Beiträge von Gaius Pompeius Niger

    "Ja, natürlich. Erwürgen hätte ich ihn können.", antwortete ich lachend.


    Damals fanden wir es beide nicht so lustig, aber heute konnten wir gemeinsam darüber lachen.


    "Dieser Trottel kam wirklich im unpassendsten Moment. Zum Glück fanden wir..."


    Perilias Augen, in welche ich lächelnd schaute, hatten mich seit jeher fasziniert. In ihnen sah ich nun die gleiche große Freude über unser Wiedersehen, welche auch ich empfand. Genauso las ich darin aber, dass sie ähnliche Gedanken bewegten wie mich selbst. Was würde sein..., was konnte sein..., wie hatten die Jahre uns verändert...


    Die Zeit hatte uns lange Jahre getrennt. Die vor uns liegende Zeit würde unsere Fragen beantworten. Eines wußte ich jedoch, als ich so in ihr Antlitz schaute. Perilia bedeutete mir sehr viel. Immer noch...


    "Peri, weißt du...", sagte ich, "das ich dich bereits kurz nach meiner Ankunft in Rom zu sehen glaubte? Ich betrat gerade das Gebäude der Schola Atheniensis... Nur einen Augenblick sah ich dich und hielt es im ersten Moment für ganz und gar unmöglich, du in Rom. Bevor ich dann realisiert hatte, dass du es wahrscheinlich wirklich warst, verschwandest du bereits im Menschengewimmel auf dem Forum Romanum. Ohrfeigen hätte ich mich können in diesem Augenblick. Von der Schola ging ich dann sofort zum Tempel des Mercurius und brachte diesem ein Opfer..."

    Zitat

    Original von Pompeia Drusilla
    Ein Grunzen entfuhr mir.


    "Drusilla!", sagte ich leise mit gespielter Empörung. "Benimm dich, hier vor der Göttin und unserem Heros."



    Zitat

    Original von Pompeia Drusilla
    Dafür trat ich Gaius kurz, aber heftig auf den Fuss.


    Zum Glück... ;) Denn der Schmerz half mir, mein eigenes Lachen zu unterdrücken, welches mir in der Kehle lag.


    Mit unschuldiger Miene schaute ich die Büste unsere Vorfahren an.
    Dessen Konterfei hatte mich schon seit jeher zu Witzen animiert.

    Draußen vor der Schenke, hatte ich bei einem prüfenden Griff in die Tasche meines Umhangs, welche das Kleingeld für Wein enthielt, rasch fest gestellt das einige wenige Münzen fehlten.


    Wer diese Münzen jetzt hatte, daran hatte ich nicht einen Moment Zweifel. Dieser Junge dort am Würfeltisch war als Taschendieb nicht untalentiert, mußte ich anerkennend feststellen. Beklaut zu werden, dass war mir schon lange nicht passiert und für gewöhnlich nahmen derartige Versuche an mir für den Dieb ein ungutes Ende. Abgelenkt war ich diesmal durch die Würfel gewesen und hatte zudem viel mehr auf die diversen an meinem Körper verstauten Beutel geachtet.


    Hätte einer von diesen gefehlt, wäre ich jetzt zurückgekehrt in die Schenke. Ein paar Sesterzen waren aber keinen Aufriss wert.


    So sagte ich zu Perilia nur lakonisch"Wir haben noch ein paar Sesterzen mehr eingebüßt." und prägte mir das Gesicht des Jungen fest ein.

    "Gleich sowieso nicht. Ich bin auch froh erstmal in Rom zu sein. Das Leben in den Provinzen und vor allem das Reisen sind doch nicht ohne Entbehrungen."


    Drusillas Becher füllend, fragte ich grinsend "War er scharf auf dich, der schmierige Kapitän?" Vermutlich war er keine Zierde des männlichen Geschlechts gewesen und hatte sich bei seinen Nachstellungen einen Korb nach dem anderen bei ihr geholt.


    Drusilla war genauso wie ihre Schwester eine Augenweide und zog die Begierde der Männer an. Als ich sie so anschaute, wie sie mir jetzt leicht bekleidet gegenüber lag, verspürte ich ein Ziehen in der Leistengegend. ;)

    "Antiochia ist wunderschön." stimmte ich Drusilla zu. "In angenehmer Begleitung könnte ich mir vorstellen, dorthin nocheinmal zu reisen." Ein leichtes Grinsen begleitete meine Worte.


    Allein würden mich wegen der traurigen Erinnerungen keine 10 Pferde mehr nach Antiochia bekommen trotz der Schönheit der Stadt, aber mit der entsprechenden Ablenkung würde es funktionieren.


