Beiträge von Sun Cheng

    "Dann ist Eure Klinge der Klinge eines Schwertes aus Han gar nicht so unähnlich. Nun, mit meiner Lanze bin ich noch gut im Training. Und an mein Schwert wage ich mich lieber erst in ein paar Wochen. Andere Sache: Kann ich ein paar Trainingsgegenstände für mein waffenloses Training irgendwo aufstellen lassen? In einer Ecke, wo es niemanden stört? Ich benötige einen dicken Baumstamm, den man als Pfahl aufstellt, dazu noch einen Balken, der ein Fuß weit über dem Boden angebracht ist und vielleicht auch noch 10 bis 20 Pfähle, die auch nur ein bis zwei Fuß hoch sein müssen. Gleichgewichtsübungen sind sehr wichtig."

    "Kann ich hier das Schwert und die Lanze, die ich aus Han mitgebracht habe, schärfen lassen?" fragte Cheng, während er sich die Übungswaffen ansah. Ein stumpfer Gladius mit etwas Überlänge gefiel ihm. "Mit dem könnte man arbeiten."

    "Ich habe schon sehr lange mein Schwert nicht mehr benutzt. Könnte ich am Training des Schwertkampfes teilnehmen? Und vielleicht auch an anderen Trainingseinheiten? Als Gegenleistung könnte ich waffenlosen Kampf und den Kampf mit der Lanze unterrichten."

    Zitat

    Original von Manius Horatius Toxis
    "Ja, waffenloser Nahkampf ist ein wichtiges Element, welches ich nur ungenügend beherrrsche. Ich hoffe da, von dir noch etwas zu lernen."


    "Dafür bin ich mit dem Schwert etwas aus der Übung. Ich kam schon seit fast fünf Jahren nicht mehr zu einem Schwertkampf. Und richtig gut war ich darin auch noch nie. Die Lanze liegt mir besser."

    "Nur ein Gott? Wirklich eigenartig, diese Christen."


    "Ich als Gladiator? Nun, ich bin mir noch nicht sicher. Ich will erst einmal Eure Kampfweise lernen. Je mehr Arten zu Kämpfen man kennt, desto besser ist es. Wobei ich schon festgestellt habe, dass man sich hier viel zu sehr auf Waffen verlässt. Dabei kann man mit seinen Händen genauso tödlich sein."

    "Bei Euch tragen vor allem Frauen Seide?" Cheng grinst. "Das ist ja interessant. Bei uns ist es vor allem der adel, der Seide trägt. Und Offiziere und hohe Beamte. Allzu kalt ist es im Winter auch nicht, wenn man genug Lagen davon übereinander trägt. Ich weiß, wovon ich spreche. Die Winter sind sehr kalt in Luoyang." Er verbeugt sich leicht. "Auf jeden Fall danke ich für Euer Geschenk. Und ich denke Ihr habt recht, wir sollten die anderen nicht warten lassen."
    Er denkt einen Moment lang nach. "Ist es bei den Römern üblich, Hinrichtungen durch Tiere durchführen zu lassen? Erfreuen sich die Römer an den Schmerzensschreien der Delinquenten?"

    "Was habt Ihr gegen meinen Seidenmantel?" Irgendwie hatte der Grieche allerdings recht. "Hunde gibt es bei uns auch, ja." Er sah sich die Tunika an. "Grün ist gar nicht mal schlecht. Als Ersatz für den Untermantel könnte ich es tragen. Aber meine Hose und meine Stiefel behalte ich auf jeden Fall. Nennt es Macht der Gewohnheit, aber ich bin nun einmal an Hosen gewöhnt."

    "So viele Fragen." sagte Cheng und lächelte kurz. "Latein lernt man irgendwann, wenn man zwei Jahre lang im Reich der Römer unterwegs ist. Und je mehr man übt, umso besser spricht man die Sprache. Über mein Land möchte ich nicht reden. Noch nicht. Es schmerzt, über seine Heimat zu reden, wenn man sie nie wieder sehen wird."
    Als Apollonius stehen bleibt und ihn anschaut, überlegt er kurz, bevor er antwortet. "Außer meinen Waffen und Kleidung hatte ich nur etwas Kupfergeld dabei, aber das ist auch schon längst aufgebraucht. Hin und wieder habe ich mir etwas verdient, indem ich kleine Kunststücke vorgeführt habe, aber viel habe ich im Moment nicht. Andererseits genügt mir ein wenig Essen völlig. Der Weise ist frei von Verlangen."

    "Welche Bewise könnte ich Euch schon geben? Ihr würdet es ja selbst dann nicht glauben, wenn Ihr in meine Heimat reisen würdet! Aber was erwarte ich auch von Menschen, die nicht einmal Papier kennen. Und Eure Schrift, mit Verlaub, ist so unästhetisch, dass Kalligraphie fast unmöglich ist. Und Seide könnt Ihr auch nicht herstellen."


    Cheng holte ein Blatt Papier hervor, auf dem ein Kapitel der "Kunst des Krieges" in kunstvoller Kalligraphie aufgeschrieben war. "Nur betrachten, nicht anfassen!"

    "Danke, ich erfreue mich bester Gesundheit."


    Beim Weitergehen antwortet er. "Ich komme aus dem Reich Han. Wenn Ihr von hier aus bis Indien reist, das Land ganz durchquert, anschließend durch Siam und Annam reist, erreicht Ihr die Grenze des reiches Han. Von da aus etwa 800 Meilen nach Norden, und Ihr seid in der Gegend von Luoyang, der Hauptstadt."

    Irgendwie hatte sich Cheng verlaufen. Wo war er denn hier? Sah aus wie ein Sklavenmarkt. Da entdeckte er ein bekanntes Gesicht, den Medicus der Gladiatorenschule, die ihn freundlicherweise nach Rom mitgenommen hatte. Er ging auf ihn zu. "Ähm, Appolonius. Ich habe, denke ich, die Orientierung verloren. Diese Stadt ist ein planungstechnisches Verbrechen. Könnte ich mich Euch einfach anschließen? Nicht, dass ich noch die Abreise verpasse."

    "Im weitesten Sinne... ich komme aus Luoyang, Hauptstadt des Reiches Han. Ich war Feldherr des Huangdi, bevor ich... sagen wir, es gab ein paar Meinungsverschiedenheiten mit seiner Majestät und ich habe beschlossen, lieber ein wenig Abstand zwischen ihn und mich zu bringen." Er ging mit Toxis mit, während sie sich unterhielten. "Woher wisst Ihr von Zhungguo?"