächter, als Freund und erst Recht als ewigen Begleiter.


    "Ich weiß, wie wichtig Vertrauen ist. Für uns beide. Doch deses Vertrauen darf nicht zerstört werden, auch dann nicht, wenn ich für lange Zeit fort sein werde. Vertraue auf meine Rückker, die Götter werden diese geben." Ihr Blick schwenkte zum abendlichen Himmel hinauf, der sein dunkles Licht auch in ihr Herz zu schicken schien. Sie seufzte leicht und ließ mit ihrer Hand ab, um ihren Kopf an seine Brust zu drüclen. "Uns verbindet Vertrauen." flüsterte sie etwas aus dem Zusammenhang und hauchte ihm einen zarten Kuss auf die Brust.

    Sie bemerkte deutlich, wie sehr die Lust auch ihn gepackt hatte und ein laszives Lächeln fand während ihrer Küsse in ihre Augen. Es war ein Funkeln, das die Augen lüstern glitzern ließ und keines der Gefühle mehr verheimlichen konnte. Aber es gab ja auch keinen Grund mehr, diese wundervollen Momente durch irgendwelche trüben Gedanken zu verhindern. Sie waren da und waren ihnen aus einem unerfindlichen Grund geschenkt. Und doch wurde eines immer klarer: Sie wollte ihn nie mehr missen, nicht auf seine Nähe verzichten und am liebsten immer an seiner Seite sein.


    Als seine Hand ihre empfindlichste Zone ertastete, lief ein Schauer über ihren Rücken, der die Lust zu einem nahezu ununterdrückbaren Gefühl machte. Ihre Finger krallten sich, wenn auch nicht übermäßig stark, in seine Haut und sie ließ ihren Kopf entspannt zurücksinken. Es war die Art wie er sie berührte, die Lust in seinem Griff. UNd er konnte dies auch deutlich spüren, denn sie zögerte den Moment nur hinaus, um das 'Spiel' intensiver gestalten zu können. Als seine Hände in einer für sie nicht mehr wahrnehmbaren Bahn über ihren Körper glitten, stöhnte sie laut auf und überließ ihm gänzlich die Führung.


    Immer intensiver wurde das Gefühl in ihren Lenden, der Druck sich mit ihm zu vereinigen und während er sie beinahe rasend vor Lust machte, tätigte sie diesen einen Schritt der noch fehlte. Es war erst das zweite Mal, dass sie sich einem Manne hingab, doch dieses Mal empfand sie nicht das leiseste Zögern und es schien, als sei dies das normalste, nein, das Schönste der Welt. Sie wagte diesen Schritt, schlang ihre Beine um seine Taille und ergab sich aufseufzend den lustvollen Gefühlen.

    Als er sich aus ihrem Griff löste, hatte sie für einen kurzen Moment Angst, dass er sich zurückziehen wollte. Doch als sie seinen Blick sah, der ihr tief in die Seele ging, wusste sie sofort, dass er nicht deshalb den leichten Abstand genommen hatte. Aus ihrem einen Spalt geöffneten Mund drang heißer Atem, während sie ihn ebenfalls nicht aus den Augen ließ. Beinahe war dies alles zu schön, um wahr zu sein. Doch sie wusste genau, dass sie nicht träumte. Dafür waren die Gefühle zu stark, die ihren Körper übermannten und ihr einen wohligen Schauer über den Rücken jagten. Viele Gefühle waren vollkommen offen in ihren Augen zu erkennen. Gefühle wie Liebe, Leidenschaft und zumindest in diesem Moment die vorherrschende Begierde.


    Sie wusste nicht sicher, ob es sie überraschte, dass er sich die Tunika vom Leibe zog. Eher nicht, denn es schien ihr, als herrschte ein stilles Einverständnis zwischen ihnen, das jedes Wort überflüssig machen. Sie würde ihren Xeones furchtbar vermissen. Und sie war sich sicher, dass sie niemals mehr fort gehen würde. Als sie diesen Gedanken noch hegte, war sie Xeones' Freundschaft sicher gewesen, doch nicht seiner Liebe. Nun sah alles völlig anders, farbiger, leichter aus.


