Beiträge von Publius Terentius Pictor

    Ich hatte alles vorbereitet. Ich kniete vor dem kleinen Schrein in meiner Unterkunft, die Mars geweiht war. Murmelnd sprach ich die letzten Gebete vor meinem Gang in die Unterwelt. Nach dieser stillen Andacht nahm ich mein Gladius in die Hand und umschloss den Knauf fest. Der Brief des Kaisers hatte mir gezeigt, dass ich durch mein unerlaubtes Handeln nicht nur meine Truppe, sondern auch meine Familie beschmutzt hatte. So war die einzig richtige Konsequenz der Sturz ins Gladius. Nur so konnte ich in Ehren gehen. Langsam setzte ich die Spitze des Schwertes an die Leber und ließ noch einmal meinen Weg, den ich im Leben beschritten hatte, vor meinem geistigen Auge ablaufen. Sicher, er war nicht immer ruhmreich gewesen, doch nie hatte ich Schwäche gezeigt und immer war ich dem Pfad der Tugendhaftigkeit gefolgt. Lächelnd nickte ich und stieß die Klinge mit einem schnellen Stoß in meinen Körper. Keuchend überwältigte mich der Schmerz und langsam tanzten vor meinem Gesicht Sterne, bis es mit mir zuende war.


    Werte Familie.


    Mein Tod muss euch sicherlich schmerzlich treffen, doch es wird euch auch mit Stolz erfüllen, dass ich in Ehren gegangen bin. Durch mein eigenes Verschulden bin ich vor dem Kaiser und auch vor der Truppe in Ungnade gefallen und musste dies durch meinen eigenen Tod wiedergutmachen.


    Behaltet mich in guter Erinnerung und bestattet mich, wie es einem Römer würdig ist.


    Mein Geld vermache ich Quintus Terentius. Er soll es so verwalten, wie ich es getan hätte.


    Ave atque vale.


    Publius Terentius Pictor


    Auf dem Tisch hinter dem toten Körper lag ein Geldsäckel mit dem Nachlass des Verstorbenen.


    Sim-Off:

    Sim-Off Überweisung meines gesamten Geldes an Quintus Terentius Alienus.

    Ich weiß, dass bisher die Classis immer für alle Transporte verantwortlich war. Aber ich will dieses einseitige System, dass in der nun sehr lange währenden Pax Romana nicht mehr zeitgemäß ist, etwas aufbrechen und darauf hin arbeiten, dass auch die anderen Einheiten einbezogen werden.


    Letztendlich ist es mein Ziel, dass Wirtschaft und Militär hier Hand in Hand zusammenarbeiten. Händler sollen sich ansiedeln und dadurch angelockt werden, dass die Truppen ihnen Exklusivverträge ausschreiben. Dafür soll die Grundlage geschaffen und ein stärkerer Dialog zwischen den Einheiten gefördert werden. Damit auch deine Männer etwas zu tun haben, könnte man die Warentransporte verbinden und zusammen organisieren.

    Ich nickte. Sicher, an die Neunte hatte ich bisher noch nicht gedacht. Seit den großen Abwanderungen des letzten Jahres war mir diese Legion etwas schlecht im Gedächtnis geblieben. Aber ich würde auch da noch einmal Boten entsenden.


    Sicher, ich werde mich dann noch einmal mit dem Praefecten verständigen. Es freut mich, dass die Bereitschaft zur Zusammenarbeit noch immer besteht.


    Nun, wie steht es um die Moral? Sie ist stabil, gut, aber in meinen Augen durch den Winter gesunken. Die Männer müssen wieder die harte Hand ihrer Ausbilder spüren. Ich habe dahingehend bereits einen Eignungstest angesetzt und harte Strafen für Mannschaften und Offiziere erhoben, die diesen nicht bestehen. In Bezug auf Kaiser und dich sind Loyalität und Moral ungebrochen. Ihr Opferwillen besteht fort und sie werden sich in germanische Klingen stürzen, wenn Du oder der Kaiser es befiehlt.

