Unüberhörbar gleitet die sonst so samtene und jetzt so kratzbürstige Stimme meiner Tochter durch unsere ehrbaren Gemäuer. Diese sonst so willkommene Stimme hatte meinen geruhsamen Nachmittagsschlaf gestört, so dass ich mich ruckartig aufsetze und nachsehe, was denn im Gange ist.
Ich wandle die Treppe herunter und sehe zunächst nur einen Rücken einer kalkweißen Statue. An den Füssen hat sie Anhängsel, die den Überresten übergroßer, halbabgefackelter Falter gleicht. Ich komme ihr näher, sehe noch immer nur ihren Rücken, komme immer näher bis ich sie erreiche und wen sehe ich? Zwei gestresste Sklaven, die schuften.
"Recht so!" murmle ich.
Ich gehe ein bisschen weiter und erblicke endlich meine Tochter, die mehr oder weniger entschlossen die 3 Gebilde herumdirigiert.
"Töchterchen. Welch Freude Dich zu erblicken. Hai, wer hat Dir denn diesen gefalterten Merkur beschert? Und warum lagerst du ihn hier zwischen?"
Ich betrachte sie und hoffe beim Blick über ihren Bauch, dass sie nach wie vor keusch geblieben war. Wehe, wenn nicht!
"Du hast Dich nicht verändert, das freut mich. Wie bist du mit der Sponsalia zufrieden?"