    "Xeo." flüsterte sie mit hauchzarter Stimme, als ihre Hand zögerlich über seinen durchaus gut gebauten Oberkörper strich. Und ein mittlerweile nicht mehr so sanfter, ein eher wilder Schauer durchzog ihren Körper, ihre Lenden und ließen sie erbeben, als er es ihr gleichtat und sie seine Hände über ihren Körper tasten fühlte. Sie wollte diese Berührungen so sehr, wollte seine Liebe. Und das erste Mal in ihrem ganzen Leben fühlte sie unsagbares Glück in sich aufkommen.


    Als er sie an sich zog und sie gemeinsam im hohen Gras, weit genug von Tarraco entfernt versanken, strahlte sie. Sie hatte oft und viel gelächelt, aber nie aus ganzem Herzen, denn der Grund ward ihr nie gegeben. Schon beinahe unkontrolliert strichen ihre Hände seinen nackten Rücken auf und ab, tasteten ihre Lippen in begierigen Küssen seine Brust ab. Und nicht lange dieser Berührungen brauchte es, bis sie sich ihrer eigenen Tunika gewahr wurde und diese mit raschen Handgriffen entsorgte.

    Zitat

    Original von Lucius Hustlus Bitchus
    Nein Mann, du ziehst nur deinen kleinen Schwanz ein, weil du einfach nur Schiss hast.


    Ersetze das Schiss durch Hirn, das Schwanz durch Übermut und dann passts ;)


    Man soll nicht von sich auf andere schließen :)



    Edit: Sry, nu wars doch die falsche ID ;)

    Sie nahm es ihm nicht krumm, dass er nicht lächelte, zu gut konnte sie ihn verstehen. Sie selbst spürte kaum den Hauch des Lächelns, der in ihrem Gesicht ruhte. Vielmehr spürte sie diesen Moment, seinen Blick, der ihr Herz um Vieles schneller schlagen ließ. Die Gefühle, die in ihrem Herzen geruht hatten, flammten auf und immer mehr verdammte sie sich für ihre Tat an Helena. Gewiss hätte sie diese Liebe nicht verboten, die doch Xeones und nicht Metellus galt. Am Liebsten würde sie weinen, all den Schmerz aus ihrem Körper der Welt übergeben, aber nicht hier, nicht jetzt.


    Hier und jetzt war nur noch Xeones da, von dem sie niemals erwartet hätte, dass er ihr solche Gefühle entgegenbringen könnte. Sie hatte gewusst, dass er diese Römerin von einst geliebt hatte. Sie hatte es tatsächlich geschafft, seinen Schmerz abzulenken. Nein, sie würde nicht gehen, sie würde bei ihm bleiben. Irgendwie würde sie gewiss den Verdacht von sich fortlenken können und dann brauchte sie sich nicht verstecken. Hatte man ihr bei guter Führung nicht sogar die Freiheit versprochen? All das hatte sie in ihrem Hass verspielt, doch die Erkenntnis kam zu spät.


    Aber hier und jetzt, da war auch das nicht mehr wichtig. Sie wich nicht aus, als sie sah, dass er sich ihr zunehmend näherte und zu einem Kuss ansetzte. Ihr Herz pochte stark. Konnte es schöneres geben, als hier mit ihm zu sitzen? Fest waren ihre Hände ineinander verschlungen, die Nacht begann ihren Schleier auf sie herabzusinken. Der heutige Abend galt ganz allein ihnen beiden. Da berührten sich ihre Gesichter und zärtlich nahm sie seinen Kuss auf. Xeones mit seinem dunklen Haar unter dem sich langsam verdunkelnden Himmel. Nur noch ihn wollte sie in ihrem Leben wägen und doch schien sich so vieles dagegen stellen zu wollen. Aber nicht jetzt. Gegen diesen Moment würde weder eine göttliche Macht, noch Helena etwas ausrichten können.


