Beiträge von Livilla

Livilla sah ihn mehr als nur überrascht an.

"Ich erinnere mich daran, dass gerade du es warst, der mir davon abgeraten hatte, Hausbesuche zu machen."

Kurz überlegte sie, dann lächelte sie wieder ein wenig. "Wie wäre es mit etwas in dieser Art: Der Kunde bezahlt vier Einheiten, bekommt aber fünf? Oder ähnliches. Verstehst du, was ich meine?"

Livilla folgte ihm mit einem sanften, liebenswürdigen Lächeln und ließ sich grazil auf dem Platz nieder. Still wartete sie und störte ihn nicht, immerhin würde sie einen schönen Abend mit Balbus verleben.

Dann jedoch fiel ihr etwas ein und als sie ihren Arbeitgeber so betrachtete, wurde eine gewisse Vermutung in ihr laut. "Sag, Balbus, wann hast du das letzte Mal richtig gegessen? Soll ich uns ein wenig zubereiten?", fragte sie vorsichtig.

Irgendwie fühlte sich Livilla ein wenig kurz abgespeist, was vielleicht daran liegen mochte, dass eine der beiden Frauen eine Sklavin war, wie an den Kleidern zu erkennen war.

"Dann bedanke ich mich sehr, ich werde sehen, was mir zusagt", lächelte Livilla dennoch freundlich und wandte sich dem Stand wieder zu und ließ die beiden Frauen ihre Gespräche über die Heil und Gewürzkräuter weiterführen.

"Die Zeit ist zu hektisch. Kaum einer nimmt sich die Zeit, etwas für sein Vergnügen zu tun oder sie sind zu geizig. Ich weiß es wirklich nicht, Balbus, aber ich könnte mir vorstellen, dass es vielen einfach zu offensichtlich ist, ins Lupanar zu gehen und man müsste irgendwo eine Art Zimmer haben, in dem zwar bekannt ist, dass man die Dienste einer Lupa in Anspruch nehmen kann, es offiziell aber kein Lupanar ist. Aber ob es helfen würde, weiß ich nicht", antwortete sie ruhig und ernst, die Hände vor ihrem Körper verschränkt. Es klang fast so, als würde er sie allein dafür verantwortlich machen, dass das Geschäft nicht vernünfig lief.

Livilla lächelte ihn an und trat in die Wohnung. Dort legte sie erst einmal ihren Umhang ab, so dass sie in den knappen Kleidern vor ihr stand.

"Ich habe sehr viel Freizeit, aber sonst geht es mir sehr gut, danke der Nachfrage", antwortete sie.

Livilla lächelte ihren Arbeitgeber an und wartete ausnahmsweise vor der Tür, bis sie vielleicht herein gebeten wurde.

"Ich dachte mir, ich sehe mal weder bei dir vorbei", meinte sie mit einem sanftmütigen, anziehenden Lächeln.

... kam Livilla wie bestellt zur Wohnung ihres Arbeitgeber und klopfte an.

Livilla nickte den beiden Frauen zu.

"Einige weiß ich sehr genau, welche ich möchte, aber ich hätte gerne auch noch einige wohl duftende Kräuter, mit denen man angenehme Bäder bereiten kann und vielleicht noch die eine oder andere Zutat für einen Tee", erklärte sie und strahlte die anderen beiden an, den Umhang etwas enger um sich ziehend.

Livillas Lächeln schwand aus ihrem Gesicht und sie wurde ernst.

"Es kommen nicht viele Leute, Balbus. Und die, die kommen, überlegen es sich oft noch einmal anders und nehmen unsere Dienste nicht in Anspruch. Ich selbst hatte in letzter Zeit lediglich einen Kunden", erklärte sie mit ruhiger Stimme, verschränkte aber die Arme vor der Brust und blickte ihm ernst entgegen.

Livilla schlenderte über den Markt. Sie hatte heute ihren freien Tag und wollte ein wenig die frische Luft genießen. Außerdem musste sie ihren Kräutervorrat wieder auffüllen. Einige Kräuter sollte eine Lupa immer bei sich haben.

An einem Kräuterstand blieb sie stehen und betrachtete die Auslage, während sie den Fetzen eines Gesprächs aufschnappte. Sie wandte sich den anderen beiden Frauen zu.

