Beiträge von Adara

    Ich zitterte am ganzen Körper, als sie endlich weg war. Ich schlang meine Arme um mich und versuchte, das Zittern einzustellen. Langsam gelang es mir auch. Ich konnte ihr nicht vertrauen, konnte nicht darauf vertrauen, dass sie mich wirklich in Ruhe ließ, auch wenn ihr Vater es angeordnet hatte.


    Erst jetzt wurde mir bewusst, dass Arcilianus noch da war. Ich blickte zu ihm und wischte mir eine Träne aus dem Auge, ehe ich seine Hand ergriff.
    "Komm", meinte ich nur und zog ihn auch sogleich mit mir - was natürlich nur gelang, da er selbst lief, so stark war ich nun auch wieder nicht.


    Statt ihn aber zum Pater Familias zu bringen, zog ich ihn zu den Unterkünften der Sklaven. Ich wollte noch einen Moment mit ihm allein sein und ungestört mit ihm reden. Er schien so stark und selbstbewusst, ich konnte sicher viel von ihm lernen. Und wenn ich Trimalchio so entgegentrat, würde er sofort merken, dass etwas passiert war.


    In dem Zimmer, in dessen Ecke ich mich niedergelassen hatte und in dem noch einige freie Betten standen, ließ ich ihn los und kauerte mich besagte Ecke, blickte zu ihm auf und vergrub schließlich mein Gesicht zwischen meinen Armen, die ich auf meine angezogenen Knie gelegt hatte. "Wenn du willst, dann geh, ich halte dich nicht. Wenn du das Leben dem Tod vorziehst, dann erzähl mir von dir", murmelte ich leise und hoffte, dass er mich verstanden hatte.

    "Ich zweifelte nicht daran", antwortete ich und schluckte shcwer. Schon wieder diese Blicke! Warum konnte sie es nicht einfach lassen? "Ich... ich muss zum Pater Familias und Arcilianus zu ihm bringen", versuchte ich, mich aus der Affäre zu ziehen.

    "Ich weiß nicht, Herrin", antwortete ich schüchtern. All mein neuer Mut war verflogen, ich hatte regelrecht Angst vor Drusilla, sie blickte mich immer auf diese besondere Art an, die mich ängstigte.

    Zitat

    Original von Arcilianus
    Irgendwie süß die kleine. ;)


    "Nun, dann soll es so sein. Bleibt uns ja nichts anderes übrig. Aber sag mal. Ist es normal das sich keiner um neue Sklaven kümmert. Ich meine ich könnte jetzt einfach gehen ohne das es jemand merkt!"


    Ein schöner Gedanke...


    Wieder blickte ich kurz zu ihm und zuckte mit den Schultern. "Als ich hierher gebracht wurde, wurde ich sofort von allen belagert und ohne mich überhaupt auszukennen, sollte ich arbeiten. Wahrscheinlich ist die Verwirrung der Praetorianer wegen sehr groß. Und sei froh, dass du ein Mann bist", fügte ich noch hinzu. Vielleicht konnte ich mich ihm ja anvertrauen, als ich eine mir nur zu gut im Gedächtnis gebliebene Stimme hörte.


    Zitat

    Original von Pompeia Drusilla
    Frisch aufgedonnert und bereit zum ausgehen, betrat ich das Atrium in dem sich die überaus süße Adara mit einem Bild von Kerl unterhielt.


    "Salve Adara", sagte ich sanft, denn ich war bester Laune, "Verrate mir doch bitte, wer dieser Mann ist."


    "Deswegen", murmelte ich ganz leise, als ich mich zu Drusilla umwandte und den Kopf senkte. "Er heißt Arcilianus und ist als Leibwache für den Herrn gekauft worden", antwortete ich leise und demütig klingend. Das Gespräch mit Arcilianus hatte mich aufgemuntert und mir ein wenig Mut gegeben. Einfach hinausspazieren! Was er sich wohl dachte, wie das gehen sollte? Er war wohl ein kleiner Träumer, aber das machte ihn umso interessanter für mich. Gleichzeitig wusste ich aber, dass der Herr es niemals zulassen würde, wenn ich ein innigeres Verhältnis mit diesem Sklaven aufbaute. Immerhin wollte er mich für seine Zwecke haben...

    Mein Herz fing an zu pochen, als er meine Hand länger hielt, als ich gedacht hatte.


    "Der Herr meinte zumindest, dass er bald zurück nach Germania muss", antwortete ich schüchtern und senkte meinen Blick, da ich ihn angestarrt hatte und meine Wangen sich röteten.

    Ich nickte leicht und reichte ihm die Hand.


    "Dann werden wir wohl bald zusammen nach Germania reisen. Der Pater Familias wollte mich auch schon als Leibwächter einsetzen."


    Ich wurde redseliger. So bedrohlicher dieser Mann auch aussah, ein solch sanftes Wesen schien ihm auch inne zu wohnen.

    Ich zuckte leicht mit den Schultern.


    "Ein älteres Familienmitglied, aber er ist wohl nicht hier", antwortete ich leise und seufzte. Wie Trimalchio wohl reagieren würde? "Weißt du schon, welche Aufgaben dich erwarten?"

    Ich lächelte schüchtern und sah kurz auf, ehe ich den Blick wieder senkte.


    "Du wirkst so... imposant, es ängstigt mich ein wenig", gab ich schüchtern zu und schüttelte dann schnell den Kopf. "Ich bin eigentlich auf der Suche nach jemanden. Solange ich ihn suche, kann ich auch weg bleiben", erklärte ich und blickte noch einmal kurz zu ihm auf, doch ich wagte es nicht, ihn näher zu mustern. Außerdem hatte mir sein Kompliment sowieso die Röte auf die Wangen getrieben.