    Zärtlich ging sie auf seinen Kuss ein und verlängerte diesen liebevoll. Ihr Haar fiel ihr über die Schulter, die Palla war ihr längst hinab geglitten. Die Wärme die ihren Körper durchströmte glich einer Lavaflut, die einst Pompeij unter sich begraben hatte. Auch ihre Zweifel wurden mit jeder weiteren Sekunde unter dieser heißen Flut begraben und da war nur noch die Liebe, derer sie sich endlich so sicher sein konnte. Sacht hob sie ihre andere Hand und legte ihm diese in den Nacken.

    Sein etwas rüdes 'Das fragst du noch' versetzte Kaya einen Stich. Hatte sie ihm nicht richtig zugehört, oder war sie einfach nur taktlos? Beinahe ängstlich blickte sie ihn an, als er ihr einen Platz zum Setzen darbot Sie wusste nicht recht, was sie von dieser Situation halten sollte und leistete seiner Aufforderung stumm Folge. Sie wirkte gelassen, doch blickte man ihr in die Augen konnte man sehr gut den Kampf der widersprüchlichen Gefühle in ihr erkennen. Ihr war ganz und gar nicht wohl, hatte Angst davor, was er ihr nun sagen würde. Noch skeptischer wurde sie, als sie registrierte, dass er sich nicht zu ihr setzte und sie zog die Augenbrauen zu einem unsicheren Runzeln zusammen.


    Doch kaum dass er den ersten Satz gesprochen hatte, glättete sich ihre Stirn wieder und ein mildes Lächeln trat auf ihre Lippen. Sie wusste schon jetzt sehr genau, was er ihr sagen würde. Sie wusste es bis ins kleinste, blonde Detail, welches sich krümmend derzeit in ihrem Hause liegen würde und betete, dass sie den Tag überlegte. Doch jeden Gedanken an diese jämmerliche Person, die den würdevollen Namen Helena ohne jedes Recht trug, schob sie beiseite, während sie wieder aufstand und sich neben ihm ins Gras gleiten ließ. Mit ernster Stimme sagte sie: "Ich weiß, dass ich sehr häufig meine unglücklichen Gedanken über Helena verlauten ließ und dich dies in einen Zwiespalt treibt. Doch das soll dir nicht zu einer Front werden, dich nicht wie einen Verräter dastehen lassen. Ich kann sie nicht leiden und genauso Angst habe ich um dich, wenn du im Kampfe stehst, aber es ist deine Entscheidung und dein Schicksal." fasste sie beinahe sicher ihre Gedanken zusammen.


    Dann entstand eine kurze Ruhepause, die sie aber auch wieder durch ihre Worte störte. Ihre Worte, die bedeutend leiser und bittend gesprochen wurden als die vorhergehenden. "Xeones, bitte, lass mir diesen einen letzten Tag. Lass mich wenigstens heute fühlen. Hartes steht vor mir und hartes liegt hinter mir - zumindest diese Momente sollen ungetrübt sein. Auch für dich. Also banne diese Gedanken." Mit einer sanften Geste legte sie ihre Hand auf die Seine und blickte ihm bittend in die Augen, die sie gelernt hatte, sehr zu mögen, vielleicht zu lieben?

    Besorgnis schlich sich in ihren Blick, während sie ihn beobachtete. Die Frage, warum er wohl so traurig war, musste sie sich nicht stellen. Wobei es gewiss nicht einmal Trauer war, sondern ein totaler Schock. So uzumindest kam ihr seine Reaktion vor. Beinahe zärtlich fuhr sie mit ihrem Daumen über seinen Handrücken und wandte den Blick wieder zu den Feldern ab. In ihr stieg der Wunsch auf, einfach in diese Weite zu laufen. Aber dieser Wunsch war hier und jetzt fehl am Platze und so schob sie den Gedanken rasch wieder beiseite und wandte ihren Blick zu ihm.


