"Das hat aber den Vorteil, dass er sich nicht wehrt." sagte Cheng grinsend.
Beiträge von Sun Cheng
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Er fasste sich an die Stelle, wohin sie ihn geküsste hatte und sah sie ein wenig verwundert an. "Wofür?" fragte er ein wenig perplex. Zum Glück war es dunkel und amn konnte nicht sehen, dass er rot wurde.
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Cheng verzog sein Gesicht. "Das tut doch weh." Dann lachte er herzlich. "es sieht aber so aus, als würde ich dir deine Erinnerung wiederbringen. Vielleicht ist das ja der Sinn meiner Reise hierhin?"
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"Die hat jeder. Als Offizier war ich auch nicht immer nett. Und die Versuche, mich auf meiner reise zu überfallen, endeten auch nicht gerade glücklich für die Banditen." Er lächelte schüchtern. "Aber dennoch habe ich immer versucht, so wenig Schaden wie möglich anzurichten. Und ich denke, dass auch du niemandem absichtlich schaden zufügen willst oder zugefügt hast."
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"Also, ob man ein reines Herz hat, merkt man doch. Ich meine... man sollte zumindest davon ausgehen. Du bist viel zu... viel zu..." Er lächelte verlegen. "Du bist mir viel zu sympathisch, als dass du ein schlechtes Herz haben könntest."
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"Nein, das nicht. Du hast mich nur verwirrt."
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Cheng sah sie ein wenig perplex an. "Äh... ich... egal." Diese Antwort hatte ihn echt verwirrt. Vor allem kombiniert mit ihrem Lachen war das sehr eigenartig. Spielte sie mit ihm?
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Ich denke, es liegt am Namen.
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Zitat
Original von Appius Terentius Cyprianus
Das sind aber ziemliche Konstruktionen jetzt oder?*g* (Ich meine ich habe jetzt nicht soviel Ahnungg aber naja trotzdem etwas konstruiert finde ich es schon)
Ehrlich gesagt: Ja, das ist jetzt schon um mehr als eine Ecke gedacht.
Den Chinesen habe ich auch nur gewagt, weil es immer wieder mal Gelehrte aus China nach Westen gezogen hat. Wo die geblieben sind, weiß man nur nicht
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Also, Japaner halte selbst ich für etwas gewagt. Mongolen würden da besser passen, weil die zu der Zeit schon recht weit westlich siedelten. Angenommen, die Parther hätten ein paar Mongolen versklavt, dann wäre es prinzipiell möglich, denke ich.
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"Ein reines Herz ist wichtiger als alles andere. Die Götter schätzen ein reines Herz höher als alles andere. Es müssten schon sehr hartherzige Götter sein, wenn dem nicht so wäre."
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"Wir alle machen Fehler. Andererseits denke ich, dass man dich bis an dein Lebensende gejagt hätte, wenn dir die Flucht gelungen wäre. Statt dessen wurdest du frei gelassen. So gesehen, hast du vielleicht einen Fehler gemacht, aber der hat die Freiheit gebracht." er lächelte. "Vielleicht haben dich die Götter ja in der Vergangenheit hart geprüft, weil sie in der Zukunft ein großes Geschenk für dich bereit halten?"
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"Macht ist gefährlich. Für den, der sie nicht hat und für den Weg zur Erkenntnis desjenigen, der sie hat. Aber, wenn ich bedenke, was ich auf meinem Weg hierhin alles gesehen und erlebt habe, welche Erfahrungen ich sammeln konnte und wie weit ich auf dem Weg zur Erkenntnis gelangt bin, muss ich dem Huangdi eigentlich sogar danken. Diese Flucht hat sich zu einem wahren Geschenk für mich entwickelt." Cheng lächelte ein wenig. "Du wirst dich irgendwann wieder erinnern können." sagte er so aufmunternd wie möglich.
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"Bei einem weisen, gütigen Herrscher ist so viel Macht sicher gut. Aber man kann leider nicht wissen, ob alle Herrscher gute Herrscher sein werden, ist es ein wenig bedenklich. Und doch hat sich unser System ganz gut bewährt. Immerhin funktioniert es schon seit ein paar Jahrhunderten." Er sah einen Moment lang nachdenklich auf das Meer, in dem sich inzwischen die Sterne spiegelten. "Du hast noch keinen Schnee gesehen? Vielleicht fällt diesen Winter ja auch hier Schnee. Es ist schön, den strahlend weißen Schnee zu sehen, wie er alles in eine glitzernde welt verwandelt."
