Beiträge von Petronia Arria

    Arria bekam mit, dass sie nicht mehr saß und kuschelte sich unwillkürlich an den neben ihr liegenden. Sie wachte zwar auf, aber wirklich begreifen konnte sie nicht, was gerade geschah, zu schnell übermannte sie der Schlaf wieder, doch ein glückliches Lächeln lag auf ihren Lippen.


    Ganz anders, als sie endgültig erwachte, da war ihr der Schock ins Gesicht geschrieben. Warum lag sie bei ihm im Bett? Hatte sie etwa? Nein, sicher nicht... Oder?

    Arria sah ihn an, doch so schnell, wie er ihr das Kompliment gegeben hatte, war er auch schon verschwunden. Die junge Frau stand noch da und sah ihm nach. Ihr Herz klopfte wie wild und sie konnte nicht einmal sagen, warum. Wegen dem Kuss oder dem Kompliment? Sie seufzte leise und ging langsam in das Gästezimmer, zog sich DORT um und legte sich auf das Bett. Sie fühlte sich unbehaglich, nach dem, was er gesagt hatte und lag lange wach. Sie seufzte.


    ~~~ Eine ganze Weile später ~~~


    Arria lag noch immer wach und erhob sich. Sie konnte nicht schlafen. Langsam tastete sie sich in den Aufenthaltsraum vor und setzte sich dort hin. Doch die Kälte zog durch ihren Körper und sie rubbelte leicht über ihre Armen, dann erhob sie sich und ging zum Zimmer, in das Imperiosus verschwunden war. Sollte sie es wagen und ihn sich schlafend ansehen? Er sah bestimmt furchtbar süß aus. Eine ganze Weile blieb sie vor der Tür stehen, die Hand auf der Klinke, dann drückte sie sie hinunter und schlich sich in das Zimmer, zog sich einen Korbsessel an das Bett und setzte sich hinein. Schweigend betrachtete sie das schlafende Gesicht des Mannes, in den sie sich verliebt hatte, bis sie letztendlich doch irgendwann einschlief.

    Arria nickte und ging kurz zu ihm, gab ihm einen Kuss auf die Wange.


    "Schlaf gut, Vater", meinte sie ruhig und lächelte ihn an, dann begab sie sich in ihr Cubiculum.


    Dort entkleidete sie sich und begab sich erst einmal ins Balneum, wo sie sich in einen bereits hergerichteten Bottich begab und im warmen Wasser entspannte. Ihre Gedanken wanderten zurück zum Strand und in die Wohnung Imperiosus. Warum hatte sie ihn nicht früher kennen gelernt? Dann hätte sie wohl eine Chance gehabt, ihn für sich zu gewinnen, aber so? Es war wohl wirklich nicht das richtige für sie, einen Mann zu suchen. Vielleicht sollte sie auch den Frauen glauben, die sie in der Therme kennengelernt hatte und aufhören, sich nach einem Mann umzusehen - aber das hatte sie ja überhaupt nicht! Imperiosus hatte doch sie angesprochen! Warum war er zum Strand gekommen? Warum hatte er sie nicht abgewiesen, wenn er doch eine andere hatte? Wollte er sie etwa doch nur ins Bett bekommen? Wollte nur mit ihr schlafen um dann eine andere zu ehelichen? Ihr Vater hatte wohl recht und sie sollte sich von ihm fern halten...


    Das Wasser wurde langsam kalt und so stieg Arria wieder hinaus und trocknete sich ab, ehe sie das Tuch um ihren Körper schlang und sich in ihr Cubiculum begab, wo sie sich ihr Nachtgewand anzog. Sie legte sich aufs Bett und starrte auf die Decke. Der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen, zu viele verwirrende Gedanken waren in ihrem Kopf.

    Arria sah ihn nur kurz an, dann senkte sie den Blick.


    "Nichts. Verzeih, dass ich dir deine Zeit stehle", meinte sie leise und erhob sich. Sie hatte wohl einen falschen Eindruck von ihm gewonnen und sich umsonst Sorgen gemacht.

    "Die sind aber wohl auch alle vergeben... Oder ich lerne sie nie kennen", antwortete sie trotzig und ging ein wenig zur Seite. "Ich lasse dich jetzt damit in Ruhe, Vater. Verzeih, dass ich immer wieder damit anfange."

    Arria blickte ihn lange an, ehe sie sich erhob.


    "Ich würde gerne so glücklich werden, wie du es mit Mutter warst. Aber das scheint mir verwehrt zu bleiben. Ich werde mit Imperiosus rede und mich danach entscheiden", antwortete sie. Sie versteifte sich viel zu sehr auf den jungen Mann, aber er war eben ZU nett und lieb zu ihr.

    Arria blickte ihn schockiert an. Konnte er Gedanken lesen?


    "Es würde der Familie sehr viel Ehre bringen. Ich werde darüber nachdenken", antwortete sie ruhig und ernst. Der Familie würde es Ehre bringen und ihr die Probleme mit den Männern ersparen.

    "Ja", meinte sie nur leise und blickte auf den Boden. Am einfachsten wäre es wirklich, sie würde zu den Vestalinnen gehen, dann musste sie sich über Männer keine Sorgen mehr machen, es wäre ihr sowieso verboten. Schweigend knotete sie ihre Finger ineinander und wieder auseinander.

    Arria zuckte leicht. "Du weißt sicher, was gut für mich ist, Vater. Und ich suche mir ja nur die falschen raus, nicht wahr?"


    Arria war deprimiert von ihrem neuerlichen Rückschlag. Detritus war eine Sache, aber Imperiosus? Er hatte sie nicht einmal gekannt und dennoch sofort in sein Herz geschlossen - oder zumindest glaubte sie das.

    "Vielleicht sollte ich die Wahl des Mannes doch dir überlassen. Das wäre doch normal, oder Vater?", fragte sie und blickte ihn ernst an. Ihm sagen, was sie empfand... Das war nicht einfach, wenn man versprochen hatte, als Schwester dazusein.

    "Du hast ja recht, Vater, aber es fällt mir so schwer. Er macht mir keine Hoffnungen, aber trotzdem. Ich genieße seine Nähe und von ihm fernbleiben kann ich auch nicht", seufzte sie und sah ihrem Vater nach, wie er hin und her lief. Sie bereitete ihm schon wieder Sorgen.

    Arria seufzte.


    "Er ist nicht wie andere Männer, Vater. Er versteht mich einfach, ohne, dass ich etwas sagen muss und er ist einfach da für mich. Ich glaube nicht, dass es viele solche Männer gibt", antwortete sie und ihr Blick war wieder verträumt in die Ferne gerichtet. Sie schien sich wohl wirklich in etwas reinzusteigern...

    Arria lächelte und nickte eifrig.


    "Und als erstes werde ich eine Familie gründen. Du solltst den besten Schwiegersohn von ganz Italia bekommen", meinte sie überzeugt und lächelte ihn an."Willst du Imperiosus denn einmal kennenlernen? Selbst wenn er liiert ist?"