    Sie wäre beinahe von seinem fast verzweifelten Blick nach hinten geworfen worden. Schon fühlte sie seine warme Hand sanft ihre Wange berühren und sie senkte ihre Lider ein kleines Stück nach unten um diese Geste besser genießen zu können. "Warum fühlst du dich so? Glaubst du gar, dass du zu spät bemerkt hast, was mein Leben für eine Wendung genommen hat? Warum glaubst du, du seist ein Verräter?" fragte sie mit leiser Stimme und dies sehr liebevoll.

    Sim-Off:

    Von hier kommen wir :) Und verzeih, dass ich erst heute antworte!


    Ein kurzer Schauer durchlief ihren Körper, als er sie so an sich zog und zaghaft lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. Sie konnte, sie wollte einfach nicht glauben, dass ihre Tat aufgedeckt wurde. Ob man schon begann, sie zu verdächtigen? Aber wer anders im Hause hatte Helena auch etwas antun wollen, dafür wurde sie von allen viel zu sehr geliebt. Sie entsann sich wieder seine vor wenigen Schritten gesprochenen Worte, als sie von der Schule aufgebrochen waren, warum er nicht zum Strand wollte. Es schien, als würde sie ihm wirklich etwas bedeuten. Dieser Gedanke ließ ihr Herz schneller schlagen, doch sie versuchte, sich ansonsten nichts anmerken zu lassen. Natürlich verstand sie, dass er den Strand meiden wollte.


    So waren sie aus Tarraco hinausgeschritten um nicht weit darauf eine wunderschöne Aussicht auf die Umgebung genießen zu können. Sie versuchte während des eingetretenen Schweigens möglichst leise zu atmen, um keine dieser wunderschönen Sekunden durch laute Geräusche zu zerstören. Sie hielt an diesem Moment fest, als sei er etwas Besonderes, das leicht zerbrach. Und vielleicht war er das sogar. Da ließ er seine Stimme wieder vernehmen und sie blickte zu ihm, wobei sie allerdings feststellen musste, dass sein Blick gen Boden gesenkt war. "Aber...?" fragte sie sanft um ihm wieder in seinen Satz hineinzuhelfen. Es war zu offensichtlich, dass seine folgenden Worte ihm unangenehm sein würden, er wirkte, als habe er schlechtes Gewissen. Sie nahm ihren angelehnten Kopf von seiner Schulter und blickte ihn fragend, aber ernst an. Derweil hob sie ihre Hand und griff sacht nach der Seinen.

    "Danke dir." Ihre Vermutung, dass sie angenommen hatte, dass Neomedes nicht vielleicht auch ein guter Freund war, behielt sie für sich. Sie wollte nicht noch länger darauf herumreiten, dass er sich die Zeit für sie nahm, sondern einfach nur dankbar sein. Zögerlich, aber dann doch etwas sicherer griff sie nach seiner Hand und berührte diese sacht, wenn sie auch nicht sicher war, ob er dies überhaupt wollte. Sie wandte ihren Blick kurz dorthin, ehe sie ihn wieder in sein Gesicht richtete.


    Etwas geziert nickte sie und meinte leise: "Ich bin froh, dass du hier bist. Ich folge dir, wohin du mich auf führen möchtest. Vielleicht dorthin, wo wir uns das erste Mal sahen?" Wollte er überhaupt etwas von diesen sentimentalen Worten hören? Er war ein Kämpfer, sie eine Frau. Sie rechnete zwar nicht damit, dass sie sterben würde, aber ein sehr schöner Lebensabschnitt neigte sich dem Ende zu und es sollte ein gutes Ende werden. Bei diesem Gedanken kämpfte sie den Drang zurück, zu weinen.


    "Ich habe dich vermisst." hauchte sie und richtete den Blick wieder nach unten. Sie wagte es nicht, ihm nun in die Augen zu sehen, auch wenn ihre Worte wahr waren. Oder auch gerade deshalb? Mit ihrer freihen Hand strich sie sich die Haare fort und die eingetretene Stille, so kurz sie auch sein mochte, machte sie zunehmend nervöser.

