Beiträge von Manius Aurelius Eugenius

    Es war nun einige Zeit vergangen als da endlich der Wirt in Begleitung eines Gehilfen Trank und Speisen vor ihnen auf dem Tisch ablud. Eugenius, der Onkel Deandras, bedankte sich mit einem Zunicken und stach sich auf ein Messer einen Happen seines Mahls.


    "Hm. Die römische Küche." Bemerkte er kurz und schüttete seinen Kelch mit der Kanne Wein halbvoll. "Sag' was hindert Dich daran? Deine Wortwahl lässt auf Zweifel schließen." Kommentierte Eugenius den letzten Satz Deandras und nahm einen Schluck Wein aus seinem Kelch.


    "Der Kaiser, von den Göttern berufen über die Geschicke Roms zu wachen wird mit der Zeit die alte Ordnung wieder in Kraft setzen; und wenn er nicht, so werde ich einmal als Senator schon dafür Sorge tragen." Wieder huschte ein Lächeln auf die Mundwinkel des alten Mannes und er sah abwartend zu Deandra während er sich ein Stück vom Brot abriss.

    Das mag seine Richtigkeit haben, als "nur" geschichtsinteressierter Laie und nicht Fachkundiger mag ich das nicht beurteilen.


    Manchmal ist halt das "Einfache" an einer Sache das Richtige; ganz ohne eigene Meinungsinterpretationen.


    Meine Aussage ist im Grunde daß uns das vom Tier unterscheidet; Intellekt muss nicht gezwungenermaßen zur Expansion im landwirtschaftlichen oder sonstigen Bereich führen. Intellekt von Intelligenz kommend (lat.: intelligentia „Einsicht, Erkenntnisvermögen“, intellegere „verstehen“), zeigt uns immer mehrere Möglichkeiten auf und eben nicht nur die Eine. Auch in Bezug mit der Expansion der Nordmänner kann es andere Theorien/Erklärungsversuche geben.

    Aus Tacitus "Germania" geht hervor, daß die Germanen die Kälte wesentlich besser verkraften konnten als die Römer. Besagte Nordmänner als artverwandtes Geblüt schließt das auch ein. Eine Auswanderung wegen Massenpopulation kann ich mir nicht vorstellen; die Nordmänner lebten in kleinen Siedlungsgemeinschaften, in Dörfern bzw. Gehöfen, die oft weit auseinander lagen. Und Land hatten sie genug. Es lebten schließlich keine Millionenballungen darauf, wie in der Gegenwart. Also an klimatische- oder platzbedingte Auswanderung glaube ich kaum. Viel mehr nehme ich an, daß die Expansion auch in besagte Gefilde im Grunde an ihrer Lebensart, an Kultur und Brauchtum lag, die ja letztlich sowieso wie bei uns allen auch immer nur Ausdruck unserer aktiven Erbanlagen sind. Ich meine also der Tatendrang war vom ansässigen Menschenschlag her bedingt.


    Und wir gehen hier ja eben von Menschen aus, nicht von Tieren ohne Intellekt die einfach nur ihrem Instinkt folgen; also automatisch Expandieren wenn es ihre Umgebung (wir nehmen hier mal Klima und Massenpopulation) von ihnen verlangt. Wie einfach und grausam wäre die Welt wenn wir uns einfach nur vom Instinkt leiten lassen würden^^


    Wobei Intellekt, das ist die Gefühls- und Geisteswelt (Sagen, Götter, etc., unter einem Begriff: Lebensart), das Brauchtum und Wesen der Wikinger, ihre Taten, ihr Wesen halt, ja auch nur Ausdruck ihrer selbst und damit Instinkt sind.

    Kann ich Dir nicht sagen. Die alten Wikinger haben ihre Taten besungen und in Geschichten von Geschlecht zu Geschlecht weitergegeben. Unabhängig davon hat es nachweisbar an Hand von Ausgrabungen in Nordamerika stattgefunden und ist ein geschichtlicher Fakt. Die Sachlage ist also eindeutig.

    Zitat

    Original von Marcus Claudius Constantius
    Der Reichsapfel war Rund, weil er einen Apfel darstellte...


    Die europähische Seefahrt begann in Italien, aber zugegebenderweise zum großteil auf arabischer Technologie basierend. Mal jetzt von der byzantinischen abgesehen.

    Ich denke die europähische Seefahrt begann mit den alten Wikingern (Entdecker Nordamerikas). 8o

    "Der Kaiser wird schon am besten wissen warum er die Factiones zu reinen Rennstellen umgestaltet hat. Ich vertraue auf sein Wort. Bisher hat er Rom nur zur Blüte geführt."


    Auch Eugenius hielt Ausschau nach dem Wirt, der schließlich zu ihnen kam.


    "Wein für uns und richtet mir ein Mahl." Deandra zunickend auffordernd ihre Bestellung an den Wirt weiterzugeben...

    An einem Fenster wo Sonnenschein einfiel, standen zwei Liegen und ein Tisch, die frei waren. Eugenius legte sich auf eine der Liegen und gab mit einer Geste seiner ausgestreckten Hand die in Richtung der anderen Liege zeigte Deandra zu verstehen es ihm gleich zu tun. Er lächelte. :D

    Eugenius nickte zustimmend; er hatte noch nie etwas gegen einen kleinen Spaziergang einzuwenden gehabt, schon gar nicht in solch einer Begleitung. Und ausruhen konnte er sich schließlich auch noch in besagter Taverne. "Ich denke auch das Rom Veränderungen durchgemacht hat, nicht nur in der Politik, sondern auch im Stadtbild."


    Sie kamen schließlich zur Porta.