    Inzwischen fühlte ich mich ausgiebig für die noch unbekannten Herausforderungen des Tages gestärkt und gönnte mir zum Nachtisch noch ein Gläschen wohl verdünnten Weines. Den Krug noch in der Hand, fragte ich Drusilla "Du auch?"

    Ich zog unter meinem Umhang einen prall gefüllten Sack voller Münzen hervor und reichte ihn Omar. Die größeren Beträge trug ich aus Sicherheitsgründen bei mir.


    "Mögen die Götter die Würfel zu deinen Gunsten lenken. Perilia." wünschte ich ihr.

    Zitat

    Original von Pompeia Perilia
    Einmal noch, einmal! Es muss doch gelingen! Niger sag zwei Zahlen, schnell!


    Kurz überlegte ich auf ihre Frage, dann antwortete ich.


    "20 und 7. Die 20 für die 12 Stunden des Tages und die 8 Wachen der Nacht und die 7 für die Tage der Woche."

    An den Schanktisch tretend ließ ich mir ein Krüglein Wein geben nebst Becher. Der Schankmaid im Tausch dafür die entsprechende Münze gebend, nahm ich Krug und Becher und suchte mir einen Platz an einem Tisch, von wo aus ich gute Sicht hatte.


    Einigermaßen unauffällig schaute ich in die Richtung Perilias, die ihr Glück versuchen wollte. Sie hatte Geld dabei und so hatte ich mich angeboten sie in die Schenke zu begleiten, da sich dort stets allerlei lichtscheues Gesindel herumtrieb.


    Allzusehr übertreiben brauchte ich es nicht mit meinen ´unauffällig hinschauen´, denn ihr blondes Haar und ihre Schönheit zogen die Blicke aller Männer in ihrer Nähe wie magisch an und es wäre eher aufgefallen, wenn ich nicht zu ihr hin geschaut hätte. ;)


    :]


    "Ein guter Einstieg der Pompejier." konstatierte ich erfreut.


    "Allen erfolgreichen Schülern meinen Glückwunsch."

    Zufrieden nickte ich, als ich seinen Namen vernahm.


    "Danke der Nachfrage, Pater. Mir geht es gut. Es ist schön wieder in Rom zu sein, nachdem ich lange Jahre im Imperium unterwegs war." antwortete ich ihm. Die Gegenwart meiner beiden Cousinen 6. Grades erleichtert mir die Eingewöhnung erheblich, fügte ich hinzu. Aber nur in Gedanken. ;)


    "Ich hoffe, du hattest eine gute Reise? Aber komm erstmal hinein ins Haus. Drinnen redet es sich gemütlicher."


    Ich trat mit Drusilla einen Schritt zur Seite, so das Trimalchio die Casa betreten konnte.

    "Gaius Pompeius Niger ist mein Name." antwortete ich.


    "Und wen habe ich die Ehre begrüßen zu dürfen...?"


    Natürlich hatte ich den Namen unseres Paters schon gehört, aber ich wollte auf Nummer sicher gehen, dass sich kein Fremder für ihn ausgibt.

    Zitat

    Original von Kallydianos Nikias
    dann wandte er sich an Frugi und Niger, die er gerade nutzlos ;) rumstehen sah: " Ihr beiden, helft schnell den Tisch herzurichten und stellt die Kline für Adara hier vorne hin. "


    "Wie war gleich dein Name...?" , fragte ich, als ich aus dem Vestibulium folgendes hörte...


    Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio


    "Und diese Casa gehört mir. ;) Ich bin dein Pater Familias du ungezogenes Mädchen."


    "Ich denke, wir sollten unseren Pater begrüßen" , sagte ich und begab mich zum Vestibulium, um Drusilla beizustehen. ;)


    Ich trat mich neben sie, legte meinen Arm beruhigend um ihre Schulter und begrüßte den Mann, welcher sich als unser Pater bezeichnete...


    "Salve."


    Ich erkannte ihn genausowenig wie Druslilla es tat. Kein Wunder, war ich doch viele Jahre nicht in Rom gewesen.

    "Ich sah es als meine Pflicht an, Fausta, wenngleich es eine sehr traurige war. Liebend gern hätte ich dir bessere Kunde gebracht über die Flaminca." , antwortete ich der Priesterin.


    "Sei meines tiefen Mitgefühls gewiss. Auch ich werde für Didia Sinona beten, dass es ihr gut gehen möge, dort wo sie jetzt ist."


    Sehr gut konnte ich verstehen, dass die Sacerda jetzt allein sein mochte, um das Gehörte zu verarbeiten. Froh war ich darüber, dass sie die Benachrichtigung der Familie und des Verlobten übernehmen würde.


    Daher verabschiedete ich mich, "Vale bene, Didia Fausta.", und verließ das Officium.