    Kaya war schon etwas verunsichert ob der Direktheit Neomedes, doch sie ersparte sich ihren skeptischen Blick für ein anderes Mal. Er hielt sie unter Garantie für etwas anderes als sie war - für ein Freudenmädchen. Aber deshalb war sie nicht hier. Gewiss auch nicht, um ein reines Gespräch über interessante Dinge zu führen, doch auch nicht um gezielt Xeones in ihr Lager zu bringen. Als sie Xeones im Hintergrund auftauchen sah und Neomedes so rasch verstummte, brachte sie ein leichtes Lächeln zustande. Als jener sich artig getrollt hatte, meinte sie etwas verunsichert zu Xeones: "Ich hoffe ich habe jetzt nicht in ein Treffen eurerseits eingegriffen? Das habe ich nicht gewollt!" fügte sie rasch hintenan, denn dass sie gestört hatte, war nur zu deutlich ersichtlich.


    "Und nein, ich nehme es ihm nicht übel. Gerade diese Art zeigt, dass er ein aufrichtiger Kerl ist." meinte sie leichthin, auch wenn Neomedes selbst sie vor ein paar Augenblicken noch ernsthaft verwirrt hatte. Sie strich mit einer Hand zaghaft ihr Haar zurück und vergewisserte sich, dass der Freund Xeones auch wirklich schon weiter fort war. "Ich habe wohl Dinge getan, die nicht so ratsam waren. Ich... wollte dich fragen, ob du vielleicht einfach.. Nur ein wenig Zeit mit mir verbringen kannst. Ich kann jetzt nicht allein sein, wenngleich ich auch nicht darüber sprechen möchte. Nimmst du es mir übel?" fragte sie indiskret und sah beinahe flehendlich zu ihm auf.


    "Ich hab etwas getan, was jeder noch früh genug erfahren wird, der es erfahren möchte - so gewiss auch du. Und ich weiß, es ist ein Fehler gewesen, aber das hilft mir nun auch nicht mehr. Ich werde fort müssen, sobald es nur geht." meinte sie zaghaft und unterbrach dann selbst ihren Redeschwall, indem sie sich räusperte. "Also?" fragte sie leis und man erkannte an ihrer Stimme, dass es ihr zumindest ernst damit war, dass sie ihn nun brauchte.

    Skeptisch musterte sie den Manne, den sie für die Wache hielt. Sie glaube zu verstehen, was seine Andeutung sollte, denn nichts anderes waren seine Worte. Hätte er gewöhnlich gefragt, ob er helfen könnte, hätte sie dieses Misstrauen nicht empfunden, aber so. Mit einem traurigen Lächeln allerdings tat sie seine Worte ab und schüttelte den Kopf. "Ich denke nicht, dass du mir helfen kannst." tat sie unschuldig, denn auf solche Unterhaltungen wollte sie sich hier nicht einlassen. Zuviel war geschehen.


    "Ich..." begann sie stockend, fuhr allerdings nicht weiter fort. Was sollte sie ihm sagen? Dass sie Kaya hieß und es wichtig war? Derlei Worte ließ sie besser unausgesprochen und etwas sicherer meinte sie: "Ich möchte ausschließlich mit ihm sprechen. Sonst hätte ich nicht herkommen brauchen." Ihr Blick, der die ganze Zeit einen Punkt in seinem Gesicht gesucht hatte, haftete sich nun wieder in seine Augen. Etwas undefinierbares - Reue? Angst? - spigelte sich in ihrer dunkelbraunen Iris wieder.

    Kya näherte sich der Schule mit zunehmend stärker klopfendem Herzen. Nun war sie sich sicher, dass ihre Mühen und das Risiko es wert gewesen waren, wenn Helena daraus nur lernte. Die Palla war unsauber angelegt, denn sie achtete nicht sehr genau auf jedes Fältchen. Kurz blieb sie vor der Schule stehen. Fast verschüchtert brachte sie ihren Wunsch bei der Wache vor. "Ich.. ich würde gerne Xeones sehen." meinte sie.