    Eugenius nahm das Schreiben entgegen. "Ja, das dachte ich mir." Murmelte der Mann. Aber ein Versuch kostete schließlich nichts und so wusste er nun wo der Haken an der Sache war. Daß die Stellenausschreibungen aber auch so unpräzise formuliert sein mussten. Er steckte die Papyrusrolle dann weg und ging wieder.

    "Eure Gesellschaft weiter zu genießen wäre mir lieb." Antwortete Eugenius und gab mit einigen Schritten die Richtung zu den Fauces der Villa an. Er war etwas in Gedanken versunken. Er überlegte wie er seinen Bekanntheitsgrad für seine Kandidatur beim Cursus Honorum erhöhen könnte. Das Forum Romanum erschien ihm natürlich der geeignete Ort zu sein.

    Eugenius war über die Worte seiner Nichte erfreut. Sie war noch nicht so durch das Stadtleben verdorben wie so manch anderer Römer.


    "Ja, das wäre mir recht, Deandra. Doch nun werde ich mich etwas von der Überfahrt nach Ostia ausruhen und ein Mahl zu mir nehmen. Magst Du mir noch Gesellschaft leisten oder Dich gleich um die Organisation des Treffens kümmern?"

    "Die nomadisch lebenden Beduinen, ja. Ich reiste selbst eine Zeit lang mit einer ihrer Karawanen und lernte ein wenig über ihre Lebensart und -weise. Interessante Menschen, und widerstandsfähig sind sie. Ich hatte also direkten Kontakt im Umgang mit diesen Wüstenbewohnern gehabt; mit einem Stammesführer bin ich sogar befreundet. Und es ist nicht leicht ihre Gunst zu erlangen. Über ihn laufen jedenfalls auch einige meiner Geschäfte in Ägypten. Er hat ein Händchen dafür seltene Waren aufzutreiben, musst Du wissen. Die meisten Geschäfte schloss ich selber mit den Bewohnern ab, und als ich weiter reiste, nach Syria, waren es Handelskarawanen in meinem Sold die meine Geschäfte in Ägypten abschlossen."


    Mit einem freudig gemimten Gesicht schaute sich Eugenius die Flora in seiner Umgebung etwas näher an.


    "Ja, für so ein Treffen würde ich sogar ein wichtiges Geschäft oder einen wichtigen Termin platzen lassen. Familienbande sind mir wichtiger."

    "Allerdings. Ich besuchte einige der Tempelanlagen und war erstaunt von der Pflanzenaufzucht die ich dort vorfand. Die Ägypter erklärten mir, wie sie ihr Wasser durch ein weitverzweigtes Netz von Kanälen, Dämmen und Schleusen über das Land verteilten. Es erinnerte mich an unsere Aquädukte. Ich denke Du würdest Dich in Ägypten wohlfühlen, wäre da nicht diese stechende Hitze." Eugenius lächelte und holte aus seinem Gewand eine Papyrusrolle hervor die er aufrollte so das Deandra den Inhalt sehen konnte.


    "Ich habe eine Zeichnung der Sphinx anfertigen lassen."


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    [SIZE=7](Bild bei Webspace Anbieter http://tinypic.com/ hochgeladen)[/SIZE]

    "Bisher blieb mir die Gelegenheit wegen meiner Reisen verwehrt; so gerne ich auch meine Fähigkeiten in den Dienst des Staates und des Kaisers gestellt hätte. Ich wollte zunächst einmal das Weltreich erkunden, mich mit Sitten und Gebräuchen der vielen Menschen vertraut machen, um meinem Kaiser in späteren Zeiten einmal als Legatus Augusti zu dienen. Wie ihr daraus schließen könnt, habe ich vor den Cursus Honorum zu durchlaufen und bei den nächsten Wahlen hierfür zu kandidieren.


    Da bis dahin noch einige Zeit durch das Land ziehen wird, wollte ich nun die Gelegenheit ergreifen um dem Kaiser anderweitig zu Diensten zu sein. Es liegt natürlich in der Hand des Kaisers mit welchen Leuten er sich umgeben will. Da die Gens Aurelia Sophus vom Kaiser aber erst vor einiger Zeit in den Patrizierstand erhoben wurde, kann er sich meiner unbedingten Loyalität sicher sein. Das, neben meinen aufgezeigten Fähigkeiten, muss für den Anfang reichen."


    Eugenius nahm einen kleinen Schluck Wein zu sich und hoffte darauf das dieses Informationen es wert waren dem Kaiser berichtet zu werden.

    Mit dem Kopf zustimmend nickend nahm Eugenius einen Kelch Wein entgegen und macht es sich auf den angebotenen Stuhl bequem. Der ältere Herr begann seine Ausführungen zu machen.


    "Nun, dieses Amt bringt viel Autorität und Verantwortung mit sich mit. Von meinen Reisen durch das Reich bringe ich einige Erfahrungen in ordnenden und koordinierenden Tätigkeiten im Umgang mit Menschen und Sachlagen für dieses verantwortungsvolle Amt mit.


    Bei meinen Aufenthalten in unseren Provinzen hatte ich viel mit Menschen zu tun, schloss Geschäfte ab, mehrte und verwaltete meinen Grund und Boden. All das verlangt einen Führungscharakter mit klarem Verstand der die richtigen Entscheidungen aus einer höheren Perspektive sieht und trifft, um so das Ganze am Laufen zu halten. Ich muss als Patrizier abschließend nicht extra erwähnen das ich des Schreibens und Lesens mächtig bin." Eugenius scherzte und schmunzelte leicht, bevor er einen Schluck Wein zu sich nahm.