Beiträge von Adara

    Nur zögernd setzte ich mich auf seinen Befehl hin. Es war mir unangenehm, mich einfach so zu setzen, während er sich um mich kümmerte. Ich war doch nur eine Sklavin!


    "Nein nein", antwortete ich schnell auf seine Frage hin. "Ich habe nur gewartet, weil ich nicht sicher war, ob ich hier richtig bin. Trimalchio vergaß leider, mir den Weg zu seinem Haus zu beschreiben."

    Zitat

    Original von Decimus Pompeius Strabo
    "Ja, du kannst mir nach drinnen folgen."


    Ich öffnete die Tür und geleitete sie ins Atrium.


    "Wie ist es dir unter meinem Vater bisher ergangen?"


    "Es geht mir sehr gut unter deinem Vater", antwortete ich ehrlich, denn ich mochte Trimalchio...

    "Ich... Ich weiß nicht... Ich habe noch nie... etwas zu essen gekauft... etwas fertiges... immer nur die Zutaten, um es zu machen", versuchte ich stockend zu erklären, ohne das Wort Sklavin in den Mund zu nehmen. "Was isst du denn am liebsten? Dann werde ich das auch probieren."

    "Ich... Ich weiß nicht genau. Was kannst du mir denn empfehlen?", fragte ich, denn ich hatte keine Ahnung, was es in Germania alles zu Essen gab und was im Bereich meiner Möglichkeiten lag.



    Sim-Off:

    Sorry für die lange Wartezeit, war etwas im Stress.

    Ich hatte vom Markt hierher gefunden. Nette Menschen hatten mir den Weg gewiesen. Ich atmete erleichtert aus und trat ein. Im Atrium - oder zumindest dachte ich, dass es das war - blieb ich stehen und sah mich um. Ich hatte kaum etwas bei mir - ein wenig von den Sesterzen, die mir Trimalchio gegeben hatte, waren noch übrig - und stellte mich schließlich an eine der Säulen, um zu warten, bis mich jemand fand oder jemand nach Hause kam, denn das Haus schien verlassen.

    Ich sah mich ängstlich an und ging schließlich zu einem Stand mit Fellen, ohne zu wissen, was ich dort wollte. Ich sollte mir schließlich etwas zu Essen kaufen und keine Kleidung. Aber hier fühlte ich mich irgendwie ein bisschen sicherer.

    Ich hatte dank der Beschreibung meines Herrn den Weg zum Markt gefunden, doch hier wurde ich von einer Flut von Eindrücken überwältigt. Es sah anders aus als in Rom, wo ich mancheinmal einen Einkauf für die Herrschaft erledigt hatte.


    Unsicher blickte ich auf die 20 Sesterzen in meiner Hand, ehe ich einen Schritt nach dem anderen die Stände entlang wagte.

    "Vale, Herr", antwortete ich und drehte mich langsam um. Mein alter Herr hätte mich schon bei dem Versuch, ihm den Rücken zuzudrehen an den Haaren zurückgezogen, aber Trimalchio tat nichts dergleichen. Er war wirklich ein guter Herr. Und so verließ ich das Zimmer, in dem ich unzählige Minuten gesessen und gewartet hatte in Richtung Forum von Mogontiacum.

    Vorsichtig erhob ich mich, immer darauf bedacht, kleiner zu bleiben wie mein Herr, der sich sicherlich auch wieder auf die Beine begab und nicht vor mir nieder knien blieb als würde er mich anbeten. Die Hände fest um die Münzen geschlossen und den Blick gen Boden nickte ich als Zeichen, dass ich verstanden hatte.


    "Hab Dank, Herr", murmelte ich leise und wartete darauf, dass er mich entließ. Ihm einfach den Rücken zuzudrehen wagte ich nicht.

    Ehrfürchtig blickte ich auf die Münzen in meiner Hand. Hatte ich schon einmal so viel zu meiner freien Verfügung bekommen? Ich wusste es nicht und so schloss ich meine zierlichen Finger darum und sah meinen Herrn unsicher an.


    "Ich... wo finde ich etwas? Ich war noch nie hier...", murmelte ich betreten und leise. Ich war wirklich eine dumme Sklavin.

    Ich war die ganze Zeit still in meiner Ecke gesessen und hatte auch auf Strabo nicht weiter reagiert. Warum sollte er sich auf einmal dafür interessieren, wie es mir ergangen war? Ich war der Familia - außer Trimalchio natürlich - doch immer egal gewesen!


    Stumm harrte ich aus.

    Ich hatte mich, wie mein Herr mir befohlen hatte, an den Rand gesetzt und war nahezu unsichtbar geworden. Jetzt erst sah ich, wie viel mein Herr wirklich arbeitete. Bisher hatte ich immer gedacht, dass die Römer die ganze Zeit nur ihren Wein trinken und sich bedienen ließen, aber er tat selbst etwas und das nicht gerade wenig. Ich staunte nicht schlecht, als schließlich ein Herr mit Körben voller Pergamentrollen kam und diese alle verschicken wollte! Wie sollte denn das funktionieren? Geduldig wartete ich aber ab und gab keinen Ton von mir.

    Ich setzte mich auf die äußeste Kante und schüttelte den Kopf. Zwar war meine Kehle trocken und mein Magen knurrte, aber jetzt etwas essen oder trinken hätte ich erst recht nicht gekonnt.


    "Ich... Ich hielt es nicht mehr aus, Herr... Die Herrin Drusilla ist wieder in Rom", fügte ich sehr leise hinzu.

    Ein kures Lächeln huschte auf mein Gesicht, als ich die Stimme meines Herrn hörte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und kam mit gesenktem Kopf herein, blieb direkt neben der Tür stehen, die ich sofort wieder schloss. Mit klopfendem Herzen und ohne zu atmen wartete ich ab.