    Ihre Hand fand den Weg zu ihrem Herzen und sie blickte bienahe starr gen Boden. Sie wusste nicht warum sie so aufgewühlt war und viele widersprüchliche Gefühle machten sich in ihrem Körper breit. Hatte sie Helena vielleicht Unrecht getan? Wollte Xeones sie überhaupt sehen? Viele Gedanken, die nicht selten auch schmerzten.

    Ihr Blick wurde zunehmend melancholischer. Sie saß nun schon eine ganze Weile zusammengekauert auf einer Treppe. Ob man sie schon suchte? Sie gar schon verdächtigte? Wenn sie hier bleiben wollte, würde dies ihren Tod bedeuten. Ihren sicheren Tod. Sie hatte einem hohen Würdenträger beinahe das Leben genommen. Und das als Sklavin. Sie hätte Helena wenigstens ausrotten sollen, dann wäre sie zwar schon jetzt des Todes, aber sie hatte ihr Leben wenigstens nicht für Nichts riskiert.


    Sie würde gerne noch einmal einen der beiden sehen, wegen jenen sie ihr Leben ruiniert hatte. Und dann musste sie fort - oder aber ihr Werk vollenden. Aber das galt es später zu entscheiden. Wenn sie einen der beiden noch einmal sehen wollte - und da kam definitiv nur Xeones in Frage, denn Metellus würde sie sicher nicht empfangen - dann sollte sie es tun, ehe ihre Anwesenheit allein schon Strafe genug war. Und so machte sie sich auf den Weg zur Gladiatorenschule.

    Ja, die Ungewissheit war vorbei, denn Helena lebte. Und dass ihr Leben auch auf Dauer gerettet würde, war nun auch klar. Eretha kannte sich gewiss ausreichend mit derlei Dingen aus, da sie aus einem Stamme kommt, wo man diese Kenntnisse einfach brauchte. Und dass der nächste Verdacht, natürlich auch berechtigerweise, auf sie fallen würde, war ebenso logisch, da sie die einzige war, die immer in Helenas Nähe gewesen war. Sie würde am Liebsten laut fluchen, während sie sich durch die Menschenmassen zwängte, doch nun galt es, unauffällig zu sein.


    Denn sie war auf der Flucht.


    Auf der Flucht vor ihren eigenen Taten, die sie für andere begangen hatte. Für Metellus. Für Xeones. Vermutlich hatten sie dies gar nicht gewollt, aber nun war es geschehen. Vielleicht war dies wenigstens Warnung genug für Helena. Kaya kuschelte sich unsicher in ihre Palla. Sie hatte sich eine weißte Tunika angezogen, um edler auszusehen - und die Palla um das LRC endgültig verbergen zu können.

    Als Kaya die atemlose Minervina betrachtete, konnte sie sich nur schwer das Entsetzen aus ihrem Gesicht verkneifen. Man hatte Helena gefunden! Eigentlich sollte sie dort ihre letzten Atemzüge aushauchen, spätestens am Abend hätte sie mit einem Dolch nachgeholfen. Doch so musste sie um ihre Fassung kämpfen und sagte nach nur kurzer Zeit: "Ich werde mich um einen Medicus kümmern, denn meine bisherigen Kräuterkünste haben nicht ausgeholfen. So mögen sich Fähigere ihrer annehmen." Fragend blickte sie zu Eretha.

    Kaya hörte Erethas Worten nur mit halbem Ohr zu. Ihre Gedanken gingen zu ihrem alten Herrn zurück, der bei ihrer Mutter lag und sie zeugte. Und als sie selbst im Alter von 16 war bei ihr liegen wollte. Ihre Verweigerung war der Grund für ihren Verkauf gewesen. Aber wahrscheinlich war das sogar die beste Alternative gewesen. Frieden hätte sie dort wohl keinen mehr gefunden. "Ja. Ich verstehe." meinte sie in einem Tonfall, als habe sie tatsächlich zugehört, doch ihre Gedanken führten wieder fort. Fort zu jenem Tag, da sie Metellus bei sich liegen hatte. Er war ein hervorragender Liebhaber gewesen, voller Leidenschaft und doch auch Rücksicht. Sie hätte ihn länger zappeln lassen sollen, vielleicht wäre er heute noch gefügiger. Was er wohl täte, wenn Helena tatsächlich sterben würde? Bald? Hätte sie vielleicht doch eine... Chance?