    Ich lächelte leicht. Er schien noch nicht lange Sklave zu sein, zumindest verhielt er sich äußerst störrisch dafür. Ich blickte kurz zu ihm auf, senkte dann den Blick jedoch wieder.


    "Wir können auch noch einen Moment hier bleiben. Ich kann meinen Auftrag nicht erfüllen und kann gerne noch einen Moment auf die Standpauke warten."


    Seit wann war ich so dreist? Er würde mir bestimmt gleich erklären, dass ich als Sklavin gefälligst zu gehorchen hatte und keine solchen Reden schwingen sollte...

    Ich hatte den Herrn nicht finden können, den ich suchte. Ich seufzte tief, als ich ins Atrium kam und gerade noch mitbekam, dass der Mann, der dort so imposant stand, ein neuer Sklave war. Ich kam zu ihm, mit gesenktem Blick.


    "Salve! Ich bin Adara und gehöre dem Pater Familias, Manius Pompeius Trimalchio. Ich... ich führe dich zu ihm, wenn du es wünchstst", meinte ich schüchtern. Selbst wenn er ein Sklave war und damit auf derselben Stufe wie ich stand, musste ich ihm einfach Respekt zollen. Er war so groß und stark... Sicherlich konnte er mich ohne Probleme überwältigen und benutzen. Ich wollte es nicht dazu kommen lassen, niemals.

    Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio
    "Dann führ den Befehl aus. Beeil dich, denn die Prätorianer soll man nicht warten lassen."


    Innerlich stöhnte ich auf, doch äußerlich machte ich mich sofort auf die Suche nach Gracchus, Perilia war ja in diesem Moment aufgetaucht.

    Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio
    "Salve Adara, du scheint müde zu sein, vielleicht sollte ich jemand anderen fragen oder hör mir zuerst zu und entscheide dann selbst.
    Du sollst Pompeia Perilia und Publius Pompeius Gracchus suchen und ihnen folgendes mitteilen:
    sie sollen sich zur Castra Praetoria im Officium des Tribunus Cohortis Praetoriae Gaius Caecilius Crassus begeben, der Tribunus möchte ihnen einige Fragen stellen. Erledigst du diesen Auftrag, fühlst du dich fit genug?"


    Trimalchio war ein wenig wegen Adaras Zustand besorgt.


    Ich blickte ihn an und wiegte den Kopf hin und her.


    "Wenn du es mir befiehlst, werde ich es machen, Herr, dafür bin ich deine Sklavin", antwortete ich schließlich und nickte leicht aber bestimmt.

    Gerade war ich eingenickt und hatte schon auf einen tiefen, erholsamen Schlaf gehofft, als nach mir gerufen wurde. Die Stellung war sowieso nicht sonderlich bequem, also konnte ich auch aufstehen und eiligst zu meinem Herrn ins Triclinum gehen.


    Müde und geschafft stand ich vor ihm, senkte den Blick rasch. "Ja, Herr?", fragte ich und seufzte innerlich. Irgendwann würde ich Schlaf benötigen... Irgendwann würde er ihn mir auch nicht nur zusagen, sondern auch wirklich lassen.

    "Habt Dank, Herr", antwortete ich und verbeugte mich, ging rückwärts zur Tür hinaus und lief dann schnell in die Sklavenunterkünfte, kauerte mich in "meine" Ecke und schlief bald darauf in dieser nicht gerade bequemen Lage ein.

    Ich war unschlüssig rumgestanden, als sich die Herrschaften unterhielten, war froh, dass das Wort nicht an mich gerichtet wurde. Ich wusste auch nicht, ob ich nun etwas zu essen und trinken holen sollte, wie der Herr befohlen hatte, oder eben nicht - was den Wünschen der Gäste entsprechen würde und so war ich erleichtert darüber, dass alle vergessen zu haben schienen, dass ich noch da war, bis ich den Auftrag erhielt, die Gäste zur Tür zu führen, was ich auch sofort tat. Im Anschluss daran kam ich wieder ins Triclinum und blieb mit gesenktem Kopf etwa zwei Schritte hinter meinem Herrn stehen.


    "Hast du noch Wünsche, Herr?", fragte ich leise aber mit fester Stimme. Die Müdigkeite drückte bleiern auf meine Augenlider, aber ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.

    Gerade hatte ich mich hingelegt, da war ich auch schon gerufen worden. Ich trat zu Trimalchio und seinem Besucher, natürlich mit gesenktem Kopf, wie es sich für eine Sklavin gehörte.


    "Was wünschst du, Herr?"

    Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio
    "Dann geh sofort schlafen!"


    Trimalchio war nun wieder ganz munter, er zog sich an und aß sein Frühstück.


    "Ahja, ist in der Zwischenzeit was vorgefallen?"


    Ich blickte ihm nun ruhig entgegen.
    "Ich weiß es nicht, Herr, ich habe hier auf dein Erwachen gewartet."

    "Du hast die ganze Nacht geschlafen, Herr, du meintest doch, ich solle dich nach wenigen Stunden wecken", antwortete ich verwirrt, blickte ihn aber immer noch nicht an.

    Ich schrack zusammen, als er mich so anfuhr und schloss die Vorhänge schnell wieder, blieb zitternd am Fenster stehen und wagte nicht, zurück zu blicken, wo er noch immer auf dem Bett lag.