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"Die Hsiung-Nu hatten uns mehrfach angegriffen. Und ich sollte sie aufhalten. Um zu verstehen, warum ich mich töten sollte, musst du unsere Kultur verstehen. Der Huangdi ist einem Gott gleich. Sein Wort ist Gesetz. Meine Befehlsverweigerung war demnach Hochverrat. Und darauf steht der Tod. Die Römer mögen nicht so verrückt sein, aber sie haben auch keine so absolute Herrschaft des Kaisers. Der Huangdi entscheidet allein, ohne Senat oder Ratgeber. Er kann aus Sklaven Adlige machen und aus Adligen Sklaven. Er ist unantastbar und niemand darf ihm widersprechen. Und Feldherren gibt es reichlich, um mit den paar Feinden fertig zu werden. Was den Himalaja anbetrifft, das ist ein Gebirge. Die Berge sind alle mit Schnee bedeckt und reichen weit über die Wolken, bis fast in den Himmel. Es ist eine wunderschöne Gegend. Und gleichzeitig völlig erbarmungslos in seiner eisigen Kälte. Wenn man von Han nach Westen zieht, kommt man auf eine Hochebene. Wenn man die nach Südwesten überquert, kommt man zum Himalaja. Und wenn man den überquert, ist man in Indien."
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"Huangdi bedeutet Kaiser." Er ließ eine kurze Pause. "Das Haus Sun hat eine Tradition als Gelehrte des niederen Adels, die mehr als 1000 Jahre zurück reicht. Mein großer Vorfahre Sun Tsi verfasste die Bingfa. Man kann Bingfa als Kunst des Krieges übersetzen. Das Ideal in diesem Buch ist es, eine Strategie zu entwickeln, die mit dem Dao in Einklang steht. Der wahrhaft Vortreffliche, so heißt es darin, siegt, ohne zu kämpfen. Ich selbst wurde Offizier der kaiserlichen Truppen. Recht schnell gab man mir ein eigenes Kommando, aber das war auch mein letztes Kommando. Denn ich bekam den Befehl, die Hsiung-Nu abzufangen. Hsiung-Nu sind kriegerische Nomaden, ein Reitervolk. Ich wollte sie auf einem Berg erwarten, um meine Soldaten zu schonen. Der Huangdi hielt sich aber für den besseren Strategen und wollte, dass ich sie in einem Tal abfange. Und damit meinte er keinen Hinterhalt, sondern er wollte, dass ich mit meiner Kavallerie im Tal warte. Ich lehnte diese Strategie ab, also hat er sie mir befohlen. Und ich habe den Befehl ignoriert. Ich war siegreich und hatte nur drei Mann verloren. Nach seiner Strategie hätte ich mindestens 100 verloren. Drei Wochen später erhielt ich eine Nachricht des Huangdi. Er beglückwünschte mich zu meinem Sieg und befahl mir, mich selbst zu töten, weil ich seinen Befehl ignoriert hatte. Also packte ich meine Sachen und mein Pferd und verschwand nach Westen. Mein Pferd ist bei der Überquerung des Himalaya verendet, aber ich lebe. Und jetzt bin ich hier, so weit westlich, wie ich es schaffen konnte."
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"Ja... der Huangdi... dieser unmenschliche, unwürdige..." Er atmete tief durch. "Wenn du es wünscht, kann ich dir erzählen, wie es dazu kam. Aber ich will dich nicht langweilen."
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"Wenn du mit dieser Person befreundet bist, wird sie dir verzeihen. Glaube mir." Cheng dachte nach. Er setzte ein paar mal an, etwas zu sagen, bevor er es wagte. "Auch ich hatte jemanden brüskiert. Deshalb bin ich hier. Nur handelte es sich bei mir nicht um einen Freund." Er hielt ihr den Mantel wieder hin. "Ich werde nicht frieren. In meiner Heimat sind die Winter sehr kalt. Und da habe ich keinen solchen Mantel benötigt."
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"Dann solltest du zumindest etwas wärmeres anziehen." Cheng zog seinen Wollmantel aus und gab ihn Pentesilea. er hatte ja noch immer seinen Seidenmantel, Seidenhemd, Hose und Stiefel an. Auch wenn sein Aussehen jetzt mit einem mal noch exotischer war.
"Du sagtest, dass du etwas getan hast, das vielleicht deine gesamte Zukunft verändert? Vielleicht kann ich dir ja Ratschläge geben?" -
Cheng wiederholte die Worte. "Der Anfang aller Dinge ist zugleich das Ende und ein Neubeginn." Er schloss die Augen und dachte eine Weile nach. "Das erinnert mich an einen anderen Satz. Sein und Nichtsein bedingen einander. Man kann auch sagen, Anfang und Ende bedingen einander. Das ist sehr weise. Es gibt weder Anfang noch Ende. Im Jetzt sind auch das Einst und das Später enthalten. Alles bedingt einander. Vielleicht solltest du weiter meditieren, wenn du weniger müde bist. Es wird auch langsam etwas kühl, findest du nicht?"