"Ich bin sicher, der Ziegenbock ist um einiges rüstiger, als es sein verstorbener Opferherr war." antwortete ich lächelnd.
"Beenden wir also die Glückssträhne des Ziegenbocks. Ich liefere ihn dir ans Opfermesser. Das notwendige Kleingeld dafür habe ich dabei."
"Ich gehe davon aus, dass hier hier im Tempel etwas geeignetes vorrätig habt. Worüber erfreut sich denn Mercurius so? Ihr wißt das besser als ich." sagte ich und gewährte dem Priester einen Blick ins Freie, um ihm Beruhigung zu verschaffen, dass kein hungriger Löwe hinter mir stand.
"Blut gefällt den Göttern, hörte ich."
"Salve. Gaius Niger ist mein Name." antwortete ich. Erleichtert dass die Warterei ein Ende hatte.
"Dem Mercurius möchte ich ein Opfer bringen zum Dank, dass er meine Wege glücklich nach Rom geleitet hat."
"Die Priester des Mercurius scheinen vielbeschäftigt zu sein..." sagte ich mit einem Grinsen.
"Danke für deine Hilfe." fügte ich freundlich hinzu und richtete mich auf weitere Wartezeit ein.
"Salve." begrüßte ich den Mann, welcher auf mich zugetreten war.
"Ich nehme an, dass ich gefunden habe, was ich suchte...", antwortete ich dann lächelnd auf seine Frage. "Einen Priester..."
Ich hielt Ausschau nach einem Priester...
"Salve." sagte ich zu dem Mann, der an meinen Tisch getreten war. Es schien der Oberkellner zu sein.
"Warum fragst du?"
Während ich noch mit ihm sprach, sah ich plötzlich etwas, was mich das Interesse an dem Gespräch mit ihm schlagartig verlieren ließ...
"Ist die Amtsstube heute geschlossen oder warum werden die gewünschten Konten nicht eröffnet?"
Während meines Rundblickes in der Taberna fielen mir zwei Männer auf, welche an der Theke ein noch übleres Gesöff als den hier servierten Wein in sich reinschütteten, nämlich Bier. Dazu machten sie ein Heidenspektakel. Angewidert schüttelte ich mich, bei dem Gedanken an Bier und auch angesichts der letzten Tropfen des Gemisches in dem Krug vor mir.
Ich winkte dem Wirt.
"Die andere Sorte Wein aus deinem Keller..." sagte ich zu ihm. "Die bessere... Aber hurtig." Ich ließ eine Münze in meiner Hand blitzen und der Wirt beeilte sich meinem Wunsch Folge zu leisten.
Geringfügig besser, dachte ich, nachdem ich ich ihn verkostet hatte.
Hin und wieder aus meinem Krug trinkend hing ich meinen Gedanken nach. Mir ging die blonde Schönheit nicht aus dem Sinn, welche ich kurz nach meiner Ankunft in Rom in der Schola Atheniensis gesehen hatte. Nur undeutlich von der Seite her hatte ich sie erblickt und nur wenige Augenblicke. Lange genug, um eine Erinnerung in mir wachzurufen. Zu kurz, um sie in meiner Überraschung anzusprechen. Sie schien in Gedanken versunken zu sein und hatte mich gar nicht recht wahrgenommen. Dann war sie auch schon im Menschengewühl auf dem Forum Romanum verschwunden, während ich noch mit der Rektorin der Schola sprach.
Sie erinnerte mich an... Aber nein, das konnte nicht sein...
SIE wußte ich in Saguntum und ich war hier in Rom. Uns trennten das Reich Neptuns und viele Jahre, in denen wir uns nicht gesehen hatten. Jahre in denen ich herum gekommen war im Imperium. Jahre in denen ich dies und das getan und vieles erlebt hatte. Sie jedoch nie vergessen.
Hatten mich meine Sinne betrogen oder konnte es tatsächlich sein...?, grübelte ich, während meine Blicke weiter durch das Halbdunkel der Gaststube schweiften.
...das war meine Absicht, als ich seinen Tempel betrat. Hatte der Gott mich doch sicher nach Rom geleitet.
...betrat ich die Taberna. Vom Wirt ließ ich mir einen großen Krug Wein reichen. Er bestand auf Barzahlung, und ich nahm anschließend Platz an einem Tisch, an welchem zwei Betrunkene ihren Rausch ausschliefen. Die Spelunke war rappelvoll um diese Abendzeit.
Einen kräftigen Schluck später - der Durst trieb das Gesöff in mich hinein - schaute ich mich in der halbdunklen Kaschemme um...
ZitatOriginal von Pompeia Perilia
Könnte ich bitte noch am laufenden Kursus teilnehmen?
Ich nickte der vor mir stehenden Schönheit freundlich zu und sagte zu der etwas streng schauenden Rektorin "Auch so einen Fragebogen für mich bitte."
Ein Konto bitte.
Dem Stadtwächter dankend zunickt und sich auf dem Weg in die nächste Taberna macht... 
ZitatOriginal von Marcus Tiberius Magnus
Spaßviel!
Haben werd!
Staubbedeckt und ermüdet von der langen Reise hielt ich in Sichtweite des Stadtores kurz inne und leerte meine Trinkflasche mit einem letzten kräftigen Schluck. Das Wasser schmeckte schal und war viel zu warm um zu erfrischen.
Zeit für den Besuch in einer Taberna, dachte ich, und schritt entschlossen auf den Wachtposten am Stadttor zu.
"Salve, Excubitor. Ich, der Peregrinus Gaius Niger, begehre Einlaß in die ewige Stadt und werde hier Wohnsitz nehmen."
