Ich hatte endlich meinen Bericht für den Februarius fertiggestellt und klopfte nun freudig an die Tür.
*KLOPF*
Ich hatte endlich meinen Bericht für den Februarius fertiggestellt und klopfte nun freudig an die Tür.
*KLOPF*
"Schade, aber wenn es sein muss."
Ich sah sie aufmerksam an und überlegte dann.
"Da wir bald das Schiff für die Augusta zu Wasser lassen, wird den Männern ein Tag frei gegeben. Ich denke in etwa 3 Tagen dürfte es fertig sein. Dann treffen wir uns wieder. Wo möchtest du dich denn mit mir treffen?"
Ich saß an meinem Schreibtisch und brütete über den neuesten Berichten, als die Tür aufging und der Triearchus vor mir stand. Befehlsgewohnt salutierte ich zackig.
"Salve, Triearchus. Was kann ich für dich tun?"
"Ja, das stimmt. Ich bin kein Duccius. Ich habe Valentin während meiner Tätigkeit als Scriba hier in Mogontiacum kennengelernt. Seitdem sind wir gute Freunde und ich bin sozusagen regelmäßiger Gast im Hause Duccia."
Ich sah sie grinsend an.
Ich war im Gebet versunken, als ich etwas am Bein vorbeischwimmen fühlte. Als ich die Augen aufriss, sah ich mich mitten in einem Fischschwarm. Sogleich wurde mir warm an den Beinen, als ob darunter ein Kohlebecken wäre. Wohlig umspülte das Wasser meine Beine. In tiefer Andacht dankte ich Neptun für sein Zeichen. Doch der Schwarm verschwand sofort wieder und ich blickte mich um. Ich hatte garnicht mitbekommen, wie der Praefectus hinter mir aufgetaucht war. Sogleich watete ich zu ihm herüber.
"Salve, Praefectus. Habt ihr dieses Zeichen gesehen? Ich deute das positiv!"
Ich versuchte aufbauend zu lächeln.
"Ich weiß, dass deine Familie hinter dir stehen wird. Und da ich...nunja auch schon fast zur Familie gehöre, ohne es zu wissen..."
Ich lächelte breit.
"...werde ich auch hinter dir stehen. Wenn du also das Bedrüfnis hast, zu reden, scheu dich nicht es zu tun."
Schnellen Schrittes kam ich im Gebäude an, in dem Hochbetrieb herrschte. Überall lagen oder standen Verletzte, die schnell behandelt werden mussten. In diesem Chaos bahnte ich mir den Weg zu einem Medicus, der scheinbar gerade eine Art "Bestandsaufnahme" machte. Aufgeregt wegen der Atmosphere sprach ich:
"Medicus, wie ist die Lage hier?"
Er sah mich etwas entgeistert, aber trotzdem mit professioneller Miene an.
"Die Lage ist noch chaotisch, aber langsam kriegen wir Ordnung herein. Es werden immer mehr."
Ich sah ihn immernoch aufgeregt an.
"Stell mir bitte so schnell wie möglich eine Liste der Verletzten und eine Liste derer zusammen, die es wohl aller Voraussicht nicht schaffen werden. Das wäre vorerst alles. Vale."
Er nickte und machte sich dann wieder an die Arbeit. Ich ließ keine Zeit verstreichen und machte mich auf nach draußen, um eine Bestandaufnahme zu machen.
Ich nickte. Diese Übung war etwas leichter und ich konnte mich dabei entdlich entspannen. Leicht drückte ich die Beine in die Seiten des Gauls. Er setzte sich langsam in Bewegung und ich ließ ihn einige Meter geradeaus laufen. Schließlich zog ich die Zügel nach rechts und drückte das Bein in seine linke Seite. Er wandte sich nach rechts und ich ließ ihn umdrehen.
Schließlich drückte ich fester, sodass er schneller wurde. Im Galopp ließ ich ihn eine Runde drehen und hielt dann neben Seneca wieder an.
"Jawohl, Praefectus."
Ich salutierte zackig und ging dann zum Valetudinarium, um mich nach der Lage zu erkundigen. Immer mehr Soldaten wurden schreiend dorthin getragen.
Ich kam schweigend zum Kai und blickte in die Wellen. Dann zog ich noch einige Kleidungsschichten darüber und verband meine Beine mit dicken Bandagen. Schließlich ging ich hinunter zur Uferböschung und setzte nach und nach meine Füße ins Wasser. Es war eiskalt und ich begann zu frösteln. Doch diesen Gang musste ich tun. Das Opfer beim Schrein reichte mir nicht. Ich wollte noch einmal das Wasser spüren, mein Element. Ich ging bis zu den Knien hinein und sprach dann.
"Oh Neptun, verehrungswürdiger Gott des Meeres und der Flüsse. Sende mir bitte ein Zeichen, auf dass ich weiß, dass die Männer am morgigen Tage unbeschadet ablegen und die Augusta ebenso unbeschadet hierher bringen können."
Ich selbst kam in Paradeuniform und begab mich unter die Anwesenden. Vor dem Schrein blieb ich stehen und opferte einige Gaben. Als Nauta war es mir vergönnt, übermäßig zu opfern, daher wollte ich von allem etwas an den Schrein legen, um meinen bescheidenen Sold durch die Vielfalt der Opfer auszugleichen. Schließlich versank ich in tiefem Gebet. Noch abends saß ich dort, fast entkräftet und betete für die Männer und für mich selbst.
Schließlich öffnete ich die Augen und stand auf. Lächelnd sah ich die Männer um mich herum an. Schließlich bat ich sie alle, zusammenzukommen.