"Salve", begrüßte sie diese und lächelte sie an. "Ich bin auch auf der Suche nach einigen Kräutern." Sie hoffte sehr, dass sie die anderen beiden nicht verschreckt hatte.

Livilla kam gerade von oben herunter, als sie Balbus erblickte. Sofort ging sie auf ihn zu und lächelte ihn an.

"Was führt dich hierher?", fragte sie ruhig und nahm sich einen Schluck Wasser.

Livilla blieb stehen und blickte ihm nach, dann drehte sie sich um und suchte nach Balbus. Irgendwo hier musste er doch sein...

Als der Man nun so schnell aufsprang und die bereits etwas angetrunkenen Gäste nach Hause scheuchte, blickte Livilla ihn kurz an, erhob sich dann und ging grazil hinter ihm her, schlang die Arme um seinen Bauch und drückte sich an ihn.

"Der Abend ist noch lang, mein Herr. Willst du ihn nicht gemeinsam mit mir verbringen?", fragte sie leise hauchend und ihre Händen strichen ganz leicht über seinen Bauch.

Livilla lächelte ihn an und nahm das Geld entgegen.

"Ich freue mich schon auf deinen nächsten Besuch, Varus", antwortete sie ehrlich und begleitete ihn ins Atrium des Dolce Vita.

Livilla nickte zu seinen Worten über seine Tochter und erhob sich schließlich ebenfalls, um ihre Tunika anzuziehen.

"Natürlich. Was sollte ich auch erzählen, ich kenne nicht einmal deinen Namen", antwortete die Lupa mit einem Schmunzeln, denn er hatte sich ihr tatsächlich nicht vorgestellt. Aber es stört sie auch nicht weiter und über ihn reden würde sie sowieso nicht, ob sie seinen Namen nun kannte oder nicht.

Livilla nickte verstehend. "Und wie kommst du auf dann auf den Gedanken, sie als Lupa vor dir zu sehen?", fragte die junge Frau weiter und legte sich neben ihn. "Ich komme von überall und nirgendwo... Ich rede nicht gerne über mich, es macht mich angreifbar", meinte sie lächelnd.

Livilla lachte leise und schüttelte den Kopf. "Nein, Spaß macht es wahrlich nicht immer, aber meistens dann doch. Es kommt immer darauf an, wer gerade kommt. Mit dem einen macht es mehr spaß, mit dem anderen weniger", antwortete sie und fuhr die Konturen seines Gesichts mit einer Fingerspitze nach. "Wie alt ist deine Tochter? Und sie wird doch sicherlich nicht gefahr laufen, Lupa zu werden, oder?", zwinkerte sie.

Livilla blickte kurz zu Balbus und zwinkerte ihm zu, ehe sie sich aufsetzte und zu Severus auf die Kline kam, sich anmutig an den Rand setzte und damit anfing, seine Wange und seinen Hals zu streicheln, alles so dezent, wie es sich in einem Lokal wie diesem gehörte natürlich.

"Ich hoffe, die Damengesellschaft wird alles zur Zufriedenheit machen", antwortete sie auf Balbus' Andeutung und lächelte auch den anderen beiden Männern an, die momentan ein wenig abwesend schienen und die sich ihr auch nicht vorgestellt hatten.

Livilla stützte sich auf den Ellenbogen und sah ihm ins Gesicht, ihre Haare hingen an ihrer einen Seite hinunter bis zu seiner Haut und mussten ihn wohl doch ein wenig kitzeln.

"Es macht Spaß. Zumindest bei Kunden wie dir", zwinkerte sie und lächelte ihn weiterhin an. "Und es bringt relativ schnell relativ viel Geld, das ist auch nicht außer acht zu lassen", grinste sie leicht.

"Nein, wahrlich nicht", antwortete Livilla mit einem Schmunzeln und nahm seine sanfte Berührung lächelnd entgegen. Ein Kunde, der wusste, was er wollte und dennoch nicht vergaß, dass sie auch eine Frau war. Er konnte gerne öfter kommen und sich bei ihr holen, was er brauchte, beschloss sie in diesem Moment, ehe sie weitersprach. "Ich bin erst vor wenigen Tagen, vielleicht einer oder zwei Wochen in Tarraco angekommen."