    Der Centurio nahm Platz und fingerte aus seiner Tasche ein kleines Pergament. Er gab es dem Praefecten und beschrieb, was es damit auf sich hatte.


    Benötigte Materialien und Werkzeuge



      [*]500 Talenta Holz
      [*]600 Talenta Stein
      [*]900 Talenta Kies und Erde
      [*]300 mitteldicke Stämme für Palisadenarbeiten
      [*]4000 Schaufeln und Hämmer
      [*]pro Kohorte Zeichenwerkzeug
      [*]Proviant (wird noch zusammengestellt)


    [B]Dies sind die Materialien und Werkzeuge, die unser Stützpunkt benötigt. Nun kommt die Ala ins Spiel. Es gibt bei euch doch sicher auch Bedarf. Reparaturarbeiten fallen im Frühjahr in der Regel an. Das könnte man in eines zusammenfassen und sich dann gemeinsam um die Beschaffung kümmern.

    Mein Gesicht verriet keine Gefühlsregung, doch innerlich arbeitete es heftig. Dass man hier einen Quaestor entsandte, hatte also weniger mit dem Wohlwollen des Senats als vielmehr mit dem Misstrauen zu tun, dass er der Einheit nun seinerseits entgegenbrachte. Enttäuscht nahm ich einen Schluck aus dem Becher und überlegte weiter. Ich hatte vor mir also den typischen Politiker, der seine Zeit hier nur als "Horizonterweiterung" ansah. Das hieß für mich nichts anderes als den weiteren Schritt auf der Karriereleiter.


    Mit dem angesprochenen Senator meinst Du sicher Prudentius Commodus. Ich habe mit ihm auf seinem Landgut in der Colonia gesprochen und machte dabei auch meinem Unmut Luft, das ist wahr. In der Wahrnehmung der Truppe hier steht der Senat nicht gerade gut da. Keine getroffene Regelung, die die Truppen reformierte, betraf bisher auch nautische Verbände hier im Norden. Es scheint mir hier vielmehr so, als seien wir nicht mehr existent. Das ist aber ein Zustand, den es zu beheben gilt, denn ich sehe keinen Grund, warum man nicht den Dialog mit dem Senat suchen sollte.

    Ich hatte eine längere Liste abzuarbeiten, also wollte ich das einigermaßen rasch über die Bühne bringen, um ihn nicht weiter zu behelligen.


    Nun, zuerst einmal geht es um Materiallieferungen, die für die Classis anstehen. Wir sind derzeit dabei, den Stützpunkt auf Vordermann zu bringen und alles von Grund auf zu reparieren. Jetzt erlaubt es das Wetter ja, den Göttern sei Dank.


    Nun habe ich einen Teil der Truppe damit beauftragt, Material und angeforderte Werkzeuge zu beschaffen. Dies wollen wir auch in Zusammenarbeit mit der Zweiten Legio machen, schließlich liegt es mir am Herzen, dass unsere Verbände zusammenarbeiten. Sicher liegt auch bei euch Materialmangel und Reparaturbedarf vor. Da kann man ja sicher koppeln und Sammelbestellungen zusammenstellen.

    Centurio Norbatus - so hieß der Offizier - trat ein und schloss hinter sich zackig wieder die Tür. Er blickte sich um und sah ein gut ausgerüstetes Officium. Es gefiel ihm. Schließlich sah er vor sich den Praefecten und salutierte kurz, bevor er anhob zu sprechen.


    Salve, Praefect. Mein Name ist Aqulius Norbatus, ich bin Centurio der Classis Germanica und würde mit dir gern über Materiallieferungen sprechen, die für die Classis anstehen. Da der Kommandeur glaubt, dass auch die Ala sicher noch Material benötigt, könnte man solche Dinge ja zusammen erledigen und so den Betrieb auch etwas ankurbeln.

    Sim-Off:

    Leider kein Decurio. :P Sind nur Marinesoldaten auf Pferden. Das Wort "beritten" war wohl etwas falsch gewählt...