"Kameraden. Dies ist ein bedeutsamer Augenblick. Wir haben die Ehre zugeteilt bekommen, die Augusta zu Wasser befördern zu dürfen. Mit Neptun an unserer Seite wird uns dies bestimmt gelingen. Davon bin ich überzeugt. Nehmt euch den Rest des Tages Zeit für eure Andacht oder andere wichtige Dinge, die es noch zu erledigen gilt. Wir werden den Stützpunkt für einige Zeit nicht mehr sehen."
Ich sah noch einmal in die freudig erregten Gesichter der Männer und verabschiedete mich dann vorerst. Schließlich ging ich hinunter zum Kai.
"Dann muss die Welt nur aus blinden Toren bestehen.", sagte ich grinsend.
"Ich muss zugeben, dass es mich innerlich jubeln ließ, als du sagtest, du hättest keinen, dem du versprochen bist. Das gibt einem hart an sich und seinem Dienst arbeitenden Nauta Hoffnung..."
Wieder bewegte sich meine Hand näher an die ihre heran und berührte sie sachte.
ZitatOriginal von Caius Iulius Seneca
Als sie die Übung mit dem Bock mehrmals wiederolt hatten und Pictor immer besser wurde, ließ Seneca ein Pferd herbeiführen.
So, nun probieren wir das ganze mit dem Pferd.
Das Gefühl, wie es ist auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen hattest du ja nun schon. Aber nun wirst du die gleiche Übung mit einem echten Pferd machen. Vorerst werden diese zwei Equites hier das Pferd festhalten, aber später musst du das alleine machen.
"In Ordnung."
Ich sah das Pferd und schluckte leicht. Auf dem Bock hatte es noch leicht ausgesehen. Aufgeregt fing ich klein an und schwang mich erst direkt am Pferd darauf. Dann vergrößerte ich den Abstand zum Pferd immer mehr. Die Übung dauerte diesmal länger, da ich das ganze aus allen Richtungen machen musste - außer von vorn.
Schließlich stand ich wieder verschwitzt da und gab den beiden Equites ein Zeichen, das Pferd loszulassen. Dann richtete ich meinen Geist nur auf das Ziel aus und spannte jede Faser meines Körpers an. Dann rannte ich los und schwang mich mit geübter Bewegung nach oben. Kurz dachte ich schon, es wäre um mich geschehen, als ich mich bäuchlings auf dem Rücken des Pferdes wiederfand. Lächelnd zog ich mich nach oben und ließ mich dann wieder heruntergleiten. Ich wiederholte das Ganze einige Male und wunderte mich, wie dieses Pferd so geduldig mit mir war. Schließlich saß ich wieder auf dem Pferd und lächelte zu Seneca hinunter.
Ich sah lächelnd in die Runde und nickte Magnus still zu. Ich wollte das Gespräch nicht stören, sodass ich mich nur neben meinen Praefect setzte und stillschweigend zuhörte.
Ich trank gerade einen Schluck Met, als ich aufpassen musste, mich nicht zu verschlucken. Die Frage kam unerwartet, aber ich hielt die Fassung und lächelte nur.
"Nein, keine Frau."
Ich sah sie zwinkernd an.
"Noch nicht..."
ZitatOriginal von Caius Iulius Seneca
Nein, mach nur wieter so.
Immer schon die einzelnen Situationen durchexerzieren.
Mach vorerst noch ohne Rüstung weiter, später dann mit Rüstung.
Ich grinste kurz und salutierte scherzhaft.
"Jawohl, Tribun."
Ich übte weiter ohne Rüstung. Nach einer guten halben Stunde verschnaufte ich kurz und legte dann meine Rüstung an. Das Gewicht machte sich bemerkbar. Ich setzte die Übung fort und vollführte mehrere Sprünge. So langsam schien die Rüstung schwerer zu werden und ich kam nicht mehr mit der gewohnten Leichtigkeit auf den Bock. Trotzdem trieb ich mich selbst weiter an.
Ich sah sie lächelnd an. Doch als sie den Satz in der Mitte abbrach, wurde ich ernster.
"Es tut mir leid..."
Mehr wusste ich dazu nicht zu sagen.
Ich kam grinsend aus dem Türrahmen heraus und sah Florus an.
"Salve Praefectus. Wie ich sehe, treffen wir uns in letzter Zeit recht oft.
Wenn ich übersetzen darf..."
Ich sah weiterhin lächelnd in die Runde.
"Unsere gute Seele Marga meinte soeben, ob du etwas zu essen oder zu trinken möchtest. Auch fragte sie, ob du dich nicht von deinem Mantel befreien und Platz nehmen möchtest."
Ich trat ein und schloss die Tür leise hinter mir. Dann nahm ich Haltung an und salutierte.
"Praefectus, soeben hatte sich ein gewisser Tiberius Annaeus Sophus angemeldet. Doch anscheinend musste er dringend weiter, sodass er schon wieder abgereist ist. Es tut mir wirklich leid..."
ZitatOriginal von Lucius Annaeus Florus
Sobald hier alles wieder seine Ordnung hat, die Toten ihren Familien übergeben wurden und die Verletzten sich in besten Händen befinden. Wenn das Material gesichert und aufgelistet ist, dann, ja dann wird es Zeit für die Truppe, einen freien Tag oder zwei zu haben, während ich den Nachschub des Materials koordinieren muss.
"Natürlich, Praefectus. Ich werde mich sofort an die Arbeit machen, wenn das alles war."
Ich sah ihn abwartend an.