    "Römer sind schon seltsam." meinte sie ein wenig abwesend. Xeones, dieser Gladiator, hatte in ihr allerdings auch ein Feuer entfacht. Seine Augen, seine Stimme und erst sein Wesen. Warum nur war sie eine Sklavin? Sie bräuchte nicht einmal mehr das Bürgerrecht zum glücklich sein. Gar nichts außer ihrer Freiheit. Sie wandte sich wieder zur Wand und meinte: "Naja, dann wünsche ich dir eine gute Nacht." ehe man nur noch ihren leisen Atem vernahm. Sie musste Eretha wahrlich seltsam vorkommen, aber sie konnte jetzt keine Unterhaltung weiterführen. Bitternis würde ihr jeden Plan verderben. Und schließlich war es doch bald schon so weit..

    Kaya stand wieder auf und bückte sich, um den Becher aufzuheben. Sie durfte nicht riskieren, dass jetzt noch jemand nach Helena sah. Vorsichtig schob sie die benommene Helena zurück und ins Bett um sie zuzudecken. Sie war verwirt, wie konnte es noch besser kommen? Und bald würde sie endlich sterben. Mit einem hintergründigen und wahrlich hasserfülltem Lächeln wandte sie sich von Helena und dem Fenster ab und ihr Gesicht hüllte sich in Schatten, die auch ihr Herz umfangen, seit sie Metellus verlor.


    "Wünsche angenehme Träume." flötete sie, während sie Helena mit ihrer Panik allein ließ und wieder hinunter in die Küche ging, um alle Spuren zu beseitigen. Ehe sie allerdings den Raum verließ, verriegelte sie den Raum mit dem Schlüssel.

    Während sie Helenas Worte hörte, frohlockte sie innerlich. Ihr Plan schien aufzugehen und langsam wusste Helena offensichtlich nicht mehr, wo sie sich befand. Kaya setzte sich an Helenas Bettrand. Sie hatte ihr den Becher herübergereicht, doch Helena gab ihn halbvoll wieder zurück Kaya machte ein strenges 'Mhm' und schob Helenas Hand zurück "Du musst erst austrinken, sonst wirst du nicht gesund." forderte sie ihre Herrin auf.

    "Ich bin die Leibsklavin des Redivivus Callidus und lasse mich von ihm zu den unmöglichsten Aufgaben treiben." meinte sie trocken. Doch sie war nicht sehr erpicht darauf, wieder in den dunklen Keller gesperrt zu werden, in dem sie damals so viele Tage ohne Essen und Trinken zugebracht hatte. "Das bedeutet soviel wie für sein Wohlbefinden zu sorgen und Gäste zu empfangen. Manchmal helfe ich auch in der Küche aus und muss für die Verheilung leichter Wunden, wie jener von Schnitten, sorgen." Dass sie unter Schnittwunden jene an Callidus Hals bedachte, die sie ihm zugefügt hatte, musste ja nicht unbedingt erwähnt werden.


    "Acht Herren hattest du?" fragte Kaya um ein wenig von sich wegzukommen. Sie wollte nicht allzuviel von sich preis geben und langsam drohte es dazu zu kommen, dass sie Eretha Dinge andeutete, die sie besser nicht wissen sollte. "Wie war es bei ihnen?" fügte sie rasch eine weitere Frage hinzu, der sogleich eine Begründung für ihre 'Neugierde' folgte. "Du musst wissen, dies ist erst mein zweiter Haushalt und es interessiert mich wie es woanders ist."