    Der Centurio nickte und wartete, bis sich das Tor geöffnet hatte. Dann steuerte er zielstrebig die Principia an. Davor ließen die Männer ihre Pferde halten und übrgaben sie den Stallburschen. Schließlich ging der Centurio allein weiter in die Principia hinein.

    Wieder war ein Eilbrief zu verschicken.


    Ad
    Gaius Prudentius Commodus
    Casa Prudentia Romana
    Roma


    Salve Senator Prudentius Commodus.


    Ich durfte mit Freude erfahren, dass Ihr zum Praetor Peregrinus ernannt worden seid. Ich beglückwünsch Euch zu diesem Amt und wünsche Euch das Beste für die Erfüllung aller anfallenden Pflichten.


    Ich schreibe Euch in einem wichtigen Anliegen an. Schon lange lebe ich hier in Germanien und bin nun auf der Suche nach einem Patron, der mich in Roma vertreten und sich für mich stark machen kann. Im Gegenzug würde ich diesem Patron ewig dankbar und zu Diensten sein. Mein auserwählter Patron seid Ihr. Bei unserem Gespräch auf Eurem Landgut sah ich, dass Ihr würdevoll im Alter steht. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als Euer Klient zu sein.
    Ihr fragt Euch sicher, warum Ihr mich als Klient aufnehmen solltet. Zum einen bin ich Nauarchus und genieße daher im Militär Germaniens einen gewissen Ruf und kann meine Ansichten offen darlegen und artikulieren. Zum anderen zeichne ich mich durch Fleiß, Leistungsbereitschaft und vor allem stoistische Tugendhaftigkeit aus. Dies sind alles Eigenschaften, die Ihr bei Eurer Entscheidung bitte berücksichtigen sollt.


    Ich erwarte Eure Antwort sehnlichst und hoffe auf eine Zustimmung.


    Vale,


    Publius Terentius Pictor

    Nachdem ich dem Olivenhändler einen höchst erfolgreichen Besuch abgestattet hatte, wollte ich noch einmal bei Duccia Verina vorbeischauen. So fand ich irgendwann den Weg zur Insula und fand nach einigem Suchen die Wohnung. Schließlich klopfte ich an die Tür.

    Ich überschlug den Preis im Kopf und rechnete dann alles auf mehrere Monate hoch. Wie man es drehte und wendete, es kam mich deutlich günstiger, als wenn ich es aus anderen Provinzen hätte importieren müssen. Lächelnd nickte ich dem Germanen zu und bot ihm meine Hand zur Besiegelung des Handels.


    Das ist ein gutes Angebot. Wieder einmal bestätigt sich, dass die Germanen nicht nur gute, sondern auch humane Händler sind.


    Duccia Verina würde ich noch einen Besuch abstatten, soviel stand fest. Sicher konnte ich dort auch einen guten Preis herausschlagen. Besonders, wenn ich auf diesen Händler hier verweisen konnte.


    Sag, wo hat besagte Duccia Verina ihre Ölpresse?

    Er nickte nur geflissentlich. Heute war nicht gerade ein guter Tag, um sich in die Haare zu bekommen.


    Nun gut, dann werden wir mal weiterziehen, gibt noch viel zu tun.


    Und so gingen die Männer weiter, denn endlich konnten sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen.

    Ich überschlug einige Überlegungen im Geiste und sah Loki dann musternd an.


    Nunja, ich benötige zehn Tarenta monatlich, und das vorerst in einem Zeitrahmen von einem Jahr. Dies wäre die zu erfüllenden Menge. Welchen Preis verlangst du in der Regel?


    Ich überlegte weiter. Olivenöl würde ich sicher benötigen und scheinbar konnte man hier in Mogontiacum leicht an gute Händer geraten.


    Duccia Verina also. Handelt sie mit humanen Preisen oder laufe ich Gefahr, mehr als nötig zu zahlen?